Gregor Greber geht mit seinem Beteiligungsvehikel Veraison auf Noten-Lieferantin Orell Füssli los. Hintergrund ist Grebers Hoffnung auf einen Reibach mit den Aktien der SNB-Hofdruckerei.
Grebers Veraison hält knapp 10 Prozent an Orell Füssli, wie er heute früh in einem Telefongespräch ausführte. Nun will er den Einfluss der Nationalbank als grösste Aktionärin der Orell Füssli eindämmen.
Die SNB ist traditionell die starke Eigentümerin von Orell Füssli. Die Notenbank hält etwas mehr als einen Drittel an der Herstellerin der Schweizer Banknoten.
Die SNB geniesst auch Sonderrechte. Sie kann weitere Orell-Füssli-Aktien kaufen, ohne dass sie den übrigen Eigentümern der Spezial-Druckerei ein Angebot unterbreiten muss.
Erst wenn die Nationalbank 50 Prozent an Orell Füssli besitzt, muss sie eine Übernahmeofferte für das ganze Unternehmen lancieren.
Das ist Gregor Greber ein Dorn im Auge. Der umtriebige Investor, der vor Jahresfrist mit seinem Engagement bei der Finanzfirma Leonteq zu reden gab, fordert eine Statutenänderung.
Sobald die SNB wenige Orell-Füssli-Aktien dazu kauft und die Schwelle von 34 Prozent Anteil an der Druckerei überschreitet, müsse die Notenbank allen übrigen Aktionären ein Kaufangebot unterbreiten.
Greber begründet, dass die SNB einen grossen Interessenkonflikt habe. Dieser habe sich seit dem Kauf der Spezialpapier-Fabrik Landqart im (fast) gleichnamigen Landquart durch die SNB verstärkt.
Die Landqart und ihr Papier seien zentral für die Notenproduktion der Orell Füssli, und bei beiden Firmen habe die SNB massgeblich ihre Finger im Spiel.
Mit 90 Prozent Anteil an der Landqart und gut einem Drittel an der Orell Füssli. Die Orell Füssli hatte ihrerseits letzten Dezember die restlichen 10 Prozent an der Landqart erworben. Diese stand vor dem Ruin.
Für Gregor Greber sind das unhaltbare Zustände.
„Diese Verflechtungen generieren Interessenskonflikte zwischen der Schweizerischen Nationalbank und den Minderheitsaktionären von Orell Füssli, welche unter der gegebenen Struktur nur schwer aufzulösen sind.“
Für Greber geht es um Geld und einen Erfolg für seine Investoren, die auf den Finanz-Mann setzten. Bei der Orell Füssli wittert Greber die Chance, dass es zu einem Übernahmeangebot durch die SNB kommt.
Wenn die SNB schon bald nach der kleinen Landqart auch die grosse, an der Börse kotierte Orell Füssli ganz übernehmen würde, dann wäre Zahltag für Greber und seine Veraison.
Mit dem Antrag an die Aktionäre für die bevorstehende Generalversammlung will Greber dieses Ziel erreichen. Die Chancen sind klein.
Die SNB hat das Sagen bei der Orell Füssli. Sie kann Grebers Antrag faktisch im Alleingang abschmettern.
Warum Greber trotzdem laut auf die Pauke haut, bleibt vorerst sein Geheimnis. Heute Nachmittag will er mehr Informationen liefern, wie seine Veraison in einer Medieneinladung festhält.
So oder so bringt sich Greber wieder ins Gespräch. Zuvor war es ruhig um den Investor geworden.
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Die beliebtesten Kommentare
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g.g. so sorry, aber was soll das, was für eine hilflose nummer, oder ist veraison sogar am ende?
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Banknotensicherheit etc. sind wichtiger als Gewinne von Heuschrecken, die selbst nicht arbeiten, sondern reden und ihr Geld arbeiten lassen. Es geht auch um den Ruf der Schweiz: da ist Fälschungssicherheit wichtiger als Heuschreckendasein, zumal die Schweiz auch nicht den Verlockungen von Bitcoin und ähnlichem Unsinn erliegt.
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Er setzt auf Kleinvieh: Greber hat keine Chance an der GV und setzt allein auf Giergeier, die, durch sein Getöse augestachelt, OF zukaufen und somit den Preis in die gewünschte Richtung bewegen.
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Genauso ist es
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Der Angriff ist zum Scheitern verurteilt.. Viel schlauer wäre es, statt der soliden SNB die UBS, CS und Julius Bär anzugreifen. Da es nicht angehen kann dass sich deren Chefs Rohner, Thiam und Co jeweils +10 Mio CHF Jahressalär einsacken bei gleichzeitig dramatischem Aktienkurszerfall und an-die-Wand fahren ihrer Banken. 1 Mio Salär wäre schon zuviel. 10 Mio ist brutale Abzocke an den Aktionären. Lass doch die arme SNB in Ruhe und greif die wahren Abzocker an Du kleine Heuschrecke GG.
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Getroffen !
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Ein weiterer grosser Aktionär bei OF ist doch Bankerbe und Berufsjugendlicher Dieter „Yello“ Meier. Meines Wissens kassiert er die Dividende und nimmt sonst keinen Einfluss. – Immerhin hat Orell Füssli sein Traditionsgeschäft Verlag und Buchhandel noch nicht verscherbelt, obwohl die dortigen Turnaroundbemühungen mit all Ihren Manager- und Mitarbeiterverschleisserscheinungen auch mal einen Artikel im IP wert wären …
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Orell Füssli macht ein bisschen mehr als ’nur‘ die Schweizer Banknoten drucken. Von der OF Sicherheitsdruck stammen auch die Schweizer Pässe und einiges andere. Nebenbei verkauft OF auch noch Bücher…
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Reines Marketing – Ballyhoo! Vorstoss hat überhaupt keine Chance. Greber mag etwas von Schweizer Aktien verstehen, er ist aber keine Heuschrecke, sondern ein Glühwürmchen.
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wunderbar ihr comment… gefällt mir sehr ihr glühwürmchen.
g.g. sieht sich gerne als heuschrecke und die presse macht halt mit
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Reines Marketing - Ballyhoo! Vorstoss hat überhaupt keine Chance. Greber mag etwas von Schweizer Aktien verstehen, er ist aber keine…
Orell Füssli macht ein bisschen mehr als 'nur' die Schweizer Banknoten drucken. Von der OF Sicherheitsdruck stammen auch die Schweizer…
Der Angriff ist zum Scheitern verurteilt.. Viel schlauer wäre es, statt der soliden SNB die UBS, CS und Julius Bär…