Thiams Geheimplan: Ist es doch Julius Bär?

Mysterium bei der CS: Geschäftspläne liegen vor, doch CEO wartet und wartet – Bär-Kauf als Lösung fürs Private Banking.

Lukas Hässig 32 32 Kommentare

Tidjane Thiam hetzte die Manager der Credit Suisse drei Monate lang durch die Gänge. Das Kader der Grossbank musste seinem Chef alle Pläne, Budgets, Projekte vorlegen.

Wer danach rasche Entscheide erwartete, sah sich getäuscht. Thiam hat alles auf dem Tisch – und wartet. Wartet. Wartet.

Schon seit mehreren Wochen gibt es nichts Neues zu sammeln oder diskutieren. Trotzdem weiss niemand, was Thiam vorhat. Kein Pieps dringt nach aussen.

Das Geheimnis will der Boss erst in 4 Wochen lüften. Für den 21. Oktober hat der CS-CEO seinen strategischen Wurf angekündigt.

Warum erst dann? Warum weiter zuwarten, wenn doch seine Bank seit Wochen wie gelähmt ist?

Zentrale Projekte wie das Digital Private Banking sind nahezu eingeschlafen. In den USA springen Berater von Bord.

Die Konkurrenz nutzt das Vakuum. Die UBS-Chefs Axel Weber und Sergio Ermotti geben mit Interviews den Takt vor.

Warten auf Thiam. Es würde dann einleuchten, wenn der neue CS-Kapitän einen Coup landen würde. Einen Befreiungsschlag. Einen Deal, der alles in den Schatten stellt.

Eine Übernahme von Bär.

Darüber wurde vor Jahresfrist spekuliert. Sofort schossen die Aktien der Julius Bär in die Höhe. Obwohl nur ein Planspiel, blieb das Thema lange in den Medien.

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Dann versandete es. Und jetzt ist es ruhig.

Vielleicht zu unrecht. Ein Deal mit Bär würde Thiams Probleme auf einen Schlag lösen. Und er würde zu seiner Vita passen.

Thiam muss das Private Banking der CS stärken. Dort liegt die Hauptschwäche der Bank, dort hat sie in den letzten Jahren den Anschluss verpasst.

Im Investment Banking braucht es zwar Korrekturen. Mehr dürfte Thiam aber kaum unternehmen, zu sehr gehört die Investmentbank zur DNA der Bank.

Zweiter Punkt: Asien. Dort will Thiam bekanntlich zulegen. Mit der Julius Bär würde er in Fernost auf einen Schlag zur UBS aufrücken.

Drittens: Bär ist bezahlbar geworden. Nach einem steten Sinkflug in den letzten Wochen liegt der Börsenwert der führenden Schweizer Privatbank derzeit noch bei 9,4 Milliarden.

Und schliesslich Thiams Persönlichkeit: Der Mann aus der Elite von Westafrika mit französischem Schulschliff will Grosses erreichen. The Big Deal – das ist Thiams Welt.

So wie 2010. Kaum war er bei seiner Ex-Arbeitgeberin Prudential im Amt, wollte Thiam für 35 Milliarden Dollar den Asienteil des US-Assekuranzriesen AIG kaufen.

Er scheiterte – an sich und seinen Investoren. Persönlich wurde er vom Regulator abgestraft, weil er diesem unterstellte, das Vorhaben mittels Leaks zu torpedieren. Und die Aktionäre stoppten den Deal.

Nichts dürfte Thiam wichtiger sein, als die damalige Scharte auszuwetzen.

Warum aber Bär und nicht Standard Chartered? Die Engländer würden mit Schwerpunkt Mittlerer Osten und Asien perfekt passen.

Ja. Nur: Eine Fusion zweier globaler Finanzmultis ist heute mit allen Vorschriften äusserst anspruchsvoll geworden. Und für den Kauf einer solch grossen Bank fehlen Thiam die Mittel.

Bei Bär würde am Ende auch das Management passen. Bär-Chef Boris Collardi hat die Bank mit Käufen gross gemacht, von aussen stimmt sein Leistungsausweis, sein Renomée ist intakt.

Selbst stammt Collardi aus den Reihen der CS. Und er hat viele Leute von der Grossbank zu sich geholt. Mit Bär würde sich Thiam also ein funktionierendes Team einkaufen.

Das Kapital für einen Kauf von Bär würde der CS-Chef von den Investoren erhalten. Die Story käme gut an.

Aufbruch, Fokus aufs Private Banking, gutes Management – so die Message an die Börse. Was mit der Marke Julius Bär passieren würde, müsste dann halt später gelöst werden.

Von solchen Details lässt sich Thiam nicht aufhalten.

Kommentare

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Die beliebtesten Kommentare

  1. Wäre echt schade für die Bären. Bis jetzt wurden die wertvollen Zukäufe bei der CS einfach wertvernichtet und vermanscht. Ich erwarte von der CS nun endlich, dass sie eine eigenständige strategische Neuausrichtung vornehmen und so ihren ramponierten Ruf und Wert verbessern. Ich bin echt alarmiert, weil diese Zukaufsideen für mich ein Schwächesignal sind.

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    • Frag ich mich auch. Technisch und was den Funktionsumfang anlangt rangiert DIREKTNETZ im unteren Mittelfeld. Da bieten manch andere Banken mehr. Aber viel mehr beunruhigt mich der Gedanke, dass die CS strategisch aus eigener Kraft nichts mehr auf die Beine stellt. Die sind so gefangen im Bonusgedanken, dass jeder umgelegt wird, der sich auf die Buehne wagt und versucht neue Ideen reinzubringen. Die oberste Etage ist nahezu handlungsunwillig. Man sollte aufpassen, dass die CS nicht noch mehr Finanzinstitute in ihre funanzielles Probleme und, noch schlimmer, in die geistige Erstarrung und operative Sprunghaftigkeit hineinzieht zieht, die diese Firma seit Jahren erfasst haben.
      Wenn die Baeren auch noch im CS Einheitsbrei vermanscht und verwurstet werden, ist das kein Gewinn fuer den Wurtschaftsstandort.

  2. Kommt teuer. Die CS Informatik ist mittelalterlich und anfällig, die Bär-Informatik steht schon seit Jahren still. Wie und wohin mergen? Hmmmm, und die einzigen die etwas ähnliches taten hocken jetzt bei Raiffeisen. Die hatten damals aber immerhin ein funktionerendes Zielsystem. Hmmmmm…

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  4. Die Selbstneuerfindung faellt wohl schwer
    doch nun faellt die Wahl auf Julius Baer
    einverleibt ins Riesenreich
    wird sie dem CS-Sumpf gleich
    doch US Behoerden arbeiten nicht mit dem Samthandschuh
    und lassen Gesetzesuebertretern keine Ruh‘
    Deswegen ist Collardis Reich keine gute Wahl
    sie verlaengert nur die Bussenqual

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  5. Nach der verünglückten (Clariden) Leuen Integration jetzt auch noch die Bären integrieren & Wert(e) vernichten? Brady Dougen hätte ich ja so was zugetraut, aber hoffe das TT diesen Fehler nicht auch macht.

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  7. Die ehemaligen Legacy Manager (BF, BV) der CS könnten schmerzlos entsorgt werden aber der Kundenstamm der Bank Bär dürfte in der Compliance Abteilung der CS zu kollektiven Nervenzusammenbrüchen führen. 😉
    Deshalb: Szenario unwahrscheinlich!

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  9. @Cheffarzt , oder besser gesagt Buddie… 😉

    Danke für die Lebenstips. super (ernst gemeint).
    Mich belastet nichts was ich wiedergebe….mich belasten Ausagen wie:

    „Verschone uns aber hier bitte mit Deinen kruden Kommentaren. Wir danken es Dir.“

    Diagnose: Schizophrenie??! Warum redest du in der 3. Person?

    Bitte vertrete DEINE eigene Meinung und rede nicht für andere lieber Cheffarzt.

    Lieber Chefarzt. Es wird Zeit in Rente zu gehen. Verschone MICH von deinem Gratistips. ICH danke dir! 😉 (nimms locker)

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  10. @Tom Bosta

    Das ich den Müll lese muss man nicht in Frage stellen. Oder willst du mir sagen, dass alles was du liest im Internet wahr ist? 😉 Es gibt kein warum.

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  11. Die CS im Warteraum. Der Wartezustand ist der natürliche, gottgegebene Zustand eines CS Mitarbeiters.
    Warten dass das Projektbudget gesprochen wird
    Warten bis ein Leiter nominiert wird
    Warten bis die Reviews durch sind
    Warten bis die Konjunktur wieder anspringt
    Warten dass BD geht
    Warten auf den Neuen
    Warten auf die Kündigung
    Warten auf den Eintritt des Rentenfalls
    Warten bis TT seine Strategie verkündet

    Immer nur warten

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    • Ja, Bono hat es vorausgesehen. Genaugenommen liegt er voll in der Tradition von Marlene Dietrich, die ja schon vor über 70 Jahren sang: “ Ich weiß es wird ein mal ein Wunder geschehen“

    • An Wunder flaunt bei der CS niemand mehr. War gestern mit CSlern unterwegs,
      Lauter Luschen und Schlaffis.

  15. Idee finde ich sehr gut und Boris würde mit seiner Truppe Schwung in unsere Bude bringen. Bei mir hätte TT einen Bonuspunkt gewonnen. Bis jetzt glänzt er ja nur mit etwas Kratzen an der Oberfläche.

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    • Aber ganz schlecht für die Julius Baer und den Finanzplatz Schweiz einen so guten Brand im reinen PB zu verlieren und durch einen lahmen Giganten verschlingen zu lassen. Die einzige, richtige, global-tätige schweizer Privatbank.

    • *Applaus Applaus* für jene die sich die Zeit nehmen mal völliger Unsinn aus Langeweile, Eiversucht oder Leichtsinnigkeit zu verbreiten. Nein sorry, aber habt ihr nichts besseres zu tun als zu *lästern* ? geilt euch das auf? Habt ihr nichts besseres zu tun als in euren traurigem und grau/schwarzem Leben (so ist es nun mal in der Finanzwelt. Und nein kommt mir nicht mal „er het jah kei ahnig“ weil sind wir mal ehrlich, Spass macht das ganze nun garnicht, bzw. hätte man die Wahl zwischen Leben oder Anzug…Ihr wisst ja was ich meine) als nur über so *uf dütschgseit schiisdräck* zu diskutieren? nein wirklich, einfach lächerlich was man da in diesem Blog für Müll findet. Ich muss ehrlich sein, mancher Müll ist noch brauchbar, trotzdem bleibt Müll nunmal Müll. Dies geht an die ganze insideparadeplatz-community
      H. Specter

    • @Specter: Relax, buddie. Wer wird sich denn gleich so enervieren.? Wenn Dich das Thema dermassen belastet, geh meditieren oder fischen, sonst gibt Deine Pumpe schneller den Geist auf als Dir lieb sein kann. Verschone uns aber hier bitte mit Deinen kruden Kommentaren. Wir danken es Dir.

    • Um es mit Anstand auszudrücken: ihr vorliegendes unlesbares, unverständliches und auf bescheidenes Bildungsniveau hinweisendes Müll Posting ist definitiv UNbrauchbarer Müll!

    • Wird ein Flop werden. Wäre auch etwas zu einfach, Herr Thiam, nicht wahr? Wie wäre es mit gründlicher, sauberer und redlicher Arbeit und dem gründlichen Ausmisten aller nutzloser GL-Mitglieder, MDs und Directors? – Huch, da müsste man ja noch Vorbild und lange Jahre committed. Es wäre kein Surfer-Job.

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