Es ist Ende Jahr und damit Zeit, die vergangenen Aktienkäufe zu begutachten. Inzwischen haben wir über drei Jahre je 100’000 Franken angelegt, es sind also 300’000 Franken in unseren Portfolios, praktisch alles in Aktien angelegt.
Man darf nun nicht den Fehler machen, die einzelnen Titel anzuschauen, denn die Börsen verhalten sich leider oft sehr irrational. Wie kann es zum Beispiel sein, dass Siemens sich im Wert halbiert hat? Das Unternehmen ist noch immer praktisch der gleiche weltumspannende Industriekonzern. Wie kann sich da der Wert einfach so halbieren?
Wohl deshalb, weil die Aktienkurse manchmal sehr unvernünftig sind, was Nobelpreisträger nachgewiesen haben und wir mit unserer regelbasierten Methode ausnützen.
Es ist auch schwer nachzuvollziehen, warum Axel Springer um 17% gestiegen ist und RTL um die gleichen 17% gefallen, sind doch beides Medienunternehmen mit aussichtsreichen Angeboten. Oder kann mir jemand erklären, warum Peugeot um 45% gestiegen ist, während BMW gefallen ist? Einfach schwer nachvollziehbar.
Es ist besser, man schaut das Portfolio als Ganzes an. Alle drei Portfolios zusammen sind in Schweizer Franken um 19% gestiegen, an und für sich nicht schlecht. Das ist aber nur eine von vielen Sichtweise auf die Performance. Da wir viele europäische Aktien haben, sollte auch in Euro gerechnet werden. Diese Sicht fällt mit einer Rendite von 9% weniger gut aus. In Pfund hingegen ist das Portfolio sogar um fast 25% gestiegen.
Jede Währung erzählt eine andere Geschichte, obwohl es sich um die gleichen Anlagen handelt. Soll man alles in Schweizer Franken anschauen? Das machen die meisten, ist aber falsch, denn man gibt das Geld im Alter auch nicht nur in Schweizer Franken aus. Wer ein Auto kauft, gibt die Währung des Herstellers aus, wer in die Ferien geht, braucht ausländische Währungen.
Aus diesem Grund werden wir im Alter nicht nur in Schweizer Franken konsumieren. Es ist sogar so, dass Schweizer rund die Hälfte des Konsums aus dem Ausland beziehen. Renditen in anderen Währungen sind also mindestens ebenso wichtig wie die Rendite in Schweizer Franken.
Aus diesem Grund zeigen wir die Renditen unserer Anlagen in Zukunft in vier Währungen. Gerade wenn man überzeugt ist, dass die Schweizer Märkte teuer sind – wie wir bei unserer letzten Bewertung berechnet haben –, dann lohnen sich ausländische Aktien, die man besser auch in der jeweiligen Landeswährung anschaut, um ein umfassenderes Bild zu haben.
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Als kleiner Tipp aus über 20 Jahren Erfahrung: Achten sie bei Ihrer nachhaltigen Aktien-Selektion doch etwas mehr auf qualitative Wettbewerbsvorteile wie angebots- oder nachfrageseitige Grössenvorteile, nicht substituierbare Produkte, hohe Preissetzungsmacht, Vorteile durch Regulierungsvorschriften, geringer externer Einfluss durch Aufsichtsorgane oder Rohstoffpreise, Besitztum von Patenten, Schutzrechten und anderen Arten von geistigem Eigentum. Das sind die wahren Eckpfeiler eines langfristig-erfolgreichen Unternehmens und schliesst etliche Unternehmen in ihrem Depot so gut wie immer aus. Wenn sie dann noch die Faktoren Income und Momentum berücksichtigen dann haben sie die echten Gewinner (oberhalb des sma 200) im Depot. Ich habe mit diesem vorgehen im aktuellen Jahr eine Depot Performance von knapp 29% erzielt und über 9 Jahre zurück insgesamt 208%. Wie sie sehen, es lohnt sich den Faktor Qualität stärker zu gewichen als die Quantität.
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Lieber Merlin,
ich bin nicht nahe am Anlagegeschäft, aber deine Argumentation gefällt mir sehr gut. Ich frage mich allerdings, wie man zuverlässig an diese nachhaltigen Informationen herankommt, denn wenn diese öffentlich sind, dann müssten diese ja bereits im Preis berücksichtigt sein. -
Durch simple Investition in ETF auf den amerikanischen Nasdaq – Index oder den deutschen M – Dax – , Tec – Dax – bzw. S – Dax – Index hat man diese Rendite während der letzten 9 Jahre noch weit übertroffen:
http://www.finanzen.net/etf/ishares_nasdaq-100_r_ucits_etf_de
http://www.finanzen.net/etf/ishares_mdax_r_ucits_etf_de
http://www.finanzen.net/etf/ishares_tecdax_r_ucits_etf_de
http://www.finanzen.net/etf/comstage_sdax%C2%AE_tr_ucits_etf
Kriterium zur Investition bzw. Desinvestition die 200 – Tage – Linie bzw. Richtung und Steigerungsrate der amerikanischen Wertpapierkredite (Nyse Margin Debt).
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Heute ist eher ein relativ schlechter Zeitpunkt, um neu zu investieren:
Rendite ist zudem das, was man irgendwann mitnimmt…
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Sorry aber einen Goldmann zu glauben ist doch totaler Blödsinn. Die Typen dort sind nicht daran interessiert die breite Masse mit wichtigen Infos zu versorgen. Zudem haben die wirklich wichtigen Börsen auf diesem Planeten von 2000 bis Mitte 2016 erstmalig und nach einem 25 jährigen Anstieg korrigiert und sind seither in einem neuen Bullenmodus. Als Langfristanleger muss man das Big Picture vor Augen halten und nie das, was andere aus der Glaskugel raus zaubern. Ich wäre auch nicht verwundert wenn wir den Dow Jones in den kommenden Jahren bei 36000 Punkten sehen würden. Warum das so kommen kann, hat bestimmte Gründe aber das würde den Rahmen hier sprengen.
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Was war dann eigentlich in 2003, 2009 und 2011?
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Der grundsätzliche Fehler Ihres Investmentansatzes ist, daß Sie nur aufgrund Ihres Kennzahlensystems Aktien ohne strategische Überlegung kaufen:
– Mangels Beachtung der 200 – Tage – Linie werden auch sinkende Aktien gekauft.
– Es ist keine Strategie zur Desinvestition vorhanden (beispielsweise wenn die 200 – Tage – Linie verlassen wird).
– Durch die allmählich große Anzahl von Einzelwerten schafft man sich nur Komplexität im Depot, aus der sich jedoch keine Überrendite ergibt.
– Besser wäre der Kauf von ETF´s auf internationale Indizes (von mittleren und Wachstumswerten) sowie die regelmäßige Kontrolle der 200 – Tage – Linie, ggf. noch Richtung und Steigerungsrate der amerikanischen Wertpapierkredite (Nyse Margin Debt).
– „In schlechten Zeiten sind auch gute Aktien günstig.“ L. Albert Hahn / Also heute eher nicht….
– Die Einmalanlage in einer Baisse erbringt eine höhere Rendite als ein ratierliches Zukaufen:
http://maerkteundtrends.helaba.de/wordpress/wp-content/uploads/2017/11/08_Aktien_3_Cost_Average.png-
banken sind verkäufer und keine sozialen berater. vergessen sie dies nie. meistens passieren die gebühren indirekt und der normal-kunde sieht dies nicht. auch denken sie daran, sie sind kein kunde wenn sie geld aufs sparkonto legen, sondern sie sind kreditgeber, der einer drittpartei, also der bank, einen kredit zu 0 prozent ausleiht, und dafür noch mittels gebühren bezahlen muss. lesen sie derkursstimmt. schräge welt. alles angefacht von den zentralbanken, unser heutiges fiat-papiergeldsystem steht in einer sehr reifen phase und muss erneuert werden. noch mehr schulden bringen die wirtschaft nicht weiter. warum sind die zinsen 0, wenn wir schon so lange einen aufschwung haben.
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Als kleiner Tipp aus über 20 Jahren Erfahrung: Achten sie bei Ihrer nachhaltigen Aktien-Selektion doch etwas mehr auf qualitative Wettbewerbsvorteile…
banken sind verkäufer und keine sozialen berater. vergessen sie dies nie. meistens passieren die gebühren indirekt und der normal-kunde sieht…
Heute ist eher ein relativ schlechter Zeitpunkt, um neu zu investieren: http://www.zeit.de/wirtschaft/geldanlage/2017-12/goldman-sachs-christian-mueller-glissmann-boersencrash Rendite ist zudem das, was man irgendwann mitnimmt...