Thomas Ladner war ein Strippenzieher der Extraklasse. Auf allen Hochzeiten der Zürcher Business-Schickeria, in aller Munde des Establishments von Little Big City.
Tom The Man: Bis er abstürzte. (Ladner: „Ich bin nicht ‚abgestürzt‘. Ich arbeite nach wie vor zu viel, das Geschäft brummt.“) Sein wichtigster und engster Kunde, ein umstrittener und schwer reicher Schweiz-Angolaner namens Jean-Claude Bastos, riss ihn mit in die Tiefe.
Bastos sitzt seit Wochen in einem Zuchthaus in Angola. Ihm wird Betrug am angolanischen Volk vorgeworfen. Und Ladner?
Gute Zeiten, schlechte Zeiten: Anwalt Ladner (Bild: How We Made It In Africa)
Er holt zum Rundumschlag aus. Und zwar gegen die Presse.
Das passierte wie folgt: Vor kurzem ging für Ladner, gegen den Steuer-Verfahren in der Schweiz laufen, eines seiner übrig gebliebenen Prestigemandate verloren.
Jenes beim Club zum Rennweg. Das ist eine Art Rotary kombiniert mit Edelhaus. Bekannte Geschäftsleute um Thomas Matter und Philippe Gaydoul gründeten den Ort.
Ziel des Clubs sind Treffen von Medienchefs, Public-Relations-Strippenziehern, Anwälten, Bankern und sonstigen Geschäftsleuten im geschützten Rahmen eines Clublokals unterhalb des Lindenhofs.
Präsident war Thomas Ladner, einer der Initianten des Rennweg-Clubs. Seit es diesen gibt, galt Ladner als der Mann, bei dem die Fäden um die Vereinigung zusammenliefen.
Dann explodierte der Fall Bastos, worauf auch rund um Ladner Sprengsätze hochgingen. Ladner wurde zum gejagten Mann in den Medien. Schliesslich gab er das Rennweg-Mandat ab. (Ladner: „Falsch: Nichts ging verloren, ich habe mich aus dem VR zurückgezogen, um Zeit für andere Mandate zu schaffen; 13 Jahre VRP beim Club sind genug.“)
Ladner verliess den VR des Rennweg-Club. Kürzlich schickte er dann seinen Ex-Rennweg-Freunden ein Mail. Darin stellt er sich voll und ganz hinter Bastos – und sieht die Schuld allein bei den bösen Medien.
Mail an „Liebe Freunde“: Ladner, Quantum-Bastos
Diese hätten ihn vorverurteilt, ohne nach einem Londoner Urteil zugunsten von Bastos die Sache richtigzustellen, meinte Anwalt Ladner.
„Nach dem rechtskräftigen Urteil des höchsten Englischen Gerichts vom 16. August 2018 steht fest, dass sich Quantum (die Hauptgesellschaft von Bastos, A.d.R.) nichts hat zuschulden kommen lassen und dass die wilden Vermutungen und Beschuldigungen, welche insbesondere die Tamedia immer wieder publizierte, jeglicher Grundlage entbehrten“, schrieb Ladner in seinem Email.
Und fuhr fort: „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass der Tamedia Konzern über dieses Urteil bis heute nur mit einem einzigen Satz berichtet hat und es auch unterliess, die Leser ihrer 26 Zeitungen zu informieren, dass die während Monaten publizierten Hypothesen schlicht falsch waren.“
Mit den Zeilen schickte er seinen Freunden, die sich möglicherweise nicht mehr ganz als solche sahen, auch einen Artikel einer anderen Zeitung.
Laut Ladner eine Story „aus der aktuellen Weltwoche, geschrieben vom langjährigen NZZ-Korrespondenten René Zeyer. Er beleuchtet die Faktenlage mit Bezug auf die Quantum Global Gruppe.“
Der Weltwoche-Bericht unter dem Titel „Absturz eines Schweizer Überfliegers“ verteidigt Bastos – und damit seinen Consigliere Ladner – und kritisiert den Tages-Anzeiger.
Die Zeitung sei möglicherweise mit Artikeln ohne genügend Faktenbasis mitschuldig daran, dass Bastos – der unheimlich reich wurde dank seiner Geschäfte mit Angola – heute in einem Gefängnis im Afrika-Land schmore.
„Und was sagt der Tagi-Journalist zu diesen Tatsachen und dazu, dass Artikel, gespeist aus gestohlenen Daten und voll mit unbelegten Behauptungen und Unterstellungen, allenfalls dazu beitrugen, dass Bastos in einem Horrorknast in Angola sitzt?“, so die Weltwoche.
Und weiter: „Was sagt er dazu, dass sein jüngster Artikel online mit einem Video garniert ist, das Immobilien von Bastos in Dubai und Luzern mit Aufnahmen von armen Kindern in den Slums von Luanda gegenschneidet, was infame Demagogie ist?“
Für Anwalt Ladner publiziert die Weltwoche eine ideale Verteidigungsschrift in eigener Sache. Sein Mail ging interessanterweise an viele „Freunde“. Einer, Thomas Matter, hatte Ladners Superklient Bastos früh öffentlich kritisiert.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Komischer Club, dieser Club zum Rennweg. – Mein Tip: Renn weg!
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Ladner hat sein Mail ziemlich weit gestreut. Ob man das gut oder schlecht findet, ist etwas Geschmacksache. Aber in einem Punkt scheint er recht zu haben: Möglicherweise ist alles etwas anders, als es auf den ersten Blick schien. Beim Lesen des Londoner Urteils (http://www.bailii.org/ew/cases/EWHC/Comm/2018/2199.html , die Lektüre ist selbst für Nichtjuristinnen erfrischend) entsteht der Eindruck, dass offenbar die Kläger mit ziemlich fiesen Tricks vorgegangen sind, während Bastos, Quantum (und damit auch Ladner) keine Vorwürfe gemacht werden können, im Gegenteil. Es scheint schon etwas verständlich, dass Ladner auch die andere Seite hören bzw. lesen möchte.
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Es mag ja sein, dass die meisten Medien mit Bastos recht hart umgingen. Wenn er aber „unheimlich reich“ wurde mit seiner Tätigkeit für Angola, dann muss man einfach sehen, dass Bastos‘ Reichtum vom angolanischen Volksvermögen kommt, also von einem eher armen Volk. Vielleicht steckt sogar Entwicklungshilfegeld in seinem Reichtum. Da gibt es verschiede Fragezeichen und es erstaunt einmal mehr wie Leute wie Ribar, Fust (ehemals DEZA) und Metzler (Alt-BRin) da mitmachten.
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Na ja, jetzt wird der Mann mit Maeusehabitus ein bisschen das Fell gebuerstet. Und all die tollen „Freunde“ (aka Opportunisten und Adabeis) sind nun auch futsch? – Oh Mann! Na ja, in Zukunft etwas kleinere Broetchen backen. – Hoffe die Steuerverwaltung laesst noch etwas Heu uebrig.
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…und über die Rolle von unserer Ex-Justizministerin und alt Bundesrätin (sowie die „vergessliche“ SBB-VRP Monika Ribar,) in diesem schummrigen Fall wird weiterhin der diskrete Mantel des Schweigens gehüllt?!
Metzler ist ja Präsidentin von Switzerland Global Enterprise und damit in repräsentativer Funktion für unser Land. Darüber hinaus als „Unternehmensberaterin“ tätig. Und als solche will sie nichts von den Verurteilungen von Bastos gewusst haben. Diese waren ja im Netz zu finden. Aber nur, wenn man Interesse vor Geldgier gestellt hätte…
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als Co-Pilot aufdrängt, nicht zusammen mit Patrik Gisel einen Abflug nach Angola? Dort könnten sich die beiden die nächsten 30 Jahre humanitär engagieren und danach einen «relaunch» ihrer Karrieren ins Auge fassen.
Als zahlende Passagiere/Beobachter kämen verschiedene NZZ- & Bilanz-Journis, Ulrich Kohli und ein paar Juristen/Banker mit befleckten Westen in Frage.
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sollte sich nach den Verfahren gegen
– Bastos und Ladner
– Urs Schwarzenbach
auch Gedanken machen zu den angeblich ab 2009 von Vontobel an drei CH-Banken transferierten Vermögenswerten.
Anmerkung: RLD starb rein zufällig am 04.07.2009 in Zürich und die Erkenntnisse des OLG München sind „eher nicht massgebend“ (weil manipuliert). Eine Steuerausscheidung mit Frankreich (wegen Tapie-Einfluss) ist nicht ganz auszuschliessen. -
Weltwoche? Ein mit abnehmenden Lesern kämpfendes Erzeugnis, welches trotz den Zeyer‘schen „Auslegungen“ zu Ladner keinen Deut besser wird. Das Hick-Hack gegen den ‚Tagi‘ und Tamedia ist blosser Futterneid. Quantum mit Ladner sind und bleiben eine Blüte erster Güte, welche noch viel viel Aerger verursachen könnte. Matter hat den Braten als erster gerochen. Wenn Zeyer in der WW über einen Gutmenschen fabuliert , ist er sich selber höchst untreu geworden.
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Sie wollen hier das tatsächliche Problem nicht sehen: Es geht darum, ob der Tagi ohne Fakten Personen diffamiert hat.
Es würde mich aber auch nicht überraschen, wenn Sie das nicht weiter stört. Wir haben uns ja daran gewöhnt, dass die Medien mehrheitlich noch Gerüchte streuen, anstatt Fakten zu berichten. Sonst wären wir wohl auch nicht hier.
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Anonymes und dummes Gewäffel. Wieso soll es Futterneid sein, wenn man zu Recht darauf hinweist, dass alle Vorwürfe, gespeist aus Hehlerware oder vom Hörensagen, faktenfrei sind? Wieso sollen es «Auslegungen» sein, wenn man darauf hinweist, dass das einzige rechtsgültige Urteil in diesem Fall, immerhin von einem Londoner Gericht, sämtliche Vorwürfe in der Luft zerreisst? Zuerst lesen, dann zu verstehen versuchen, dann kommentieren. Wäre einfach, kann aber nicht jeder.
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Und was ist nun Sache?
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Der arme Mann soll doch eine Selbsthilfegruppe für selbsternannte „Medienopfer“ gründen. Da gibt es z. B. einen deliktischen Wurstfabrikanten, einen korrupten Fussballclubmanager, einen raffgierigen Ex-Bankchef, seine auch nicht unbescheidene Ehefrau, einen Zentralschweizer Regierungsrat mit Affären-Kind, einen weiteren Ex-Bankdirektor, ebenfalls mit Affären-Kind, ferner einen gestürzten „Lohn von der Uni, aber keine Arbeit für die Uni“-Totentänzer und viele mehr. Alle diese armen Leute glauben ernsthaft „die Medien“ hätten sie „vorverurteilt“, statt dass sie Verantwortung für ihre mehr oder minder dämlichen und teilweise kriminellen Handlungen übernähmen.
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verurteilten“ Klub-Aspiranten“, als da wären:
– Türkei-Spezialisten bei der CS
– Mosambik-Spezialisten bei der CS
– Verwaltungsräte der CS
– CH-Banker des Wurstfabrikanten, die vom PDF-Archiv der Bank stark abweichende „handschriftliche“ Unterlagen ans OLG lieferten
– ein „Tough Cop“, der grünes Licht gab für die in München hochwillkommenen getürkten Bankunterlagen
– Boris Collardi als ex-Oberbetreuer von Grosswäscherei-Kunden
– etc. etc.samt ihren journalistischen Weisswäschern bei WW, NZZ & Bilanz
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Pascal „ich kann alles erklären“ Koradi von der Post/AKB, Patrik „ich weiss von gar nix“ Gisel und Marcel „Gegen EY läuft eine Kampagne“ Stalder würden sicher auch sofort in dem Verein mitmachen!
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Der arme Mann soll doch eine Selbsthilfegruppe für selbsternannte "Medienopfer" gründen. Da gibt es z. B. einen deliktischen Wurstfabrikanten, einen…
Weltwoche? Ein mit abnehmenden Lesern kämpfendes Erzeugnis, welches trotz den Zeyer‘schen „Auslegungen“ zu Ladner keinen Deut besser wird. Das Hick-Hack…
Es mag ja sein, dass die meisten Medien mit Bastos recht hart umgingen. Wenn er aber "unheimlich reich" wurde mit…