Letzte Woche flatterte die Kündigung ins Chefbüro. Daniel Lipp, seit bald einem Jahr CEO der IHAG, ehemals bekannt als Bührle-Bank, verlor seinen wichtigsten Mann.
Lipp bestätigt den Wechsel per Mail-Antwort. „Unserem Leiter Private Banking, Herrn Roland Kempf, wurde kürzlich aus dem Markt eine Position angeboten, welche für ihn einen Karriereschritt bedeutet.
„Aus diesem Grunde habe ich volles Verständnis, dass er das Angebot angenommen hat und somit die IHAG Privatbank verlassen wird.“
Alles freiwillig und in Butter also? Mitnichten, sagt eine Auskunftsperson, die seit Jahren als Kunde die IHAG kennt.
„Anscheinend gibt es bei der IHAG Privatbank eine Rebellion gegen den CEO, der ja erst letztes Jahr von der St. Galler KB gekommen ist.“
Das Verhältnis von Kempf zum neuen CEO sei „gestört“, meint die Quelle. „Anscheinend sind auch wichtige Kundenteams auf dem Absprung.“
Das Problem sei Chef Lipp. Ihm fehle das Gespür für Privatkunden und deren spezielle Bedürfnisse.
„Der CEO hat kaum eine Affinität zu Privatkunden, zudem führt er seine Kaderkollegen und die Mitarbeiter, ohne auf deren Wünsche einzugehen.“
Lipp sieht das naturgemäss anders. Er war lange in der obersten Führung der Sankt-Galler Kantonalbank. Zuvor hatte er seinen Weg bei der Grossbank UBS gemacht.
„Bezüglich dem Umgang mit Privatkunden möchte ich darauf hinweisen, dass ich seit 1999 im täglichen Kontakt mit vermögenden Privatkunden bin“, hält der IHAG-CEO in seinem Mail fest.
Bereits kurz nach dem Stellenantritt von Lipp ganz oben bei der IHAG machten Abgänge im Personal die Runde. Lipp sah dies damals als normalen Veränderungsprozess.
„Es handelt sich konkret um fünf Abgänge, was bei einer Belegschaft von mehr als 100 Personen nicht mit ‚viel‘ beschrieben werden kann“, hielt er, ebenfalls per Email, letzten November fest.
„Diese Abgänge, bestehend aus Kündigungen und Frühpensionierungen, erfolgen aufgrund einer neuen strategischen Ausrichtung und sollen im 2018 an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.“
Mit dem jüngsten Abgang, jenem des zuständigen Leiters des Bereichs Private Banking, hat sich die Lage verschärft.
Nun steigt der „Lärm“ innerhalb der IHAG unter ihrem neuen CEO. Die entscheidende Frage wird sein, wie die Kunden reagieren.
Halten Sie der alten Bührle-Bank die Stange?
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Die beliebtesten Kommentare
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Die IHAG ist überflüssig. Die Bosse schauen für sich selbst, die Kunden sind die nützlichen Idioten und stehen unter Generalverdacht, dass ihre Transaktionen nicht „sauber“ sind, es sei denn, sie leisten den Gegenbeweis…
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Dein Kommentar ist überflüssig…
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Das Kind ist nun schon in den Brunnen gefallen. Es muss ein Top-Top-Top-PB-Aquise-Mann her und zwar einer mit Charisma, mit Verständnis für eine kleine Boutique, welche nicht den Weg wie eine KB oder Grossbank gehen kann – das ist schlichtweg impossible. Die Kleinen haben nicht die Mittel, die Strukturen und Prozesse so wie bei den Grossen bis ins letzte Detail zu definieren und zu automatisieren. Abgesehen davon, würde es auch keinen Sinn machen, da die Flexibilität verloren geht.
Wer würde wohl die Herausforderung annehmen und den Werdegang von über 100 Mitarbeitern, die Weiterentwicklung des Hauses positiv voranbringen, so ein Jemand könnte das Werk mal sein eigenes nennen!? -
Warum machen sich die „family- ud inhabergeführten“ Privatbanken immer mehr zu identitätslosen Geldhausschnecken?
Da werden stolze Traditionshäuser auf der 2ten und 3ten Ebene mit Ex-Grossbanken-Jungs vollgestopft. Da kann ich doch gleich bei den TBTF-Häuser bleiben. Oder jetzt hier bei IHAG ein Ex-SGKB-Mann, davon ein paar Jahre in NL München und eher wenig De-Klienten angerissen. Wer hat diesen Personalentscheid geführt und nun dieses Auflöse – Debakel zu verantworten? Und die Basler PB von B. & Cie. oder ehemals LaRoche schwemmt es grad den Rhein runter, vorbei an der sitzenden Helvetia auf dem Kleinbasler Brückenkopf der Mittleren Brücke in Richtung uferlos und nirgendwo … -
Bin langjähriger Mitarbeiter. Sehr einfache Lösung: wechselt diesen CEO aus, der bringt gar nicht ausser verärgerte Kunden und Mitarbeiter. Lipp kommt bei Kunden sehr schlecht an weil er keine Ahnung vom Private Banking hat. Auch von seiner Persönlichkeit her eine Katastrophe, soll zurück in seine Retail-Bankenwelt. Hier richtet er nur Schaden an.
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absolut einverstanden … weg mit ihm …
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BrasserieLipp:
Etwas gar forsch Ihr Kommentar. Offensichtlich sind Sie dort nicht mehr dabei. Vielleicht haben Sie sogar recht. Dies werden die nächsten zwei Jahre zeigen.
Die IHAG hatte schon einmal eine relativ kurze CEO-Periode, wo im Vorfeld grosse Veränderungen angekündigt wurden. Leider hat dann der Blendeffekt unter dem Strich nicht die erhofften grossen Reflexe hervorgebracht, sodass sich dieses Blender-Intermezzo nach vier Jahren auflöste. -
das wäre die beste lösung!
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Es wäre sehr schade, wenn eine so gute bank wie die IHAG in zwei jahren nicht mehr existieren würde. wundern würde es wohl niemanden, denn einer familienbank den stempel einer kantonalbank aufzudrücken, mögen die kunden auf diesem niveau absolut nicht! gespannt sind wir jedoch auf die nachfolgende koryphäe im PB!
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CEO kommen, werden in den Medien glorifiziert und nach 2 max. 3 Jahren werden Sie in die Wüste geschickt, an Wertschöpfung leisten sie keinen Franken, die einzige Wertschöpfung ist ihr eigenes Portmonnaie.
Es ist unfassbar und bedenklich wie sich dieses Rad weiterdreht, die einzige Hoffnung dieser Hochfinanzfanatiker und Grossredner ist die Hoffnung dass ihr Arbeitgeber übernommen wird, damit sie sich wiederum für 2 Jahre halten können, ein klassisches Beispiel ist der Chef PB Notenstein in Zürich, diese Masche zog er einige Mal durch.-
Ja, es ist fasziniered wie der Sakko-Blender sich immer wieder durchmogeln konnte und wohl weiter kann.
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Die entscheidende Frage wird eher sein, wie die Mitarbeitenden reagieren. Schon mal was von richtigem Private Banking gehört?! Die Kundenbeziehungen sind langjährig mit den Beratern und deren Teams verbunden. Persönliches Vertrauen, Transparenz und top Service. Anders als bei Grossbanken, wo die Kunden häufig über‘s Ohr gehauen werden. Zum Artikel, wie so oft: Teil Facts, Grossteil Interpretation und Alternative Facts…
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Schaut euch doch mal die Struktur der IHAG an. Dies ist eine kleine Bank, wenn 5 Leute gehen und insbesondere der Leiter Pb dann ist das ein ziemlich schlechtes Zeichen. Der neue CEO hat eine Ausrichtung gewählt, die nicht einmal für grosse Banken passt. Aus der Frontperspektive gibt es leider nur noch sehr wenig Gründe dort zu bleiben! Aus einer guten Nischenprivatbank wird versucht eine andere Bank zu formen. Aus einem BMW kann man keinen Mercedes machen!
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Das ist eine Beleidigung für BMW; fake intos!
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IHAG ? Schon wieder einer aus St. Gallen! War nicht erst kürzlich bei SIX ein „Elefant im Porzellan-Laden“ als Super-Manager tätig.
Auch dieser kam von der SG-Kantonalbank welche sichtbar als Kader – Schmiede für Ungehobeltes taugt?
Die Frage sei gestattet: „Wer kauft die IHAG in den nächsten 1 – 2 Jahren den jetzigen Aktionären ab?“ Beeilen so lange diese Bank noch Kunden hat!
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Die IHAG war von der Grösse her schon immer ein potentieller Übernahmekandidat.
Ursprünglich als Bank für den eigenen Konzern aufgesetzt, war es nach dem industriellen Umbau das Credo und Engagement der Gründerfamilie, diese Bank eigenständig aufrecht zu erhalten. Zudem haben die Kreditgeschäfts-Erträge mitgeholfen, das volatile Börsengeschäft über die Jahre hinweg zu glätten.Es scheint, dass die Weiterentwicklung der Bank Richtung Finanzboutique oder Family Office bis dato (noch) nicht das erhoffte Momentum gebracht hat.
Fraglich auch, ob – aufgrund der zusätzlichen Compliance-Auflagen – die Bank in dieser Grössenordnung und personellen Ausrichtung den kommenden Herausforderungen im Alleingang noch gewachsen ist, um die nötigen Skalenerträge zu erzielen. -
Mit knapp 5 Mrd. AuM hat die Bank die kritische Grösse sowieso nicht. Wer sie kauft? Wohl Vontobel oder Julius Baer. Für UBS und CS ist dies nur Peanuts! Ev. gibt es auch einen Zusammenschluss von einigen kleinen Banken. Mal sehen. IHAG PB wird es in von ihnen genannten 1 – 2 Jahren so nicht mehr geben.
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@ B.Meier, die Anzahl AuM ist nicht korrekt, konsultieren Sie doch vielleicht mal einen aktuellen Geschäftsbericht.
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@Michael v.Gunten:
Ich habe copy and paste aus dem Geschäftsbericht 2017 gemacht (alles in TCHF):
Verwaltete Vermögen (AuM) 4’808’725
Zusätzlich gibt es noch:
Custody Vermögen 2’662’956
Ich sprach aber von AuM wie sie im Geschäftsbericht ausgewiesen wurden.
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Wo Rauch ist, ist auch Feuer….
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das problem in meinen augen: diese privatbaenkler sind alle immer noch total im sog. “Denial”. schlecht ausgebildet (nicht konkurrenzfaehig) und verweichlicht. mag schon alles stimmen was hier steht. Aber sind wir mal ehrlich: was haben sie fuer Optionen? Von der technologischen Disruption moechte ich schon gar nicht reden. Schweizer Bankenplatz: wach auf!!
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5 Berater sind weg oder pensioniert. 1 Leiter Private Banking ist weg. So what? Kennen Sie die Fluktuation bei den Grossbanken? Bei grösseren Kantonalbanken? Das ist normal. Fluktuation ist normal. Und wieder wenig bis gar keine Fakten, nur Worthülsen etc.
Kein Skandal. Nix, nada. Luki Luke, was nun?
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Wissen Sie wie gross das pb ist? 30 Leute ca…. sie können selber rechnen! Offenbar hatten die Abgänge im November einen klaren guten Grund! Die Angaben oben stimmen…der neue CEO versucht aus BMW Mercedes zu machen! Wer gehen kann wird gehen! Auch aus anderen Abteilungen gibt/gab es bis jetzt in den letzten Monaten abgänge!!!
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Es geht nicht um wieviele Leute gehen, sondern um welche. Sind es die Key-Leute, sind auch eine kleine Anzahl ein Problem. Und sehr oft folgend dann noch deren MitarbeiterInnen. Es gibt diverse Beispiele von kleinen Banken die an wenigen Key-Leuten hängen und sind die nicht mehr da, dann ist die Bank auch oft schnell weg, resp. musste übernommen werden.
Sind wir mal gespannt, ob es die IHAG PB in zwei Jahren noch gibt.
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Danke für Ihren Kommentar. Herr Hässig schreibt leider nie positiv – immer gehässig negativ
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@Appipapi: Leider gibt es in dieser Industrie nicht viel positives zu berichten!
Weiter so Lukas Hässig!!!!
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5 Berater sind weg oder pensioniert. 1 Leiter Private Banking ist weg. So what? Kennen Sie die Fluktuation bei den…
IHAG ? Schon wieder einer aus St. Gallen! War nicht erst kürzlich bei SIX ein "Elefant im Porzellan-Laden" als Super-Manager…
das problem in meinen augen: diese privatbaenkler sind alle immer noch total im sog. “Denial”. schlecht ausgebildet (nicht konkurrenzfaehig) und…