Die GAM ist so tief gefallen wie keine andere Finanzfirma. Schon vor Corona gings steil runter, seither herrscht Panik. Die Aktie der GAM fiel von März 2018 bis heute von 17 auf 1,70 Franken.
Minus 90 Prozent. Game over? Der neue CEO, ein Mann namens Peter Sanderson, der letzten September von der grossen US-Blackrock zur kleinen Schweizer GAM gestossen war, greift nun zu „Notrecht“.
Liebe Leute, bitte meldet Euch freiwillig zur Kündigung. Dafür kriegt ihr eine Extraportion Bonus.
So lautet die Botschaft von der GAM-Brücke, verschickt vor 2 Tagen an die 800 GAM-Mitarbeiter. Man bitte, „unter den gegebenen Umständen selber zu kündigen“.
Dafür biete man „die Zahlung einer Abfindung“ an.
Die Opferbereitschaft eilt. Meldungen würden bis nächsten Dienstag gesammelt, so das Mail des Personaldienstes der GAM.
Ein Sprecher bestätigte gestern, dass der Aufruf vor 2 Tagen an die Belegschaft verschickt worden sei.
„Aufgrund der aktuellen Marktsituation sucht GAM selbstverständlich wie viele andere Unternehmen auch, nach Möglichkeiten, das im Rahmen der Strategieankündigung bekanntgegebene Effizienzprogramm zu beschleunigen.
„Dies wird eine Reihe von Initiativen umfassen, an denen in den kommenden Wochen gearbeitet wird. Intern wurde entsprechend informiert. Die Ende Februar angekündigte neue Strategie bleibt bestehen.“
Kurz: Ja, wir suchen Freiwillige, die bereit sich, von sich aus zu gehen. Sonst kündigen wir selbst, dann gibts nichts.
Es ist das Gegenteil dessen, was die Schweiz mit ihrem Corona-Rettungsschirm bezweckt. Dieser soll alles so über die Virus-Monate hinaus behalten, wie es war. Also keine Entlassungen.
GAM stellt sich auf den Standpunkt, dass die Kündigungen schon vor Corona beschlossen worden seien. Man befinde sich in einem laufenden Kostenabbau-Programm.
2019 gingen gut 100 Leute weg, damit sparte GAM rund 40 Millionen. Dieses und nächstes Jahr sollen weitere 40 Millionen wenigen Ausgaben anfallen, dafür setze man auf eine neue Informatik.
Und weniger Stellen. Wie viele sich schon freiwillig für eine Selbstkündigung gemeldet hätten, war gestern Abend noch unklar. Der Sprecher nannte keine Zahl.
Senden Sie Ihren Hinweis hier oder an +41 79 605 39 52. Lieber per Post?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wieso…
wieso müssen Mitarbeiter die Arbeiten bluten ??
Kostenersparnisse können nur klappen, wenn die Teppich-Ettage/n ENDLICH verstehen, dass
– es Menschen BRAUCHT um JEDES Business weiterzuführen
– die TEPPICH-ETTAGE/N endlich die Löhne mit einem LOHNDECKEL maximal weiter existieren dürfen !!!sonst können auf längere Sicht alle Banken/Versicherungen/Service Public Betriebe/alle grössere Betriebe nicht
mehr lang OHNE Geldspritze vom Bund überleben (und der kleine Steuerzahler zahlt)Die Gewinner — immer die Teppich-Ettage ! !
Es braucht dringend eine Aufräumaktion, aber die der Löhne der „zu gut bezahlter Gesellschaft“, meistens die, die für das Business nur „heisse Luft produzieren aber selber nichts tun“
Und WO genau sind die Gewerkschaften und die Politiker ???
Aahh ich vergass… die sind ja auch auf Stufe Teppich-Ettage… viel höher als der normale kleine Mitarbeiter oder Steuerzahler….
Verlierer — das ganz normal arbeitende Volk,
Das alles schlucken und stillbleiben muss…
eine andere Wahl…. hat es keine…Kommentar melden -
Die gekündigten 100 aus dem Jahr 2019 tun mur echt leid nachdem jeder durchschnitlich fast halbe Milion erhalten hat
Kommentar melden -
Gam ist wohl vorbei; Fast sämtliche Fonds darf man als knapp durchschnittlich betrachten; der 3. sellout folgt, es ist Zeit, dass Gesellschaften dieser Art, wie auch Firmen die Strukturierte Produkte verkaufen, vom Markt für immer verschwinden.
Kommentar melden -
der Laden ist so oder so am Ende, wenn wir Pech haben ist er der erste Dominostein, zwar sehr klein aber er wird vielleicht Grössere umkippen.
Ich würde mal statt ein Fragezeichen, ein Ausrufezeichen hinter „Game over“ stellen.Kommentar melden -
Wer solch einen Brief bekommt ist gut beraten schnellstmöglich selber zu kündigen und das sinkende Schiff zu verlassen solange es noch Rettungsbote gibt. Ich würde mich schämen dort überhaupt noch zur Arbeit zu gehen.
Kommentar melden -
-
Wow:
„2019 gingen gut 100 Leute weg, damit sparte GAM rund 40 Millionen“
400’000.- CHF pro Mitarbeiter – das ist ja noch schlimmer als bei Raiffeisen! – Beide produzieren… Nichts.
Gut, wenn der Markt solche Fehlkonstrukte beseitigt.
Gut so.Kommentar melden -
Also wenn die mit 100 Leuten 40 Millionen sparen, dann kostete ein Mitarbeiter 400.000.-, da stimmt doch etwas nicht. Auch wenn ich die Bürokosten mitberücksichtige usw.
Kommentar melden -
Freiwillig kündigen nur die Besten, die auf den Job gar nicht angewiesen sind.
Kommentar melden -
Denjenigen, die sich melden, zwackt das RAV bis zu 60 Tagessätzen a fast 400 CHF als Strafe ab, da der Arbeitsverlust selbstverschuldet ist. Also mit in die Rechnung einbeziehen!
Kommentar melden-
Bestätigung verlangen, dass man zur Kündigung aufgefordert wurde (sonst werde man gekündigt).
Kommentar melden
-
-
Wer freiwillig kündet, dem werden vom RAV viiiiiele Monate gestrichen. In Zeiten von Corona wahrscheinlich noch viiiiiiiiiiele Monate mehr.
Kommentar melden -
Wer sich informierte wusste seit Jahren, dass GAM keine seriöse Firma ist. Da waren auch zu viele CEOs, die sich masslos bereicherten. Aber diese Muster kennen wie ja von den grösseren Banken. Die Angestellten tun mir leid aber man muss seinen Arbeitgeber auch prüfen, bevor man einen Vertrag unterschreibt.
Kommentar melden-
Dieses Unternehmen verfügt über zwei Hauptaktiva, das Third Party Funds Administration-Geschäft und den Erlös aus möglichen Rechtsansprüchen gegen Greensill und ehemalige GAM-Beauftragte sowie eine Hauptverbindlichkeit, die möglichen Ansprüche von Kunden und Aufsichtsbehörden.
Schon vor der COVID19-Krise war dies ein Zombie.Kommentar melden
-
-
Nicht vergessen: Wer selbst kündigt und sich dann beim RAV meldet, bekommt erst mal nichts (sog. „Einstelltage“). Auch Abfindungen sind Lohn.
Kommentar melden-
Stimmt so nicht. Wenn der Arbeitgeber bestätigt, dass der Abgang „nahegelegt“ wurde, gibt’s keine Einstelltage.
Kommentar melden
-
-
Die geschrumpfte Pensionskassengelder werden von irgend ein Großbank übernommen.
Asset management is out.
GAM over!Kommentar melden -
Freiwild künden, in der Corona Krise
.
Den möchte ich sehen, der das macht.
Kommentar melden -
Na toll
Und wer selber kündigt kriegt Ärger mit dem RAV. Und wenn alles gut geht wird die Abgangsentschädigung noch ans Arbeitslosengeld angerechnet.
Wer wird sich da wohl freiwillig melden? Das Totholz das GAM loswerden will oder die Cracks die von Headhuntern umschwärmt werden?
Kommentar melden -
Hier nun der Abgangsbonus: 100 Stutz.
Kommentar melden -
und die FINMA schläft – zwangsliquidieren – sofort
Kommentar melden -
„2019 gingen gut 100 Leute weg, damit sparte GAM rund 40 Millionen.“
40’000’000 : 100 = 400’000 Lohnkosten / Person
?
Kommentar melden-
Ist ja schlimmer als bei UBS und CS… Gut, dass da mal aufgeräumt wird. Hoffe im Anschluss gehts im gleichen Stil bei diesen beiden weiter. Bitte im IB anfangen. Danke vielmal.
Kommentar melden
-
Wer sich informierte wusste seit Jahren, dass GAM keine seriöse Firma ist. Da waren auch zu viele CEOs, die sich…
Wow: "2019 gingen gut 100 Leute weg, damit sparte GAM rund 40 Millionen" 400'000.- CHF pro Mitarbeiter - das ist…
"2019 gingen gut 100 Leute weg, damit sparte GAM rund 40 Millionen." 40'000'000 : 100 = 400'000 Lohnkosten / Person…