Die DZ Privatbank mit Ableger in Zürich und Europa-Sitz in Luxemburg ist in einen dramatischen Sinkflug übergegangen.
Das Unternehmen, das vor wenigen Jahren noch über 6 Milliarden Kundengelder verwaltete, baut ab – in immer schnellerer Kadenz und ohne sichtbares Ende.
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Laut einer Quelle soll der Assetbestand inzwischen auf unter 3,5 Milliarden gesunken sein. Und ein Ende sei nicht in Sicht.
Die DZ-Führung gerät offenbar in Panik. Letzten Herbst versuchte die Bankleitung, ihre Schweizer Privatbank an die Raiffeisen zu verkaufen.
Diese hätte die Assets der Deutschen in ihre Tochterbank Notenstein La Roche gelegt. Dort zeigen die Kundenbestände ebenfalls nur in eine Richtung: nach unten.
Trotzdem winkten die Genossenschafter ab, obwohl man den gleichen Stallgeruch hat – die DZ Privatbank gehört den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken.
Zu teuer für das, was man erhält.
Für die Chefs der DZ Bank hiess das, die Sanierung selbst zu meistern. Wie sie das tun, kommt nun zum Vorschein.
Sie schneiden immer tiefer in die Belegschaft der Privatbank. In Zürich beschäftigte die DZ Privatbank vor Ausbruch der akuten Krise, ausgelöst durch das Ende der Schwarzgeld-Bonanza, gegen 200 Leute.
Nun sind es noch rund 100. Die Hälfte. Kundenberater mit weniger als 30 Millionen verwalteten Vermögen landeten auf der Strasse.
Der Abbau erfolgte in zwei grossen Schüben. Zunächst verloren rund 50 DZ-Mitarbeiter ihre Stelle in der Limmatstadt.
Nun läuft die zweite Abbauphase, von der laut einem Insider weitere 50 Banker des deutschen Finanzhauses betroffen sind. Ursprünglich war von 30 die Rede.
Angefangen hat der Zürcher DZ-Kahlschlag mit dem Beschluss, das Backoffice – also die Produktion der Bank mit allen Belegen, Computern und Prozessen – an einem Ort zu zentralisieren.
In Luxemburg. Viele der Zürcher Betroffenen erhielten von ihrer Arbeitgeberin ein „unanständiges“ Angebot. Entweder ins Miniland umziehen, oder dann: tschüss.
Dort, im kleinen Herzogtum mit Direkt-Anschluss an die grosse EU, wollte die DZ Privatbank nochmals durchstarten. Nun zeigt sich, dass das Manöver nur ein Zeitspiel war.
Wie eine Quelle aus der DZ Privatbank offenlegt, haben die Verantwortlichen soeben beschlossen, von allen Private Bankern mit Sitz in Luxemburg 25 Prozent abzubauen.
Ein Viertel der Mitarbeiter im Kerngeschäft Vermögensverwaltung weg, auf einen Schlag.
Die Massnahme zeigt, wie dramatisch die Lage der Privatbank mit Herkunft Deutschland geworden ist. Man spielt auf Zeit – aber die Zeit läuft einem davon.
Auf Anfragen zum Massenabbau im Private Banking in Luxemburg und dem anhaltenden Siechtum in der Zürcher Niederlassung reagierte die DZ Privatbank mit eisernem Schweigen.
Trotz mehrmaligen Anläufen in den letzten zwei Tagen blieb die Leitung stumm. Null Antwort, nicht einmal ein No comment.
Dabei war die DZ Privatbank sonst immer schnell mit Stellungnahmen. Gerade wenn es nicht gut läuft, sollte man hinstehen – so die bisherige Haltung der Bankverantwortlichen.
Nun aber: nichts.
Das kann bedeuten, dass die Mitarbeiter über ihr Schicksal noch nicht ins Bild gesetzt worden sind. Dann will man kein Leck in der Zeitung.
Oder aber, die ganze Bank ist in Schieflage geraten und die Zuständigen auf der Brücke wissen selbst nicht mehr, wie ihnen geschieht.
In so einer Situation geht alles drunter und drüber – und die Führungsspitze taucht ab.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Einen Freund von mir hat es leider auch erwischt. Wie das Ganze von Statten gegangen ist war schon ein wenig unschön….
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Liebe Banker,
Wo eine Tür zu geht, geht eine andere Tür auf. Wer sich verselbständigen will, soll frühzeitig die Fühler ausfahren. Das klassische Bankmodell egal bei welcher Bank ist nur noch der kurzfristige Durchlauferhitzer, bis auch der letzte Kunde zur FinTech Lösung gewechselt hat.
Es gibt inzwischen über 200 FinTech Starups in der Schweiz. Schaut zu, dass Ihr Eure grauen Zellen bewegt, statt auf den Anruf des Kunden oder vielleicht als nächstes den Anruf des Chefs mit der Hiobsbotschaft zu warten.
Wünsche Euch viel Erfolg.
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Hoffe, die Fachkräfte aus dem grossen Kanton, welche jetzt nicht mehr benötigt werden, wandern dann auch wieder zurück. Für den Büro-Arbeitsmarkt haben wir noch genügend inländische Fachkräfte
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Die Direktoren der ausländischen Banken in der Schweiz verdienen immer noch viel zu viel, ihr Ziel ist lediglich Zeit zu gewinnen, von 156 ausländischen Banken zählt die Schweiz noch ca. 80 – Ende 2020 werden max. noch 30 verbleiben, warum soll ein Kunde mit 100 000 bis 400 000 Schweizer Franken noch in der Schweiz bleiben, ins besonders wenn er incl. den sog. cross boarding Gebühren 2,5 % bis 3 % an Totalgebühren zahlt. In dem Moment wo Kunden im Ausland ihre Post erhalten und die Gebühren überprüfen, ziehen sie die Notbremse – es werden schätzungsweise von Ende 2016 bis 2020 ca. 300 000 wenn nicht mehr Kundenbeziehungen in der Schweiz aufgelöst. BüübEinblick indie , werden
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Hast du nicht bei dieser Bank gestiftet? Liebe Grüsse und es schöös Wuchenend.
Götti -
DZ Bank ist operativ in einem schlechten Zustand. Kunden werden nicht mehr gut betreut. Man kriegt auf Anfragen keine Antworten. So kann man mittelfristig keine Kunden halten.
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Noch viel schlimmer: wenn die Kundenberater bei der DZ nicht einmal in ihren Zielvereinbarungen haben, Kunden zu halten, muss man sich nicht wundern, dass dann die Berater sich nicht um die Kunden kümmern und einer nach dem anderen die Bank verlässt. Aber das hat das Management dort bis heute nicht begriffen.
Wenn das Management Fehler macht, müssen leider immer die Unteren die Zeche zahlen, durch ihren Jobverlust. Denn das Management ist immer noch dort, anstatt ausgewechselt zu werden.
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So what?
Stellen werden auf unabsehbare Zeit überall abgebaut werden müssen. Die gesamte Wirtschaft befindet sich in einem dramatischen Wandel. Ganze Branchen müssen sich neu erfinden (Stichworte Digitalisierung, Industrie 4.0). Darunter auch die Financial Services. Kaum ein Stein wird auf dem anderen bleiben. Da ist es nur logisch, dass damit auch personelle Veränderungen einhergehen. Alte Jobs verschwinden, neue entstehen. Das müsste auch Ihnen, lieber Herr Hässig, mittlerweile aufgefallen sein. Also bitte langweilen Sie Ihre Leser nicht andauernd mit Stories über Entlassungen, davonlaufenden Managern und linkem Geweine.
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Ist DAS aber ein gescheiter und herausragend intellektueller Kommentar – vermutlich ein ewiger Student und Theoretiker – ganz sicher ein intoleranter Langweiler, der sich auf diesen Blogg verirrt hat, nun Tag für Tag fremd bestimmt zum Lesen gezwungen wird und dabei fürchterlich leidet. Und darum nervst du nun hier und erkürst dich zum Sprachrohr aller Leser? Zum Glück ist heute Freitag, gute Erholung…
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Leute ohne Job fallen auch als Kunden weg.
Zukunft: Den Industrie-4.0-Automobilbauern fehlen die Kunden für ihr selbstfahrendes Auto. Sie brauchen dann auch die Werkshallen nicht, und auch keinen Strom. Am Ende wirtschaften ein paar Reiche untereinander, und die bisherige Bevölkerung wird ausgeschafft.
Diese distopische Singularität muss nicht zutreffen, aber man muss die Kausalität dorthin verstehen.
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Geistiger Dünnpfiff. Lass uns doch an Deiner geistigen Grösse Teilhaben, erklär uns doch, wie Du all die 100’000nde von Jobs die schlicht verschwinden ersetzen willst. Pro Roboter ein Arbeitsloser der in Abstaubt? Meinst Du wirklich, eine Gesellschaft wie die unsrige, könne ohne Konsumenten überleben? Wie Du vielleicht weisst, erzielt ein Konsument sein Einkommen durch Arbeit. Ich weiss, Du weisst nicht was das ist, bist ja ein Studierter. Offenbar warst Du in der Baumschule, als Randfichte. Lerne zuerst das kleine Einmaleins des ach so wunderbaren Kapitalismus bevor Du hier einen auch dicke Hose machst. Bei Typen wie Dir kann man nur hoffen, dass sie zu den Ersten Opfer der Digitalisierung mit all ihren Folgen zählen. Für Mitleid mit euch fehlt mir die Zeit: muss Arbeiten. (Im Internet findest Du die Definition dieses Wortes. Und falls Du es findest, darfst Du Dich gerne wieder melden. Gäll? Und jetzt geh zurück in Deine Höhle und iss Dein Mammutschnitzel.
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@Antis Studis: Ihr Text ist schwer verständlich geschrieben.
Der Rostbelt im Norden der USA entstand dadurch, dass Jobs Richtung Südstaaten und Mexiko verschoben worden sind. Die Rostbeltbewohner verschwanden folglich als Konsumenten. Die abhängigen Konsumgüterproduzenten schrumpften oder verschwanden ebenfalls. Die Rostbelt-Gesellschaft starb. Darum wählten Sie Trump.
Im Beispiel mit dem Rostbelt kam kein einziger Roboter oder ein Bit zum Zug, um eine Dystopie zu erzeugen.
Eigentlich kann sogar ein ganzes Land zum Rostbelt werden!
Bei einer Effizienzsteigerung kann ein System nur dann wachsen, wenn das eingesparte Geld ausgegeben wird. Was, wenn es die Systemgrenzen verlässt? Was, wenn das Land komplett geleert wird?
Sollte ebenfalls mal 1 CHF = 10 €, wird die Schweiz fast leer sein! Nur Milliardäre und ihre Lakaien werden dann noch hier wohnen!
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Artikel zur Info.
Gruß
Martin Kirschner
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Hallo Jörn,
vielleicht interessiert Dich dieser Artikel.Gruß
Martin Kirschner
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@Martin Kirschner:
Ich glaube, Sie haben da was falsch verstanden…. Hier kann man einen Kommentar posten und nicht den Artikel weiterleiten.Falls Sie also von Jörn Sator und Nico Friedmann keine Antwort bekommen, dann wohl deshalb, weil sie den Aritkel nicht bekommen haben….
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Ja aber hallo, erstaunt Euch das überhaupt nur im Ansatz? Nein!
Immer wenn Feuer im Dach ist, vedrücken sich alle Bänkler, diese Nieten im Anzug- Maulhelden bestückt mit dem fragwürdigen Können von Worthülsen zum Besten zu geben!
Bänkler, die können nicht sanieren, wie auch; sind sie doch in den letzten Jahrzehnten in Seidenhöschen herangezogen worden….. Kunden wurden quer Beet massiv über den Tisch gezogen und Schwarzgeld wurde gedreht im Jahr dass es einer Sau grauste.
Jetzt, in den kürzeren Jahren könnten sich die Bänkler beweisen was sie drauf hätten- sie fallen Alle durch wie sie Alle da auf ihren Leedersesseln sitzen weil sie überhaupt keine Ahnung besitzen wie man im freien Marktumfeld Mehrwert generiert und diesen auch nachhaltig weiter führt! So sieht’s aus ihr Bänkler da draussen. Eitelkeit gepaart mit Hochmut fährt jeden Karren an die Wand!
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…. und sie haben, wie jeder, indirekt auch davon profitiert… tiefere Steuern über Jahrzehnte, Beitrag an der Wirtschaftswertschöpfung, tiefe Finanzierungskosten für Immobilien, hohe AHV und IV Abgaben, etc etc
Wir jetzt die Hand, die gefüttert hat, gebissen? -
Und die bereits irgendwo geschätzten 50’000 Banker (Bänkler sitzen irgendwo am See), welche in den letzten 10 Jahren in der Schweiz abgebaut wurden, stehen alle immer noch im RAV an oder hüten Schafe??? Räum doch endlich zuerst vor der eigenen Tür auf, bevor Du im schönen Alpenland Deine Kommentare zum Besten gibst!
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@Rocco: wie Studius oben: geistiger Tiefflieger. Dein gesabber von wegen Hand die einem Füttert…. dämlicher gehts nicht. Deine ominöse Hand hat höchstens das Mänätschmänt dieser Banken dick und fett gemacht. Unfähig sind sie alle. Kriegst Du von Deinem Scheff nun einen grossen Batzen weil Du Deine Ergüsse veröffentlichst? Widerlich Dein geschreibsel.
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Ein Kundenberatater mit unter 30 Mio AuM.. ja aber hallo.. ist das nicht etwas wenig? Tönt nach einem gemütlichen BankerJob.. Retailbanking oder was?
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Nach dem Rohrkrepierer Cosba Private Banking welcher aus der DG Bank Schweiz entstand und neben Private Banking Kunden der Raiffeisenbank primär Steurflüchtlinge aus Deutschland bediente wundert mich das nicht….Waren spannende Tage als Berater mit der Scheere Auszüge anonymisierten und keine Handies an Ihre Treffen in Deutschland mitnehmen durften…nun ist der DZ Geier als doch noch gestrauchelt…
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Bussladungen mit deutschen Rentner vor der DZ Bank Tür. Habe dort gearbeitet, SwissRubinum hiess dieses Sch…zeugs dass diesen Deutschen untergejubelt worden ist. Handling dieser „Fonds“ katastrophal. Mieses Computersystem, schwache Scheffin Namens Pester. Dann viele kleine geleckte Speichellecker und Bücklinge. Kurz: ein Haufen Deppen. Und so was nannte und nennt sich Bank. Eigentlich nur Positiv wenn sie pleite geht.
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Auch das restliche nicht Weissgeld wird sich verflüchtigen.
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Und wieder ist in der Bankenwelt Schweiz ein „Sack Reis“ am Umfallen. Es wird nicht der Letzte sein. ☹️
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Kein Leugnen hilft,
kein Widerstreben,
wir müssen sterben,
weil wir leben.Wilhelm Busch
* 15. April 1832 † 9. Januar 1908 -
Wenn mann diese Bank retten möchte, sollten einige Leute in der Führungsetage etwas fundamentales erkennen: Nur eine Bank die, die hiesigen Bedürfnisse erfüllt, wird in Zukunft bestehen können.
Manchmal wäre es gut, Lösungsvorschläge von Mitarbeiter einzuholen, denn die Bedürfnisse der schweizer Bankenwelt sind nicht die selben wie in Deutschland oder in Luxemburg.
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Und wieder ist in der Bankenwelt Schweiz ein "Sack Reis" am Umfallen. Es wird nicht der Letzte sein. ☹️
Auch das restliche nicht Weissgeld wird sich verflüchtigen.
Wenn mann diese Bank retten möchte, sollten einige Leute in der Führungsetage etwas fundamentales erkennen: Nur eine Bank die, die…