Am Townhall tobte Francisco Fernandez. Vor versammelter Avaloq-Belegschaft kannte der IT-Pionier kein Halten mehr: Rückstand auf Marschtabelle, Kostenexplosion, Bürokratie. Jetzt reicht’s.
Der Wutausbruch eines der erfolgreichsten Selfmade-Mans der Schweizer Banken- und Informatikszene hat seinen Grund. Fernandez‘ Baby Avaloq ist in ihre tiefste Krise geraten.
Letzte Woche mussten gegen 30 Avaloq-Mitarbeiter von einer Stunde auf die andere ihr Büro in der Zentrale in Zürich räumen.
Es war die dritte Abbaurunde innert 3 Monaten. Im Juni ging’s los, im Juli erfolgte die zweite Welle.
Jedes Mal blieben die Entlassungen präzis unterhalb der Grenze, bei der die Vorschriften für Massenentlassungen greifen.
In Zürich ist das ab 30 und mehr Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen der Fall. Dann müssen Firmen mit den Arbeitnehmern einen Sozialplan ausarbeiten und vom Kanton absegnen lassen.
Francisco Fernandez, der gerne mit teuren Sportautos vorfährt, hätte es in diesem Fall geschafft, mit 3 Mal 29 Kündigungen oder so einen teuren Sozialplan zugunsten seiner Angestellten zu vermeiden.
Davon will er nichts wissen. Er und seine Avaloq sprechen stattdessen von „Mid Year Review“. Gemeint ist das halbjährliche Qualifikationsverfahren, um die faulen Eier auszusieben.
Seit Januar hätten Avaloq und ihre 51-Prozent-Tochter B-Source, mit der die Avaloq die ganze Produktionspalette für Banken anbietet, rund 120 Abgänge verzeichnet.
Auf die gut 2’200 Mitarbeiter von Avaloq und B-Source mache das gut 5 Prozent aus, weniger als die geplanten 7,5 Prozent, welche man als führende Technologiefirma anstrebe.
Avaloq und Fernandez versuchen mit ihrer Erklärung, die Entlassungen als Ausmisten darzustellen und nicht als scharfe Sanierungsmassnahme.
Die Kommunikation überzeugt nicht.
Kurz nach Bekanntwerden der Entlassungen geriet Avaloq in Deutschland in die Schlagzeilen. Die Handelszeitung berichtete von grosser Projektverzögerung von Avaloq-Software bei Julius Bär im Nachbarstaat.
Die Probleme mit der neuen Informatik hätten Bär in die Verlustzone gedrückt, hiess es.
Deutschland ist aber offenbar nur die Spitze des Eisbergs. Ein langjähriger Avaloq-Entwickler berichtet jedenfalls von diversen Projektverzögerungen.
Man habe teilweise mehrere Monate Rückstand auf die Marschtabelle, sagt die Quelle. Die Avaloq-Führung habe stets neue Aufträge an Land gezogen, ohne sicherzustellen, diese rechtzeitig zu erfüllen, sieht der Gesprächspartner als Ursache.
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Intern ist von 90 Prozent Erfolgsquote bei Ausschreibungen als Vorgabe von oben die Rede.
Das Fuder überladen könnte Arizon, eine Technologietochter von Avaloq und Raiffeisen. Arizon muss innert 2 Jahren ein komplett neues System für 300 Raiffeisenbanken bauen.
Der forsche Expansionsritt schlägt zurück. Avaloq kann nicht liefern, verärgert die Kunden wie die Julius Bär in Deutschland, steht bei Raiffeisen unter Beobachtung.
Und jetzt muss zu all dem noch saniert werden.
Hintergrund der schweren Schlagseite sind zwei strategische Weichenstellungen. Erstens der Kauf von Insourcerin B-Source. Auch diese leidet unter Qualitätsmängeln.
Mitarbeiter von B-Source-Kundin Deutsche Bank beispielsweise klagten bis vor wenigen Monaten darüber, dass die Abläufe sich seit dem Outsourcing extrem verlangsamt hätten.
Kontoauszüge von Kunden lägen neuerdings nicht vor Mitte des Monats vor, bei Problemen lande man in der Warteschlaufe des B-Source-Callcenters. Bis eine Kleinigkeit gelöst sei, dauere es Tage.
Der Qualitätsabbau sei selbstverständlich kein Teil der B-Source-Strategie, heisst es bei den Tessinern. Nach einem Insourcing übernehme man die Leute der Banken zu gleichen Konditionen.
Ergänzt würden diese durch eigene Anstellungen, auch aus dem nahen Ausland. Auch dort würde B-Source nur qualifizierte Leute rekrutieren.
Die Services für die Deutsche Bank würden in der Zwischenzeit störungsfrei laufen.
Die beiden Sichtweisen kontrastieren stark. Kommt hinzu, dass die B-Source potenziell zur Konkurrenz der Banken wird, also ihre eigenen Kunden attackiert.
Da B-Source oft die ganze Produktion einer Bank übernimmt, wäre es ein Leichtes, selbst eine Bank zu werden. Dann aber wäre B-Source aus Sicht der Kunden plötzlich nicht mehr Lieferant, sondern Gegenspieler.
Jedenfalls liefert sich eine Bank, die ihre ganze Abwicklung der B-Source übergibt, ihrer Zulieferin faktisch schon heute mit Haut und Haar aus. Sie gerät in vollständige Abhängigkeit.
Zweites Grossproblem: Die Avaloq-Bankensoftware ist veraltet.
Sie ist nicht auf Modulen aufgebaut, sondern integriert. Das heisst, die Kunden, sprich die Banken, müssen immer den ganzen Avaloq-„Töff“ kaufen.
Das macht die Avaloq-Lösung, die heute als Standard im Private Banking gilt und diese Vormachtstellung mit dem Raiffeisenauftrag auch im Retail Banking anstrebt, teuer und schwerfällig.
Viel moderner, schlanker und massgeschneiderter hat sich im Schatten von Avaloq Konkurrentin Temenos aufgestellt.
Deren Softwaresystem T24 lässt sich einzeln oder als Ganzes implementieren. Es gibt ein sogenanntes Front-end, ein Back-end und eine Lösung fürs Verwalten der Kundendepots.
Temenos hat sich schleichend zu einer ernsthaften Gegenspielerin von Avaloq entwickelt. Der Auftrag des Mutterhauses der Julius Bär von Anfang Jahr für eine komplette Ablösung des alten Hostsystems gilt als Durchbruch.
Auch die CS hat sich für ihr Front-end, also die Software für die Kundenberater im Private Banking, offenbar für das T24-System von Temenos entschieden.
Der schrille Wake-up-Call von Francisco Fernandez vor der Mannschaft und die faktische Massenentlassung am Hauptsitz sind Anzeichen von Nervosität beim Branchenprimus.
Die Ära von Avaloq könnte zu Ende gehen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hallo Erich,
der Artikel ist zwar schon ein Jahr alt, aber trotzdem wohl interessant.Gruß
Dieter -
Die Aufgabe von Managern ist eben doch nicht, im Anzug herumzulaufen und irgendwelche Verträge zu unterschreiben. Es braucht Kompetenz.
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Und seit wann gibt es bei Avaloq Managers…? Das sind Techies mit Kravatten (mit einer Ausnahme – der hat keine Kravatte). Führungskultur: missing in action.
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Aus dem FF oder aus mit FF, das ist hier die Frage.
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a.) wer hat die Kohle ein neues core banking System von Grund auf neu zu bauen, von Anfang an Modular aufgebaut, mit Modulintegrations Tests, Modularer Auslieferung an Kunden und damit reduziertem Testscope = reduziertem Aufwand ?!
Antwort: keiner – im Moment – vielleicht früher oder später jemand aus der Fintech Community mit entsprechend venture capital und Zusatznutzen wie „big data /analytics“ oder so…b.) welcher Manager / Kunde versteht die Vorteile von „moderner“ modularer Softwarearchitektur ?
Antwort: die wenigsten / keiner. Man müsste es wohl auch anders verkaufen (isolierte Releases, weniger Test, best of breed / Integrationsmöglichkeiten, usw.)c.) Avaloq ist doch nicht gross & mächtig geworden mit moderner Softwarearchitektur. Die hatten das von Anfang an nicht wirklich und werden’s nun nur sehr schwierig noch in ihr System kriegen. Allerdings ist das kein Avaloq spezifisches Problem………..soll mir einer ein top modernes finance/core banking System nennen. Avaloq? Olympic?Simcorp? Diamos? Sungard? oder vielleicht Finnova ?
Alles Systeme mit viel Historie – wohl‘ bekomms. Die Marktkonsoliderung in der Softwarebranche wird weitergehen.
P.S.
An die Herren Manager dieser Firmen:
Outsourcing ist nicht die Antwort auf (Kosten-) Effizienzfragen sondern Automatisierung!,
Günstige Software Teams produzieren „günstige“ Lösungen, langfristig wird das nicht einfacher-
@CTO: Sie haben’s wirklich auf den Punkt gebracht …
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Hässig: „Guten Tag! Danke dass Sie bereit sind, uns aus erster Hand über die Krise bei Avaloq zu berichten.“
Informant: „Grüezi Herr Hässig. Gern.“
Hässig: „Nehmen Sie Platz.“ (Klappt das Notebook auf) „Ich habe da schon mal etwas vorbereitet.“
Informant: (runzelt die Stirn) „Also, wie am Telefon erwähnt, ich würde gern…“
Hässig: „Was mich vor allem interessiert: Da gibt’s doch diese Townhalls, bei Avaloq, nicht wahr?“
Informant: „Ja schon. Aber…“
Hässig: „Erzählen Sie mir, was ging denn so ab in letzter Zeit?“
Informant: „Ähm… das letzte Townhall ist schon einige Monate her. Also… Ich kann mich an den Chart mit den Börsenindices erinnern, die zeigten nach oben, und Francisco war zuversichtlich.“
Hässig: (gelangweilt) „Weiter?“
Informant: „Francisco hat vom Wandel in der Finanzbranche gesprochen und von den strategischen…“
Hässig: (ungeduldig) „Genau, von den strategischen Projekten, die aus dem Ruder laufen!“
Informant: „Ähm… eigentlich wollte ich sagen, von den strategischen Initiativen, welche seine Antworten auf den Wandel…“
Hässig: (genervt) „Aber er hat sicher die Verantwortlichen zusammengestaucht und alle Mitarbeiter aufgefordert, die Projekte mit Wochenendarbeit rasch möglichst ins Ziel zu bringen!?“
Informant: „Ähm… nein, nein… Er hat wohl darauf hingewiesen, wie wichtig diese Projekte für die Firma sind, und dass…“
Hässig: (laut) „Dann hat er wenigstens die Spesenritter gebrandmarkt und ein hartes Kostenmanagement angekündigt? Die persönlichen Papierkübel gestrichen und die Essensvergünstigungen abgeschafft, wie die Grossbanken?“
Informant: „Wir hatten nie Essensvergünstigungen, und die Papier…“
Hässig: (steht auf) „Gut, ich denke, das genügt. Ich habe geschrieben: “
Informant: „Aber ich wollte eigentlich über…“
Hässig: (öffnet die Tür) „Besten Dank, das gibt eine gute Geschichte! Und übrigens: Mit dem Dokument, das Sie bei Aushändigung des Besucher-Batchs unterschrieben haben, haben Sie das Interview genehmigt.“
Informant: (dreht sich ab und murmelt) „Wie die Unterschrift unter die Kündigung, ähm, den MBO Mid-Year Review…“
Hässig: (schliesst die Tür) „Kommt einfach nicht auf den Punkt. Wenn der so programmiert hat…“ (zu einer Mitarbeiterin) „Haben wir noch einen Tessiner, der etwas zu B-Source sagen möchte?“
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Da können die Avaloq- und B-Source-Kommentatoren austeilen wie sie wollen. Die Fakten sind:
1. Stellenabbau seit drei Monaten
2. Märkte gesättigt, Kundenzufriedenheit tief
3. Bestehende Produkte veraltet, neue Produkte funktionieren noch nicht, starke internationale Konkurrenz
4. Die grössten Projekte in der KriseHier wäre jetzt nachhaltiges Management gefragt und keine PR-Ablenkungsmanöver.
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Dieser Rundumschlag ist reine Polemik… und handwerklich miserabel! Der Autor überschätzt meiner Meinung nach seine intellektuellen und sprachlichen Fähigkeiten!!! Und diskreditiert sich einfach nur selber. Die Eitelkeit des Autors scheint hier der Antrieb für diesen Artikel gewesen zu sein… Da der Artikel seit der ersten Publikation schon mehrfach umgeschrieben wurde, stellt sich ausserdem für mich die Frage, ob der Artikel initial im nüchternem Zustand verfasst wurde oder einfach nur ein peinlicher Ausrutscher war, an dem ein bisschen nachgebessert wurde, um die Peinlichkeit zu kaschieren. Neugierig bin ich trotzdem, welche Motivation den Autor zur Verfassung dieses Artikels geritten hat.
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meisten triffts dann die falschen bei den entlassungen
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Zurück zu Olympic!
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Als B-Source Mitarbeiter verstehe ich diese Artikel auch nicht. Irgendwie scheint der Autor etwas gegen Avaloq und B-Source zu haben. Ich weiss nicht, wieviel Provision der Autor erhält, um Avaloq und B-Source so runter zu machen und dann ein bestimmtes Produkt hoch zu verkaufen.
Zugegeben hatten wir am Anfang Probleme mit einige Diensteitungen bei den oben erwähnten Kunden. Welches Projekt gibt es keine Kinderkrankheiten? Mittlerweile sind die Kinderkrankheiten behoben und die von der Autor erwähnte Kunden sind mit uns sehr zufrieden.
Der Autor muss scheinbar auch einen sehr veraltete Quelle gehabt haben, da die Informationen nicht mehr stimmen. Wahrscheinlich lohnt es sich hier ebenfalls die Informationsquelle etwas zu aktualisieren, sonst könnte die Karriere von Herr Hässig auch bald zu Ende gehen.
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Das Paradoxe an diesen Kernbankensystemen ist, dass mit diesen ursprünglich die Abhängigkeit von monolithischen und wartungsaufwändigen Eigenentwicklungen reduzieren wollte.
In der Praxis hat man leider nur eine neue Abhängigkeit geschaffen.
Und wirklich günstiger ist es auch nicht geworden. -
Als langjähriger (und in gewissen Punkten durchaus kritischer) Avaloq-Mitarbeiter kann ich mich nur fragen, welche Interessen hinter diesem Artikel stehen und wer damit unserer Firma schaden will. Der Artikel enthält folgende leicht nachprüfbaren Fehlinformationen:
– Eine „Avaloq-Zentrale“ in Adliswil existiert nicht. In der Schweiz hat Avaloq Niederlassungen in Zürich, Freienbach und Genf. In Adliswil existiert lediglich eine Zweigniederlassung der Avaloq Tochter B-Source.
– Das letzte sogenannte „townhall“ (halbtägige Mitarbeiter-Info) hat im Januar 2015 stattgefunden. Da hat Franz in keiner Weise getobt, sondern voll Enthusiasmus seine Zukunftspläne vorgestellt. Abgesehen davon wären dies heute (7 Monate später) auch etwas veraltete „Neuigkeiten“. Auch sonst kann ich mich an keinen anderen Mitarbeiter-Anlass erinnern, wo Franz „getobt“ hätte.Weiter ist es mir schleierhaft, welche Rolle es in diesem Zusammenhang spielen soll, ob der Franz „gerne mit teuren Sportautos vorfährt“ oder mit dem Fahrrad – massgeblich ist die Qualität, die wir unseren Kunden liefern, und die von Kundenseite und durch externe Beurteilungen regelmässig bestätigt wird („FinTech Excellence Award 2015“, „Systems in the City Award 2015/ Kategorie Best Private Banking Solution“, „Leader in Gartner Magic Quadrant 2013 & 2014“, „PL/SQL Developer of the Year 2009“ und viele mehr).
Es trifft zu, dass es in den letzten Monaten (für mich teilweise auch nicht nachvollziehbare) Entlassungen gab, was der Autor bereits Anfang August in einem anderen Artikel thematisiert hat. Ebenso sind einige Projekte im Verzug gegenüber dem ursprünglichen Projektplan (wie zahlreiche IT-Projekte anderswo auch). Als einfacher Mitarbeiter habe ich keinen Gesamtüberblick, das hier dargestellte Ausmass scheint mir aber weit übertrieben und im Lichte der offensichtlichen Falschinformationen die der Artikel enthält auch wenig glaubhaft. Die Konklusion des Artikels „die Ära von Avaloq gehe zu Ende“ entbehrt jeder Grundlage und entlarvt den Artikel vollends als Stimmungsmache gegen Avaloq (aus welchen Gründen auch immer).
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Avaloq hat schon öfters nicht nachvollziehbare Entlassungen vorgenommen. Die Software ist nach Ansicht mancher Marktbeobachter veraltet, besteht angeblich aus großen Mengen von schlecht strukturiertem Quellcode. Außerdem sei sie ein Monolith. Wichtige Ausschreibungen werden gegen Konkurrenten verloren (CS, JB). Wie sie selber sagen, sind Projekte in Verzug, was verwunderlich ist, denn gerade in den letzten Jahren ist es branchenübergreifend mehr in Mode gekommen, pünktlich zu
liefern. Die Marktsättigung in der Schweiz nimmt zu, im Ausland gibt es andere Konkurrenten. Die Zukunft wird wohl so aussehen, dass Avaloq nicht untergeht, aber mehr als Heil- und Pflegeanstalt für Altsysteme wirken wird. -
Ich kenne Avaloq weder technisch noch inhaltlich gut genug, um die Software-Qualität zu beurteilen. Zu den erwähnten Industriepreisen (Awards) möchte ich aber folgendes festhalten:
– „PL/SQL Developer of the Year 2009“ kann nur ein Preis aus dem Dunstfeld des Herstellers — Oracle — sein. Und auch wenn ich persönlich PL/SQL durchaus mag: In welcher Sprache eine Software geschrieben wurde, ist für den Kunden (also aus inhaltlicher Sicht) weitgehend irrelevant.
– Ich kenne eine Person, die von Gartner einen Preis erhalten hat. (Nein, nicht jemand von Avaloq.) Jener Herr ist zwar ein amüsanter Gesprächspartner und ein guter (Selbst-) Vermarkter, aber technisch und inhaltlich ist er schwach — sehr schwach sogar …
Mit anderen Worten: Mich beeindrucken solche Industriepreislein überhaupt nicht …
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Lange Jahre hat Hr. Fernandez die richtige Strategie gehabt.
Mit maximalem Selbstbewusstsein sein Produkt als perfekt, vollständig und modern verkaufen, die Chuzpe haben ed beim/vom Kunden fertig entwickeln zu lassen und dabei auch noch das IT-Management beim Kunden aufwerten und für sich waibeln lassen. Die Löhne für Avaloq Entwickler wuchsen unglaublich, das schaffte Loyalität. Ein genialer Selfmade-Millionär, er hat es verdient . Leider scheint er irgendwann seine Story selbst geglaubt zu haben, das System wurde nicht modernisiert, die Ressourcen mit Projekten überdehnt, jetzt muss halt korrigiert werden.
Ob jetzt eine bekannt konzeptlose IT wie Bär (oder gar die Pappnase von CIC) als Referenz für Versagen herhalten können, bezweifle ich aber stark, aber in den nächsten 2-3 Jahren muss der Laden wieder zum laufen kommen.-
Wen meinen Sie denn bitte mit „Pappnase von CIC“? Es arbeiten bekanntlich viele (oder soll ich sagen ausschliesslich?) Pappnasen beim CIAL!
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Nicht nur dort, es gibt noch einen schönen Haufen anderer, mehr oder weniger attraktive, Pappnasen-Versammlungs-Orte.
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This article is obviously promoting Temenos and bashing Avaloq. Have you considered talking to any T24 user to get a more objective view?
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Avaloq hat sich mit dem Versuch diese erneute Massenentlassung als „Performance Management“ zu verkaufen extrem geschadet. Insbesondere die Glaubwürdigkeit von FF hat sehr gelitten. Lügen haben kurze Beine…
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Menschenverachtend wie Avaloq mit den Mitarbeitenden umgeht. Als Kunde von Avaloq würde ich mir diesbezüglich Gedanken machen.
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Der Schlussteil des Beitrags (über t24) und auch der eine oder andere Kommentar über T. tönen erstaunlich nach PR. Honni soit qui mal y pense.
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die grossbanken stellen doch jeden monat performance bedingt noch viel mehr leute auf die strasse. das hat nichts mit betrieblichen kündigungen zu tun. immerhin ist franz einer, der in der ch im grossen stil stellen schafft.
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Die Software ist veraltet und grottenschlecht. Die Technologie ist ebenfalls veraltet. Die Architektur stinkt. Nur das Marketing tut so als sei Avaloq modern und gut. Die Manager fallen auf die farbigen Präsentationen rein und verlochen hunderte von Millionen für PLSQL-Spaghetticode. Wartbarkeit = Zero. Jedesmal alles Testen, Testen, Testen, da niemand weiss was bei einer Änderung durch die armen „Parametrierer“ passiert. Das nächste Bankenpaket das den Bach runter geht. Banken die Avaloq verwenden sind leider so abhängig, dass sie die Softwarebude nicht bankrott gehen lassen können. Wir wünschen den Geschädigten viel Spass und und noch mehr Geld!
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Als Ex-Mitarbeiter bin ich zwar auch nicht gerade ein Fan von Avaloq, aber gerade nicht aus dem Grund weil die Software angeblich „grottenschlecht“ ist, sondern wegen dem Umgang mit motivierten Mitarbeitern.
Daher erstaunt mit Ihrer Aussage sehr. Entweder hat sich seit meinem Abgang (5 Jahre) sehr viel zum Schlechten verändert oder die Aussage insbesondere zum Spaghetticode im Core System wäre für mich schlicht nicht nachvollziehbar (die Qualität der Parametrierung stand schon immer auf einem anderen Blatt und variierte von Bank zu Bank in grossem Ausmass!)
Im Übrigen kann man sowohl mit PL/SQL wie auch mit Java oder anderen „modischen“ Sprachen guten oder schlechten Code produzieren, das ist m.E. in viel grösserem Ausmass vom Können des Programmierers als vom Codesystem abhängig.
Und Testen muss man jedes Software-Upgrade, gerade im Consumer-Bereich sieht man ja auch, wie die „Grossen“ (Apple/Microsoft etc.) bei ihren Aktualisierungen eine schlechte Figur abgeben (mit viel weniger zweifelhafter Parametrierung!)
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Ich weiss nicht, wann der Franz getobt haben soll, bei den Mitarbeiterinfos sicher nicht. Au contraire, die Stimmung ist sehr produktiv und es fehlt auch nicht an neuen Abschlüssen.
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Die erwähnten Banken sowie die hier kommentierenden IT-Profis haben wohl noch nie ein erfolgreiches Avaloq-Projekt gestemmt und sollten allenfalls mal zur Bank CIC lernen gehen, wie sowas geht! So!
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„um die faulen Eier auszusieben“
Mein Gott, die sind doch alle sorgfältigst rekrutiert und professionell gescreent worden.
Da stellt sich mir die Frage, ob das HR einen suboptimalen Job macht.„weniger als die geplanten 7,5 Prozent, welche man als führende Technologiefirma anstrebe.“
Das ist die Hardcore-Management-Weltanschauung von gestern.
Das permanente Damoklesschwert, morgen vor die Türe gestellt zu werden, wirkt Qualität und Innovation entgegen.
Mittlerweise gibt es hunderte, wenn nicht tausende gescheite Analysen und Reports welche diese Kausalität nachvollziehbar belegen.
Dazu die eigene Erfahrung, zu welchen kreativen und operativen Höchstleistungen man in einem empathischen Umfeld fähig UND bereit ist.Tugenden erfolgreicher Firmen sind Respekt gegenüber und Wertschätzung der Mitarbeitenden.
Diese lassen sich nicht durch Pizza-Happenings und Bowling-Events kompensieren. -
Die nicht Strategie der Banken – Sparen im backoffice – zahlt sich nie aus, erst recht nicht mit Outsourcing! Die Prozesse müst ihr im Griff haben.
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…danke, machen wir ab jetzt so!
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Es ist zu vermuten, dass auch Temenos Probleme z.Bsp. mit Julius Bär bekommen wird (bzw. umgekehrt).
Eine (komplexe) Bank ist eben in grossem Masse auch ein Softwarehaus.
Und da IT-Kompetenz immer mehr als Kostenfaktor angesehen wird, Outsourcing en Vogue ist und IT-Kompetenz durch Mitarbeiterunzufriedenheit verlorengeht, werden die daraus resultierenden Probleme
noch viele Berichte nicht nur auf diesem Portal produzieren.-
Ach wie wahr, und darum übt wohl Julius Bär im noch an der Ablösung der Uralt-Systeme.
Ein Wunder, dass die überhaupt immer noch laufen, welches zu wesentlichen Teilen den damaligen Entwicklern zu verdanken ist!
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Avaloq startete als BZ Informatik – Intimer Kenner von Avaloq ist somit BZ Gründer und Mehrheitsaktionär Martin Ebener. Während seine BZ Bank noch auf Avaloq läuft (mit weniger als 20 Mitarbeitern sind die Ansprüche überschaubar), ist Ebner mit seiner Beteiligungsgesellschaft Patinex grösster Aktionär von Temenos. Das spricht Bände. Temenos hat Avaloq auch nicht überholt, sondern ist seit vielen Jahren der dominante globale core-banking vendor. Über 1000 Kunden setzen weltweit von Australien bis Zimbabwe auf T24 und andere Module von Temenos, während Avaloq v.a. in der Schweiz ein gutes Kundenportfolio hat, grosse internationale Namen fehlen aber fast vollständig. Die beiden stehen nebeneinander wie der FC Basel (abgesehen von gestern Abend) und der FC Barcelona – local vs. global champion.
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In Basel nennt man diesen Epilog einen Hafenkäse!
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Temenos T24 nur verkauft, um kleinere Banken. Alle anderen Verkäufe sind sekundäre Software, die sie erworben haben, nicht die core banking system.
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@anonymous: nein nein, das stimmt definitiv nicht. die „Modelbank“ ist eher auf kleine banken ausgerichtet, das modulare T24 ist aber bei recht vielen grossen im einsatz, die zukäufe sind recht neu und als einstieg in die AM/PM branche gedacht, da das vorher ein weak point war.
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Gier frisst Hirn. Avaloq (ABS) ist und bleibt eine Bankensoftware für das Privatbanking. Aus Kostengründen hat Fernandez die Bedürfnisse für Retailbanken (ZV, Kontoverwaltung, Hypotheken) in die gleiche Releaseversion hineingestopft bzw. aufgebläht mit dem Ziel, nur einen Release zu fahren um die Lizenzierungen „preiswert“ anzubieten. Tatsache ist schon lange, die Banken (Privatbanking und Retail) sind unzufrieden und verärgert: Hauptbeschäftigung der teuren Business-Analysten; Testen, Testen, Testen. Tja, und mit Gier frisst Hirn sind auch die Retailbanken gemeint, alle wollten dem Leben von Fernandez (Auftritt mit Ferrari) nacheifern.
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Sie haben recht. Die Software ist katastrophal.
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FrontNet würde ich wohl auch nicht als softwaretechnischen Durchbruch bezeichnen, auf den die Welt gewartet hat. Zu lange wurde an diesem Feld-Wald-und-Wiesenprogramm gebastelt, bis es nicht mehr wartbar war.
Da wurde viel zu viel Geld verlocht und die obersachkundigen Manager gaben nicht kapiert, was sich da zusammenbraut hat. Deswegen gibt’s jetzt „the big Implosion“.
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Das ist effektiv nur die Spitze des Eisberges. Die weiteren Grossprojekte wie A-Source in Deutschland (da gehört Bär Deutschland sowie Vontobel dazu), das Arizon Projekt mit Raiffeisen, Implementierung bei HSBC und diversen B-Source Banken sind massiv unter Qualität sowie Verzug.
Das ist effektiv nur die Spitze des Eisberges. Die weiteren Grossprojekte wie A-Source in Deutschland (da gehört Bär Deutschland sowie…
Gier frisst Hirn. Avaloq (ABS) ist und bleibt eine Bankensoftware für das Privatbanking. Aus Kostengründen hat Fernandez die Bedürfnisse für…
Avaloq startete als BZ Informatik - Intimer Kenner von Avaloq ist somit BZ Gründer und Mehrheitsaktionär Martin Ebener. Während seine…