Veit de Maddalena sagt derzeit nichts mehr. Sein Sprecher meint auf Anfrage ebenfalls nur „no comment“.
Das war anders, als der Rothschild-CEO auf Einkaufstour war. 2011 holte er Riccardo Petrachi von der UBS.
De Maddalena und seine Rothschild feierten die Verpflichtungen als Aufbruch zu neuen Ufern. Sie sollten zeigen: Rothschild expandiert.
Der Schuss ging nach hinten los. Rothschild schrumpfte.
Petrachi, der einst als Co-Chef das Privatkunden-Geschäft leitete, ist weg.
Petrachi landete letzte Woche auf der Strasse. Laut einer Quelle kommen drei Abgänge hinzu.
Somit hat sich die bekannte Privatbank mit Sitz im Zürcher Seefeld-Quartier von einem Tag auf den anderen von 4 Leuten getrennt.
Ein grosser Aderlass. Er offenbart ein Debakel.
Petrachi, eine bekannte Figur des Zürcher Private Bankings, wohnhaft an der attraktiven „Goldküste“, hatte von Rothschild-Chef de Maddalena einen klaren Auftrag.
Neue Assets an Land ziehen, so viel wie möglich.
Er gab Vollgas. Möglicherweise zu viel.
Eine Quelle spricht von US-Geldern, welche noch 2011 oder sogar 2012 zur Zürcher Rothschild geflossen seien, darunter auch solche von ehemaligen UBS-Kunden, die im Visier der USA waren.
Die Information liess sich gestern Abend nicht bestätigen. Die angefragten Rothschild-Verantwortlichen gingen auf Tauchstation, Petrachi war nicht erreichbar.
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Ein Insider bezweifelte, dass Petrachi US-Kunden zur Bank gebracht habe. „Er betreute ganz grosse Kunden, aber keine Amerikaner“, sagt er.
Der Zeitpunkt der Trennung von Petrachi und drei weiteren Rothschild-Bankern lässt trotzdem aufhorchen.
Die Rothschild Bank befindet sich wie viele andere Schweizer Finanzinstitute der sogenannten Gruppe 2 in Ablass-Verhandlungen mit den USA.
Es geht darum, den Amerikanern Schuldige zu nennen. Wer auf diese Art „kooperiert“, kriegt von den USA einen Rabatt, wie der Fall der Tessiner BSI von dieser Woche zeigt.
Sind Petrachi & Co. die Sündenböcke für mögliche US-Neugelder, die unversteuert zu einem späten Zeitpunkt zur Rothschild flossen?
Jedenfalls ist der kommunikative Slalom von Chef de Maddalena bemerkenswert.
Im Mai 2014 zeigte sich der Rothschild-CEO noch zufrieden. Die Bank ziehe „viel Neugeld“ an, meinte de Maddalena in einem Interview.
Ende Juli musste seine Rothschild dann den Fall in die roten Zahlen bekanntgeben. Grund seien neben dem Gezeitenwechsel im Banking vor allem Kosten und Rückstellungen rund um Altlasten.
Aber auch vom versprochenen Neugeld war nicht viel zu sehen.
Die verwalteten Privatkundenvermögen waren im Geschäftsjahr 2013/14 leicht auf noch 14 Milliarden Franken gesunken – trotz guter Börsenlage.
Auch das habe mit Bereinigungen von Altlasten zu tun, meinte de Maddalena.
In einem nächsten Interview bezeichnete der Privatbankenchef die getätigten Rückstellungen für die US-Steuerbusse als gross genug.
Wie hoch diese sind, liess er offen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ein bisschen besser recherchieren bitte! petrachi hatte mit US kunden jetzt aber grad gar nix am hut. Das wäre denkbar leicht herauszufinden gewesen…
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das Spiel mit dem Geld macht immer noch Spass. Solange es noch Dumme gibt die darauf reinfallen. Die wird es immer geben. Punkt.
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Wer ist in diesem Laden eigentlich Personalchef? Eine Katastrophe!
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was hat das mit dem personalchef zu tun… heutzutage gibt es keine personalchefs mehr, die sind hoechstens chef admin von personal, verantwortlich fuer lohnzahlungen und zeugnisse UND JA, der grosse auftritt kommt, wenn es um kuendigungen geht, dann darf er mit dem personal sprechen (und der chef kann bei diesem unangenehmen gespreaech dann fruehzeitig das office verlassen).
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Der „Personalchef“ heisst heutzutage „HR Business Partner“. Cool, oh yeah.
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Ein Aprilscherz, nicht?
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Wann hört das endlich auf ?
Wie viele AuM können Sie brigen ? 500 mio garantiert, ich habe ein sehr grosses Beziehungsnetz und meine Kunden lieben mich.
Der vermittelnde Headhunter reibt sich die Hönde, denn mit dem Wechsel verdient er eine exorbitante Kommission.
High five überall, der Kundenberater erhält natürlich einen sign on Bonus und ein Salär nördlich von 0.5 Mio Franken.
Zwei oder Drei Jahre später, grosses Erwachen, die Schlacht ist verloren, die Karawane zieht weiter…..
Wer ist die nächste Bank ?
Wie viele AuM können Sie bringen ? 500 Mio garantiert……
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Dämliches Spiel und noch viel dämlichere Manager, die auf sowas hereinfallen. – Es gibt nur ganz wenige, die WIRKLICH solche Assets bewegen könn(t)en. Alle anderen sind bloss Bluff-Opportunisten.
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Petrachi „ hätte“ gerne ganz grosse Kunden betreut, doch dieser Illusion unterlag nur der CEO VDM samt dem HR welche beide kläglich mitversagt haben. Gemäss Baron Münchhausen hatte man nicht Kontakt zu 500 Mio. sondern zu Milliarden an Kundengeldern-nur gekommen ist keiner und dafür hat er jetzt die Quittung bekommen.
Gelernt hat er wenig auf seiner Reise- wie frustrierend-ausser es stört einem nicht.
Vielleicht sind Julius Bär und Vontobel schlauer und machen Ihre Hausaufgaben wenn er an die Türe klopft.
Getreu dem Motto: Die Karawane zieht weiter und hoffentlich wacht morgen ein Dümmerer auf…..
Die Kunden haben dies schon längst durchschaut!
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Sie sprangen als Tiger und landeten als Bettvorleger…
Wieso wundern mich solche Entwicklungen nicht? Diese CEOs und Top-Shots der Bankbranche waren Glücksritter der letzten 20 Jahre und profitierten mit mässig betriebswirtschaftlichen oder unternehmerischen Background von einem schon immer zweifelhaften System. Wie nachhaltig das System ist, zeigt sich jetzt…
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Ausgezeichnet notiert!
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Sie sprangen als Tiger und landeten als Bettvorleger... Wieso wundern mich solche Entwicklungen nicht? Diese CEOs und Top-Shots der Bankbranche…
Wann hört das endlich auf ? Wie viele AuM können Sie brigen ? 500 mio garantiert, ich habe ein sehr…
Dämliches Spiel und noch viel dämlichere Manager, die auf sowas hereinfallen. - Es gibt nur ganz wenige, die WIRKLICH solche…