Die Bank Cler holte einen CS-Mann, der gab Vollgas. Hellblaues Image mit flotten Sprüchen querbeet durchs Land.
Letzten Freitag zog der VR den Stecker. Ackermann, wie der CEO heisst, wurde rausgekickt. Die langjährige Verkaufschefin erhielt das operative Steuer.
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Nun haben die Basler Herren von der BKB, derBasler Kantonalbank, wieder das alleinige Sagen.
Die BKB hatte längst eine Mehrheit. Mit dem Restanteil von Retailer Coop, den die BKB kürzlich übernommen hat, besitzen die Basler nun sogar drei Viertel aller Aktien.
Der Moment war reif, sich ein neues Kleid zu geben. Im Mai lüfteten die Chef den Schleier. „Zeit, über Geld zu reden“, hiess ihr neues Motto.
4 Wochen später der Knall. Und nun kommen die wahren Gründe zum Vorschein.
Sie liegen in der Chefetage des Mutterhauses, also der Basler KB. Dort sitzen die Verantwortlichen für Pech und Pleiten in der Cause Coop-Cler.
Die BKB-Manager nehmen die Tochterbank seit Jahren aus. Sie sorgten dafür, dass immer mehr des Gewinns statt bei der Tochter bei der Mutter landete.
So sank der Gewinn von Coop-Cler über die Jahre von über 80 auf noch etwas mehr als 40 Millionen. Gleichzeitig konnte die Mutter, also die Basler KB, zulegen. Ihr Gewinn geht gegen 100.
Warum das so ist, leuchtet zunächst nicht ein. Die beiden Häuser verfügen über vergleichbare Bilanzgrössen.
Hier die BKB mit rund 22 Milliarden auf den Büchern, da die Coop-Cler mit 17 Milliarden. Warum also ein Gewinn bei der BKB, der mehr als doppelt so gross ist wie jener der Tochterbank?
Weil dies die BKB-Chefs so steuern. Sie sorgen laut einem Insider dafür, dass über interne Verrechnungspreise mehr Gewinn im Stammhaus anfällt.
Motiv? Ganz einfach: mehr Bonus für sich selbst.
Um das Ziel zu erreichen, braucht es ein Kartell des Schweigens. Ein solches haben die BKB-Chefs, die durch Skandale von US-Steuersumpf über ASE-Riesenbetrug bis zu Trading-Prozess zu reden geben, elegant aufgezogen.
Die dreiköpfige Geschäftsleitung der Bank Coop-Cler erhält gegen 2 Millionen Franken. Für eine eher kleine Bank ohne grosse Risiken – faktisch ist es ein Spar-Hypotheken-Institut – eine stolze Summe.
Der Verwaltungsrat der Tochter ist faktisch dominiert von Mutter BKB. Umgekehrt haben zwei Coop-Cler-Chefs, nämlich der CEO und dessen Stellvertreter, Einsitz in die BKB-Konzernleitung.
Divide et impera.
Schliesslich die Revisionsstelle. Sie heisst Ernst & Young und kassierte bei der Coop-Cler-Bank zuletzt fast 800’000 Franken.
Eine unglaublich hohe Summe.
Mittelgrosse Kantonalbanken geben deutlich weniger für ihre Buchprüfung aus, so die Aargauische KB (450’000), die Luzerner KB (480’000), die Bündner KB (570’000).
Bei der Regionalbanken-Gruppe Clientis sind es gar auf Holdingstufe nur 150’000 Franken.
Alle, die sich gegen die Basler Kolonialherrschaft auflehnen könnten, sind somit verköstigt. Gut gemästet, mit viel Geld und netten Jöblis.
Die Dummen im Umzug sind die Minderheitsaktionäre. Seit Jahren dümpelt der Coop-Cler-Titel vor sich hin. Ein Bild des Schreckens in einer Zeit, in der die Börse durch die Decke gingen.
Die Cler-Mutter sieht die Sache naturgemäss anders. Dass die BKB mit einer nur unwesentlich grösseren Bilanz viel mehr verdient als Tochter Cler, sei Folge „des diversifizierten Geschäftsmodells“, sagt ein BKB-Sprecher.
Gemeint sind viel Trading und Private Banking. Beides braucht keine grosse Bilanz.
Der Vorwurf von Filz und Vetternwirtschaft bestreitet der BKB-Mann. „Lediglich zwei Mitglieder des Bankrats haben derzeit auch Einsitz im siebenköpfigen Verwaltungsrat der Bank Cler.“
Wir wissen von nichts, die Cler ist für sich selbst verantwortlich – so die Botschaft.
Doch die Aussage steht schief in der Landschaft.
Auf der Homepage der Cler-Bank finden sich 7 Verwaltungsrats-Mitglieder. Davon sind 5 auch bei er Basler KB im obersten Organ, respektive sie waren es bis noch vor wenigen Monaten.
Fakt ist somit: Der VR der Bank Cler macht keinen Schritt ohne den Segen aus Basel. So war auch der Sprung von Coop zu Cler und die umstrittene Werbekampagne alles top-down abgesegnet.
Mit dem Rausschmiss des CEOs aus Zürich ist man nun wieder unter sich.
Die neue Chefin wird kaum Stacheln zeigen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Und wieder einmal mehr die BKB. Die manager am rheinknie scheinen ein eigenes rechtsverstaendnis zu haben. Tochterbank aussaugen und sich dann einen hohen bonus ausschuetten. FINMA und Regierungsrat schauen zu….
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FIIINMAAA! Aufwachen! Es gibt wieder mal einen FAAALL, wo eine Untersuchung sinnvoll scheint!
Sollten nicht Verwaltungsräte bei Banken mehrheitlich unabhängig sein?
Sollte nicht eine Revisionsstelle dafür sorgen, dass insbesondere Verrechnungspreise keine Minderheitsaktionäre übervorteilen?-
ein offensichtlicher Fall und die FINMA schaut weiter weg. nach ASE-, US Steuer- und etlichen anderen -Faellen treiben es die Verantwortlichen immer bunter (und plumper)
Statt dass die FINMA endlich aufraeumt (und durchgreift), behindert sie die Geschaedigten dabei zu ihrem Recht zu kommen.
Ein Fall von Taeterschutz, nicht Anlegerschutz!!
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Weiter so…
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Auffallend: für diesen kleinen Account ist Prof. Blumer bei EY zuständig. Einer der „Big-Shots“ dort.
Ist der Fall etwa so heikel (und profitabel), dass ein solches Schwergewicht sich persönlich darum kümmern muss? -
Die Bank hat in der nicht informierten Öffentlichkeit jahrelang die Suggestion aufrecht erhalten, sie gehöre zur Coop-Gruppe und sei auch sonst etwas anderes als sie tatsächlich ist. Das war schon immer die falsche Taktik, das falsche Pferd. Les jeux sont finis!
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Es tut mir wirklich Leid für diesen Fehlgeburt von Cler: leider wissen wir bei solche wichtige Corporate Actions, dass die Wäsche vor neue Kleider gewaschen werden sollten… jetzt ist fast der Name ruiniert und deswegen ein Fehlgeburt. Tut mir leid für diese kleine aber sonst feine und freundliche Regionalbank! Viel Glück trotzdem.
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Filz und Vetternwirtschaft sind die einzigen Entscheidungsgrundlagen für die Führung der BKB. War immer so, wird immer so sein. Eigene Ideen, Initiative, geschweige denn kritisches Hinterfragen sind unerwünscht. Könnte ja gefährlich werden, weil die eigenen Unfähigkeiten aufgedeckt würden. So ist die Bank voll mit unfähigen Ja-Sagern, die die Bank keinen Schritt weiter bringen. Das zeigt sich natürlich auch an den Erträgen, auf ewig lassen sich die Kunden nicht für dumm verkaufen. Viel Glück! … und sell.
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Gleiches Ablaufdatum wie mein heute im Coop gekauftes Joghurt?
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Aktienkurs: BC (SWX) CHF 42.85 +0.10 (+0.23%)
30. Juni, 09:00 MESZ -
Der Name Filz, wie in der Ueberschrift gewählt, trifft genau zu. In Basel herrscht seit geraumer Zeit nur noch der Filz, sei es in der Politik oder in der Wirtschaft (siehe Fall Wessels).
Es wird sicher nicht mehr lange dauern und die Bank Cler wird abgewickelt und von der BKB übernommen. Die Bank Cler ist auf dem heutigen Bankenmarkt nicht überlebensfähig.-
Das kann man vergessen. Wer braucht im Retail schon eine BKB ausserhalb von Basel? Das Territorium ist schon durch die jeweilige KB besetzt. Entweder Bank Cler (oder wie sie auch immer heisst – kommt jetzt nicht mehr drauf an) oder gar nicht. Man könnte sie allenfalls an jemand verscherbeln, der neue Expansionsgelüste hat (z.B. Valiant). Allein ist die Coop Bank für den ganzen Schweizer Markt bzgl Grösse sicherlich subkritisch.
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@Barth: Dieser Logik kann ich nur beipflichten!
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Kannn ich so bestätigen. Schlimmer noch, bei der Zentralisierung von einst effizienten internen Abwicklungsprozessen mussten die völlig veralteten BKB-Lösungen übernommen werden! Verwaltung und Mentalität aus dem vorherigen Jahrhundert, ein Staatsbetrieb in Reinkultur. Dafür erlebte das Faxgerät dann eine Wiedergeburt…
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Richtig Herr Hässig
Die Dummen sind wie erwähnt die (Rest-)Aktionäre der Bank Cler. Der Kurs der Aktie ist lächerlich tief und wird aus den genannten Gründen nicht steigen. Also: aussteigen!-
Ja steigen Sie nur aus, der Buchwert ist einiges höher. Wie bei CS und UBS wird Gras über die Sache wachsen, in 1-2 Jahren interessiert es niemanden mehr. Die heutige Jugend ist vergesslich. dann beginnt die Aktie zu steigen +50%.
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@Direktanlegerin
50% Steigerung bei abfliessende AuM und Gewinn?
Muahahaha, you dreamer you! -
@Direktanlegerin: Stimmt, in 1 – 2 Jahren interessiert sich daran niemand mehr – die Aktie ist dekotiert und Klärli demaskiert und integriert.
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Hast Du den Artikel gelesen und verstanden?
Dieser Story nach werden die Gewinne zur BKB verschoben. Abgesegnet durch einen VR und eine Revisionsstelle, die die Interessen der Minderheitsaktionäre nichts schützt.
Wie soll eine solche Aktie bitte je im Wert steigen?
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„Um das Ziel zu erreichen, braucht es ein Kartell des Schweigens. Ein solches haben die …….. elegant aufgezogen“.
Genau das Gleiche ist mir nach meinem Empfinden mit dem COOP selber passiert. Als ich den COOP bat, meine volle Pensionskasse zu überweisen und nicht nur einen Teil davon. Schliesslich gehört meine Pensionskasse mir (ist für mein Alter gedacht) und nicht dem COOP. Selbst den Hinweis der „Aufsichtsbehörde BVG und Stiftungsaufsicht“ mit der Feststellung „moralisch verwerflich“ liessen Michael Dober, Kurt Troxler von der COOP PK sowie Hans-Ueli Loosli, Liliane Uchtenhagen und Irene Kaufmann nicht einlenken. Der Bund hat diese Gesetzeslücke, die die Migros, etc. nie ausnützen wollte, in der Zwischenzeit geschlossen.
Ich wäre nicht überrascht, wenn auch zu diesem Kartell des Schweigens vom heutigen IP Bericht der meiner Meinung nach schlimmste von allen, Hans-Ueli Loosli, nicht auch dazugehören würde.
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5 Jahre warten und die Bank Cler ist weg! Es war schon immer ein Saftladen und wird es bleiben.
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Mediensprecher bei Finanzinstituten sind bzw. waren grösstenteils Journalisten, denen die Arbeit „in der freien Welt“ zu anstrengend war und nun wohlbehütet bis zur Pensionierung ihre (Lebens-)Zeit bei Banken absitzen.
„Des diversifizierten Geschäftsmodells“, so der BKB-Sprecher“. Ein Blick in die Erfolgsrechnung der Basler Kantonalbank (Stammhaus) zeigt die angeblich so tolle Leistung der Diversifizierung:
Erfolg Wertschriften-/Anlagegeschäft – 2012: 97 Mio. / 2016: 50 Mio.
Erfolg Handelsgeschäft – 2012: 99 Mio. / 2016: 64 Mio.Auch im Aktivgeschäft sind die Zahlen alles andere als toll.
Der Brutto-Erfolg – u.a. ohne Auflösung von Rückstellungen, hat die BKB seit 2010 einen Rückgang um gut 40%.
Wachstumsmöglichkeiten Hypotheken sind auf Grund der begrenzten Fläche eines Stadtkantons gegeben.
Steuerstreit USA – das Damokles-Schwert ist noch gegenwärtig.
Die BKB versucht, mit bunten Image-Kampagnen ihre Bevölkerung und Kunden über den Tisch zu ziehen und die Probleme auszusitzen.
Die Wahrheit ist, die Basler Bevölkerung ist wachsam und hat der Bank das Vertrauen längst entzogen.
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Ich sehe eine grosse Bewerbungswelle von unqualifizierten Retail-Filzlern auf die richtigen Banken dieser Schweiz zukommen.
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Den Nagel auf den Kopf getroffen Herr Hässig. Die Bank Coop (neu Cler) ist einer Art Sippenhaft mit ihrer Mutter BKB und bezahlt für alle zentral erbrachten Services die Hälfte. Dies obwohl sie als eine Bank des Volkes mit einem leicht genossenschaftlichen Touch genau dies nicht bräuchte. Früher hatte die Bank Coop ein kleines, aber performantes Produktmanagement. Dieses hat die Marketingaktionen mit Fokus Retail effizient und effektiv gesteuert. Heute steuert der zentrale Marketingmoloch bei der BKB sämtliche Divisionen; vom Handel, über das Firmen- und Geschäftskunden bis hin zum Private Banking. Die Bank Coop bezahlt 50% der Kosten, obwohl sie nur noch über ein Privatkundengeschäft verfügt da die sämtlichen weiteren Bereiche in die BKB integriert wurden.
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Wenn wahrhaftig 50 Prozent der Kosten an die Bank Coop verrechnet werden, dann sollten die Minderheitsaktionäre sofort gegen den VR und EY klagen! No way dass so ein Wert wirtschaftlich gerechtfertigt ist!
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Inzest – Banking am Rheinknie! Verdutzt das doofe Kundenvieh? Ernst & Young garniert in Massen: Hinter den Gardinen am Prassen! ———————————————————————- der Basler Daig ist schon lange nicht mehr was er einmal war! ☹️ Ein Abklatsch degenerierter Pharma-Erben ….☹️
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„Die Cler ist für sich selbst verantwortlich“ – da hat die BKB ja sicher nichts dagegen, wenn die Bank Coop / Cler die Revisionsstelle wechselt (800 Mille pro Jahr, ich hoffe dringend, dass diese Zahl falsch ist!) und inskünftig die zentralen Dienste anderswo bezieht.
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Setzt noch mehr Deutsche in Führungspositionen, die dann dafür sorgen, dass ihre Landsleute auch ein tolles Jöbli bekommen. Gibt ja immernoch genug Schweizer, die man rausmobben kann! Nyt wohr, Basel?
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Die Ursachen liegen zwischen Halo-Effekt und Seilschaft.
Aber Hallo! Seilschaft ist in der Svhweiz stark üblich!
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Nee, uns Schwiizer schafft’s allein, das Ganze selber zu versieben…
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Als Krönung noch die Mädels aus dem BKB-HR, die – so hört man oft – unfähiger nicht sein könnten.
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Die übliche Personalselektion in der Schweiz:
Contracting:
– Was können Sie?Festanstellung:
– Wieso wollen Sie diese Stelle?
– 3 Schwächen?
– Wieso haben sie vor 10 Jahren gekündigt?
– Was halten sie von ihrem Ex-Chef?
– (50 andere Sachen) -
Haben Sie schon mal ein „strukturiertes Interview“ bei der CS miterlebt? Bei der CS kann man das HR gleich abschaffen. Dass was einem das HR dort zu sagen hat kann man einem auch per Post oder E-Mail punktuell aufgelistet nach Hause schicken. Mehr geht dort nicht und mehr wissen die auch nicht. Wie das Interview verlaufen ist weiss nur der Computer, die jungen Damen und Herren vom HR haben keine Ahnung). Am Schluss entscheidet der Computer. Es sei denn, Sie haben Vitamin B. Für das braucht es das HR aber auch nicht. Wenn man frühzeitig (…) in Pension geht, bekommt man ein undefiniertes HR E-Mail aus Asien. Oder ist das die UBS?
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Aber aber Kanalbänkler … vom Hörensagen lernt man bekanntlich das Lügen.
Wir hingegen wissen mit Sicherheit*, dass auch Sie ein Mädel sind. Wären Sie ein echter Buab mit Attributen, würden Sie es den HR-Mädels ins Gesicht sagen.
* So steht es zumindest auf Ihrem letzten EKG (E*er-Kontroll-Griff), den uns Ihre Gynäkologin gezeigt hat.
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„Um das Ziel zu erreichen, braucht es ein Kartell des Schweigens. Ein solches haben die ........ elegant aufgezogen“. Genau das…
Als Krönung noch die Mädels aus dem BKB-HR, die - so hört man oft - unfähiger nicht sein könnten.
Setzt noch mehr Deutsche in Führungspositionen, die dann dafür sorgen, dass ihre Landsleute auch ein tolles Jöbli bekommen. Gibt ja…