Bei CNBC und anderen Ami-Sendern lieben sie den Professorensohn. Dort darf Beat Wittmann immer noch die Lage an den Weltmärkten erklären.
Who cares? Solange er nach seinen vielen Flopps hierzulande keine grosse Plattform erhält, dachte man. Doch genau das ist nun passiert.
Ausgerechnet das Schweizer Staatsfernsehen, finanziert vom Steuerzahler, bot Wittmann die Bühne zum Comeback.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_textad“]
In der Sendung „Standpunkte des Printmagazins „Bilanz“ durfte Wittmann übers Wochenende seinen Neustart zelebrieren.
„Droht ein richtiger Crash? Wie sollen sich die Anleger jetzt positionieren?“, lauteten die Fragen an Wittmann & Co., darunter eine hohe CS-Frau und – ausgerechnet – der Chefökonom der Raiffeisen.
Friede, Freude, Eierkuchen, selbst unter vermeintlichen Feinden. Denn Wittmann hatte erst vor kurzem ein riesiges Loch in die Bilanz des Arbeitgebers des Chefökonomen geschlagen.
Für sein grössenwahnsinniges Projekt The Capital Management Group hatte Wittmann von seinem Freund, Raiffeisen-General Pierin Vincenz, das Sümmchen von 40 Millionen Franken erhalten.
Damit zog Wittmann von einem Assetmanager zum anderen und bot verrückte Preise. Im Gegenzug forderte er die Mehrheit der Firma.
Viele gute Unternehmer winkten ab; ein paar schlüpften unter Wittmanns Decke. Nicht alle waren Nieten. Einige sahen in der Raiffeisen eine Chance, um Kasse für ihr Baby zu machen.
Alles war somit nicht Schrott. Aber vieles.
Anders ist nicht zu erklären, dass Wittmann von einem Tag auf den anderen auf der Strasse landete.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Vincenz und seine Raiffeisen war die Wittmannsche Geldverbrennung ungeheuer geworden. Sie zogen die Notbremse.
So hiess es: Übungsabbruch nach zweistelliger Millionen-Ausgabe. Die hochtrabende The Capital Management Group verdampfte im weiten Finanz-Orbit, als ob es die Firma nie gegeben hätte.
Wittmann selbst blieb angesichts seiner dritten Pleite in Serie eigenartig gelassen. Kollegen beschrieben ihn guten Mutes.
Und staunten. Hier war ein Assetmanager, der seit 7 Jahren nur Geld – fremdes – verbrauchte.
Bei der einstigen CS-Tochter Clariden Leu ging er im Streit, weil er mit seinem Machtanspruch aufgelaufen war.
Bei der Folgestation Julius Bär erhielt Wittmann einen eigenen grossen Laden. Doch dann kam die grosse Finanzkrise, und als einer der ersten wurde der Wittmann-Shop dichtgemacht.
Nun machte sich Wittmann selbstständig. Er gründete eine Finanzgesellschaft namens Dynapartners und besetzte sie mit seinen langjährigen Weggefährten.
Klein und frei, aber oho sollte seine Dynapartners sein. Doch schon nach wenigen Monaten suchte er Geldgeber.
Er fand sie in Roland Berger, einem deutschen Berater, und Rumen Hranov, einem später verurteilten Investor.
Die waren Wittmann bald zu klein. Als er den grossen Vincenz an der Angel hatte, schmiss er die zwei Geburtshelfer schon bald wieder heraus.
Was folgte, war ein Wahnsinnsritt – mit tonnenweise Geld der 300 regionalen Raiffeisen-Kassen und deren Genossenschafter; fast alles brave Sparer, deren höchster Traum eine kleine Hypothek war.
Der von der Leine gelassene Wittmann mit seinem unbändigen Ehrgeiz, zu den grössten Investment-Managern dieser Welt zu gehören, passte zu ihnen wie der Valserturm in den Bündner Bergen.
Und so blieb Wittmann ein Fremdkörper. Aber einer, der Millionen verbrennen durfte.
Nach dem Rausschmiss kassierte Wittmann noch ein halbes Jahr ab. Für was, blieb in den Sternen.
Nun geht er zum vierten Mal nach seiner Crash-Serie an den Start. Sein neues Vehikel heisst Porta Advisors, mit an Bord die alten Kumpanen.
Es würde nicht überraschen, wenn Wittmann schon bald mit neuen Geldgebern aufkreuzen würde. Und auf CNBC – oder eben auch im Sender von Seldwyla – die grosse Show reissen darf.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Also ich bin Beat dankbar. Ohne ihn und die Taschen der TCMG wäre ich heute ärmer.
-
Bedenklich ist ja nicht allein der Typus Wittmann als solches, gut verpackte Säcke voller heisser Luft hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Wirklich bedenklich ist vielmehr, dass immer noch Leute auf die gleichen inhaltsleeren Schwätzer reinfallen!
-
Sind doch alles Top-Manager, die nur durch höchste Boni gehalten werden können! Wie lange wird das noch dauern bis jeder A…. merkt, dass das Bankgewerbe allesamt eine kriminelle Vereinigung sind?
-
-
Ich mag mich noch erinnern, als er 2007/2008 die RMs mit dem Schlachtruf „Cash is not king“ in die Märkte zu drängen versuchte …
Ein begnadeter Redner, aber er liegt leider meistens falsch.
-
Ist heute wiederum so, einfach mit einem anderen Slogan. Wer auf der Strecke bleibt ist der Kunde. Er steht bekanntlich nicht im Mittelpunkt. Er wird in ein Schema gepresst um Gebühren abzuzocken. Ob die „Lösung“ seinen Bedürfnisse entspricht, spielt keine Rolle.
-
Und ich mag mich noch an seinen Schlachtruf bei der Clariden erinnern: CASH IS KING !!
-
Es gibt eine schöne alte Regel: die, die gut schnurren können, sind meist keine guten Anleger und die, die gut anlagen können, schnurren nicht.
-
-
Bieten nur noch Beratung und Analyse an, kein Investment .. offenbar den Glauben in Ihre Künste verloren!
-
Another poor and useless article on this platform…revealing once more the journalistic ‚know how and level‘ of the editor..simply shut this site down, no use whatsoever.
-
-
Falscher Ansatz, lösch du doch einfach den IP Link auf deinem Compi – as simple as that!
-
Eh… gibt es auf „Charlie“’s Tastatur (keyboard in english) keine dieser kleinen viereckigen Tasten, die mit „Löschen“ (Delete in english) beschrieben sind und mit denen man Inhalte, die man nicht mag, ins Netznirwana verschieben kann?
Falls gefunden – ACT!
-
-
Sendung lief gerade heute morgen noch auf SRF Info als Wiederholung: Es redet haupts. Hr. Neff von Raiffeisen und Hr. Wittmann jun. lächelt daneben gütig.
Am Schluss gibt B. W. seine Prognose ab: die Aktienmärkte in der Schweiz und Europa werden bis Ende 2016 um 15 – 20 % zulegen. Vielleicht findet er ja wieder Dumme, welche ihn für diese „Weisheiten“ bezahlen?
Seine neueste Firma, die Porta Advisors AG, Zürich (AK CHF 200k), hat er letzten Monat mutmasslich mit eigenem und dem Geld seiner beiden, langjährigen Weggefährten gegründet.
-
Dass die nicht endgültig aussen vor bleiben ist unsäglich. Eine korrumpierte Finanzgesellschaft eben!
-
Schon erstaunlich, wie solche „top“ Versager trotzdem wiederholt üppig bezahlte Pöstchen erhalten, indem sie als job hopper von einem Fettnäpfchen zum anderen hüpfen können. Und keiner merkt es vorher, erst wenn der Schaden angerichtet ist. Oder gilt auch hier: Sauhäfeli – Saudeckeli? Keine Krähe hackt einer anderen das Auge aus. Wenn Du mal auf dem Karussell sitzt, musst Du nur drauf acht geben, möglichst nahe im Zentrum zu bleiben . . .
-
Na ja, mir ist da ein Fall aus erster Hand bekannt, wo Goldman Sachs – in einem Interessenkonflikt – Milliarden eines Kunden verbrannte. – Und der Kunde zahlte brav noch die Fees.
-
und, bin ich richtig in der Annahme, auch noch Ihren Stundenansatz.
-
-
Ich empfehle, Wittmann zum Chef einer börsenkotierten Firma (GAM z.B.) zu machen.
Dann eröffnen sich gleich ungeahnte Möglichkeiten für Short-Seller… -
Können Sie nicht Kommentar (zynisch-anklagend) von Fakten trennen ? Der Artikel ist so aufgebaut, dass er fast nur für Insider verständlich ist. Mack doch ein Tabell mit Jahreszahlen, Status der erwähnten juristischen Personen, usw.). Märssi denn, gell, und na en Gruess dehei.
Eh... gibt es auf "Charlie"'s Tastatur (keyboard in english) keine dieser kleinen viereckigen Tasten, die mit "Löschen" (Delete in english)…
Können Sie nicht Kommentar (zynisch-anklagend) von Fakten trennen ? Der Artikel ist so aufgebaut, dass er fast nur für Insider…
Ich empfehle, Wittmann zum Chef einer börsenkotierten Firma (GAM z.B.) zu machen. Dann eröffnen sich gleich ungeahnte Möglichkeiten für Short-Seller...