Alle haben die Schnauze voll von Dr. Schwab. So ein Private Banker auf dem Platz Zürich, der die Lage bei der DZ Privatbank kennt.
Diese ist für das Private Banking der grossen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland zuständig. Ihr oberster Chef heisst Schwab, Stefan.
Mit mir in die Zukunft: DZ-Chef Schwab (Bild: Genossenschaftsverband Bayern)
“Perspektivisch” wolle man mit der DZ Privatbank in der Schweiz “wieder schwarze Zahlen schreiben”, meinte Dr. Schwab, seines Zeichens DZ-Gruppenchef mit Sitz in Luxemburg, kürzlich.
Mit “perspektivisch” meint Schwab 2020. Ob’s gelingt?
Fragezeichen leuchten immer greller auf. Denn bei der DZ Privatbank in Zürich ist bald niemand mehr zuhause. Bei ihr herrscht das grosse Flugwetter.
Von einstmals 5 Teamleitern in Zürich sei noch gerade einer übrig, sagt der Gesprächspartner. An der Kundenfront sieht die Lage noch dramatischer aus.
Dort sollen gegen 10 Kundenberater in den letzten Wochen und Monaten das Weite gesucht haben. Wer eine Chance bei einem Konkurrenten erhält, der springt ab.
Auf entsprechende Fragen meinte die Sprecherin der DZ Privatbank kürzlich: “Wie Sie wissen, befindet sich die DZ PRIVATBANK (Schweiz) AG im Rahmen ihrer Profitabilisierungsstrategie in einem Restrukturierungsprozess.”
“Jegliche Restrukturierung geht einher mit Personalveränderungen – Abgängen, aber auch Zugängen. Nachdem Herr Manger (der CEO der DZ Schweiz, A.d.R.) im Juli auf eigenen Wunsch die Generaldirektion verlassen hat, ist diese Vakanz nun mit Jens J. Wolf, der schon früher einige Jahre unsere Tochter IPConcept in der Schweiz geleitet hat, neu besetzt.”
“Somit besteht die Generaldirektion mit den Herren Dr. Hirschbeck, Mohr und Wolf wieder aus 3 Personen und gewährleistet Kontinuität in der Leitung.”
Alles unter Kontrolle – so die Botschaft. Wirklich?
In der Erfolgsrechnung gabs 2016 einen Riesenverlust von 29 Millionen Franken, auf den ein Minigewinn von 700’000 Franken im vergangenen Jahr folgte. Um den Verlust zu decken, musste die DZ tief in die Reservenschatulle greifen.
Auch bei den verwalteten Vermögen sieht die Entwicklung alles andere als rosig aus. 2014 wies die DZ Privatbank verwaltete Kundenvermögen über 7,5 Millionen Franken aus. Per Ende 2017 waren diese auf 6,3 Milliarden zusammengeschmolzen.
Die Zahlen machen klar: Der Niedergang der DZ Privatbank ist offensichtlich. Er steht symbolträchtig für den Sinkflug des ganzen Private Bankings in der Schweiz im Post-Offshore-Zeitalter.
2008 hatte es hierzulande 365 Banken, Ende 2016 waren es dann 261, und Ende 2017 kam man noch auf 251. Der Niedergang dürfte nicht aufhören, in wenigen Jahren könnte die Grenze von 200 Banken unterschritten werden. Das heisst, dass nochmals 70 oder mehr Institute in nächster Zeit ihre Tore schliessen könnten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Die DZ Bank Schweiz ist operationell nicht in einem guten Zustand. Einfache Bankgeschäfte versteht man dort leider nicht. Diese DZ Bank bringt dem Kunden keinen wirklichen Wert, so dass die DZ Bank in diesem operationellen Zustand wohl in einigen Jahren nicth mehr bestehen wird.
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Wer das Banking am hiesigen Finanzplatz nicht versteht und stattdessen mit überkommener teutonischer Führungskultur über Jahre herumdilettiert, der stirbt eben einen langsamen Tod. Schade, haben sie doch recht gute Ansätze, aber dieser Management-Genossenschaftsmuff lässt sich vielleicht noch in der Filiale im ehemaligen Zonenrandgebiet leben, aber doch nicht auf einem internationalen Finanzplatz. Spätestens 2020 heisst es: der letzte macht das Licht aus.
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DZ Bank, ich dachte, die gäb‘s gar nicht mehr. Ach, das war ja die DG Bank seligen Angedenkens.. Quasi das Frankfurter Pendant zu unserer St. Galler Raiffeisen Zentrale. Immer das gleiche Spiel: Der brave Mittelständler bringt sein Geld in die Dorffiliale und die Herren in der Zentrale wollen bei den Masters of the Universe dabeisen …
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Schön das die Ära der Privat- und Grossbanken zur neige geht.
Sie haben der Gesellschaft sehr geschadet. Jetzt leben noch die Hypobanken bis das Platzen der Blase den letzten Sargnagel einhämmert.
Danach wird es Zeit für richtige Banken die auch das machen was sie immer versprechen: Kredite an Unternehmen vergeben zur Förderung der Wirtschaft.Wenn Sie heute als CEO zu einer CH-Bank gehen und für einen Kredit anfragen um wettbewerbsfähig zu bleiben werden sie ausgelacht.
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@büezer, äh weiss jetzt nicht so genau was sie “uns arbeiten” alles schlechte wünschen… ich lese bei ihnen nur frust, aber nichts konstruktives
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Interessanterweise hat Dr. Schwab vor 2 Tagen seinen Rücktritt als Vorstand/CEO der DZ PRIVATBANK per Ende 2018 angekündigt. Einfach mal „Dr. Stefan Schwab DZ Privatbank“ googeln..
Zufall? -
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Sehr geehrter Herr Hässig,
Ich möchte Sie freundlich auffordern, Herrn Dr. Schwab im Artikel beim richtigen Namen zu nennen. Im Artikel schreiben Sie “Ihr oberster Chef heisst Schwab, Stefan”.
Korrekt wäre “Ihr oberster Chef heisst Dr. Schwab, Stefan”.Freundliche Grüsse
Maximilian-
Dr. ? Brauch ich nicht, bin nicht krank …
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Anmerkung für nicht -Deutsche: In D wird der Doktortitel Teil des Namens und steht im Pass. Da galten Titel noch etwas!
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Sie meinen Stefan, Dr. Schwab?
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Wir leben hier in der direktdemokratischen Schweiz, in der häufig auf die Angabe der Titel verzichtet wird. Dies nur als Info für eine bessere Verständigung mit den Einheimischen & im Hinblick auf eine gute Integration 😉 Wir bleiben gut schweizerisch
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Eitle Teutonen?
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Dicker Max?
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Im Rahmen des sich gegenwärtig abzeichnenden Strukturwandels im PB wird nun vollends klar das die DZ Bank eigentlich eine Berechtigung am Platz ZH hatte. Man muss sich das vor Augen halten. Zwei Bankengruppen die stets mit staatlicher Gewährsträger Haftung unterwegs helfen dem dt. HAndwerk unter der Nase des BF Ministers Steuern zu hinterziehen. Das konnte nicht gut gehen.. die wahren Experten für das Deutschland Geschäft befinden sich heute bei den unabhängigen Vermögensverwaltern.
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Jeder MA im Direktionsrang oder CEO einer ausländischen Bank in der Schweiz schaut lediglich, dass er Zeit gewinnen kann, Zeit heisst weiterhin viel zu viel abkassieren, den nach dieser Zeit finden diese Showmasters keinen Job mehr. Diesen Personen kann es eigentlich egal sein, denn sie sind alle mind. Mitte 50 oder meistens schon über 60 – who cares. Jedoch nicht nur diese Insitute leiden, sondern der ganze Bankenplatz Schweiz, denn es fliessen pro Monat ca. 11 bis 13 Mrd CHF an Assets aus der Schweiz, auf der anderen Seite wurden Frontleute nie geschult Assets zu generieren, die einzige Schulung war das Abspitzen der Depots von derivativen Produkten, damit die MA mit Einkommen von mind. CHF 500 000 bzw. CHF Mio. 1, die ohne hin noch nie Kunden holen bzw. betreuen mussten, quersubventioniert werden.
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Ja das trifft für Jens J. Wolf zu 100% zu. Sein Leistungsausweis damals unter Union Investment (Schweiz) AG heute IP Concept Schweiz AG war wirklich mehr als suboptimal. Na ja jetzt hat er doch noch in die Schuhe von M. Pester treten können.
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Wäre ja schön, wenn die Banken mal statt zu jammern, dass die guten alten Schwarzgeldzeiten mit enormen Margen vorbei sind, ihre Prozesse digitalisieren und kundenfreundliche Technologie anbieten. Da sieht man ja praktisch nichts. Daher ist die 200 Bankenzahl hoch gegriffen, es werden einfach einige wenige Revoluts sein anstelle der derzeit noch bestehenden Schweizer Banken der alten Zeit.
Jeder MA im Direktionsrang oder CEO einer ausländischen Bank in der Schweiz schaut lediglich, dass er Zeit gewinnen kann, Zeit…
Wir leben hier in der direktdemokratischen Schweiz, in der häufig auf die Angabe der Titel verzichtet wird. Dies nur als…
Dr. ? Brauch ich nicht, bin nicht krank ...