Bei Sunrise, der von Ex-UBS-Kapitän Peter Kurer präsidierten Mobil- und Internet-Unternehmung, herrscht zunehmend Druck. Mehrere Angestellte landeten wegen Burnouts in Behandlung.
Die Gewerkschaft hat sich eingeschaltet. „Im 2018 gab es in einer Abteilung aufgrund einer Restrukturierung vermehrt zu Burnout-Fälle bei Sunrise, worauf wir mit dem Unternehmen Gespräche aufnahmen“, sagt ein Sprecher von Syndicom.
Was nach Einzelfall klingt, wirft ein Schlaglicht auf steigende Belastung in Schweizer Unternehmen. Bullshit-Jobs auf der einen Seite, Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft auf der anderen.
Bei Sunrise führte das zum sprunghaften Anstieg von Burnout-Meldungen. Das gleiche Bild dürfte in vielen anderen Unternehmen des Landes herrschen.
Laut der Gewerkschaft Syndicom habe man das Thema mit dem Management besprochen. Die Lage habe sich inzwischen wieder beruhigt, meinte der Sprecher.
Eine Sprecherin von Sunrise betont derweil das vorbildliche Verhalten der Arbeitgeberin. „Sunrise ist in den letzten Jahren erfolgreicher denn je und gewinnt in allen Kernbereichen jedes Jahr kontinuierlich Marktanteile.
„Ganz anders sieht es bei der Entwicklung der Absenzen (krankheitsbedingte Kurz- und Langzeitabsenzen) aus, wo die Zahlen seit Jahren stabil bis rückläufig sind und auch als Gradmesser für Burnout-Fälle dienen und sich im Rahmen von Erhebungen bewegen wie: Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung Schweiz (z.B. Absentismus) / Bundesamt für Statistik / Swico, mit einem weiteren Rückgang bei Sunrise von 20% allein im laufenden Jahr.“
Man sei mit der Gewerkschaft durch einen Gesamtarbeitsvertrag verbunden und stehe „somit wie immer in regelmässigem Austausch“.
„In Anbetracht der obenerwähnten Fakten kann die Situation jedoch alles andere als alarmierend bezeichnet werden.“
Erfolg im Markt, zufriedenes und engagiertes Personal – so die Eigenwerbung bei Sunrise.
Im Hier und Jetzt spielt sich Anderes ab. Beim Telekomunternehmen kommt nämlich in diesen Monaten ein Faktor hinzu, der zu noch mehr Rumoren in der Belegschaft führt: die geplante Zusammenschluss mit der grossen UPC, ehemals Cablecom.
Es handelt sich um eine Milliarden teure Übernahme der UPC durch die Sunrise, die seit 2015 an der Schweizer Börse kotiert ist und von einem grossen Private Equity-Fonds gesteuert wird.
Der Deal dürfte zu einem Blutbad bei den Angestellten führen. In der helvetischen Telekom-Szene gehen viele von einem Abbau von rund 30 Prozent vom neuen Gesamt-Arbeiterbestand aus.
Für die Gewerkschaft Syndicom steht das Vorhaben deshalb weit oben auf der Agend. „Die geplante Fusion von Sunrise mit UPC begleiten wir zusammen mit den Personalvertretungen“, sagt deren Sprecher.
„Falls es zu einem Personalabbau kommen sollte, werden diese mit den bestehenden Sozialplänen aufgefangen beziehungsweise abgefedert, so wie es in den GAVs festgehalten ist.“
Was das im Einzelfall bedeutet, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass die Schweiz auch in anderen Branchen als der Finanzindustrie vor bewegten Zeiten steht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Kenne einige Kollegen die monatelang krankgeschrieben sind infolge Burnout…Wer bezahlt diese Ausfälle…die Krankenkassen…Prämien steigen ! Hände weg von diesem „Arbeizgeber“.
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UPC ist nicht besser und betreibt sogar Personen, die nie Kunden bei UPC waren sondern bei der Swisscom. Tolles „Geschäftsmodell“!!!
Ob die Fusion Erfolg bringt? -
Sunrise wird der Weko in 3 Jahren danken, dass sie die UPC Übernahme abgeblasen haben wird. Was will denn Sunrise mit diesen vintage Kabelanschlüssen? The future is wireless! Lieber die Ressourcen in 5G, 6G, xG investieren als in solche sinnfreien Fusionen.
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Und wie werden die Antennen an das Backbone angebunden? Auch „wireless“?
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@Ex-Sunriseler: Mit Swisscom / T-Systems Cloud etc. Dafür muss man ja nicht den ganzen UPC Laden kaufen.
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Kundendienst und Backoffice sind am Anschlag. Miserable Stimmung im Unternehmen.
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Leider leiden die Konsumenten auch dran.
Ich habe UPC gekündigt und beziehe jetzt das Internet über Sunrise. In der Zukunft werden aber UPC und Sunrise im gleichen Unternehmen sein.
Schade… -
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Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Matthäus 6,24
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Ganz ehrlich, dieser Artikel ist absolut unterste Schublade und eines Journalisten unwürdig. Er strotzt nur so vor grammatikalischen Fehlern, verbreitet offensichtliche Unwahrheiten und spekuliert einfach mal gemütlich ins Blaue… Da würde man doch besser schweigen, als solchen Schwachsinn auf die Leser loszulassen.
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Bitte begründen
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Was willst du denn begründet haben? „Die geplante Zusammenschluss…“ ist das kein Fehler? Oder „gab es vermehrt zu Burnout-Fälle…“? Sowas kann doch nicht live gehen… Unwahrheit: sprunghafter Anstieg von Burnout-FälleN 🙂 in Wahrheit sind die Zahlen rückläufig… Spekulation: Blutbad bei den Angestellten…
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Super, die Firmen, für die Röscheli Federer wirbt, scheinen echt der burner zu sein!!!!! der burnouter!!!!;-)
oh mann, kranke welt…..
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Wär doch schön wenn der Bund sich mal ein Beispiel nehmen würde, und 30% seiner unnötigen Daumenlutscher entlassen würde.
Dann könnte man die Steuerbelastung für die Bevölkerung und die Unternehmen endlich senken.
Noch immer läuft alles in die Gegenrichtung. Immer mehr Bundesangestellte, welche die Bevölkerung und Unternehmer überwachen, kontrollieren und belasten mit immer neuen Gesetzen und Verordnungen, für welche dann wiederum neues Überwachungs-Personal eingestellt wird. -
Steigende Belastung in Schweizer Unternehmen…was haben Sie denn erwartet? Freiwillige Aufgabe von Wettbewerbsvorteilen (Bankgeheimnis), totale globale Konkurrenz und offener Arbeitsmarkt bei lähmender Regulierungswut, Ausverkauf von CH Unternehmen = fertig Einfamilienhäusli und Schoggi-Job mit hohem Lohn. Hallo Durchschnitt. Man ist nicht mehr einfach so besser als alle anderen. Da hilft auch eine Burnout-Bleiche wenig.
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Der Kundenservice bei Sunrise ist ja so was von Katastrophe. Da lob ich mir die Swisscom.
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Allein die Vorstellung, unter dem Sunrise-CEO Swantee arbeiten zu müssen, erzeugt Krise. Der meint er sei der neue Schlotter…und in Interviews wirkt er wie auf Drogen…das war auch schon bei HP so…die Burnouts sind für ihn nicht relevant…
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Ich habe bei Sunrise für Olaf gearbeitet (zwei Stufen unter ihm). Er ist wirklich ein durch und durch unsympathischer Mensch. Wenn er durch die Gänge marschiert, zieht er eine Fratze, als ob die Welt untergehen würde. Jede Begegnung mit ihm war unangenehm, weil man schnell merkt, dass er eine Rolle spielt. Und doch muss ich zugeben: Der Erfolg bei Sunrise gibt ihm recht (obwohl [oder weil?] er bis auf den CFO und den CTO die gesamte GL ausgewechselt hat. Sein Glück ist, dass er mit Peter K. einen sehr guten VRP hat (der vom Business auch nach drei oder vier Jahren immer noch keinen Plan hat, dafür alle wichtigen Leute kennt…).
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Haha, gut erkannt. In der Tat kennt Swantee kaum Grenzen und leidet unter Überheblichkeit. Hinzu kommt, dass sein von EE importiertes Management unfähig ist. Einzig der CFO und CTO sind schon länger dabei und verstehen ihr Handwerk.
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Der Kundenservice bei Sunrise ist ja so was von Katastrophe. Da lob ich mir die Swisscom.
Allein die Vorstellung, unter dem Sunrise-CEO Swantee arbeiten zu müssen, erzeugt Krise. Der meint er sei der neue Schlotter...und in…
Wär doch schön wenn der Bund sich mal ein Beispiel nehmen würde, und 30% seiner unnötigen Daumenlutscher entlassen würde. Dann…