Der Bankenplatz Genf gerät erneut in den Corona-Brennpunkt. Nachdem letzte Woche bei der UBS in Genf-Carouge ein Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden war, passierte übers Wochenende das Gleiche bei einem Genfer Banker der Vontobel.
Die Verantwortlichen reagierten umgehend. „Alle Mitarbeitende am Genfer Standort, bis auf ein kleines Kernteam, stehen den Kunden im Home Office mit dem uneingeschränkten Service von Vontobel zur Verfügung“, sagte gestern ein Sprecher der Bank Vontobel auf Anfrage.
Will heissen: Das Genfer Büro der Zürcher Privatbank ist bis auf Weiteres praktisch verwaist. We’re Closed.
Der Vontobel-Sprecher betont, dass der Schutz der Mitarbeiter und der Kunden vorgehe, zusammen mit der „Aufrechterhaltung aller Services für die Kunden“.
Seit gestern ist die Vontobel-Bank in mehrere Einheiten aufgeteilt. Die Leute arbeiten nicht mehr wie gewohnt zusammen im gleichen Büro und auf dem gleichen Stock, sondern von verschiedenen Häusern aus.
Damit soll im Fall von weiteren Infizierungen der Betrieb aufrecht bleiben. Massnahmen, die allen die Krise vor Augen führt.
Das Problem ist, dass die Vontobel nicht über gleich viele Geschäftshäuser verfügt wie die Grossbanken oder auch die deutlich grössere Bank Bär.
Deshalb bleibt keine andere Lösung als Home Office. Die Zahl jener Vontobel-Banker, die am Morgen nicht mehr nach Zürich oder an die weiteren Standorte pendeln, um in der Privatbank ihre Arbeit zu erledigen, ist in den letzten Tagen sprunghaft in die Höhe gestiegen.
„Grundsätzlich wird die Hälfte der Mitarbeitenden im Office arbeiten und die Hälfte von zu Hause aus“, sagt der Sprecher der Bank. Bis wann Vontobel dies umgesetzt hat, ist nicht klar.
Hingegen wurde ein komplettes Reiseverbot für alle Mitarbeiter am Standort Genf verfügt. „Reisen zwischen dem Standort Genf und weiteren Vontobel Standorten finden nicht mehr statt“, meinte gestern der Sprecher.
Nicht nur für die Genfer Vontobel-Leute, sondern für sämtliche Angestellten der Privatbank gilt ein massiver Verzicht aufs Reisen. „Bezüglich Geschäftsreisen gilt, dass diese (auch Transit) von und nach China, Hongkong, Japan, Singapur, Italien, Iran, Südkorea und dem Tessin dürfen bis auf Weiteres nur noch in absoluten Ausnahmefällen stattfinden.“
Auch wer privat unterwegs ist, soll die vom Corona-Virus stark betroffenen Gebiete möglichst umgehen. Man habe die Mitarbeiter aufgefordert, „kritische Destinationen vorläufig zu meiden“, so der Sprecher.
Die Massnahmen reichen weit. Es könnte die Vorstufe sein für noch mehr, dann nämlich, wenn die Behörden wie in Italien eine Sperre über das ganze Land verhängen.
Die Zunahme der Neu-Ansteckungen verläuft in der Schweiz ähnlich wie jene in Italien, einfach zeitlich leicht verzögert: „Rückstand“ rund eine Woche.
Italien ist gestern Abend weit gegangen mit seiner vollständigen Blockade des Landes. Auf die Strasse darf nur noch, wer zur Arbeit oder in die Behandlung muss.
Die Wirtschaft steht vor der grössten Herausforderungen seit Jahrzehnten. Die Reisebranche stellt auf Kurzarbeit um, die Airlines arbeiten Notpläne fürs Personal unter Hochdruck aus.
Bei den Banken ist davon noch nichts zu vernehmen. „Kürzungen von Budgets wie auch Kurzarbeit sind aktuell nicht vorgesehen“, heisst es bei der Vontobel.
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Die beliebtesten Kommentare
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Und ubs macht das Gegenteil. Möglichst die ganzen Angestellten durchmischen. Viel hin und her zwischen Standorten… so hat es nachher sicher jeder .
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Gemeinde köniz ubs …..
Ubs Längasse im 2000 -
Lustig, bei der Glencore wird erwartet, dass man ins Grossraumbüro kommt. Macht auch Sinn, geht ja um cash. Volle Grossraumbüros, viele mit Erkältungssymptomen. Home Office ist nur für Weicheier.
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LH, lassen Sie doch die „Ergüsse“ über Corona den entsprechenden Fachstellen und „babeln“ nicht einfach darauf los. Es gibt genug kompetente Kommentare in den Zeitungen, am FS und Radio, so dass man auf Ihr sensationslüsterndes Palaver verzichten kann. Sie können ja dann wieder mit Ihrem Muppet-Show-Professor ein Video drehen, aber bitte mit 2m Abstand voneinander, gewaschenen Händen und mit Mundschutz!
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Also im Waadtland wird in den Grossraumbüros der UBS immer noch voll gearbeitet.
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Wo bleibt die Liste der Anzahl Infizierten je Bank? Die fehlt jetzt noch um endgültig auf 20min.ch Niveau zu sinken.
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LH das Niveau sinkt immer mehr. Wollen sie nun bei jeder noch kleinen Bank eine Story machen wenn ein Mitarbeiter an Corona erkrankt.
Mensch haben sie keine echten Storys mehr zu bieten.
Seit Raiffeisen und Beschattung scheinen ihnen die Themen total ausgegangen zu sein.
Schade für die 3-4 wirklichen Storys die sie gebracht haben. -
Auch IP scheint nicht von der CORONA Panik verschont zu bleiben . . . als ob wir nicht bereits mehr als genug davon zu lesen/hören/sehen bekommen.
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Noch eine andere Schlagzeile: Linkshänder bei BakerMcKenzie in Zürich!
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Fangen Sie nicht auch noch an die Corona-Psychose zu schüren, das Ganze ist doch ein aufgeblasene Angstmacherei. Die Zahlen aus Italien sind etwa so vertrauenswürdig, wie die einer Bankbilanz. Schauen Sie sich mal die Zahlen der normalen Grippe an, dann geht Ihnen vielleicht ein Lichtlein auf.
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Lieber Isaac,
Um bei Ihnen ein Lichtlein aufgehen zu lassen, es geht darum, dass nicht alle Personen mit erhöhtem (Sterbe-)Risiko sich gleichzeitig auf der Intensivstation befinden, weil Corona ist nun mal um ein Vielfaches ansteckender als eine herkömmliche Influenza.
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Home Office ist eine super Sache und hoffentlich kommt nun etwas Bewegung in diese Sache – leider brauchte es Corona. Schon etwas traurig.
Böse Zungen erzählen ja, dass viele Banken aber gar nicht dazu in der Lage sein – technisch!
– JB sei voll überfordert
– ZKB könne max 500(!) Notebooks von aussen verarbeiten
– RA habe es verschlafen
– CS klappt so halbwegsWeiss jemand mehr?
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Bei Vontobel klappt alles wunderbar mit dem Homeoffice!
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Home Office ist eine super Sache und hoffentlich kommt nun etwas Bewegung in diese Sache - leider brauchte es Corona.…
Fangen Sie nicht auch noch an die Corona-Psychose zu schüren, das Ganze ist doch ein aufgeblasene Angstmacherei. Die Zahlen aus…
Auch IP scheint nicht von der CORONA Panik verschont zu bleiben . . . als ob wir nicht bereits mehr…