Man könnte meinen, dass gute Aktien-Nachrichten ein Grund zum Kaufen sind. So glauben viele, dass Aktien, die steigen, auch weiterhin steigen, und Aktien, die fallen, auch weiterhin fallen werden.
Im Video zeige ich, unter welchen Umständen diese Anlagestrategie funktioniert. Nehmen wir an, eine Aufwärts-Phase dauert drei Monate und eine Abwärts-Phase ebenfalls, und nehmen wir an, man braucht einen Monat, um den Trend zu erkennen.
In der Aufwärtsphase weiss man im ersten Monat also noch nichts. Im zweiten Monat weiss man, dass es rauf geht, und man hat Aktien gekauft. Ditto im dritten Monat.
Dann kehrt die Phase, und man liegt im vierten Monat mit dem Aktienkauf falsch. Im fünften und sechsten Monat hat man richtig getippt, dass es weiter runter geht und im siebten Monat war man wieder falsch, weil der Trend kehrte. Man war über den ganzen Zyklus gemessen total vier mal richtig und zwei mal falsch. Gut gemacht.
Was aber, wenn die Zyklen kürzer werden? Wenn es nur noch zwei Monate geht bis der Trend wieder kehrt? Dann liegt man jeden zweiten Monat falsch. Damit liegt man drei mal falsch und drei mal richtig. Ein Nullsummenspiel.
Was, wenn sich die Welt noch schneller dreht und die Zyklen sich jeden Monat abwechseln? Dann liegt man jeden Monat falsch. Minus sechs! Aua.
Die Welt dreht sich schneller und schneller. Deshalb funktioniert das Beobachten des Trends immer weniger.
Kein Wunder liest man von einem breiten Hedgefonds-Aussterben. Aus diesem Grund beachte ich den Zyklus überhaupt nicht. Ich kaufe Aktien einfach unabhängig vom Zyklus, denn dann habe ich zwar nicht mehr als alle anderen, aber dafür die volle Rendite vom Aktienmarkt ohne Trading-Kosten und ohne Arbeit.
Ich finde man sollte keinesfalls blindlings kaufen oder verkaufen. Börsenzyklen, auch wenn sie noch so kurz sind, weisen immer bestimmte Signale und Merkmale auf. Diese Signale/Merkmale erkennt man an den grossen Aktien-Indizes. Indizes mit weniger als 100 Aktien sind dazu nicht geeignet, da sie einfacher manipuliert werden können.
Jeder Börsenboden weist fast immer folgendes auf: Einen Sell-Off day, ein Retesing des Tiefs und einen bald darauf folgenden Follow-Through-Day (FTD) der am Tag danach jedoch nicht um mind. 0.2% im Preis und Volumen grosser als am Vortag unterschritten werden darf.
Um dies zu veranschaulichen nehme ich den NDX Comp. als Bsp. Einen 2 Monatszyklus hatten wir da zuletzt vom 17.2.2016 (FTD) – 22.4.2016 (Confirmation Day am 25.2.2016). Der aktuelle Zyklus fing genau am 30.6.2016 (FTD) an (Confirmation Day am 06.07.2016) und dauert nun auch schon 1.5 Monate an.
Die Bildung von Tops und überkauften Märkten ist wieder was anderes. Dort gilt es darauf zu achten, wann die Big-Boys beginnen, Ihre Positionen in Cash umzuwandeln. Das erkennt man primär am Preis/Volumenverhalten, sogenannten Distribution- oder Stalling Days.
Erkennt man solche Signale in den Indizes, dann erhöht man das CRV massiv und kann auch in noch so kurzer Zeit grössere Gewinne beziehen. Zudem kann man einen FTD bei einer „Buy and Hold“ strategie als optimalen Kaufpunkt nutzen, da auch solche Aktien, im Rahmen der Gesamtmarktkorrektur, abverkauft werden.
„Volle Rendite vom Aktienmarkt“ bedeutet positive und negative Renditen.
Mangels Teuerung in großen Teilen der Welt ist nicht sicher, daß sich bei einer langjährigen Investition aufs Geratewohl am Ende eine positive Rendite ergibt.
Dafür gibt es viele bekannte Beispiele:
Japan – Nikkei 225
Griechenland – Athex 20
Italien – Mibtel bzw. FTSE Mib
Portugal – PSI 20
Polen – WIG 20
u.s.w.