Die meisten – vermutlich sogar alle – Aktienportfolio-Apps zeigen die Gewinne und Verluste Ihrer Aktien. Diese Information ist von Zeit zu Zeit wichtig, um Fehler zu analysieren und um sich somit zu verbessern.
Aber die meiste Zeit machen Sie etwas anderes. Sie schauen sich Ihr Portfolio an, um Signale für Käufe und Verkäufe zu finden. Zu diesem Zweck sind die Gewinne und Verluste einzelner Aktien nutzlos; sie senden sogar gefährliche Signale. Denn Verluste werden intuitiv als etwas Schlechtes und Gewinne als etwas Gutes interpretiert.
Unser Bauchgefühl sollte in diesem Fall aber ignoriert werden, denn es ist egal, was die Aktien für Schwankungen durchlaufen haben in der Vergangenheit. Alleine die Zukunft ist wichtig. Denn es ist so, dass eine Aktie mit einem tieferen Preis eher ihren Wert steigern wird als eine mit einem höheren Aktienpreis.
Da ein Verlust im Aktienpreis zu einem tieferen Preis führt, sind Aktien mit Verlusten diejenigen Aktien, die behalten werden sollten; und stattdessen sollte überlegt werden, die Aktien mit einer Preiserhöhung zu verkaufen. Nun ist klar, warum das Analysieren von Aktienpreisveränderungen gefährlich ist.
Was soll also anstelle der Preisentwicklung angeschaut werden? Um bessere Signale zu erhalten, sollen nur die Informationen beachtet werden, die auch beim Aktienkauf ausschlaggebend sind.
Für Investoren, die unsere Ränge als Inspirationsquelle für ihre Investments verwenden, heisst das, dass sie die Obermatt Ränge ihres Portfolios anschauen sollten. In diesem Video zeige ich, wie Sie sich mit der Google Sheet Vorlage Ihre Ränge ansehen können. Die Google Sheet Vorlage finden Sie hier.
Im Google Sheet kann das eigene Portfolio eingegeben werden, um dann die Ränge abzufragen. Um immer die aktuellsten Ranglisten zu erhalten, kann unser kostenloser Top 10 Alarm abonniert werden, der unter anderem einen Link zu einer csv Datei mit den neuesten Rängen der Woche enthält.
Diese Datei muss ins Google Sheet importiert werden und – voilà – Sie haben die aktuellen Ränge Ihres Portfolios vor sich. Ist alles grün, dann ausgezeichnet. Sind einige Aktien rot, dann müssen diese genauer angeschaut werden, um zu entscheiden, ob sie verkauft werden sollen.
„Da ein Verlust im Aktienpreis zu einem tieferen Preis führt, sind Aktien mit Verlusten diejenigen Aktien, die behalten werden sollten; und stattdessen sollte überlegt werden, die Aktien mit einer Preiserhöhung zu verkaufen.“
Wir rupfen die Blumen heraus und lassen das Unkraut stehen?
Gewinne (weiter) laufen lassen, Verluste begrenzen!
Sowie den konjunkturellen und ertragsmäßigen Gesamtzusammenhang beachten, denn selbst gute Aktien bzw. Blue-Chips-Unternehmen sind in schlechten Zeiten preiswert (vgl. 2003, 2009, ggf. noch 2011).
Wir machen es gerade umgekehrt.
Bei den Aktien sind die Blumen diejenigen Aktien, die günstig sind und das Unkraut diejenigen Aktien, die teuer sind.
Wenn der Aktienpreis gefallen ist, dann wird die Aktie blumiger gegenüber vorher, wenn er gestiegen ist, dann unkrautiger.
Das ist kontra-intuitiv und wird deshalb oft falsch gesehen. Dem möchte ich mit diesem Beitrag entgegenwirken.