„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, lautet ein Sprichwort. Das gilt auch für die von Ihnen initiierte Photo des Gesamtbundesrates anlässlich des Jahresbeginns 2016. Als Hintergrund des Gruppenbildes haben Sie eine Halle mit Maschinen und verschiedenen Menschen gewählt. Die Botschaft verstehe ich so, dass Sie den Werkplatz Schweiz in den Fokus des Neuen Jahres stellen.
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Ich empfinde es als positiv, dass Sie hinausgehen – zu den Menschen. Aber natürlich frage ich mich, weshalb Sie gerade den Werkplatz in den Mittelpunkt stellen, in diesem konkreten Fall eine Druckerei?
Da Sie in Ihrer früheren Tätigkeit Präsident des Industrieverbands SWISSMEM waren, sind Sie dem Werkplatz Schweiz und der Maschinenindustrie immer noch stark verbunden. Aber gibt es nicht andere Bereiche unseres Lebens, die wichtiger wären als der Werkplatz im Allgemeinen und die Maschinenindustrie im Speziellen?
Warum gerade die Maschinenindustrie? Die Maschinenindustrie wird schon seit Jahren vom Bundesrat speziell bevorzugt, ja gehätschelt. Sie scheint „Liebkind“ der Landesregierung geworden zu sein.
Zur Unterstützung der Maschinenindustrie musste die Nationalbank in den vergangenen Jahren mit ihrem Mindestkurs Kopf und Kragen riskieren. Dabei verlor sie hohe zweistellige Milliardenbeträge auf Kosten der restlichen Schweiz. Die Maschinenindustrie hat weiss Gott schon genug von der restlichen Schweiz profitiert.
Der Bundesrat hätte sich beispielsweise auch vor einem Bauernhof ablichten können. Auch die Bauern sind wichtig. Oder vor einem Spital. Auch die Menschen, die dort zu relativ tiefen Löhnen arbeiten, hätten Anerkennung verdient. Auch die Patienten würden sich über Solidarität durch die Landesregierung freuen.
Oder auch vor einem Altersheim hätte eine Photo Sinn gemacht. Dort arbeiten Menschen zu niedrigen Löhnen, und die Patienten dort sind jene, die unser Land aufgebaut haben. Anerkennung wäre auch hier am richtigen Platz gewesen.
Oder eine Photo vor einer Schule hätte auch eine besondere Botschaft vermittelt: Tagtäglich arbeiten dort Lehrerinnen und Lehrer mit jungen Menschen zusammen und geben ihr Bestes, diesen eine gute Schulung zu vermitteln. Dabei gilt es, unterschiedlichste Kulturen, welche in ihren Heimatländern zum Teil miteinander Krieg führen, im Frieden miteinander zu unterrichten.
Oder eine Photo vor einem Flüchtlingsheim – oder vor Müttern, die sich um ihre Kinder sorgen, oder vor Vätern, die sich „abrackern“ für das tägliche Brot für ihre Familien ohne Anerkennung.
Es gäbe viele Menschen in unserem Land, die eine besondere Anerkennung durch den Bundesrat verdient hätten. Warum aber gerade immer und immer wieder die Maschinenindustrie? Diese scheint zur „heiligen Kuh“ in unserem Lande geworden zu sein.
In der Schweiz findet seit jeher ein Strukturwandel statt. Weil unsere Vorväter den Strukturwandel zugelassen und gefördert haben, sind wir konkurrenzfähig.
Vor rund 150 Jahren arbeiteten noch über 80 Prozent der Bevölkerung im primären Sektor, vor allem in der Landwirtschaft. Dieser Sektor wurde nach und nach abgelöst durch den sekundären Sektor, die verarbeitende Industrie, also auch Ihr sogenannter „Werkplatz“.
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Aber auch die verarbeitende Industrie inklusive der Maschinenindustrie hat ihren Zenit überschritten und wird seit Jahren durch den Dienstleistungssektor abgelöst. Mehr und mehr spricht man von einem vierten Sektor, dem Computersektor.
Natürlich ist es hart für jeden Beschäftigten, wenn er seinen Arbeitsplatz verliert. Jedem Angestellten auf Ihrer Photo wünsche ich von Herzen einen sicheren Arbeitsplatz. Aber gerade in der Sorge um sichere Arbeitsplätze erkennt man, dass nur Arbeitsplätze, die auf die Zukunft ausgerichtet sind, sicher sind.
Arbeitsplätze, die rückwärtsgerichtet sind, werden langfristig verschwinden. Da kann die Nationalbank so viele Euros kaufen, wie sie will. Zudem kurbeln die Investitionen der SNB im Ausland die hiesige Maschinenindustrie in keiner Weise an. Im Gegenteil, sie belasten unsere Wirtschaft stark, sind somit kontraproduktiv.
Man stelle sich vor, der Bundesrat hätte vor über hundert Jahren alles daran gesetzt, dass kein Bauer seine Stelle verliert. Die Folge davon wäre, dass wir immer noch ein Agrarland wären mit 80 Prozent Beschäftigten in der Landwirtschaft.
Wir alle wären überwiegend Bauern. Ich bin überzeugt: Wir wären ein bettelarmes Volk von unproduktiven Bauern, wenn 80 Prozent von uns nach wie vor in der Landwirtschaft arbeiteten. Wir dürften ja keine Maschinen benützen, da dies sonst arbeitslose Bauern gäbe.
Genauso verhält es sich mit dem zweiten Wirtschaftssektor, dem Werkplatz Schweiz. Wenn der Bundesrat versucht, sämtliche Arbeitsplätze in der Maschinenindustrie zu retten, wird das zur Folge haben, dass sich die Schweiz nicht weiterentwickeln kann.
Wir würden im internationalen Wettbewerb zurückbleiben und die Schweiz würde verarmen. Nur gute Produkte werden immer Abnehmer finden – weltweit. Produkte, die aber den internationalen Anforderungen nicht genügen, verschwinden.
Das ist hart für die Betroffenen. Aber es ist der einzige Weg. Es kann nicht sein, dass der Bundesrat unproduktive Arbeitsplätze in der Maschinenindustrie durch die Nationalbank subventionieren lässt, wobei hohe zweistellige Milliardenbeträge zulasten unseres Landes verloren gehen.
Zudem unterdrückt der Bundesrat damit nur die strukturelle Entwicklung in unserem Land. Gerade bei einer Druckerei ist es fraglich, ob diese eine Zukunft hat in Anbetracht der Revolution in der Computerindustrie.
Die junge Bevölkerung heute liest mehr und mehr nicht mehr von Papier, sondern von Smartphones, Notebooks, Tablets. Das ist die Zukunft, nicht umweltschädlicher Papierverschleiss und gefällte Wälder.
In Ihrer Neujahresansprache am Basler Rheinhafen haben Sie die grosse Bedeutung der Innovation hervorgehoben. Genau. Innovation ist entscheidend. Es bringt mehr Arbeitsplätze, wenn die Innovation beispielsweise in der Computerindustrie gefördert wird, als wenn veraltete Druckereien gerettet werden.
Auch macht es keinen Sinn, über den starken Franken zu lamentieren. Im Gegenteil: Wir sollten froh sein um den starken Franken. Dieser ist Beweis für eine starke Wirtschaft. Werden viele Schweizer Güter nachgefragt, so werden viele Franken nachgefragt. Der Franken steigt.
Solange der Franken steigt, ist die Schweizer Wirtschaft gesund.
Ihre Neujahrsansprache halten Sie in diesem Fall vor dem Basler Rheinhafen. Dieser steht für Import. Der starke Franken vergünstigt die Importe, vor allem die Rohstoffe. Das macht uns alle wohlhabender und kurbelt somit unsere Wirtschaft an.
Leider wird auch immer wieder übersehen, dass der starke Franken für die tiefen Zinsen in unserem Lande verantwortlich ist. Diese verbilligen die Produktionskosten in der Schweiz massiv. Der Produktionsfaktor Kapital wird durch die tiefen Zinsen viel attraktiver.
Auch das wird von der ständig klagenden Maschinenindustrie übersehen.
Will man der Maschinenindustrie helfen, so geschieht das nicht, indem man im Ausland investiert. Das Giesskannenprinzip der Nationalbank im Ausland bringt unserer Maschinenindustrie nichts. Will man die hiesige Industrie unterstützen, so muss gezielt hierzulande investiert werden.
Punkto Innovation möchte ich an dieser Stelle zudem anbringen, dass auch in der Wissenschaft Innovation nötig ist. Die Schweizerische Nationalbank hingegen erstickt jede Innovation in der Wirtschaftswissenschaft im Keime.
Die Nationalbank behauptet, sie könne „Liquidität aus dem Nichts schaffen“, also Vermögen schaffen ohne Schulden respektive Eigenkapital schaffen aus dem Nichts. Basierend auf dieser Irrlehre will sie die Maschinenindustrie retten. Das ist Illusion.
Vor dem Hintergrund einer solchen Irrlehre können Sie nicht „geschlossene Reihen“ verlangen, wie Sie das in Ihrer Neujahrsbotschaft tun. Auch der Bundesrat hat leider die Irrlehre der Nationalbank übernommen (siehe Antwort des Bundesrates auf die Motion „Einführung einer Verschuldungslimite für die Nationalbank“).
Solche Irrlehren spalten. Leider ist in unserem Lande eine dringende Innovation in der veralteten und irreführenden Wirtschaftswissenschaft nicht möglich. Der Bundesrat ist daran mitschuldig. Im Direktorium und im Bankrat der Nationalbank wird nur geduldet, wer stramm die Irrlehre der SNB vertritt. Und der Bundesrat wählt schliesslich diese Gremien.
Sämtliche Kontrollinstanzen bei der Nationalbank versagen, weil die SNB behauptet, sie könne alle ihre Schulden bezahlen, indem sie Geld druckt. Solche Behauptungen sind aber reine Volksverführung.
Darf ich Ihnen, sehr verehrter Herr Bundespräsident, als einfacher Ökonom sieben Ratschläge bezüglich unserer Wirtschaft mitgeben?
Erstens: Verteufeln Sie den starken Franken nicht. Er ist Zeichen unserer starken Wirtschaft und hilft unserer Wirtschaft. Denken Sie beispielsweise an seine starke Kaufkraft, die tiefe Inflation und die tiefen Zinsen. Davon profitiert auch die Maschinenindustrie.
Zweitens: Lassen Sie sich nicht weismachen, dass Auslandinvestitionen der Nationalbank unsere Wirtschaft im Inland ankurbeln. Unsere inländische Maschinenindustrie wird nicht gefördert, wenn unsere Nationalbank Staatsanleihen in Griechenland oder Aktien von Waffenherstellern in den USA kauft.
Drittens: Bitte lassen Sie sich nicht irreführen durch Behauptungen wie: Die Nationalbank kann „Geld aus dem Nichts schöpfen“ und damit alles kaufen. Die Nationalbank kann nicht unbeschränkt Euros kaufen und so die Maschinenindustrie stützen, wie sie bei Einführung des Mindestkurses behauptet hat.
Viertens: Lassen Sie nicht zu, dass die Nationalbank und die Professoren in deren Umfeld die Innovation in der Wirtschaftswissenschaft im Keime ersticken. Innovation ist nicht nur in der Wirtschaft wichtig, sondern auch in der Wirtschaftswissenschaft. Irrlehren in der Wirtschaftswissenschaft schaden auch dem Werkplatz Schweiz.
Fünftens: Versuchen Sie nicht, den natürlichen Strukturwandel in unserer Wirtschaft aufzuhalten, beispielsweise indem die Nationalbank mit halsbrecherischen Aktionen den Werkplatz Schweiz subventioniert. Fördern Sie im Gegenteil den Strukturwandel. Nur so können sichere Arbeitsplätze mit Zukunft geschaffen werden.
Sechstens: Die grosse Gefahr für die Schweizer Wirtschaft ist nicht der natürliche Strukturwandel auf dem Werkplatz. Viel gefährlicher ist das drohende negative Eigenkapital unserer Nationalbank als Resultat einer verfehlten Strukturpolitik der SNB.
Siebtens: Sorgen Sie bitte dafür, dass die SNB ihre hochriskanten Devisenanlagen umgehend abstösst und ihre Bilanz sofort deponiert, sollte ihr Eigenkapital negativ werden. Die Behauptung der SNB, sie könne ihre Schulden jederzeit durch „Geld drucken“ begleichen ist, Volksverführung pur und hat sämtliche Kontrollinstanzen ausser Gefecht gesetzt. Bei negativem Eigenkapital der SNB droht im Gegenteil der Konkurs der Kreditgeber unserer Nationalbank (Geschäftsbanken, Kantonalbanken, PostFinance, direkt oder indirekt Pensionskassen, Altersvorsorge).
Ich möchte Sie also bitten, sehr verehrter Herr Bundespräsident, dass Sie den Fokus vom Werkplatz Schweiz verlagern auf die horrenden Gefahren, welche bei unserer Nationalbank drohen. Verschliessen Sie die Ohren vor Einflüsterern, die behaupten, die Nationalbank könne den Werkplatz Schweiz durch angebliche „Geldschöpfung“ retten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Dass die „Geldschöpfung aus dem Nichts“ eine Illusion ist und die spekulative SNB-Bilanz die gesamte CH-Volkswirtschaft gefährdet, sollte mittlerweile eigentlich verstanden sein. Dr. Marc Meyer hat die Zusammenhänge und Konsequenzen oft genug logisch und nachvollziehbar erklärt. Vermutlich muss aber zuerst irgendein US-Wirtschaftsguru diese offensichtliche Logik gefeiert als Erleuchtung verkaufen, damit die Herde treu und ehrfürchtig folgen kann. Bis dahin beruhigt der Glaube an die liebgewonnene moderne Fassung des Grimm’schen Märchens vom Goldesel mehr als sich der Realität zu stellen und zwar Branchen-unabhängig.
Für wenig zielführend erachte ich einzelne Branchen gegeneinander aufzurechnen. Mir ist ein breitgefächerter Werk- und Lebensraum CH wichtig. Eine gesunde industrielle Basis, vernetzt mit Hochschulen, Forschungsinstituten, usw. erachte ich mit als Garant für marktfähige Kundenorientierte Innovation. Diese Nähe lässt sich nicht virtuell kompensieren. So gesehen darf der Bundesrat ruhig einem lebendigen Werkplatz CH Sorge tragen, allerdings ohne ständig den starken Franken zu bejammern. Er soll sich für massvolle Bedingungen einsetzen, damit sich verantwortungsvolles Handeln und Wirtschaften lohnt, egal in welchem Bereich. Er könnte sich beispielsweise für eine differenzierte Bankenregulierung mit Augenmass einsetzen, die die reale Wirtschaft unterstützt. Dringende Bank-Dienstleistungen ersticken heute zu oft in Regularien, in der Angst vor der US-Justiz oder in überbordendem Compliance-Wahn. Diese stehen vielen innovativen Unternehmungen (gerade im Export) nicht oder nur mehr ungenügend zur Verfügung.-
@Rico Meier
Vielen Dank für den konstruktiven Beitrag.
Freundliche Grüße
Marc Meyer
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Ausgezeichneter Artikel und sehr wahr.
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@Maja Kälin
Sehr geehrte Frau Kälin
Besten Dank.
Hoffentlich wird der Bundesrat der Nationalbank gegenüber etwas kritischer.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Argumentus
Da Ihre Argumente den Kern des Grundlagenirrtums der SNB ansprechen, erlaube ich mir, Ihnen meine Antwort an Sie ganz hier oben zu posten, damit sie für alle Leserinnen und Leser besser sichtbar ist.
Sie „Argumentus“ stammen offensichtlich aus der „Ecke der Nationalbank“. Schade, dass sich unsere Nationalbank nicht unter eigenem Namen hier äussert, sondern sich „anonym“ vertreten lässt. Legen sie doch einmal offen, unter wie vielen verschiedenen Pseudonymen Sie hier schon für die Nationalbank geschrieben haben. Das wäre interessant für die Leser.
Sie schreiben jetzt:
Zitat:
„Ihr Nachtrag II bringt keine neuen Argumente – Sie schreiben immer das Gleiche.
Wir sind uns einig, dass Notenbankgeld Fremdkapital ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist, was die Folge davon ist. Notenbankgeld ist nicht ein Schuldeninstrument wie z.B. ein Bankkredit oder eine Anleihe – hat also keinen Zins und keine Laufzeit. Die SNB kommt also „gratis“ zu Geld und kann damit einen Gewinn erwirtschaften (Seigniorage).
Auch hat Geld immer den gleichen Wert und kann nicht anders bewertet werden – was sollen also Banken abschreiben?“Zitat Ende
Leider muss ich mich immer wiederholen, da die Nationalbank nicht bereit ist, ihren Fehler einzusehen.
Gut, wenn wir uns einig sind, dass Notenbankgeld Fremdkapital der SNB ist. Das ist neu. Warum akzeptieren Sie dann, dass SNB-Chef Jordan und der Bundesrat Notenbankgeld fälschlicherweise als Eigenkapitel der SNB interpretieren und Herr Jordan sogar als Eigenkapital wörtlich bezeichnet?
Und jetzt tut die SNB so, als hätte sie Notenbankgeld immer als Fremdkapital bezeichnet.
Die ganze Rechtfertigung des Mindestkurses basierte auf der Behauptung, dass die Mittel zum Kauf der Euros von der Nationalbank stammen, also Eigenkapital der SNB darstellen. Das ist ein Grundlagenirrtum. Dieser ist verantwortlich für die Aufgabe des Mindestkurses und die dramatischen Verluste der SNB, die in den nächsten Jahren mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen werden, sofern die SNB ihre hochriskanten Devisenanlagen nicht schleunigst abstösst.
Die SNB finanziert ihre Devisenanlagen im Gegenteil mit Schulden (Fremdkapital).
Hätte das Volk von Anfang gewusst, dass die SNB den Mindestkurs mit Schulden der SNB – mit Staatsschulden – finanziert, so hätte es schon lange dagegen opponiert. Das Volk meinte aber – und meint teilweise immer noch – die SNB finanziere die Eurokäufe mit „Neu geschöpftem Geld“.
Die SNB hat das Volk irregeführt.
Es ist also entscheidend, dass dieser Grundlagenirrtum der SNB endlich klargestellt wird.
Die Erkenntnis, dass Notenbankgeld nicht Eigen-, sondern Fremdkapital der SNB darstellt hat weitreichende Konsequenzen a) wirtschaftlicher und b) rechtlicher Natur.
a)
Bezüglich wirtschaftlicher Hinsicht wird klar, dass eine Notenbank die Wirtschaft mit Geldpolitik nicht ankurbeln kann, da sie ein „Null-Summen-Spiel“ betreibt. Sie kann in die eigene Wirtschaft nicht mehr Kapital investieren, als sie dieser entnimmt.Nur die SNB betreibt eine höchst unglückliche Geldpolitik, indem sie der eigenen Wirtschaft Kapital entnimmt und dieses dann ins Ausland exportiert, wo es die direkte Konkurrenz zu unserem Werkplatz ankurbelt. Die Geldpolitik der SNB ist somit kontraproduktiv und hilft unserer Maschinenindustrie keineswegs – im Gegenteil.
Das sollte Herr Bundespräsident Schneider-Ammann wissen.
b)
Und nun zu den rechtlichen Auswirkungen der Folgen davon, dass Notenbankgeld nicht Eigen- sondern Fremdkapital der SNB darstellt.Erstens:
Sie schreiben, Notenbankgeld habe keine Laufzeit. Damit übernehmen Sie die Argumentation der SNB auf ihrer home page „iconomix“. Diese trägt klar die Handschrift von SNB-Chef Herr Jordan.Darf ich Sie und Herr Jordan an Folgendes erinnern:
Das Notenbankgeld der SNB besteht zu über 90 Prozent aus den Sichtguthaben der Banken bei der SNB. Das sind Sichtverbindlichkeiten der SNB gegenüber den Banken. D.h. die SNB muss den Banken deren Fremdkapital jederzeit „auf Sicht“, d.h. sofort zurückzahlen können.
Zweitens:
Fällt das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich, so ist die SNB illiquide. D.h. sie verfügt nicht mehr über genügend liquide Mittel, den Banken deren Forderungen zurück zu zahlen, sofern diese das verlangen. Die SNB kann – ganz im Gegensatz zur Behauptung des Bundesrates – sehr wohl illiquide werden (siehe Antwort des Bundesrates auf die Motion Verschuldungslimite für die SNB).Drittens:
Sobald die SNB negatives Eigenkapital ausweist, steht fest, dass die SNB ihre Schulden gegenüber den Banken nicht mehr zurückzahlen kann. Sie ist unfähig dazu. Deshalb muss sie sofort ihre Bilanz deponieren, sollte ihr Eigenkapital negativ werden. Das kann sehr rasch der Fall sein, sollten Euro und Dollar erneut fallen. Der Bankrat müsste eigentlich schon jetzt Massnahmen in die Wege leiten, um dies zu verhindern.Die Behauptung des Bundesrates, die SNB könne nicht illiquide werden, ist falsch. Das Parlament hat den Irrtum des Bundesrates leider geglaubt.
Auch das sollte unser Bundespräsident, Herr Johann Schneider-Ammann, verstehen. Umdenken ist angesagt.
Viertens:
Sobald aus der Bilanz der SNB ersichtlich ist, dass ihr Eigenkapital negativ ist, müssen die Banken ihre Guthaben bei der SNB wertberichtigen, da die SNB nicht mehr fähig ist, diese zurück zu bezahlen. Keine Bank kann mehr damit rechnen, dass die SNB ihr Guthaben an sie zurückzahlen kann. Deshalb Wertberichtigung.Fünftens:
Im Falle von negativem Eigenkapital der SNB kann die SNB nicht einfach „Geld drucken“, wie SNB-Chef Jordan behauptet, um so sämtliche Schulden zurückzubezahlen. Warum nicht? Weil Geld eben selber Schulden (Fremdkapital) der SNB darstellt. Notenbankgeld ist eben Fremdkapital der SNB – nicht Eigenkapital, wie SNB und Bundesrat meinen.Mit noch mehr Schulden können die Schulden insgesamt nicht reduziert werden, wie SNB-Chef Jordan behauptet. Mit zusätzlichem Fremdkapital kann das gesamte Fremdkapital nicht reduziert werden. Das ist nicht so schwer zu begreifen – trotzdem behaupten das die SNB und ihr Chef Thomas Jordan.
Sechstens:
Da das Eigenkapital der SNB bei über 500 Milliarden Schulden schnell einmal in den zweistelligen negativen Milliardenbereich abgleiten kann, müssen die Banken ihre Guthaben bei der SNB analog wertberichtigen. Das kann zum Konkurs der Banken führen – anstelle der SNB. Das wollen Sie und Herr Jordan nicht einsehen. Deshalb muss ich mich immer wiederholen.Durch diesen Fehler der Nationalbank werden sogar unsere Sozialwerke gefährdet. Ich hoffe sehr, Herr Bundespräsident Schneider-Ammann einsieht und den Grundlagenirrtum der Nationalbank erkennt.
Siebtens:
Die SNB ist nicht besser gestellt als irgendein Schuldner in unserer Wirtschaft. Auch die SNB muss ihre Schulden zurückzahlen. Und die SNB kann nicht nach Belieben Schulden eingehen wie Sie behaupten. Die Gläubiger müssen damit einverstanden sein.
Könnte die SNB die Wirtschaft dazu zwingen, ihr Kapital zu leihen, und sie müsste dieses nicht mehr zurückzahlen, wie sie behaupten, so käme das einer Enteignung der Banken durch die SNB gleich.
Darf die SNB die Banken enteignen? Das glauben Sie ja selber nicht. Zeigen Sie mir den Gesetzesartikel. Wo steht, die SNB dürfe endlos Fremdkapital einfordern und müsse dieses nicht mehr zurückzahlen?
Nur Herr Jordan behauptet das in seinem Vortrag. Im Gesetz steht das nirgends. Das ist die Phantasie von Herr Jordan. (Er behauptet: SNB müsse keine Vermögenswerte herausgeben gegen Notenbankgeld; Notenbankgeld sei nur gegen Notenbankgeld eintauschbar usw.)
Dürfte die SNB „unbeschränkt“ Geld drucken und müsste dieses nicht mehr zurückzahlen, so wäre das de facto eine Enteignung der Banken durch die SNB.
Deshalb rate ich Ihnen und der SNB ihre unhaltbaren Behauptungen nun endlich einmal gründlich zu überdenken. Ansonsten muss die Schweizer Wirtschaft noch grösseren Schaden durch die SNB erleiden, als dies schon der Fall ist.
mfG
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Ich muss Sie leider enttäuschen. Ich schreibe nur unter diesem Pseudonym und das ist erst das zweite Mal, dass ich Ihnen schreibe. Das erste Mal – wie schon bereits erwähnt – war auf Ihren Artikel vom 07.01.2014. Auch habe ich nichts mit der SNB zu tun. Ich bin Betriebsökonom und arbeite in der Privatwirtschaft.
Ihre Replik ist repetitiv und bringt keine neuen Erkenntnisse.
1. Notenbankgeld wurde immer als FK verbucht. Es ist irrelevant, ob in irgendwelchen Vorträgen was anderes gesagt wird.
2. Niemand wurde irregeführt weil ja niemand eine Zustimmung geben musste für das Handeln der SNB.
3. Notenbankgeld stellt aus der Sicht der Banken Sichtguthaben dar, welche die SNB jederzeit bedienen muss. Ok – aber was heisst das in der Praxis? Das würde ja nur relevant, wenn Sie und alle anderen Wirtschaftsteilnehmer in der Schweiz sämtliches Geld bei Banken abziehen und es dem Wirtschaftskreislauf entnehmen, es also entweder unters Kopfkissen legen oder im Garten vergraben. Das BIP würde auf Null fallen. Ist das realistisch?
4. Was meinen Sie mit Null-Summen-Spiel? Ist die Geldmenge plötzlich Bestandteil des BIP’s? Zentralbanken können mit Erweiterung/Verkleinerung der Geldmenge versuchen, Wachstum oder eben Kontraktion zu stimulieren. Ich sehe kein Null-Summen-Spiel.
5. Selbst bei negativem EK muss die SNB keine Bilanz deponieren. Wo steht das? Wie gesagt, die Zentralbank kann eine Seigniorage erwirtschaften und die Bilanz sanieren. Das würde halt bedingen, dass keine Ausschüttungen an die Kantone erfolgen würde temporär.
6. Im übrigen stehen ja dem Notenbankgeld Aktiven gegenüber, die veräussert werden können, falls es zu Ihrem Szenario kommt. Ihr Szenario würde zu einem Rückgang des BIP’s führen. Falsch?
7. Banken müssen keine Wertberichtigung auf Notenbankgeld vornehmen – das ist kompletter Schwachsinn.
Freundliche Grüsse
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@Argumentus
Danke.
Sie beurteilen meine Argumentation als „kompletten Schwachsinn.“ Sie tun das nach wie vor als Anonymer. Schwach. Und kompletter Schwachsinn ist, was Sie und unser Herr Jordan behaupten. Repetitiv muss ich sein, weil die SNB nicht lernfähig ist. Ich hoffe, der Bundesrat ist wenigstens lernfähig.
Zu Ihrem Punkt 1:
Richtig. Notenbankgeld wird korrekt als Fremdkapital verbucht aber fälschlicherweise als Eigenkapital interpretiert. Notenbankgeld wird als Aktivkredit der SNB bezeichnet („lender of last resort“) anstatt als Passivkredit (Fremdkapital). Diesen Fehler sollten Sie und die SNB endlich einsehen und eingestehen.Zudem mutet es komisch an, wenn Sie sagen, es sei irrelevant, was irgendjemand in irgendwelchen Vorträgen sage. Es ist nicht „irgendjemand“ „irgendwo“. Nein. Es ist unser SNB-Chef Prof. Dr. Thomas Jordan vor der Statistisch Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Basel. Dort bezeichnet er Notenbankgeld als Eigenkapital der SNB; nicht nur wörtlich, sondern auch sinngemäss durch den ganzen Vortrag hindurch.
Auch unser Bundesrat in seiner Antwort an das Parlament ist doch nicht „irgendwer“ – „irgendwo“? Sie sind stehen offensichtlich vollkommen realitätsfremd neben Ihren Schuhen.
Zu Ihrem Punkt 2:
Vor der Einführung des Euro-Mindestkurses wurden am Fernsehen sämtliche Parteipräsidenten dazu befragt. Die ganze Argumentationsführung basierte auf der Behauptung, die SNB könne „unbeschränkt Geld drucken“ und damit „unbeschränkt“ Euros kaufen und habe keine Limiten. (Siehe NZZ, u.a. auch Prof. Dr. Ernst Baltensperger, Spiritus Rector SNB: „NZZ hat keine Limiten…“ Prof. Dr. Ammann am Fernsehen (Direktor Bankeninstitut St. Gallen u.a.)).Die Parteispitzen gaben die Zustimmung. Aber Sie haben Recht: Das Volk wurde nicht befragt. Dieses wird befragt, wenn es um 3 Milliarden geht für ein Kampfflugzeug – aber leider nicht, wenn es um 600 Milliarden Staatsschulden geht, um ausländische Volkswirtschaften anzukurbeln. Das bestimmen drei Personen, welche Fremdkapital und Eigenkapital der SNB miteinander verwechseln.
Zu Ihrem Punkt 3:
„Jederzeit bedienen“ heisst, jederzeit über genügend Vermögen besitzen. Ansonsten ist auch eine SNB illiquide.
Beispiel 1: Angenommen Sie besitzen ein Haus, das 1 Million Franken wert ist und Sie haben darauf eine Hypothek von CHF 800‘000 aufgenommen. Nun falle der Wert des Hauses auf 700‘000 Franken. D.h. die Bank muss die gewährte Hypothek korrekterweise um 100‘000 auf 700‘000 Franken abschreiben. Mit der Abschreibung darf sie nicht warten, bis Sie das Haus verkaufen. Sie muss eine Wertberichtigung vornehmen, sobald die Tieferbewertung eintritt.Beispiel 2: Ein Unternehmen hat ausstehende Obligationen im Wert von 100 Mio. Nun falle das Vermögen des Unternehmens auf 80 Mio. Die Obligationen müssen von den Investoren um 20 Mio. tiefer bewertet werden, sobald die Schulden nicht mehr durch Vermögen gedeckt sind – nicht erst, wenn die Obligationen zurückbezahlt werden bzw. nicht mehr zurückbezahlt werden können.
Genauso verhält es sich mit den Schulden der SNB. Fällt der Wert der Devisenanlagen der SNB unter Wert ihrer Sichtverbindlichkeiten, so müssen die Banken ihre Giroguthaben bei der SNB wertberichtigen – nicht erst, wenn sie ihre Guthaben effektiv zurückfordern. Die Buchhaltung der SNB ist gemäss OR-Richtlinien zu führen. So will es das Nationalbankgesetz.
Zudem: Die Passivseite zeigt, wem das Vermögen auf der Aktivseite gehört. Die Passivseite kann nicht einen höheren Wert aufzeigen, als die Aktivseite besitzt. Bzw. es kann nicht mehr Vermögen verteilt werden, als effektiv da ist. Deshalb Wertberichtigung, sobald der Wert der Aktiven unter Wert der Passiven fällt.
Zu Ihrem Punkt 4:
Eine Zentralbank kann auf der Aktivseite ihrer Bilanz nicht mehr Vermögen in eine Volkswirtschaft investieren, als sie über die Passivseite der Volkswirtschaft Kapital (Fremdkapital) entnimmt. Das ist ein Null-Summen-Spiel.Nein. Zentralbanken können in einer geschlossenen Volkswirtschaft eben nicht der Wirtschaft per Saldo mehr Kapital zuführen oder abführen. Warum? Weil Notenbankgeld eben Fremdkapital der Zentralbank darstellt.
Sie schreiben wohl, Notenbankgeld sei Fremdkapital der SNB, haben aber die Bedeutung Ihrer eigenen Aussage nicht verstanden.
Zu Ihrem Punkt 5:
Doch. Die SNB muss bei Erreichen von Null Eigenkapital ihre Bilanz deponieren. Das ist eine Sicherheit für ihre Kreditgeber. Das steht im Obligationenrecht. Die Bilanz der SNB ist nach den Gepflogenheiten des OR zu führen. Das steht im Nationalbankgesetz.Zudem macht das sehr grossen Sinn. Damit werden zukünftige Verluste der SNB verhindert. Deponiert die SNB ihre Bilanz nicht, so müssen die Banken ihre Kredite an die SNB entsprechend wertberichtigen (siehe oben). Ich wiederhole mich, weil Sie die Fehler der SNB ständig wiederholen.
Wenn die SNB einmal einen zweistelligen Milliardenbetrag Minuskapital ausweist, so müssen die kreditgebenden Banken ihre Positionen sofort entsprechend wertberichtigen und können sofort Konkurs gehen. Da nützt es nichts, wenn die SNB am „St. Nimmerleinstag“ hohe Gewinne erwirtschaftet. Wie will sie auch? Die Negativzinsen auf minus 20 Prozent senken? Was passiert dann mit den Banken und Pensionskassen? Bitte überlegen Sie einmal.
Zu Ihrem Punkt 7:
Nicht ich schreibe kompletten Schwachsinn – nein Sie und unsere Nationalbank verbreiten kompletten Schwachsinn, um Ihre eigenen Worte zu gebrauchen.
Ich hoffe, der Bundesrat sieht dies auch endlich ein.
Freundliche Grüsse
Marc
P.S: Schade, dass Sie auf all meine weiteren Argumente nicht eingegangen sind. Aber eben – was man nicht beantworten kann, das umschifft man einfach wie Sie und die SNB das tun. Sie machen es sich so einfach wie unserer Nationalbank auch.
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Ich hätte den Kommentar ja nicht lesen wollen hier, wäre das Bundesratsfoto in einer Schule oder in einem Altersheim geschossen worden… was wäre dann die Schlagzeile gewesen? „Bundesrat will noch mehr Steuergelder verschleudern!“ vermutlich.
Innovation ist gut und recht, aber in welche Richtung? „Irgendwas mit Computern“ ist doch ziemlich vage, und womöglich können die das in Silicon Valley und Südkorea besser als wir hier.
Maschinen und generell Hardware wird es auf absehbare Zeit weiter brauchen; also warum nicht auf diesem Know-How aufbauen und es weiter entwickeln? neue Materialien, neue Techniken zu Herstellung, neue Arten, das vorhandene knappe Material sinnvoll einzusetzen, wird es immer benötigen.
Und die Wirtschaft muss nun mal reale Werte schaffen, auch damit Steuergelder gezahlt und somit Polizei, Schulen, Krankenpflege etc finanziert werden können.
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@Barbara Seiler
Danke. Ja richtig.
Um reale Werte in der Schweizer Wirtschaft zu schaffen muss die SNB aber im Inland investieren und nicht im Ausland und dort die Konkurrenz zu unserer Wirtschaft im Ausland unterstützen.
mfG
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ich weiss ja nicht, was die SNB mit all ihrem Geld in der Schweiz unterstützen könnte…? Firmen an den SNB-Tropf zu hängen, scheint mir auch nicht unbedingt sinnvoll. Firmen müssen auch fit bleiben und untergehen können, wenn ihr Produkt nicht mehr aktuell ist. Wir wollen ja wohl auch eher nicht quasi-staatliche Firmen wie zB die Autohersteller in Frankreich. Unvergessen bleibt mir die Werbung, die sagt, Franzosen sollen französische Autos kaufen… weil die französisch sind. Das ist genauso übel wie „Zucker, weil aus der Schweiz“.
Ausserdem braucht gerade die Maschinenindustrie ja Zulieferer aus dem Ausland, Rohstoffe hat die Schweiz ja nicht, ausser Wasser. Warum also nicht in Lieferanten investieren, deren Halbfertigprodukte hier zur Verfeinerung und weiteren Bearbeitung benötigt werden?
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@barbara seiler
Sie propagieren also:
Investitionen der SNB in ausländische Unternehmen sind gut – Investitionen der SNB in inländische Unternehmen sind schlecht.
Sorry. Diese Unlogik kann ich nicht unterstützen – ganz unabhängig vom Wechselkursrisiko und den SNB Schulden.
Aber wenn die SNB unfehlbar gelten sol, so kommt man auf Lösungen wie die Ihrige.
MfG
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War das jetzt tatsächlich so missverständlich?
Mein Punkt ist: die Schweiz ist klein. und Investitionsmöglichkeiten somit begrenzt. Die SNB soll ruhig in der Schweiz investieren, wo es etwas Vielversprechendes gibt – doch wenn sie in alles Vielversprechende in der Schweiz investiert hat, ist wohl immer noch ein Haufen Geld übrig. Und mit dem empfiehlt es sich dann eben, vielversprechende Investitionen im Ausland zu machen
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@Barbara Seiler
Danke.
Es ist eben“kein Haufen Geld da“, wie Sie meinen.
Es sind alles Schulden der SNB. Das ist der Punkt. Notenbankgeld ist Fremdkapital der SNB. und es geht um über 500 Milliarden Staatsschulden, zu denen das Volk nie befragt wurde trotz Schuldenbremse.
Zudem ist nicht ersichtlich, wie Investitionen in einen US-Waffenhersteller die Schweizer Wirtschaft und den Tourismus ankurbeln sollen oder Investitionen in Staatsschulden von Griechenland usw.
Die SNB investiert nicht einnmal 1 Prozent ihres Vermögens in der Schweiz, Das widerspricht der Bundesverfassung.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Barbara Seiler
Zudem unterliegen die Auslandinvestitionen der SNB einem gewaltigen Kursverlustrisiko.
Schulden der SNB kann diese dann nicht durch „Geld drucken abbauen“, wie SNB-Chef Jordan phantasiert. Unser Notenbankchef und sein Direktorium verstehen leider nicht, wie die SNB-Bilanz zu lesen ist.
Nein. Sie und ich werden für Schulden der SNB geradestehen müssen mit unseren Steuern.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Wenn Ihnen Staatsschulden Sorgen machen, können Sie ja bei Gelegenheit ja sagen zur Vollgeldinitiative, das würde das Problem dann doch sehr entschärfen.
Und natürlich nützten Investitionen in ausländische Rüstungskonzerne! Die haben einen Markt, die haben Kunden, die benutzen viel Verbrauchsmaterial sprich die Produktion wird sich nicht so bald erschöpfen, klar bringt das Profit!
Wir sind ja hier auf Inside Paradeplatz, da geht’s ja um Profit, gäll Herr Meyer, und nicht um Ethik.
Wenn es um Ethik ginge – ernsthaft – und die SNB nur in Dinge investieren täte, wo kein Mensch zu Schaden käme, lauter nützliche, edle, wertvolle Dinge – dann sähe es schitter aus mit dem Investieren, und zwar weltweit. Da müsste man Investitionsmöglichkeiten mit der Lupe suchen gehen und fände kaum etwas.
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@barbara Seiler
verkappter Vollgeld-Initiant
Wir sind nicht per „Du“.
Meine Analyse der Vollgeld-Initiative habe ich bereits dargelegt:
Kommunismus pur. Das ganze Kreditwesen würde verstaatlicht.Die Vollgeld-Initianten sind im selben Spital krank wie die SNB. Sie interpretieren Notenbankgeld als Eigenkapital der SNB anstatt als Fremdkapital.
Time out. Sorry.
mfG
mfg
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Nachtrag II
Aus dem Umfeld der Nationalbank wird hier abgewiegelt und bagatellisiert, obwohl die SNB gestern erneut einen Jahresverlust von 23 Milliarden Franken bekanntgeben musste und die Ausschüttungsreserve dadurch auf gerade noch 2 Milliarden gefallen ist. Dabei sind ihre verlustbringenden Devisenbestände immer noch in ihrem Portefeuille.
Der Kommentator „Argumentus“ beispielsweise schreibt weiter unten, die SNB verbuche das Notenbankgeld ja als Fremdkapital und damit sei das Problem gelöst.
Nein. Das Problem Nationalbank ist nicht gelöst. Warum nicht? Ich will chronologisch und punktuell die wichtigsten Gründe aufzeigen.
Punkt 1: Am sogenannten “Frankenrütli“ ging es darum, die Exportindustrie, v.a. die Maschinenindustrie zu unterstützen. Im Anschluss an dieses Treffen überbrachte der Bundesrat der Nationalbank den „Wunsch der Wirtschaft“, am Devisenmarkt zu intervenieren (siehe NZZ). Die Problematik der Maschinenindustrie und jene der SNB werden dadurch eng miteinander verflochten.
Punkt 2: Das Direktorium der SNB wird vom Bundesrat gewählt. Dieser überbringt der SNB „einen Wunsch“. Seien wir ehrlich: Das kommt einer Aufforderung des Bundesrates an die Nationalbank gleich und ist gemäss Bundesverfassung nicht erlaubt.
Punkt 3: Im Vorfeld und rund um den Mindestkurs behauptet die Nationalbank stets: Sie habe „keine Limiten, den Franken zu schwächen“ (NZZ). Der SNB „gehe der Schnauf nicht aus“ (Iconomix, homepage der SNB. Die SNB könne „unbeschränkt Banknoten drucken“ und damit „unbeschränkt“ Euros kaufen usw.
Punkt 4: Das Schweizer Volk wird im Glauben gelassen, dass die SNB durch Geld drucken unbeschränkt Euros kaufen könne. Kein Wort davon, dass die Nationalbank ihre Euros nur kaufen kann, wenn sie sich massiv verschuldet. Die Schulden der Nationalbank sind Staatschulden. Das widerspricht der Schuldenbremse.
Punkt 5: Das Wort Schulden der Nationalbank taucht im Vokabular der SNB nie auf. Immer wird auf die „Geldschöpfung aus dem Nichts“ verwiesen. Sämtliche Kontrollinstanzen der SNB werden dadurch ausser Kraft gesetzt. Dabei hätte der SNB-Bankrat längstens tätig werden sollen: beispielsweise am 15. Januar 2015, als das Eigenkapital der SNB erstmals vorübergehend im zweistelligen Bereich negativ geworden war.
Punkt 6: Die SVP (Nationalrat Hans Kaufmann) reicht eine Motion ein mit dem Titel „Verschuldungslimite für die Nationalbank“. Der Bundesrat lehnt ab und schreibt in seiner Antwort, die SNB können nicht „illiquide werden in Franken“. Das Parlament sieht die Problematik und die Gefahr nicht und gibt sich mit dieser falschen Antwort zufrieden. Der Bundesrat betrachtet Notenbankgeld fälschlicherweise als Vermögen der SNB („Liquidität“) anstatt als Fremdkapital bzw. als Schulden der SNB.
Punkt 7: Insbesondere SNB-Chef Professor Doktor Thomas Jordan hält Vorträge, an denen er behauptet: Die SNB könne „Liquidität aus dem Nichts“ schaffen und damit sämtliche Zahlungsverpflichtungen der SNB jederzeit „bedienen“. Notenbankgeld sei ein gesetzliches Zahlungsmittel. Deshalb könne die SNB nie zahlungsunfähig werden. Die SNB könne nie illiquide werden. Wörtlich bezeichnet er Notenbankgeld fälschlicherweise als Eigenkapital der SNB. Zudem basiert sein ganzer Vortrag auf der Aussage, die SNB könne Vermögen aus dem Nichts schaffen.
Jordans Argumentation würde bedeuten, dass durch die Emission von Notenbankgeld Eigenkapital der SNB entsteht.
Genau das ist falsch: Durch die Emission von Notenbankgeld entsteht Fremdkapital der SNB. D.h. die SNB macht Schulden und wird dadurch abhängig. Die Behauptung der SNB, sie könne unbeschränkt Geld drucken erweist sich dadurch ebenso als falsch, da sich auch die SNB nicht endlos verschulden kann.
Punkt 8: Da es sich bei Notenbankgeld um Fremdkapital der SNB handelt und nicht um Eigenkapital ergeben sich weitreichende wirtschaftliche und rechtliche Konsequenzen. U.a. müssen die Kapitalgeber ihr bei der SNB angelegtes Kapital wertberichtigen, sobald diese negatives Eigenkapital erreicht. Das kann zum Konkurs dieser Kreditgeber (Banken, Versicherungen, Pensionskassen usw.) führen.
Auch muss die SNB ihre Bilanz deponieren, sobald sie negatives Eigenkapital erreicht, oder diese Gefahr droht. Herr Jordan hat gesagt: Nein, die SNB müsse ihre Bilanz nicht deponieren, weil sie Geld drucken könne. Ich sage: Doch sie muss es, weil Notenbankgeld eben nicht Eigen- sondern Fremdkapital der SNB darstellt.
Punkt 9: Man kann nicht argumentieren und sagen: Die SNB verbucht ihr Notenbankgeld als Fremdkapital, also ist das Problem gelöst. Nein. SNB und Bundesrat gehen davon aus, dass es sich bei Notenbankgeld um Eigenkapital der SNB handle (Vermögen aus dem Nichts bzw. ohne Schulden bedeutet Eigenkapital.)
Aufgrund dieses Kapitalfehlers im wahrsten Sinne des Wortes drängen Maschinenindustrie und Bundesrat die Nationalbank in eine Verschuldung, die gegen unsere Verfassung verstösst. Die SNB darf ihr Fremdkapital nicht als Eigenkapital interpretieren und bezeichnen.
Punkt 10: Die Nationalbank soll zu ihrem Kapitalfehler stehen und ihre masslosen, gefährlichen Devisenanlagen sofort abstossen, um weitere Milliardenverluste zulasten des Schweizer Volkes zu verhindern. Es sind nicht Devisenreserven (Eigenkapital) wie die SNB behauptet, sondern Devisenanlagen, die mit Fremdkapital finanziert wurden.
Wir können es uns nicht leisten, dass die SNB weiterhin hohe Milliardenverluste erleidet mit Auslandinvestitionen, welche unsere Maschinenindustrie nicht ankurbeln, sondern im Gegenteil die direkte Konkurrenz zu unserer Industrie fördern.
Die SNB muss ihre Kapitalfehler wahrnehmen und dazu stehen und ihre Geldpolitik danach ausrichten. Kann sie das nicht, so sollen die Verantwortlichen zurücktreten – zum Wohle unseres Landes. Die Geldpolitik der SNB widerspricht unserer Bundesverfassung.
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Grundlagenirrtum
Grüezi Herr Dr. Meyer
Aus meiner Sicht unterliegen Sie wie viele andere der Illusion, die SNB sei eine Bank. Das ist sie nicht.Korrekt übersetzt müsste SNB Schweizerisches Notenbüro heissen. Das SNB ist die Stelle, welche die in der Schweiz als offizielles Zahlungsmittel verwendete Währung druckt (auch die elektronischen Noten kommen ursprünglich vom SNB).
Die ganze Verpackung des SNB als „Bank“ mit Bilanzen und Erfolgsrechnung etc. ist historisch gewachsener Ballast.
Vergleichen Sie den CHF mal mit Bitcoin: Das einzige, das ein Währungsherausgeber tun muss und kann, ist für anhaltendes Vertrauen in seine Währung zu sorgen. Auch die Bitcoins kommen aus dem Nichts, wie die CHF, und werden trotzdem als wertvoll angesehen.
Natürlich ist das ganze System deutlich komplizierter, doch an der elementaren Struktur ändert sich nichts.
Also: Obwohl die meisten Leute, Sie inklusive, die Sache nicht wirklich durchschauen, funktioniert die Wirtschaft. Und das ist eigentlich das einzige, das zählt.
Calm down, relax, enjoy!
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@Thomas Ernst
Das Vertrauen in die Passiven hängt vom Wert der Aktiven ab.
Die Passiven zeigen, wem die Aktiven gehören.
Ohne Aktiven haben die Passiven keinen Wert.
Ohne Vermögen des Geldemittenten ist das emittierte Geld wertlos.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Nachtrag I
Soeben hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) einen Jahresverlust 2015 von 23 Milliarden Franken bekanntgegeben.
Das Gefährlichste an diesem Verlust ist, dass er nicht realisiert ist. D.h. die verlustbringenden Devisenpositionen sind noch offen.
Es drohen somit weitere Verluste und weitere Verluste und weitere Verluste – bis die SNB diese schädlichen Devisenpositionen endlich abgestossen hat.
Aber stur behauptet die SNB, der Franken sei zu stark und behält diese Verlustpositionen in ihrem Portefeuille.
Seit 20 Jahren sage ich das nun der SNB. Aber lieber verliert die SNB hohe zwei- bis dreistellige Milliardenbeträge zulasten des Schweizer Volkes als ihren Irrtum einzugestehen.
Es wäre kluger gewesen, im Jahre 2015 diese 23 Milliarden Franken direkt an die Maschinenindustrie in Form von Subventionen auszubezahlen als sie an den internationalen Devisenmärkten zu verspekulieren.
Hätte man das Geld direkt jenen Menschen ausbezahlt, die an den Maschinen arbeiten, so wäre diese Kaufkraft jetzt noch in unserem Lande.
Es ist schon gut, der Maschinenindustrie zu helfen – aber man soll – wenn schon – richtig helfen. So dass es Sinn macht.
Auch eine Photo vor Menschen mit Maschinen kann diesen Schaden nicht gut machen.
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Guten Tag Herr Dr. Meyer, Ich finde es sehr gut, dass Sie immer schreiben, dass Sie „Dr. Marc Meyer“ sind. Ich habe nämlich einen ehemaligen Arbeitskollegen namens „Marc Meyer“ aber nicht Dr. Dank Ihrer Präposition „Dr.“ kommt es nicht zu Verwechslungen. Märssi vill mal.
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@Thomas Burckhardt
Bitte gern geschehen.
mfG
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@Herr Dr. Meyer,
Solche Ideen sind nur der Anfang. Unsere Hochschulen müsste man eigentlich in „Karl-Marx-Institut“ umbenennen…
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@havenstein
Unsere Hochschulen – ich spreche von den Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten – sollten sich schämen für den Unfug, den sie den Studenten lehren.
..und für die Arroganz mit welcher sie ihre Irrlehren verbreiten. Viel Schaden haben die Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten schon angerichtet. Viele Studenten verdorben.
mfG
mfG
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@Herr Dr. Meyer,
Hervorragender Artikel und Kommentar. Ihnen werden aber noch die Zähne klappern aufgrund der kommenden Massnahmen und Ideen welche die begonnene Finanzkrise hoch 10 hervorrufen wird.
Die Policymaker und Oekonomen der UdSSR waren Ultraliberalisten dagegen….-
@havenstein
Danke.
Wichtig ist jetzt vorerst, dass die schwerwiegendsten Fehler in der Nationalökonomie korrigiert werden.
mfG
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Guten Tag Herr Meyer,
Sie Schreiben:
„Ihre Neujahrsansprache halten Sie in diesem Fall vor dem Basler Rheinhafen. Dieser steht für Import. Der starke Franken vergünstigt die Importe, vor allem die Rohstoffe. Das macht uns alle wohlhabender und kurbelt somit unsere Wirtschaft an.“Hierzu folgende Stellungnahme:
Nur 11% der Importe der Maschinenindustrie werden in der CH abgesetzt. Die Importe bestehen aus Rohstoffen und nur zum Teil aus Halbfabrikaten. Diese machen – auf das Endprodukt bezogen – nur ca. 30% in der Wertschöpfungskette aus. DIE RESTLICHEN 70% SIND ARBEITSLEISTUNG UND INNOVATION ZU SCHWEIZER KOSTEN.Daher ist die Anfälligkeit auf Wechselkurse im Export viel grösser und kann nicht einfach durch günstige Importe kompensiert werden.
Die Zinssätze sind mittlerweile auch im Ausland tief; auch diese vermögen den Wechselkurseffekt nicht zu kompensieren.
Die nachstehenden Untersuchungen geben Ihnen u.a. vertieften Einblick in die Problematik derjenigen Industrie, die zu Schweizer Kostenniveau produziert und wo der Mehrwert durch Schweizer Arbeitsleistung erzeugt wird und die dann zu 90% exportiert werden:
http://www.ub.unibas.ch/digi/a125/sachdok/2012/BAU_1_5968497.pdf
https://www.kof.ethz.ch/de/publikationen/p/kof-studien/2080/
Der Gewerbeverband teilt die Lageeinschätzung des Bundesrates.
Da bleibt dann oft eben nur noch die Standortverlagerung ins günstigere Kosten-Ausland! Entspricht dies Ihrer Erwartung?
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@Betroffener
Guten Tag
Danke für Ihren Beitrag.
Richtig – Sie argumentieren aus der Sicht eines Betroffenen.
Die Nationalbank hat aber eine Geldpolitik zu betreiben, die den Gesamtinteressen der Schweiz dient (siehe Bundesverfassung Artikel 99). Sie sollte eine makroökonomische Perspektive einnehmen. Das sollte auch der Bundespräsident.
Sie dürfen die Wohlfahrtseffekte, die vom starken Franken ausgehen, nicht nur aus Sicht der Maschinenindustrie beurteilen. Es gibt auch noch andere Bereiche in der Schweiz, die vollumfänglich vom starken Franken profitieren.
Denken Sie beispielsweise an die Energiekosten. Diese begünstigen die restliche Industrie zu hundert Prozent. Auch die tiefen Zinsen kommen der ganzen Schweiz zugute – vollumfänglich.
Davon profitiert auch die Maschinenindustrie. Die tiefe Inflation oder gar Deflation drückt das Lohnniveau. Davon profitiert die Maschinenindustrie abermals indirekt vom starken Franken. Das wird aber nie erwähnt.
Zudem sind Sie sich offenbar gar nicht bewusst, dass die Nationalbank ihre Schulden aufgrund der Eurokäufe eben nicht durch Geldschöpfung abbauen kann. Die Exporteure sehen nicht, dass die SNB-Schulden von über fundhundert Milliarden Franken durch das Volk wieder einmal abgebaut werden müssen – sofern dies überhaupt noch möglich sein wird.
Die Exporteure sehen nicht, dass die Kreditgeber der Nationalbank in grosser Gefahr sind, weil negatives Eigenkapital der SNB droht. Wollen Sie das nicht sehen?
Die Exporteure haben eine mikroökonomische Froschperspektive.
Wie ich geschrieben habe, tut mir jeder Beschäftigte Leid, der seinen Arbeitsplatz verliert.
Die Arbeitsplätze der Bauern sind auch ins Ausland abgewandert. Oder wollten Sie, dass wir immer noch zu 80 Prozent Bauern sind?
Und auch die Arbeitsplätze des Werkplatzes wandern leider teilweise ab – das ist der Strukturwandel. Deshalb kann ich der Maschinenindustrie nur empfehlen, möglichst qualitativ hochwertige, konkurrenzfähige Produkte zu entwickeln und zu verkaufen.
Zudem scheint sich der Gewerbeverband nicht darüber im Klaren zu sein, dass Investitionen der SNB im Ausland dem hiesigen Werkplatz überhaupt nicht weiterhelfen – im Gegenteil: Die SNB finanziert damit die Konkurrenz des hiesigen Werkplatzes.
Wenn der Werkplatz hierzulande unterstützt werden soll, so muss hierzulande investiert werden – nicht im Ausland. Das ist einfachste Logik.
Wenn Herr und Frau Schweizer im Ausland einkaufen gehen, so stützen sie damit den Euro. Sie tun dasselbe wie die Nationalbank.
Sollen die Schweizer Produzenten gefördert werden, so müssen die Konsumenten im Inland einkaufen – nicht im Ausland.
Genauso muss die SNB im Inland investieren – nicht im Ausland, wenn sie die Schweizer Industrie fördern will.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Betroffener
Nachtrag
Gerne möchte ich Ihnen noch folgenden Nachtrag schreiben:
Bei einem Preisanstieg ist es entscheidend, ob dieser wegen einer vergrösserten Nachfrage oder wegen eines verteuerten Angebots zustande kommt.
Im ersten Fall steigt der Preis bei steigender Menge und im zweiten bei fallender Menge.
Der Umsatz ergibt sich dann aus Preis mal Menge. Auch das übersieht die Maschinenindustrie.
Wenn Sie ein Haus besitzen: Verkaufen Sie dieses lieber zu einem hohen oder tiefen Preis? Natürlich zu einem hohen Preis.
Genauso sollten wir froh sein, wenn wir den Franken zu einem hohen Preis verkaufen können, weil dieser so stark nachgefragt wird aufgrund der starken Güternachfrage nach Schweizergütern.
Der Handelsbilanzsaldo der Schweiz ist seit dem Jahr 2000 von einem Minus von 2 Milliarden auf ein Plus von 30 Milliarden (!) im Jahre 2014 gestiegen.
Im Oktober 2015 betrug der Überschuss sogar sage und schreibe in einem einzigen Monat 4 Milliarden und übertraf damit den Vergleichsmonat des Vorjahres um 1 Milliarde bzw. 25 Prozent.
Diese Zahlen beweisen, dass die Exportindustrie vom starken Schweizerfranken profitiert.
Die Maschinenindustrie solle jetzt wirklich einmal aufhören, ständig auf hohem Niveau zu jammern und unserer Nationalbank und deren Kreditgeber zu ruinieren.
mfG
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Besten Dank, Herr Meyer, für Ihre ausführliche Antwort und Belehrung.
Ich weiss zwar nicht, welche Statistiken Sie verwenden. Ich stütze mich ab auf:
http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/42376.pdf
Wenn Sie die Einnahmen und Ausgaben der Handelsbilanz im Zeitablauf verfolgen ergibt sich natürlich ein anderes Bild als bei Zeitpunktergebnissen.
Ich schlage daher vor, dass wir die Zahlen in einem halben Jahr, also per 30.06.2016, im Zeitvergleich anschauen.
mfg
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@Betroffener
Gerne schicke ich Ihnen den Link von meinen Daten. Dieser führt direkt ins Bundeshaus in Bern.
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/06/05/blank/key/handelsbilanz.html
Aber auch aus Ihren Daten geht hervor, dass der Exportüberschuss der Schweiz ständig zunimmt. Im vergangenen November alleine verzeichnete die Schweizer Handelsbilanz einen Überschuss von 3 Milliarden Franken.
Im Jahr 2000 hatten wir ein Minus von 2 Milliarden und jetzt sind wir schon deutlich bei einem Plus von über 30 Milliarden (!) pro Jahr.
Seit Jahren malt die Nationalbank und der Bundesrat den Teufel an die Wand. Immer wird behauptet, es werde schlimm – noch schlimmer. Der starke Franken wird verteufelt.
Wie Sie wird immer argumentiert, wir werden in Zukunft sehen. Was haben wir gesehen? Die Zahlen sind immer besser ausgefallen als schwarzgemalt wurde.
Sie haben eine billige Taktik.
Es geht uns gut. Die grosse Arbeitslosigkeit, die uns die Nationalbank an die Wand malt ist ausgeblieben. Man will einfach nicht sehen, dass es uns gut geht.
Die Nationalbank hat sich unter dem Duo Hildebrand / Jordan verspekuliert. Das ist der Punkt. Dazu soll die Nationalbank endlich stehen und aus ihrer verlorenen Wette mit dem Devisenmarkt aussteigen.
Wir haben seit dem Jahre 2000 über 600’00 neue Stellen geschaffen. Die Schweiz platzt aus allen Nähten. Nur Sie, einige Anonyme hier, die Nationalbank und unserer Bundespräsident malen ununterbrochen schwarz. Warum?
Die Maschinenindustrie soll endlich aufhören mit ihrem unendlichen Gejammer. Das ist nicht mehr zuzuhören. Wenn also so Jammern würden wie Sie?!
Die Maschinenindustrie will sich Subventionen erschleichen von der Nationalbank. Das ist alles.
Dass dabei die ganze Volkswirtschaft kaputtgemacht werden kann ist Ihnen und der Maschinenindustrie egal.
Wäre die SNB nicht aus dem Mindestkurs ausgestiegen, so hätte das unweigerlich unseren Beitritt zur EU bedeutet, der die Wirtschaft abgewürgt.
Aber so weit sieht die Maschinenindustrie nicht in ihrer Froschperspektive.
mfG
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer
Sie werden wohl nie müde, gebetsmühlenartig zum gleichen Thema zu schreiben.
Sie haben mich immer noch nicht überzeugt, dass eine Nichtaufhebung des Mindestkurses heute „ein immenses Problem“ darstellen würde. Das Einzige, was wahrscheinlich passiert wäre, ist, dass die Bilanz der SNB noch grösser wäre. Grösseres FK und auf der Aktivseite grössere Assets in Euro. So what? Geld aus dem Nichts schöpfen heisst nicht, dass dadurch nicht die Schulden steigen (und auf der anderen Seite die Guthaben), sondern dass eben die SNB theroetisch endlos viel FK aufnehmen kann, im Gegensatz zu einem privaten Unternehmen.
Wir werden sehen, wie sich die Arbeitslosenzahlen entwickeln werden – sprechen wir in 2 Jahren nochmals darüber.
Freundliche Grüsse
Argumentus
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@Argumentus
Ihre Zeilen belegen, dass meine Artikel hier eben doch eine Wirkung zeigen.
Bisher haben die Nationalbank, die Medien und anonyme Kommentatoren wie Sie hier immer behauptet, bei den Guthaben der Banken bei der SNB handle es sich um Guthaben aus Sicht der SNB (siehe beispielsweise meinen Beitrag „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ oder „Hochriskante SNB-Aktie – irreführender Geschäftsbericht). Dort habe ich direkte Links erstellt.
Die Giroguthaben der Banken bei der SNB wurden bisher stets als Aktivkredite der SNB bezeichnet („lender of last resort“).
Das ist falsch.
Nun findet aber doch ein Gesinnungswandel statt. Das belegen ihre Zeilen. Sie schreiben: „..grösseres Fremdkapital auf der Passivseite…“
Ja Argumentus. Richtig: Das ist ein neues Argument. Sie haben offenbar etwas aus meinen Ausführungen gelernt.
Bei den Giroguthaben der Banken bei der SNB handelt es sich nicht um Aktivkredite der SNB, sondern um Passive Kredite, d.h. Fremdkapital der SNB.
Fremdkapital hat für die SNB aber andere Implikationen in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht als Eigenkapital der SBN.
Unsere Nationalbank betrachtet Notenbankgeld aber leider immer noch als Eigenkapital der SNB. Unsere SNB ist nicht lernfähig.
Die SNB behauptet, sie könne Liquidität aus dem Nichts schöpfen bzw. Vermögen aus dem Nichts schöpfen bzw. Vermögen ohne zusätzliche Schulden schöpfen, d.h. Eigenkapital schöpfen.
Das ist eine einfache logische Kausalkette, die unsere Nationalbank aber leider nicht versteht – sie ist offenbar fachlich überfordert. Das ist schlicht ein Skandal.
Sie schreiben lapidar: „..so what…“.
Argumentus: Wir haben eine Schuldenbremse. D.h. auch die SNB, die ein Staatsbetrieb ist, darf nicht endlos Schulden machen. Zudem kann sie das gar nicht.
Niemand auf der Welt, kein Staat und kein Staatsbetrieb können endlos Schulden machen. Nicht die USA, nicht Griechenland und auch nicht die SNB.
Die SNB hat nun einige hundert Milliarden Schulden bei den Banken. Wird das Eigenkapital der SNB negativ, so müssen die Banken ihre Kredite bei der SNB entsprechend wertberichtigen und können selber Konkurs gehen anstelle der SNB. Wollen Sie das?
Hätte die SNB den Mindestkurs nicht aufgegeben, so hätte die SNB nun über 1 Billion Schulden – das wären unsere Staatsschulden. U.a. Ihre und meine Schulden.
Am Tag vor Aufhebung des Mindestkurses habe ich der SNB nochmals eindringlich empfohlen, diesen Mindestkurs sofort aufzugeben – und sie hat es getan. Glücklicherweise. (siehe „Unseriöser Schenkkreis SNB“).
Dass die SNB aufgegeben hat beweist, dass sie nicht durchhalten konnte, weil sie offenbar die immense Gefahr selber eingesehen hat – leider erst sehr spät.
Solange die SNB und Menschen wie Sie gebetsmühlenartig behaupten, die SNB könne unendlich Geld schöpfen und damit alles Schulden bezahlen (z.B. SNB-Chef Jordan), solange muss ich dagegen halten.
mfG
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Sie können mir nicht Aussagen unterstellen, die ich nie gemacht habe. Ich habe immer gesagt, dass „Gelddrucken“ zu einer Aufblähung der Bilanz führt.
Sie können das in unserem Wortwechsel auf Ihren Artikel vom 07.01.2014 nachsehen.
Freundliche Grüsse
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@Argumentus
Es geht nicht um die Aufblähung der Bilanz der SNB. Dass diese aufgeblähnt wird, wird von niemandem bestritten.
Es geht um die Frage, ob Notenbankgeld Fremd- oder Eigenkapital der SNB ist. Das ist die entscheidende Frage.
Die SNB betrachtet Notenbankgeld fälschlicherweise als Eigenkapital der SNB. Dabei handelt es sich im Gegenteil um Fremdkapital der SNB.
Das haben Sie nun auch so eingesehen. Gut.Ich bin froh um jeden, der das einsieht. Meine Arbeit hier hat sich insoweit also gelohnt.
Nun sollte das auch noch cie Nationalbank begreifen. Aber die will es nicht begreifen. So ein Fehler ist ja auch peinlich…
Daraus folgt, dass die SNB ihre Schulden nicht mit Geld drucken abbauen kann, wie SNB-Chef Jordan behauptet, sondern dass die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren müssen.
Alles nur um die nicht konkurrenzfähige Maschinenindustrie zu retten. Die konkurrenzfähige kann sich selber retten.
mfG
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„Die SNB betrachtet Notenbankgeld fälschlicherweise als Eigenkapital der SNB.“
Können Sie dies belegen? Können Sie mir darlegen, wo in der Bilanz der SNB diese Position verbucht ist?
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@Argumentus
Guten Morgen.
Aus der Bilanz geht eindeutig hervor, dass es sich bei Notenbankgeld um Fremdkapital der SNB handelt. Das ist ja genau das, was ich vermitteln möchte.
Notenbankgeld ist ein Passivdarlehen der SNB.
Die SNB behauptet aber, sie sei „lender of last resort“ also Kreditgeber der letzten Instanz.
In seinem Vortrag vor der Statistisch Volkswirtschaftlichen Gesellschaft bezeichnet SNB-Chef Jorden diverse Male, die SNB könne Liquidität aus dem Nicht bezahlen un damit sämtliche Schulden def SNB jedrezeit abbauen.
Er interpretiert damit Notenbankgeld fälschlicherweise als Vermögen der SNB.
Ein Zuwachs von Vermögen ohne Schulden bedeutet ein Zuwachs von Eigenkapital.
Die SNB interpretiert ihre Schulden als Vermögen bzw. Ihr Fremdkapital als Eigenkapital, obwohl ihre Bilanz das Gegenteil beweist.
MfG
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Perfekt – dann ist ja der Sachverhalt geklärt: die Positionen sind richtig verbucht und als Fremdkapital ausgewiesen. Da gibt es keinen Interpretationsspielraum und was jemand an einem Vortrag fälschlicherweise sagt, ist irrelevant. Jeder, der die Bilanz lesen kann, sieht das wahrheitsgetreue Bild.
Freundliche Grüsse
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Sorry für Tippfehler auf Tablet
SNB Chef Jordan behauptet in seinem Referat, die SNB könne Vermögen aus dem Nichts schaffen und damit sämtliche Schulden der SNB jederzeit abbauen.
Er interpretiert somit Notenbankgeld als Vermögen der SNB ohne Schulden und damit als Eigenkapital der SNB.
Das ist ein Kapitalfehler im wahrsten Sinne des Wortes.
MfG
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@Argumentus
Danke.
Gut, dann soll also Herr Jordan vor die Schweiz stehen und sagen, dass sein Vortrag folgenden Fehler beinhaltet.
Bei negativem Eigenkapital der SNB müssen die Steuerzahler die SNB rekapitalisieren.
Andernfalls müssen die Fremdkapitalgeber ihr Guthaben bei det SNB wertberichtigen und können selber Konkurs gehen.
Hätte die SNB den Mindestkurs nicht aufgegeben, so hätte sie jetzt über eine Billion Schulden, für die die Steuerzahler aufkommen müssten.
Damit haben Sie auch eine Antwort auf Ihre Behauptung, es wäre kein Schaden entstanden, hätte die SNB den Mindestkurs beibehalten.
Auch sollte der Bundespräsident dem Parlament erklären, dass die Antwort des Bundesrates auf die Motion Verschuldungslimite SNB falsch war.
Zudemmüsste er auch erklären, dass die Unterstützung der konkurrenzunfähigen Maschinenindustrie durch die SNB brangefählich ist.
Die SNB müsste klarstellen, dass sie nicht endlos Schulden machen kann, um dem Euro zu stützen.
Wir kommen der Sache näher.
Danke und
MfG
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„Hätte die SNB den Mindestkurs nicht aufgegeben, so hätte sie jetzt über eine Billion Schulden, für die die Steuerzahler aufkommen müssten.“
Richtig, sie hätte eine Billion Schulden und auf der Gegenseite eine Billion Vermögen, „eingefroren“ zu 1.20.
Freundliche Grüsse
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@Argumentus
Was „eingefroren“?
Sie wissen wohl nicht, wie der Devisenmarkt funktioniert. Meinen Sie allen Ernstes, die SNB könne mit einer Billion Euro über 1 Jahr den Devisenmarkt steuern, wo tagtäglich 4 Billionen umgesetzt werden?
Sie sind so naiv wie unsere Nationalbank.
Auch wenn die SNB 1 oder 2 oder 3 Billionen Euro plus Dollar besitzt, könnte sie nicht verhindern, dass Euro und Dollar gegen den Franken früher oder später nach unten ausbrechen.
Katostrophal ist, dass solche Dilettanten wie Sie, das Sagen bei unserer Nationalbank haben.
mfG
mfG
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@Argumentus
Wenn erkannt wird, dass Notenbankgeld Fremdkapital der Zentralbank ist (wie Sie das begriffen haben), so müssen alle Volkswirtschaftsbücher neu geschrieben werden.
Zudem erkennt man dann auch, dass weder die Fed noch die EZB noch irgendeine Zentralbank die Wirtschaft ankurbeln kann über Geldpolitik. Warum?
Weil die Zentralbank nur soviel investieren kann, wie sie sich verschuldet.
Und übrigens: Nicht irgendjemand hat einen Vortrag irgendetwas falsch gesagt- unserer Notenbankchef hat zu erkennen gegeben, dass er die Bilanz der SNB nicht versteht. So ist es.
Sie wollen das bagatellisieren.
Sie machen es sich so einfach wie unserer Nationalbank.
mfG
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„Eingefroren“ im Sinn dass solange die Untergrenze besteht, kein Verlust gemacht werden kann. Das hat zwischen 2011 und Januar 2015 ja gut funktioniert bis dann ohne grosse Not (wegen Griechenland) die Untergrenze aufgehoben wurde. Wie schon mehrmals gesagt, es hätte sicherlich noch mehr Geld gebraucht, um die 1.20 zu verteidigen und dann wäre das FK angestiegen, aber auf der anderen Seite auch die Assets.
Sie können mich gerne als Dilettanten bezeichnen – es scheint, dass Ihnen die Argumente ausgehen und Sie dann gegen den Mann spielen müssen. Im übrigen können Sie auf der Seite der SNB nachlesen, dass Notengeld Fremdkapital ist. Ich weiss gar nicht, gegen was Sie eigentlich ankämpfen.
Freundliche Grüsse
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@Argumentus
Nochmals: Glauben Sie wirklich im Ernst, dass unsere kleine Nationalbank die internationalen Devisenmärkte befehligen könne?
Wenn die Eurozone einen tieferen Euro will, so kann die SNB nicht dagegen halten. Davor habe ich die SNB bereits vor Aufgabe des Mindestkurses gewarnt.
Und wenn die Fed einen tieferen Dollar will, so kann die SNB nicht dagegenhalten.
Geschweige denn kann die SNB gegen beide, Fed und EZB miteinander ankämpfen.
Das ist doch eine Illusion, zu meinen, die Schweizerische Nationalbank könne den Frankenkurs bei 1.20 durchsetzen. Die SNB ist nicht stärker als die EZB oder die Fed oder gar beide zusammen.
Die SNB kann nur Euros kaufen, wenn Sie Frankenschulden macht. Die SNB kann sich nicht endlos verschulden wie Sie und Herr Jordan meinen.
Wenn die SNB in ihrer Bilanz die Giroguthaben der Banken bei der SNB als Fremdkapital richtig verbucht und bezeichnet, warum interpretiert Herr Jordan diese dann als Eigenkapital?
Wie gesagt: Herr Jordan versteht die Bilanz der SNB nicht, sonst würde er nicht Notenbankgeld als Liquidität der SNB bezeichnen bzw. als Eigenkapital der SNB interpretieren.
Das ganze Mindestkursdebakel der SNB basierte auf dem Irrtum, dass die SNB unbeschränkt Banknoten drucken kann bzw. „Liquidität aus dem Nichts“ schaffen kann.
D.h. die SNB meint, sie könne Vermögen aus dem Nichts schaffen, was bedeutet, dass das Eigenkapital der SNB zunehmen würde.
Die 25 Milliarden Schaden, welche die SNB nur heute Morgen schon wieder vermelden musste sind eine Folge dieses Irrtums.
Wir Schweizer müssen endlos bluten für die Irrtümer und Uneinsichtigkeit unserer Nationalbank.
Bitte lesen Sie meinen Artikel „Hochriskante SNB-Aktie – irreführender Geschäftsbericht“. Dort habe ich genau aufgezeigt, dass es die SNB fertig bringt, auf einer einzigen Seite ihr Vermögen und ihre Schulden mehrmals miteinander zu verwechseln.
Ihre Devisenanlagen bezeichnet sie als „Reserven“, obwohl diese mit Schulden finanziert wurden.
Ihre Verbindlichkeiten aggregiert die SNB zu Guthaben – unfassbar!
Wenn jemandem die Argumente ausgegangen sind, so trifft das auf Sie und die SNB zu.
Und was ich besonders schwach finde:
Sie schreiben mir hier seit Jahren Kommentare, möglicherweise unter verschiedenen Pseudonymen (wie das üblich ist bei den SNB-Fürsprechern), und haben nicht den Mut, mit Ihrem korrekten Namen zu Ihren Kommentaren zu stehen.
Schwach.
Auf solche Freunde wie Sie kann Herr Jordan nicht stolz sein.
Und das Schlimme am Ganzen: Sogar unserer Bundespräsident durchschaut die Irrtümer und Irreführungen unserer Nationalbank nicht.
Deshalb dieser Beitrag hier.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Argumentus
Darf ich Sie auf meine Nachtrag II ganz oben verweisen. Dort sehen Sie, dass mir die Argumente noch lange nicht ausgehen.
Die Schwächung der eigenen Währung mit über einer halben Billion Franken (!), und die Meinung mit Investitionen in die Konkurrenz die eigene Wirtschaft anzukurbeln ist so etwas von absurd – da gehen die Argumente niemals aus.
Und wenn Sie meine Terminologie übernehmen und sich beklagen, dass ich mangels Argumenten auf Ihre Person spiele, so ist das nochmals lächerlich. Sie geben ja nicht einmal ihren persönlichen Namen an. Wie soll ich da auf Ihre Person spielen?
Und wenn sich die anonymen Fürsprecher der Nationalbank hier in der Diskussion eine blutige Nase holen und sich durch ihre wirren und nicht durchdachten Argumente lächerlich machen, so wechseln sie einfach ihr Pseudonym. So bin ich mir das gewohnt von den „anonymen Fürsprechern“ der Nationalbank.
Ich hingegen stehe mit meinem eigenen Namen zu dem, was ich hier schreibe. Ich muss mich verantworten gegenüber meinem Umfeld – Sie nicht.
Wie wollen Sie sich also persönlich angegriffen fühlen? Also hören Sie bitte auf damit, mir vorzuwerfen, ich spiele auf Ihre Person.
Bitte denken Sie darüber nach, bevor Sie mir hier anonym wieder irgendein nichtssagendes Gegenargument liefern.
mfG
Marc Meyer
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Ihr Nachtrag II bringt keine neuen Argumente – Sie schreiben immer das Gleiche.
Wir sind uns einig, dass Notenbankgeld Fremdkapital ist.
Wo wir uns nicht einig sind, ist, was die Folge davon ist. Notenbankgeld ist nicht ein Schuldeninstrument wie z.B. ein Bankkredit oder eine Anleihe – hat also keinen Zins und keine Laufzeit. Die SNB kommt also „gratis“ zu Geld und kann damit einen Gewinn erwirtschaften (Seigniorage).
Auch hat Geld immer den gleichen Wert und kann nicht anders bewertet werden – was sollen also Banken abschreiben?
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@Argumentus
Da Ihre Argumente den Kern des Grundlagenirrtums der SNB ansprechen, erlaube ich mir, Ihnen meine Antwort an Sie ganz oben zu posten, damit sie für die Leserinnen und Leser besser sichtbar ist.
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Ich finde es erstaunlich wie viel jemand aus einem Foto-Hintergrund analysiert. Die Bundesräte der Schweiz sind nur die höchsten Polizisten. Sie machen weder Gesetze noch beeinflussen sie direkt die Wirtschaft. Zudem ist das Bundesrat Foto etwa so wichtig wie ein Panini Bild für die Euro16.
Somit würde ich solche Vorträge eher ans Parlamenten richten – als an einen Oberbeamten.-
@ R. Infanger
Sehr geehrter Herr Infanger
Guten Morgen. Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Hand aufs Herz: Ist ein Bundespräsident nicht mehr als ein Chefbeamter? Tun Sie da unserem Bundesrat nicht Unrecht – insbesondere dem Bundespräsidenten?
Auch denke ich, dass die Neuhjahrsphoto des Bundesrates Symbolcharakter hat.
Mit der Maschinenindustrie als Hintergund hat der Bundespräsident bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen. Die Maschinenindustrie klagt und klagt seit Jahren. Die Vorteile des starken Frankens – tiefe Zinsen und tiefe Importpreise – werden von dieser in der Diskussion einfach ausgeblendet. Das tut auch unsere Bundespräsident.
Das Mindestkursdebakel der Schweizerischen Nationalbank zur Stützung der Maschinenindustrie war für unsere Wirtschaft brandgefährlich. Wäre die SNB vor einem Jahr nicht panikartig ausgestiegen, so hätten wir nun ein immenses Problem. Das Problem mit den hunderten Milliarden Devisenanlagen, die wir bereits besitzen, ist schon jetzt genügend gross.
Seit Jahren versuche ich, der Nationalbank und dem Bundesart zu erklären, dass nicht Investitionen im Ausland, sondern im Inland den hiesigen Werkplatz stärken.
Ihr Wort in Gottes Ohr – ich hoffe, dass es Parlamentarier gibt, welche meinen Diskussionsbeitrag lesen. Die Lobby der Maschinenindustrie im Parlament ist offenbar gross und hat die Fehlentscheide der Nationalbank begünstigt.
Ich hoffe also sehr, dass auch andere Parlamentarier meinen Text lesen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer Sie werden wohl nie müde, gebetsmühlenartig zum gleichen Thema zu schreiben. Sie haben mich immer…
Ich finde es erstaunlich wie viel jemand aus einem Foto-Hintergrund analysiert. Die Bundesräte der Schweiz sind nur die höchsten Polizisten.…
@ R. Infanger Sehr geehrter Herr Infanger Guten Morgen. Vielen Dank für Ihren Kommentar. Hand aufs Herz: Ist ein Bundespräsident…