Die Bank verdient immer. Das Sprichwort erhält neue Substanz in Zeiten des Minuszinses.
Heute durch die Bank Coop, ein grosses Retail-Institut mit über 250’000 kleinen und mittleren Kunden, das durch einen Skandal mit falsch verschickten Kontoauszügen von sich reden machte.
Die Tochter der Basler Kantonalbank vermeldet heute deutlich höhere Zinsgewinne.
3,3 Prozent mehr hat die Bank durch die Differenz zwischen Zinsen auf Einlagen und solchen auf Krediten verdient. Ein stolzes Plus.
Wie ist das möglich? Da klagt die ganze Branche über Minuszinsen, und doch steigen die Gewinne, die in eben diesem Geschäft erzielt werden.
Zumindest draussen im Land, bei den unzähligen Lokal-, Regional- und Kantonalbanken.
Beispielsweise bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank, der Urner Kantonalbank, vielen Clientis-Mitgliedbanken oder zahlreichen Raiffeisen-Banken aus der Pampa.
Das lässt sich sehen. Die Urner KB erhöhte ihren Zinsgewinn um 2,2 Prozent. Nicht schlecht.
Aber kein Vergleich zur Basellandschaftlichen KB. Dort erhöhte sich der Gewinn mit den Zinsen um satte 4,5 Prozent.
Und auch das ist noch lange nicht Rekord für dieses vermeintlich schwierige erste Halbjahr 2015.
Beim Clientis-Ableger in der Aargauer Region Thal stieg der Gewinn mit der Zinsmarge um sage und schreibe 6,5 Prozent.
Fast gleich stark nach oben sprang der Zinserfolg eines anderen Clientis-Ablegers, jenes im aargauischen Küttigen-Erlinsbach.
Dort schoss der Zinsgewinn von Januar bis Juni um ansehnliche 5,8 Prozent hoch. Und das im grossen Jahr der Minuszinsen.
Sodann gibt es einige weitere grössere und bekanntere Regionalbanken, die über ein stabiles Zinsgeschäft berichteten.
Wie die Hypo Lenzburg, eine renommierte und langjährige Provinzbank aus dem Aargau.
Bei ihr blieb der Gewinn aus Zinsen auf Ausleihungen und jenen, welche sie auf den Einlagen der Sparer bezahlte, stabil.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Gleiches gilt es von der Zuger Kantonalbank zu berichten. Auch sie vermeldete ein praktisch gleichbleibendes Zinsergebnis für die ersten sechs Monate des Jahres.
Der Befund erstaunt. Auch wenn es selbstverständlich andere Beispiele gibt. Die Migros-Bank verdiente mit den Zinsen fast 7 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.
Und dann leiden auch viele Privatbanken.
Die Julius Bär steigerte ihren entsprechenden Posten in der Erfolgsrechnung nur dank höheren Dividendeneinnahmen.
Allein mit den Zinsen musste die Bär-Bank gestern einen empfindlichen Dämpfer ausweisen.
Schliesslich die grosse Zürcher Kantonalbank, deren Chef kürzlich über 75 Millionen Negativzins jammerte, die er und seine Bank der SNB jährlich abliefern müssten.
Das Muster ist klar.
Klassische Vermögensverwalter wie die Zürcher und Genfer Privatbanken oder grosse Institute wie Migros-Bank und ZKB, welche die Freigrenze der SNB rasch überschreiten, leiden unter dem neuen Regime.
Hingegen bedeuten die Minuszinsen für die kleineren und mittleren Regional- und Kantonalbanken das Geschäft des Lebens.
Sie nutzen die historische Chance, sich ultra-günstig zu refinanzieren. Sprich: mit null.
Soviel respektive gar nichts bezahlen sie nämlich ihren vielen Sparern, deren Einlagen sie auf der Passivseite der Bilanz verbucht haben.
Wer einfach ein Sparkonto bei der Bank Coop, der Basellandschaftlichen und der Urner Kantonalbank, einem Clientis- oder Raiffeisen-Ableger hat, der erhält nichts auf seinen Batzen.
Umgekehrt erhöhten die Banken die Zinsen auf die Hypotheken. Und wie.
Die langjährigen Zinsen auf 10-Jährige Festhypotheken schossen schon bald nach dem Frankenschock von Anfang Jahr auf über 2 Prozent hoch.
Zuvor betrugen sie nicht viel mehr als 1 Prozent. Entsprechend erhöhte sich die Marge für die Geldinstitute, sprich die Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen.
Als Grund gelten höhere Absicherungskosten. Allerdings gibt es keine solchen bei Libor-Hypotheken. Und auch dort steigerten die Banken ihre Zinsmarge.
Der Gelackmeierte ist der typische Kunde der unzähligen Feld-, Wald- und Wiesenbanken im Land.
Zwar bezahlt er nun weniger oder keine Retrokommissionen mehr auf intransparente Anlageprodukte.
Dafür lässt er sich bei den Zinsen für dumm verkaufen.
Von der höheren Marge, welche die Banken im Zeitalter der Minuszinsen erzielen, sieht er nichts.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Seit wann hat den der Aargau die solothurnische Region Thal annektiert? Das sind ja Zustände wie auf der Krim 🙂 Oder sind es nur lückenhafte Geographiekenntnisse des Autors? Wäre durchaus möglich, wenn alles ausserhalb des Paradeplatz als Pampa bezeichnet wird 🙂
Im Übrigen haben fast alle rapportierenden Banken ihre Ausleihungs- und Passivgeldvolumina gesteigert. Oft sogar überproportional zur Verbesserung des nominalen Zinsergebnisses. Ergo ist die Marge tendenziell wohl deutlich weniger stark angestiegen als der Artikel suggeriert. ….in einigen Fällen sogar weiter gesunken. Rechnen müsste man können. -
Ich denke es ist falsch den Artikel als ‚bashing‘ zu bezeichen, denn LH hat einen Punkt:
– Spareinlagen von Privatkunden haben in der Summe langfristigen Charakter und sind nicht „overnight Verpflichtungen“
– 10Jahre CHF interest rate Swap handelt heute bei 0.31%
– 1y CHF interst rate Swap handelt heute bei -0.81%
(IRS sind Standard Instrumente mit hoher Liquiditaet, zugaentlich fuer jede Bank in der Schweiz)
– Overnight verpflichtungen (eg. CHF Einlagen von Institutionals) unterliegen Negativzinsen
Daher stimme LH zu, die Banken haben Absprachen getroffen (verstoesst gegen Kartellrecht?) und profitieren gemeinsam von kuenstlich hoch gehaltenen Preisen. Der Regulator billigt dies da er Angst vor einer weiteren Ausweitung der Asset Bubble hat.
Die Banken schreiben Profite, auf Kosten der Kreditnehmer in der Schweiz. Ist das faire Geschaeftsfuehrung?-
Sie haben ja keine Ahnung, wie das Bankgeschäft funktioniert. Denken Sie bitte an die goldene Bankregel! Oder legen Sie heute das Geld in 10 jährige Kassenobligationen bei Ihrer Bank an!?
-
Ich glaube nicht, dass es eine direkte Absprache ist – dazu gibt es viel zuviele Banken in der Schweiz. Und die Zinskonvenien sind ja glücklicherweise schon in den 80ern gefallen.
Die Banken haben einfach ein Margenziel. Und wenn es bei den Kontoprodukten nicht mehr klappt müssen halt die Kreditnehmer bluten. Und weil das alle gleich machen ist der Marktsatz auch recht ähnlich. -
@Yves S.: Wo Sie recht haben, haben Sie eben absolut recht. Das sehen wir auch so in der Parteileitung.
-
-
Anscheinend ist der Herr Hässig ein Bankprofi, der weiss ja alles so gut und immer besser! Eröffnen Sie doch selber eine Bank Herr Hässig oder lassen Sie sich bei einer Bank als CEO anstellen. Dann können Sie ja zeigen was Sie auf dem Kasten haben und tolle Zinsen zahlen und die Hypotheken zum Selbstkostenpreis abgeben… Das ewige Bashing geht mir echt langsam auf den Senkel! Adieu!
-
Paperlapapp…
-
Ach, im Vergleich zum Rest der Presse findet man auf IP auch mal einen guten Artikel…
-
-
Einfach nur schlecht recherchiert! Schämen Sie sich für diesen Artikel eigentlich nicht?
Ein Beispiel:
– Die Nettozinsmarge der Bank Coop ist gesunken. Und zwar von 89.5 Mio auf 83.2 Mio
– Das Sparkonto Plus bietet im ersten Jahr 0.90%, danach 0.25%. Vermutlich sind Sie kein Banker und verstehen das nicht, aber das sind bei diesem Zinsniveau sehr attraktive Zinsen-
Dieser Meinung bin ich auch!
-
-
Ich missgönne den Kollegen im Retail ihren Profit und die Freigrenze nicht. Es erstaunt mich zwar, dass sich derartig überteuerte Hypotheken verkaufen lassen aber das ist hier nicht das Thema.
Das Problem ist aber, dass daraus eine massive Ungerechtigkeit und Wettbewerbsnachteil für die Privatbanken entsteht. Und bestimmte Kantonalbanken missbrauchen die Freigrenze aktuell ja ganz unverfroren dazu, „Pakete“ aus 0-Zins in Kombination mit Trading-Volumen für Grosskunden anzubieten. Das war ja wohl kaum der Sinn der SNB-Freigrenze. -
-
Scheint aber immerhin legal zu sein, oder? Was bei der Mehrzahl der Grossbanken Praktiken in letzter Zeit definitiv nicht der Fall war – und jetzt ein peinliches Gejammere über Ungerechtigkeit und Wettbewerbsnachteile…?
-
Zu beachten: Der Minuszins verteuert Hypotheken massiv, da Swap-Geschäfte (Kredit lang / Anlage kurz) bedeutet, dass der Kredit langfristig günstig aufgenommen werden kann, jedoch mit Minuszins angelegt werden muss. Bei einem 10 Jahres-Swap bedeutet dies Kredit für 0.39%, Anlage zu -0.75% = Kosten für die 10 Jahreshypothek aktuell bei 1.14%!
Wo ist also der Wettbewerbsnachteil?
Was du sagst ist schon lange störend, dass Kantonalbanken auf Kosten der Staatsgarantie Kunden (Grosskunden, Schlüsselpersonen etc.) Konditionen anbieten können/dürfen, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. -
@ Zampano: Hat Raiffeisen als systemrelevante Bank nicht auch eine Staatsgarantie, und das sogar gratis?
-
@Eierkopf: Müsste man meinen, leider nützt diese implizite „Staatsgarantie“ nichts, da es auf die Refinanzierungskosten (Rating) keinen Einfluss hat, wie es bei Kantonalbanken der Fall ist. Ihre Überlegung war nicht schlecht, jedoch falsch.
-
@Zampano: Glauben sie eigentlich ihren eigenen PR-Unsinn? Bei LIBOR muss gar nichts abgesichert werden.
Ich möchte gerne einen der armen Irren kennnelernen, die heute 1,5 Prozentpunkte Zuschlag auf LIBOR an ihre Bank abdrücken. Meine Verhandlungsbasis wäre weiterhin LIBOR plus ca. 0,8 Prozentpunkte. D.h. aktuell etwa 0% Zins. Alles andere ist reine Abzocke. -
@Fredderickson: Dann viel Spass beim Verhandeln und melden Sie sich bitte, wenn Sie die Bank gefunden haben, bei welcher Sie den Libor zu aktuell 0.00% erhalten. Die grösste Chance haben Sie sicherlich bei einer Kantonalbank mit expliziter Staatsgarantie – glauben Sie mir!
-
@Zampano:
Einverstanden – sowohl Raiffeisen als auch gewisse KB (nicht mehr alle) haben eine Staatsgarantie. Allerdings ist auch bei den KB nicht klar, ob der Kanton eine Pleite verhindern würde oder einfach die Einlagen garantiert. Bei systemrelevanten Banken würde der Staat wahrscheinlich sogar eine Pleite verhindern. Zudem ist eine Garantie der Eidgenossenschaft immer noch höher zu werten als eine der Kantone.
Wenn jetzt die Refi-Kosten am Kapitalmarkt bei den KB trotzdem noch geringer sind, heisst das entweder, dass die Investoren das Prinzip nicht verstanden haben – oder dass die KB einfach auch ohne Staatsgarantie als „besser“ eingestuft werden.
Müsste doch so sein, oder?
-
@Treasurer: Ich glaube ganz einfach, dass „to-big-to-fail“ nicht mit einer Staatsgarantie gleichzusetzen ist, aus diesem Grund sind die Refinanzierungskosten höher. Sind Sie wirklich der Meinung, dass die ZKB ohne Staatsgarantie AAA auf die Waage bringt? Mir kommen die Tränen vor Lachen!!! 🙂
-
@ Zampano: womit wir bei der spannenden Frage wären, was TBTF eigentlich bedeutet – wenn nicht Staatsgarantie, was ist es dann? Haben Sie hierzu eine Idee? Werde auch mal versuchen, mich schlau zu machen. Falls ich etwas finde, melde ich mich auf diesem Kanal wieder 😉
-
-
Wenn nun binnenorientierte Banken im Zinsdifferenz-Geschäft je nach Positionierung im ALM wieder etwas Geld verdienen, so ist dies doch positiv zu werten.
Der Finanzplatz Schweiz existiert nicht nur im Umkreis von einem Kilometer um den Paradeplatz. Wer alles andere unseres schönen Landes als Pampa bezeichnet, hat einen sehr eingeschränkten Horizont, provinziell halt….
-
guten Morgen
„..demaargauischen Kaff Küttigen-Erlinsbach.“
Küttigen-Erlinsbach ist kein ‚Kaff‘ – Sie Aff
damit bewege ich mich in etwa auf dem selben Niveau
sorry 😉 -
Vielmehr zu bedenken gibt mir den nach wie hohen Neugeldzufluss. Besonders mittelgrosse Kantonalbanken haben Tür und Tor geöffnet für ausländische Kunden aus der EU. Die Banken lassen sich das natürlich bezahlen durch Negativzinsen. Offensichtlich ist es so, die Wohlhabenden aus Deutschland, Italien, Griechenland etc. sind gewillt Gebühren zu bezahlen, hauptsache raus aus der EU. Seit nun bald sieben Jahren gehören diese Kantonalbanken zu den EU-Krisengewinnern. Hohe Risiken, den CH-Kunden abzocken mit Gebühren, Hyp-Zinsen und ohne jegliche Dienstleistungsorientierung.
-
Welches ist ihre Quelle? Und welche Kantonalbanken meinen Sie? Oder meinen Sie Regionalbanken allgemein? Ich hätte gerne Zahlen!
Bei der mittelgrossen, bei der ich arbeite, machen wir das auf jeden Fall nicht!
Oder arbeiten Sie bei der Konkurrenz und Ihnen gehts nur um üble Nachrede? Bitte beachten Sie: Verleumdung ist strafbar, auch im Internet!
-
-
Das gibt’s doch nicht, welch eine Schande, die Banken möchten Geld verdienen! Mein Metzger gibt mir das Fleisch gratis und der Maler verleiht meinen vier Wänden neuen Glanz aus reiner Nächstenliebe. Leute, ihr bezahlt bei jedem Geschäft dem Verkäufer eine Marge, das ist noch immer legal und durchaus moralisch einwandfrei. Besteht die Möglichkeit, die Marge auszuweiten, so muss ein Unternehmen diese naturgemäss wahrnehmen. Wem’s missfällt, kann den Anbieter wechseln. Ich verdiene gerne Geld und stehe dazu. Ich gönne allen eine gute Marge, so soll es sein. Der beste Anreiz für eine gut laufende Wirtschaft.
-
@Banker: Bin völlig einverstanden, aber das Verhältnis Preis:Leistung muss stimmen. Bevor der Kunde den Preis beurteilen kann, muss er ihn kennen; also inkl. allen verdeckten Kosten (jaja, die gibt es immer noch!). Hier ist 100% Transparenz gefragt und viele Banken und Banker (weil sie die Produkte nicht wirklich kennen) tun sich immer noch schwer damit. Leistung: Hier gibt es wie bei den Kosten enorme Unterschiede zwischen den Banken; die einen Topp, die anderen Flopp… Also: Vergleichen, Verantwortung übernehmen und Handeln (sprich auch die Bank wechseln und das konsequent bei Unzufriedenheit).
-
@Observer: Warum muss der Kunde alle Kosten kennen? Wissen Sie, wie viel Ihr Auto im Einstandspreis gekostet hat? Oder wie teuer das Brötchen beim Bäcker produziert wurde? Für welchen Preis Ihre Eigentumswohnung erstellt wurde? Solche unnötige Transparenz benötigt niemand – aber wenn doch, dann bitte konsequent in jedem Business!
-
@Clude: Falls Sie mir als Banker die Kosten nicht offenlegen (ich bin an der Performance nach Kosten interessiert, ist ja eigentlich logisch), dies ein anderer Kollege aber hinreichend tut, so werde ich – ceteris paribus – mein Geld bei Ihnen abziehen. So einfach ist das. Und falls ich meine (Eigen)Verantwortung wirklich wahrnehme, brauche ich Sie als Banker gar nicht (Bsp.: Vermögensanlage ist keine Rocket-Science); ich brauche nur eine Bank. So einfach ist das.
-
@Observer: Logisch wird Ihnen die Performance nach Kosten ausgewiesen, das ist ja logisch. Wenn ich Sie richtig verstehe, möchten Sie jedoch noch viel weiter gehen!
Wie viel hat Ihre Autogarage beim Verkauf des Autos verdient? Müsste dann doch überall ausgewiesen werden oder wo liegt der Unterschied? -
@Clude: Ups, hier ist wohl jemand sauer… dafür gibt es immer einen Grund und den sollten Sie bei sich selber suchen, sonst laufen Ihnen die Kunden weg. So einfach ist das. Mit diesen Zeilen endet die diese Kommunikation.
-
-
Medienmitteilung: Die Bank Coop hat im ersten Halbjahr steigende Spargelder verbuchen können. Doch die Negativzinsen machen dem Institut zu schaffen. Bis Ende 2015 geht es von einem tieferen operativen Ergebnis als im Vorjahr aus.
Hinweis: Leider stimmen die Aussagen im Text nicht, ansonsten müssten wir kaum eine Gewinnwarnung machen.
-
Sommerfüller – es ist halt auch im Büro von Herr Hässig etwas heiss geworden….
-
-
Die Kosten zur Wiederherstellung der Fristenkongruenz (etwa über Swap-Geschäfte) sind aufgrund der Negativzinsen stark gestiegen. Egal ob Gross-, Regional-, Raiffeisen oder anderer Bank. Von diesem Problem sind Privatbanken natürlich massiv weniger betroffen als die genannten Wald- und Wiesenbanken!
Swap = Kreditaufnahmen beispielsweise auf 10 Jahre zu 0.39% / Geldanlage auf Libor-Basis zu -0.75% = Kreditkosten für 10 Jahre aktuell bei 1.14%! Und falls die SNB die Leitzinsen weiter auf -1.50% senkt, liegen die Kosten gar bei 1.94%, obwohl die Zinsen sogar weiter gesunken sind. -
Etwas verstehe ich nicht ganz: Warum soll eine Migrosbank von den Minuszinsen betroffen sein mit einer Bilanzsumme von knapp 30 Milliarden und Raiffeisen mit sagen wir mal 150 Milliarden nicht? Hier die Aussage von Herrn Hässig „grosse Institute wie Migros-Bank und ZKB, welche die Freigrenze der SNB rasch überschreiten“
-
Herr Hässig hat das mit den Negativzinsen halt nicht so ganz verstanden:
– Die Negativzinsgrenze bei der SNB liegt ca. beim 20-fachen der Mindestreservepflicht. Je höher die Mindestreserve-Anforderung, desto höher die Freigrenze.
– Die Höhe der Mindestreservepflicht wiederum hängt ab vom Volumen der Spar- und Sichtgelder. Je mehr Spar- und Sichtgelder, desto höher die MR-Anforderung und somit die Freigrenze.
– Da Privatbanken wenig Spar- und Sichtgelder haben, ist die Freigrenze gering, deshalb müssen sie Negativzinsen bei der SNB bezahlen.
– Die ZKB zahlt, weil sie sehr viele flüssige Mittel hält (u.a. im Hinblick darauf, dass sie als systemrelevante Bank bereits heute 100% der neuen Liquiditätsanforderungen („LCR“) erfüllen muss, und nicht 60% (mit jeweils 10%-Pkt.-Anstieg pro Jahr) wie die übrigen Banken.
– Es könnte somit sein, dass Raiffeisen evt. dann auch Negativzinsen bei der SNB zahlen muss, wenn sie als systemrelevante Bank bereits eine LCR von 100% halten muss. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Migrosbank Negativzinsen zahlt. Es sei denn, sie haben ihre Liq-Reserve voll bei der SNB und nicht in LCR-anrechenbare Finanzanlagen investiert (wobei: je nach Laufzeit zahlt man da auch drauf…)
-
-
Wo bitte liegt in der Schweiz die Pampa???
-
Kaff, Provinz, Pampa: Herr Hässig, solch abschätzige Wortwahl ggü. der ländlichen Schweiz gehört sich nicht – Sommerloch hin oder her! Und dann fragt man sich in Zürich, wieso man im Rest der Schweiz teilweise unbeliebt ist…
-
sommerloch….ich glaube, hr. hässig muss auch mal pause machen…die ewige jammerei mit den negativzinsen nervt….geniessen sie einfach den schönen sommer und lassen kommentar mal kommentar sein….
-
Kaff, Provinz, Pampa: Herr Hässig, solch abschätzige Wortwahl ggü. der ländlichen Schweiz gehört sich nicht - Sommerloch hin oder her!…
Wo bitte liegt in der Schweiz die Pampa???
Etwas verstehe ich nicht ganz: Warum soll eine Migrosbank von den Minuszinsen betroffen sein mit einer Bilanzsumme von knapp 30…