Die Leonteq hat einen neuen CEO. Wer ist es? Einer der Alten. Der Älteste, wenn man so will. Lukas Ruflin, Co-Partner der Strukturierten-Firma bei deren Start vor 10 Jahren, wird Chef.
Das ist peinlich und fragwürdig. Peinlich, weil das Unternehmen nach seiner Erholung bei den Zahlen keinen starken Mann von aussen findet. Das aber war das erklärte Ziel.
Und fragwürdig, weil Ruflin Teil des Problems ist. Er spielte bei den Turbulenzen der letzten 2 Jahre eine wesentliche Rolle.
Vielleicht war die ganze Suche mit Headhunting durch bekannte Personalsucher auch nur Show. Denn bei Leonteq befielt inzwischen nur noch einer.
Rainer Marc Frey. Der Financier hat offiziell 7,5 Prozent an der Finanzfirma und soll laut Gerüchten seinen Anteil weiter aufstocken.
Frey hat alle entscheidenden Weichenstellungen der letzten 18 Monate in Eigenregie durchgepaut. Er warf Alt-Präsident Pierin Vincenz über Bord, er köpfte CEO und Co-Gründer Jan Schoch.
Und nun drückt er seinen Mann Lukas Ruflin im Verwaltungsrat als neuen CEO durch. Ruflin macht, was Frey befiehlt.
Offiziell tönt es heute früh selbstverständlich anders. „Nach einem ausführlichen CEO-Suchprozess und zahlreichen Interviews mit vielversprechenden, hochqualifizierten Persönlichkeiten ist der Verwaltungsrat einstimmig zum Schluss gelangt, dass Lukas Ruflin mit seinen vertieften Kenntnissen des Unternehmens, seinem Geschäftssinn und seiner Führungserfahrung in börsenkotierten Unternehmen am besten für die CEO-Funktion geeignet ist.“
So das Statement des Verwaltungsrats, der für die Wahl zuständig ist. Auch Ruflin, der bisher als Vizepräsident ebendieses VRs agierte, darf etwas sagen.
„CEO von Leonteq zu werden ist ein grosses Privileg für mich, auch wenn dies nie auf meiner Agenda stand.“
Das klingt etwas gar defensiv. Es wird einer CEO, der nie CEO werden wollte. Ein verpatzter Start ins Operative.
Ruflin versucht schnell zu korrigieren. „Ich freue mich darauf, zusammen mit der Geschäftsleitung und dem gesamten Leonteq-Team das Unternehmen auf die nächste Entwicklungsstufe zu bringen.“
Der undurchsichtige Financier Frey als Strippenzieher, seine Marionette Ruflin als CEO – die Leonteq wird zur reinen Insider-Veranstaltung.
Dazu passt, was letzte Woche an der Börse passiert ist. Kurz vor der Publikation der gut ausgefallenen Gewinnzahlen kam es zu massiven Deals an der Börse.
Ebenso wurden Optionen wie wild gehandelt, wie ein Artikel von Payoff zeigt.
Laut einer Quelle sollen viele hohe Leonteq-Insider über ihre Konten bei der Onlinebank Saxo ihre Deals abgewickelt haben.
Der Beobachter meint, darunter würden sich bekannte Namen finden.
Die Saxo Bank wollte sich nicht dazu äussern.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Dazu kann ich nur sagen, bin zu frieden mit den Produkten, kaufe sie regelmässig, die Webseite gibt gute Auskunft und hilft mir ab und zu bei anderen Banken gleich günstige Konditionen zu kriegen. Vinzenz im VR war sicher keine bessere Lösung!
-
Ruflin am Ziel. Mindestens für ihn hat sich die Seilschaft mit Pierin Vincenz gelohnt. Da werden sich viele Leonteq Mitarbeitende freuen!! Nun heisst es den Non Dom UK Status verlassen, die Bezüge in der Schweiz versteuern und festen Wohnsitz nehmen. Doch vielleicht führt er das Unternehmen ja als Teilzeitjob mit Homeoffice. Good luck Leonteq.
-
In der Tat ein Kommentar einer Person, die nie ein Zeugnis erhalten hat (und dies trotz Homeoffice…?).
Gemäss Kantonalem Steueramt Zürich müssen im Ausland wohnhafte VR-Mitglieder von in Zürich domizilierten Gesellschaften Quellensteuer im Kanton Zürich entrichten… (siehe unten Auszug Kanton Zürich Steueramt)
Personen mit Wohnsitz im Ausland (QVO II)
Quellensteuer für Personen mit Wohnsitz im Ausland
Gemäss QVO II (Verordnung über die Quellensteuer für natürliche und juristische Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz vom 2. Februar 1994) sind natürliche oder juristische Personen mit Wohnsitz bzw. Sitz im Ausland quellensteuerpflichtig, wenn sie: als Mitglied der Verwaltung oder der Geschäftsführung einer juristischen Person mit Sitz in der Schweiz ein Verwaltungsratshonorar, Sitzungsgelder oder Tantiemen beziehen; Der Schuldner der steuerbaren Leistungen (Veranstalter, juristische Person, Vorsorgeeinrichtung, Zinsschuldner) hat die geschuldete Quellensteuer mit dem Gemeindesteueramt am Sitz des Veranstalters, der juristischen Person oder der Vorsorgeeinrichtung bzw. am Ort der gelegenen Liegenschaft abzurechnen. -
@steuerberater
Das Problem sind ja nicht die Gesetze, sondern dass das Steueramt nicht alle Bürger gleich hinterfragt. Die einen sind da sehr viel gleicher als die Anderen. Wenn man nicht gefragt wird, hat man auch nicht gelogen und somit auch keine Steuern hinterzogen.
-
-
Für diese hektischen Insiderdeals bei Leonteq sollte sich eigentlich die Finma interessieren. Tut die das ?
-
Natürlich nicht. Die Finma kommt erst mit 3-4 Jahren Verspätung wenn es nicht mehr anders geht und versucht, den Fall so schnell als nur möglich zu beerdigen (siehe Fall Vincenz).
-
-
Mein Titel zum IP-Artikel lautet: «Armutszeugnis: IP muss wieder einmal an Leonteq herumstänkern» und als etwas giftigen Untertitel würde ich hinzufügen: «IP betätigt sich wieder einmal als Handlanger von Vontobel».
Nun zum eigentlichen Vorgang bei Leonteq: In der jetzigen Situation und auch um den Stv. CEO Marco Amato weiter aufzubauen, ist diese Entscheidung absolut richtig und nachvollziehbar. -
Meine Meinung ist, dass RL von Anfang an die richtige Wahl gewesen wär. Congrats and strong buy!
-
-
Na denn, viel Erfolg!
-
-
„Peinlich, weil das Unternehmen nach seiner Erholung bei den Zahlen keinen starken Mann von aussen findet. Das aber war das erklärte Ziel.“
Oder starke Frau? ^^
Ach nein, das ist für die Headhunter ein Oxymoron. Die Schweizer Headhunter-Guilde ist verstaubter als eine Gruft.
-
Ja, eine starke Frau à la Monika Ribar oder S. Ruoff, welche im Gegensatz zu einem Oswald Grübel keine Verantwortung übernehmen und abtreten, sondern aus Gender-Gründen im Sessel kleben bleiben unter den Fittichen der Sonnenkönigin Leuthard.
-
@Ferdi
Das sind keine Frauen, sondern weibliche Gierhälse und unterscheidenden sich in (k)einem Stück von ihren männlichen Pendants, die IP regelmässig zu Protagonisten macht.
-
Ja, eine starke Frau à la Monika Ribar oder S. Ruoff, welche im Gegensatz zu einem Oswald Grübel keine Verantwortung…
Meine Meinung ist, dass RL von Anfang an die richtige Wahl gewesen wär. Congrats and strong buy!
Mein Titel zum IP-Artikel lautet: «Armutszeugnis: IP muss wieder einmal an Leonteq herumstänkern» und als etwas giftigen Untertitel würde ich…