„Der Franken ist nach wie vor deutlich überbewertet“, schreibt die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 16. März. Seit Jahren begründet die SNB so ihre massiven Interventionen im globalen Devisen-Markt und die Negativzinsen. Die Sichtguthaben, ein Anzeichen für die Grössenordnung der Intervention, steigen und steigen.
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Die Höhe erreicht phantastische Ausmasse. Die Giroguthaben inländischer Banken bei der SNB, die den grössten Teil dieser Sichtguthaben ausmachen, waren vor 10 Jahren noch bei 5,6 Milliarden Franken und vor 6 Jahren, also vor der ersten Euro-Peripherie-Krise, bei 25,8 Milliarden. Jetzt sind sie auf 471 Milliarden angeschwollen.
Was läuft da? Kann das gut gehen? Wann dreht der Trend wieder?
Giroguthaben inländischer Banken, jeweils per Anfang März (Quelle: SNB)
Beleuchten wir die Situation für einmal mit drei unkonventionellen Analogien: hinduistische Sagen, Glücksspieler und Mike Tyson.
Beginnen wir im Reich der Sagen. Im Kampf zwischen den Göttern und den Dämonen wurden zahlreiche Schlachten geschlagen. Die Dämonen waren hinterlistig und versteckten sich im Ozean, um von Zeit zu Zeit hervorzukommen und betende und meditierende Brahmanen, die den Göttern huldigten, zu töten.
Die Götter fanden keine Lösung. Nur mit Hilfe von Agastya, der für seine aussergewöhnliche Verdauung bekannt war, konnte der Feind besiegt werden. Die Lösung: Er musste den ganzen Ozean bis zum letzten Tropfen austrinken, so hatten die Dämone kein Versteck mehr und konnten von den Göttern besiegt werden.
Agastya trinkt den Ozean aus (Bild: Wikipedia)
Den ganzen Ozean austrinken. Das will auch Thomas Jordan. Der Chef der Schweizerischen Nationalbank tut so, als hätte er ein ganz ungewöhnliches „Verdauungssystem“ und könnte immer weiter den Schweizer Franken abschwächen durch Zukauf von Euro und US-Dollar, bis dann endlich einmal der „Feind“ (der böse Markt, der den Franken als zu attraktiv einschätzt) besiegt werden kann.
Man hört immer wieder: Die SNB kann gar nicht Pleite gehen, sie kann das unbegrenzt weiter tun. Ja, sie kann das immer weiter tun, nur wird sie keinen Erfolg damit haben, den Franken relativ zum Dollar oder zum Euro abzuschwächen.
Die Schweiz ist ein erfolgreiches Land mit vernünftiger Politik, niedriger Staatsverschuldung, extrem niedrigen Steuern, niedriger Arbeitslosigkeit, einer starken Industrie und einem Hightech-Mittelstand.
Dies bedeutet automatisch, dass die Währung eines solchen Landes begehrt ist. Kann man das Gleiche von der Eurozone sagen? Oder von den USA?
Überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Eurozone und die USA tun das Möglichste, ihre Währungen abzuschwächen. Das heisst, der Ozean füllt sich gleichzeitig wieder auf, während die SNB ihn versucht auszutrinken.
Thomas Jordan erklärte im Fernsehen das Folgende: „Ruhiger wird es erst, wenn es in Europa ruhiger wird.“
Wann bitte soll das denn sein? Der Euro-Stress geht doch erst los. Eine Abwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Dollar oder dem Euro ist nicht zu erwarten, und wir haben noch gar nicht von den kommenden Turbulenzen in der Eurozone gesprochen.
Was also treibt Thomas Jordan dazu, das ganze Meer von Euro und Dollar austrinken zu wollen?
Damit kommen wir zum Glücksspielsüchtigen im Endstadium. Dieser hat bereits viel Geld verloren. Er behauptet, dass seine Zahlen und Farben im Roulette statistisch viel zu wenig gekommen sind und schliesst daraus, dass sich das in Zukunft natürlich ändern wird. („Meine Zahlen kommen in Zukunft wieder ‚richtig’“, meint hier: „Der Schweizer Franken wertet wieder ab“.)
Also muss der Süchtige einfach mit mehr Geld weitermachen, um dann letztlich aus dem Schlamassel herauszukommen. Gleichzeitig merkt er gar nicht, dass er sich und seine ganze Familie, seine Freunde und seine Bekannten immer weiter in den Sumpf zieht. Bis zu dem Tag, an dem er dann doch zugeben muss, dass er einen riesigen Schuldenberg angehäuft hat und diesen niemals voll zurückzahlen kann.
Ein solcher Kapitulations-Moment war eigentlich schon da: am 15. Januar 2015. Es schien, als würde die SNB aufgeben und die Marktkräfte spielen lassen. Weit gefehlt, sie tut so, als sei sie von der Spielsucht geheilt, geht aber weiter „heimlich“ ins Casino.
Und die Schweizer Öffentlichkeit, die Medien und die Politik, sie alle machen sich mitschuldig, denn sie „leihen“ der SNB immer weiter Geld, indem sie durch Schweigen oder Gesundbeten diese Zockerei immer noch länger zulässt. Wie kann es denn sein, dass im Rahmen der abgelehnten Steuerreform über 100 Millionen Franken oder von mir aus auch eine Milliarde Franken wochen-, ja monatelang debattiert wurde? Wenn sich aber die SNB jede Woche Milliarden leiht und Schweizer Volksvermögen in der Grössenordnung von mehreren 100 Milliarden Franken auf dem Spiel stehen, dann erhebt fast keiner kritisch seine Stimme?
Wo bleiben Demonstranten, die vor der SNB mit grossen Schildern und Megafon gegen dieses Risiko lautstark protestieren?
Wo sind die harten, kritischen Artikel in der Presse? Liebe Schweizer Bürgerinnen und Bürger, Thomas Jordan zockt im Casino mit Eurem Geld, und niemand weiss, ob er gewinnen oder verlieren wird. Verliert er, dann ist Euer Geld weg.
So müsste das tönen. Uli Hoeness musste ins Gefängnis, nachdem er fertig gezockt hatte. Wer von der SNB wird zur Rechenschaft gezogen nach dem Rien ne va plus?
Schliesslich wäre da noch die Box-Analogie. Wie glauben Sie, würde ein Boxkampf zwischen Thomas Jordan und Mike Tyson ausgehen?
Richtig. Das sind zwei unterschiedliche Gewichtsklassen. Und Mike Tyson müsste auch nicht einmal zuschlagen, sondern nur tänzeln, ausweichen und vielleicht ein oder zwei Mal so tun als ob. Thomas Jordan würde sich selbst in einem fiktiven Kampf so aufbrauchen, er würde nach ein paar Runden nur noch nach Luft schnappen und bald erschöpft in der Ecke zusammenklappen.
Genau das passiert gerade eben – „live“ vor unseren Augen. Die letzten Jahre lief alles auf den Märkten eigentlich recht gut. Keine Krise, kein echter Kampf. Im 2011 gab es dann die Schwierigkeiten in der Eurozone, aber noch war nichts wirklich Einschneidendes passiert. Keine Bank ging Pleite, kein Land ist aus dem Euro ausgetreten – eine fast trügerische Ruhe. Die EZB betreibt ultra-lockere Geldpolitik und versucht wo sie kann, Krisen in der Peripherie erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Nur: Das ist alles nur Schattenboxen. Und die SNB muss jetzt schon aus vollen Rohren schiessen. Sie schwitzt, sie leidet, sie geht schon heute all-in.
Die Zahlen lassen keinerlei Zweifel daran. Seit Jahresbeginn Interventionen von über 20 Milliarden Franken.
Man stelle sich vor, was passiert, wenn die Krise wirklich ausbricht und der Schweizer Franken als sicherer Hafen gesucht wird. Wenn die globalen Devisen-Trader wirklich beginnen, am Euro zu zweifeln.
Oder es gibt eine Rezession in den USA, die Fed startet ein neues Lockerungsprogramm und der Dollar schwächt merklich ab?
Oder anders gefragt: Was ist, wenn Mike Tyson wirklich einmal zuschlägt? Der Kampf wäre sofort vorbei. Mit Thomas Jordan K.o. auf den Brettern.
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Die beliebtesten Kommentare
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Was der Bundesrat und die Nationalbank machen ist ganz klar illegal. Sie haben die Grenze ganz öffentlich mit dem 60 Milliarden Deal mit der UBS überschritten, Bund oder UBS hätte auf dem Markt mit einem Anleihen Geld aufnehmen müssen, Sie haben es einfach per Knopfdruck erfunden. Inzwischen gibt es über 500 Milliarden solchen wertlosem Spielgeld, dass niemals durch Wirtschaftsleistung ersetzt werden kann.
Der Bund und die SNB sind eine kriminelle Bande, und sie bezahlen die Meidien, damit sie Schweigen.
Die Monogamie oder die Religion mit dem Jesu hat sie völlig IRRE gemacht. -
Die SNB ist eigentlich nur ein gezwungener Nebendarsteller in dem großen Wahnsinnspiel der Geldschöpfung, das sich seit der Finanzkrise weltweit beschleunigt hat. Krisensymptome dieses Wahnsinns werden mit noch mehr von diesem Wahnsinn bekämpft und bislang ist alles gut gegangen. Deshalb wird es auch so weitergehen, bis es nicht mehr gut geht. Wann das sein wird und wie das Szenario dieses Zusammenbruchs aussieht, weiß kein Mensch. Die Politiker denken nur an den nächsten Wahltermin und bis dahin sollte eigentlich noch alles gut gehen. Es ist diese fatalistische Mentalität, die das Handeln nicht nur bei SNB sondern bei allen Entscheidungsträgern der Geldpolitik bestimmt.
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Die Ursache des Aufwertungsdruckes auf den Franken sind die Leistungsbilanzüberschüsse. Diese müssen weg, sonst geht das Spiel ewig weiter.
Die tschechische Nationalbank war 12 Jahre lang mit einer Unterbilanz unterwegs und konnte das inländische Bankensystem trotzdem versorgen. Dieser Fall wäre gut mit der SNB vergleichbar, weil die Tschechen ebenfalls aus einer Stärke heraus in eine Unterbilanz geraten sind:
Die Frage stellt sich, ob dies für einen der wichtigsten internationalen Finanzplatzes ebenfalls so glimpflich gehen würde.
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Die SNB geniesst Narrenfreiheit und kaum jemanden juckts. Das hat nichts mit Unabhängigkeit zu tun sondern ist schlicht skandalös.
No Problem „die SNB kann ja einfach Geld drucken“, halten sonst intelligente Menschen dagegen, wenn man sie auf die Zeitbombe SNB anspricht. Naiver geht’s nicht mehr.
Danke für den guten Artikel. Schade nur dass jede Kritik an der SNB abperlt wie Wasser auf einer Lotusblüte.Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Rico Meier
Sehr geehrter Herr Meier
Ja selbst gescheiteste Harvard Absolventen wie SNB Chef Thomas Jordan behaupten, die SNB könne unbeschränkt Geld drucken und damit unbeschränkt Euros kaufen.
Der Fehler von Jordan & Co. liegt darin, dass Notenbankgeld eben nicht zum Vermögen der SNB zählt (Liquidität), sondern Fremdkapital der SNB darstellt.
Und die SNB kann sich eben nicht endlos verschulden, wie Jordan & Co. meinen.
Aber eben. Das interessiert niemanden. Wenn Thiam 100 Millionen über die Jahre verdient, ist das weit interessanter als wenn die SNB das Tausendfache über die Jahre verliert.
Die Rechnung an das Schweizervolk wird aber kommen – früher oder später.
Schade dass die Medien von den Politikern gekauft sind.
Freundliche Grüße
Marc Meyer
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Wir werden Zeuge eines der grössten Schauspiele der Schweizer Geschichte. Dem Volk wird mittels Volksabstimmungen vorgegaukelt, man könnte über die Verwendung des Volksvermögen bestimmen.
Wie im Artikel schon erwähnt, streiten wir wochenlang um Peanuts in Arena, Twitter, Print usw. Man erinnere sich an die Gotthard Abstimmung.
Die SNB „verbaut“ wöchentlich mehrere Gotthard-Röhren und niemand berichtet darüber. Die Entscheidungsträger sind in keinster Weise demokratisch legitimiert. Dazu sind sie nur zu Dritt, man stelle sich das mal vor!?!?
Mein Vorschlag: SNB Guthaben sofort in einen Staatsfonds umwandeln, nach norwegischem Vorbild, mit einem Anlagereglement, welches vom Parlament verabschiedet wurde. Jede einzelne Investition muss offen gelegt werden und inbesondere in Realwerten angelegt werden, d.h. in Aktien und Immobilien. Zudem könnte man auch direkt im Inland via Risikokapital zukunftsorientierte, innovative Branchen fördern (Blockchain, IT, usw). Mit dem Staatsfund könnte man dann auch etwas Politik betreiben, zum Beispiel einen französischen Zugbauer verbieten, seine Werke in der Schweiz zu schliessen 🙂
Aber leider sehe ich die Chance an uns vorbeiziehen…viel lieber finanziert die SNB die Staatsschulden unsere Nachbarn, im Wissen, dass diese Länder bereits seit Jahren Bankrott sind und der EUR so nicht bestehen kann.
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Ist sowieso alles eine scheinwelt wie der physiker sagt:
http://dieter-broers.de/was-platon-schon-wusste-wir-sind-gefangen-in-einer-scheinwelt-teil-2/-
Grüezi @Physiker,
Dass Sie sich mit Ihren Vorstellungen, dass das ja alles eine Scheinwelt sei, nicht über die Bedenken von Menschen hinwegsetzen können, die davon betroffen sind – und sein werden -, sollten Sie verstehen können. Sie können ja‚ alles für ein Scheinproblem halten, das wird wahrscheinlich daran liegen, dass Sie selbst noch nicht davon betroffen waren.
Die Fiananzbetrugskrise/Eurokrise/Staatschuldenkrise wurde von den Notenbanken absichtlich herbeigeführt:
1. Starke Zinserhöhungen seit 2005
2. Von den dafür Verantwortlichen hat also jeder die Immobilienkrise kommen sehen, denn Zinserhöhungen treffen nun einmal den Immobilienmarkt ganz besonders.
3. Einbruch des Neuen Marktes ab dem Jahr 2000 durch Hochzinspolitik verursacht.
4. Sobald die Krise ausgelöst war, hatten die Notenbanken dann bis 2003 die Zinsen wieder stark gesenkt. Im Jahr 2003 war etwa der Tiefpunkt der Krise nach 2000 erreicht, der in Deutschland zur Durchsetzung der Agendapolitik genutzt wurde.
5. Mit der Agendapolitik in Deutschland gleich nach der Einführung des EURO wurden durch Lohndumping und Sozialabbau die Exporte in die Eurostaaten hochgetrieben und die Handelspartner im Euroraum zwangsverschuldet, denn die deutschen Überschüsse sind deren Handelsdefizite.
Übrigens: Mit der Altersreform 2020 gehen wir in Richtung „deutschen Sozialstaat“…..genauso wie in Deutschland (Bündnis für Arbeit und Agenda 2010) wird diese Altersreform von Linke und Gewerkschaften mitgetragen. Ich habe die Diskussionen verfolgt: Die Versicherungsvertreter und PK-Vetreter haben es geschafft, die Fehlkonstrution 2. Säule aus der öffentlichen Diskussion verschwinden zu lassen. Eine mediale Meisterleistung!
Herzliche Grüsse
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Der einzige Grund weshalb der CHF ev. überbewertet sein könnte, wären die Risiken bei der SNB…
Der EUR & USD sind schlicht und einfach fertig.
Die Zinswende wird die Systeminstabilität nur verstärken, daher keine Kursgewinne im USD…Übrigens Herr Advokat, U. Hoeness hat nicht nur gezockt sondern gewaschen.
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Ihr Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf.
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Viel Nachvollziehbares wird hier im Beitrag wie auch in den Kommentaren geschrieben. Nur:
– Bei der EURO-Einführung war eigentlich bereits (einigen) klar, dass eine Einheitswährung für mehrere, total unterschiedlich leistungsfähige Volkswirtschaften, nicht funktionieren kann. Es MUSS also – systembedingt – zwangsläufig zu Verwerfungen kommen.
– Warum wurde es trotzdem gemacht? Weil man den EURO-Zusammenbruch ganz gezielt herbeiführen will, um auf den Trümmern dann eine Neue Weltordnung aufbauen zu können. Und die Massen werden „Bravo“ schreien, da ein vermeintlicher Retter alles wieder ins Lot bringt. Dass der „Retter“ gleichzeitig der Verursacher ist, und die Neue Weltordnung einem gewollten Wirtschaftssklavensystem gleichkommen wird, wird genauso verschwiegen werden, wie dass der EURO aus schlussendlich finanzmathematischen Gründen scheitern muss(te)!!! Es gibt keine Zufälle in Politik und Wirtschaft, es ist alles geplant und gewollt, z.T. über Generationen hinweg.Allen, die extrem Mühe mit dem laufenden System haben, sei gesagt: „Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein“ – Zitat Jiddu Krishnamurti. Insofern sollte man eigentlich die „Irren“ aus der Psychiatrie entlassen und ALLE Systemverantwortlichen zwangseinliefern…
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Wir leben seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008 in dem falschen Glauben, dass die Retterei überschuldeter Banken, Staaten und ganzer Volkswirtschaften immer so weiter gehen kann, dabei die riesigen Vermögen aus der öffentlichen Diskussion ausgeblendet werden. Diese wenig akzeptierte und oft bestrittene Tatsache wird verdeutlicht durch eine Betrachtung des Handels der Zentralbanken seit 2008. Es war eine politische Entscheidung! Politische Entscheidungen werden gerne mit Sachzwängen begründet, wie: „Banken sind Systemrelevant“ usw. usw. Das ist nicht falsch. In Warheit haben die Vermögenden (wer wirklich das Sagen hat) der Politik einen klaren Auftrag gegeben, nämlich: „Vagt es ja nicht unser Geld anzutasten“. Alles Andere ist Kabarettreife Unterhaltung. Eine real unabhängige SNB & Co. hätte sich niemals auf einen Experiment „Mindestkurs“ eingelassen.
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Ich schliesse sogar eine Währungsreform im EUR nicht aus. Wenn die SNB wenigstens Ihre EUR Guthaben vollständig im Aktienmarkt investieren würde, wäre ein Schaden begrenzt. Ich teile Ihre Bedenken nicht nur voll und ganz, sondern im Hinblick auf eine Währungsreform sehe ich noch viel schwärzer.
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Der EUR ist ein politisches Projekt, kein Ökonomisches. Eher werden die Politiker ganz Europa in den Abgrund führen als dass sie zugeben würden einen Fehler gemacht zu haben. Das lassen die Egos der Politclowns nicht zu. Wo kämen wir denn hin wenn Herr Schmitz oder Madamme Dupont von der Strasse weitsichtiger gewesen wären als die „Eliten“.
Solange es in Europa noch etwas Umzuverteilen gibt oder nur ein EU-Land einen Hauch Kreditwürdigkeit behalten hat wird das „Unumkehrbare“ Europrojekt fortgeführt…
Es sei den dass es zu gewaltsamen Veränderungen kommt aber die wären sicher auch nicht im Sinne der SNB…
Fazit: Der EUR ist ein Zahlungsmittel für den Alltag, als Investitions- oder Sparwährung ist er aber untauglich
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Kommt davon, wenn man einen „Ökonomen“ aus Bern an die Spitze der SNB setzt, der weder die Grundsätze der Doppelten Buchhaltung noch seine eigene Bilanz versteht… Dafür hatte er eben die richtigen Beziehungen bzw. Förderer in Bern. Irgendwann wird die „Gong-Show“ losgehen und die SNB de facto pleite sein (durch Überschuldung). – Wer wird dann rasch neues Kapital einschiessen? Die Aktionäre (Kantone, Kantonalbanken, Private)? Zweifel sind angebracht. – Die SNB kann ja selber nicht Kapital schaffen ausser durch Gewinneinbehaltung/Reservenbildung. Werden dann die Banken einen Milliarden-Haircut auf ihren Giroguthaben erleiden und selbst ins Elend taumeln?
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@H. Undekot, so wird es kommen, Haircut, Währungsreform, 100 Franken sind danach nur noch 5 Franken wert. Wer eine Hypothek hat, kriegt eine Zwangsschuld aufgebrumt, wer die Zinsen dafür nicht bezahlen kann, wird enteignet.
Die Reichen werden sich dann umbringen. Nur wer jetzt vorsichtig mit dem Geld umgeht kommt mit einem blauen Auge davon.
Diese Entwicklung könnte man jetzt sehr einfach durch harte Reformen stoppen – wenn man wollte. -
@AJD
Die Armen werden nicht gross betroffen sein denn da gibt es nicht viel zu holen. Abgesehen davon: Wer nichts zu verlieren hat neigt zu „falschen“ Handlungen
Um die Reichen müssen Sie sich auch keine sorgen machen. Die Politiker sind die Marionetten dieser Schicht und werden sicher nicht die Hand beissen die sie füttert ( zu Politikerzeiten oder danach ). Abgesehen davon halten diese eher Sachwerte und frei nach Kostolani 1/3 in Aktien, 1/3 in Anleihen, 1/3 in Gold und 1/3 im Ausland 🙂
Treffen wird es den Mittelstand. Eine unkontrollierte Inflation wird diese Besitzer von Nominalen „Geldwerten“ ( Rentenansprüchen, PK-Guthaben, Kassenoblis, Lebensversicherungen, Sparbuch, 3. Säule ) ruinieren
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@Redaktion, habt Ihr meinen Text zerschnitten? Das mit den Armen steht nicht mehr drin!
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@Alain Surlemur, ich mache mir keine Sorgen um die Reichen, doch man sollte fairerweise alle warnen, dass sie wegen einem drohenden Haircut nicht alles auf einer Bank platzieren. Ich denke die 100.000 Regel wird dann niemanden mehr interessieren.
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@AJD
Ich bin mir sicher dass die 100.000.– Regel halten wird. Die FRage ist nur was dann 100.000 noch wert sind -
@Alain Surlemur, bei Zypern wollte man schon bei 10.000 abschneiden.
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Wir leben seit dem Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008 in dem falschen Glauben, dass die Retterei überschuldeter Banken, Staaten und ganzer…
Ihr Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf.
Die SNB geniesst Narrenfreiheit und kaum jemanden juckts. Das hat nichts mit Unabhängigkeit zu tun sondern ist schlicht skandalös. No…