Ich wurde gebeten, kurz meine Einschätzung zur jetzigen Lage zu geben, was ich gerne – stichwortartig – mache.
Wie schätze ich die Lage ein?
In den ersten Januarwochen ging es mit den Märkten rapide abwärts, die Volatilität war aber noch relativ gering. Jetzt ist die Volatilität praktisch aller Assetklassen auf 365-Tage-Hoch.
Selbst Put-Prämien auf konservative Nestle-Aktien sind auf Rekordhoch (vermutlich seit 2009 nie mehr so hoch), ebenso Calls auf Gold und US-Bonds.
Das zeigt auch, wie absurd die klassische Absicherung mit Put-Optionen in schlechten Zeiten ist.
Wie rational ist der aktuelle Markt?
Er ist irrational. Vor kurzem bot mir eine (sehr erfahrene) Private Banking Beraterin eine Flasche Champagner als Wettansatz an, falls der Goldpreis bis Ende April nicht $2’000 erreicht (derzeit 1’238).
Aus der aktuellen Standardabweichung berechnend ist die Wahrscheinlichkeit dafür ca. 1%, also nahm ich die Wette an. Wo sonst werde ich für das Eingehen von asymmetrischen Risiken mit 50:50 belohnt?
Was soll der Kleinanleger nun machen?
Am besten gar nichts. Wenn der Markt kurz stark anziehen sollte, Risikopositionen nochmals abbauen.
Wie tief kann die Credit Suisse sinken?
Prognosen zu Einzeltiteln sind in normalen Zeiten schon schwierig, in diesen Zeiten nahezu unmöglich. Als Faustregel gilt:
Eine Firma ist ein Short-Kandidat, falls im Minimum eine der Voraussetzungen erfüllt ist:
(1) Die Firma ist in einem hoffnungslosen Schrumpfungsmarkt;
(2) Die Firma hat eine existenzbedrohende rechtliche Auseinandersetzung;
(3) Der Firma geht das Geld aus.
Trifft ein Punkt in nächster Zeit zu, wird die Aktie weiter fallen, ansonsten wird sie sich auf Marktniveau einpendeln (wo auch immer das ist, praktisch alle Banken sind im Abwärtstrend).
(Extrakt für Inside-Paradeplatz-Leser; Originalartikel mit Kommentar „Longterm-Investor“ und weitere Investmentsdetails, siehe Longterm-Investor.)
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ist die Flasche Champagner der sehr erfahrenen Private-Banking Beraterin schon angekommen? Ist schon Juli und weit von 2000 entfernt 🙂
Nach Daniel Loub Meinung, des Präsidenten des US Hedge-Fonds Third Point, einen der erfolgreichsten in den letzten wenigen Jahren, befindet sich USA Finanzsektor längst in der REZESSION, welche auch auf die ganze Wirtschaft in den USA übergehen wird. Die Fondsmärkte entwickeln sich seit Jahresanfang ausserst negativ im Finanzsektor im speziellen. Mit Berücksichtigung dessen, was seit Januar 2016 abläuft, kann man mit Sicherheit über die Rezession an der Wall-Street sprechen. Beunruhigend sind die Dynamik des Abwärtstrends: S&P (-10.3%), NASDAQ(-14.7%), DAX(-18.5%), the Nikkei (-17.4%), Shanghai Composite (-21.9%), Amazon(-25.5%), Netflix (-24.5%), Williams(-48%), Bank of Amerika(-33.7%) und Morgan Stanley(-31.4%). Mehrheitlich könnte es langfristige Trend bedeuten. Wir sprechen da über die „Rezession an der Wall – Street, nicht aber über die Rezession der reellen Ökonomie-Sektors. Es ist noch nicht klar wann die negative Entwicklung die Konsumenten Stimmung und wie stark beeinflussen wird.
Wenn es dazu kommt, dann mit Sicherheit wird dies die US Ökonomie stark eintrüben. Die unsichere Einschätzung der Frau FED Chefin scheint Schule zu machen um die Marktteilnehmer nicht zu verunsichern. Nun für den Marktbeobachter ist nicht entgangen, dass die US Wirtschaft viel am Schwung verloren habe, denkt man da an einige viele Pleiten im Sektor des Öl-Fracking, welcher mehrheitlich über die Bankkredite finanziert wird.
USA, als der grösste Öl-Fresser der Welt sieht langsam in die Röhre, weil die Anstrengungen im Irak und in Syrien Kriegen so schnell keine Erfolge brachte und kaum je bringen werden. Zu offensichtlich waren die teils unsauberen Strategien des Nobelpreisträgers in allen seinen 7 Kriegen bis heute. Nun zahlt Amerika heute und morgen dafür, was der Busch Junior und der Barack Hussein Obama mit CIA und Pentagon einfädelten. Heute zählt der US Staatsschuld lausige 20 Trillionen US$. Und niemand will die Kasse für die USA mehr auffüllen. TTIP in Europa hat keine Chance mehr, TTP in Asien-Pacific bringt kaum mehr was.
Wir müssen uns neue Märkte erschliessen, in Russland zum Beispiel.
Man kann es auch einfach daran festmachen, daß die am Anfang des Jahres 2009 begonnene Hausse nach historischen Maßstäben schon recht alt und weit gelaufen ist.
Sowie, daß die Markt- und Preisverzerrungen von Politik und Notenbanken, die Konjunktur bzw. die Hausse nicht abbrechen zu lassen extrem hoch sind und noch nie dagewesene Dimensionen erreicht haben.