Corso heisst die Division, auf die der Rückversicherungs-Konzern Swiss Re vor ein paar Jahren seine grosse Hoffnung gesetzt hat und die das Unternehmen jetzt wie ein Mühlstein nach unten zieht.
Es drohen allein wegen der abgesagten und vorerst auf 2021 verschobenen Sommer-Olympiade in Tokio Verluste von gegen 2 Milliarden Franken.
Damit wird erneut ein artfremdes Geschäft zur grossen Belastungsprobe für die Swiss Re.
War es vor 12 Jahren der Ausflug ins Investment Banking, welcher der Gruppe fast das Genick brach, ist es diesmal die Expedition ins Direktversicherungs-Business mit grossen Firmenkunden.
Offenbar kommt jetzt Bewegung ins Spiel. Laut einem Insider sollen die Beratungsfirma Deloitte und die Grossbank Credit Suisse im Hause sein.
Es gehe um die Bewertung von Corso.
Wieviel kann die Swiss Re für ihren Corso-Bereich noch als werthaltig in den Büchern aufführen? Wie hoch wäre ein möglicher Abschreiber?
Ein Sprecher reagierte gestern nicht auf Fragen.
An der Börse gehört die Swiss Re-Aktie im aktuellen Corona-Hurrikan zu den grössten Verlierern.
Corso war schon zuvor in Schieflage. Swiss Re-Kapitän Walter Kielholz hat zusammen mit seinem CEO Christian Mumenthaler einen neuen Mann für die Leitung des Sorgenkinds angeheuert.
Andreas Berger. Der stammt von der Konkurrenz, der deutschen Allianz. Der Münchner Multi ist erfolgreicher im Geschäft mit den Grosskunden.
Unter dem Allianz-Mann konnte sich Corso bisher nicht stabilisieren. Die Einheit sorgte jüngst für lange Gesichter.
Nun sind Mumenthaler und Kielholz gefordert. Sie suchen offenbar Hilfe von aussen.
Wenn es stimmt, dass Deloitte und CS im Hause sind, würde das auf baldige Neuigkeiten hindeuten.
Kielholz hat jüngst UBS-Chef Sergio Ermotti zum Nachfolger gekürt. Der hat bisher keine grossen Stürme überleben müssen.
Nun könnte für den Tessiner Grossverdiener aus einem vermeintlichen Feierabend-Job eine langwierige Sanierungs-Aufgabe werden.
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Wieder die alte Geschichte. Die Teppichetage holt „Berater“ ins Haus, weil man es selber nicht kann, und dafuer trotzdem mit riesiegen Gehaeltern und Bonis belohnt wurde. Lasst doch gleich von Anfang an die Lehrlinge oder von mir aus die Liebhaberinnen des Topkaders ans Ruder, viel schlechter wuerde es vermutlich nicht aussehen, weil diese sich von Anfang an auf echte Profis (Mittelmanagement und Leistungstraeger) stuetzen und sich von diesen beraten lassen wuerden.
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Liebe/r tofa Tula,
Wollen sie mal bitte erklären was eine UK boarding School mit diesem Artikel zu tun hat. So etwas zeigt nur ihre Inkompetenz. Sie setzen solche Sachen auf eine zu hohe Glocke. Sie sollten sich mal auf ihr Job konzentrieren.
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@Tofa Tule 2
UK boarding school?? Ihre Frage kann ich leider weder verstehen noch beantworten. Sorry.
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Berger schaut nur oben an.
Gleichziitig lanciert er Duzend Projekten, ohne Fokus, ohne Kompetente Beratung. MDs rund um CEO, Hr. Nowhere Man, sind auch ueberfordert und nutzlos.
Wir Mitarbeiter sind total frustriert.Townhall ohne Ehrlichkeit. Geschichte wie schwierig und teur UK Boarding School wird…. Selbsmord und Trennung Geschichte bei Weihnachts Apero…. Und Wie AGCS so eine prima Versicherer ist. Besser wird es nicht mit Berger und Co.
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Hallo Käpten Cook.
Normalerweise halte ich mich raus aus solchen Diskussionen. Aber die Redewendung ist so war, sie bringt die aktuelle Situation bei Swiss Re so genial einfach auf den Punkt, dass man diesen Satz eigentlich patentieren lassen sollte. Nur weiter so! Hahaha, was haben wir doch in den Konzernspitzen für tolle Leute….. -
Das Versicherungsgeschäft sei langweilig, hiess es früher. Man nehme die Statistik lese daraus die Schadenshäufigkeit und die Schadenshöhe ab. Dann berechne man gestützt darauf die Prämien. Und fertig sei die Arbeit.
An sich stimmt das. ABER: das Versicherungsgeschäft ist ein Riesentanker. Wenn man einen Fehler gemacht hat, so merkt man das erst nach einigen Jahren. Aber bis dahin hat man denselben Fehler immer und immer wieder gemacht, so dass man, wenn der Schaden eintritt, weiss, dass der Schaden nächstes Jahr grösser sein wird und übernächstes Jahr noch grösser und so fort. Darum ist das Versicherungsgeschäft keineswegs langweilig, aber etwas für Leute, welche ihre Art zu denken dieser besonderen Problematik angepasst haben.
Das Geschäft der Banker ist komplett anders. Entsprechend passt ihre Art zu denken nicht zum Versicherungsgeschäft. Ein erfahrener Banker, der mit 45 Jahren zu einer Versicherungsgesellschaft kommt, wird wohl 55 bis er richtig tickt.
Swiss Re hat an der Spitze – keinen Versicherungsmenschen. Und entsprechend kam es heraus: 2018 betrug der Gewinn pro Aktie Fr. 1.34. Im Jahr 2019 stieg er auf Fr. 2.45. Wunderbar, möchte man meinen. ABER: Swiss Re zahlte eine Dividende von Fr. 5.60 und wird für 2019 eine solche von Fr. 5.90 bezahlen. Die Ausschüttungsquote beträgt deshalb 244.43%. Das heisst, die Swiss Re zahlt fast das zweieinhalbfache ihres Gewinns als Dividende aus, die Gesellschaft wird ausgehöhlt. (Aber mit einer Eigenkapitalquote von 13% kann sie sich das vorläufig leisten.)
Kann das immer so weitergehen. Natürlich nicht. Wie sieht denn die Zukunft aus? Für das Jahr 2020 wird ein gewaltiger Gewinnsprung erwartet; gemäss „Finanz und Wirtschaft“ soll sich der Gewinn von Fr. 2.45 pro Aktie auf Fr. 6.50 vervielfachen. Und das bei den Problemen mit dem Corso-Geschäft? Und bei den Problemen mit den Schadenfällen und der zu erwartenden Rezession wegen der Corona-Krise? Träumt weiter.
Der CEO von UBS wechselt von zur Swiss Re. Seine Risikobeurteilung im Steuerstreit mit Frankreich war nicht gut. Bekanntlich ist das Versicherungsgeschäft langweilig und sehr sicher und kann nicht viel passieren. Träumt weiter.
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Man muss sich schon fragen, weshalb (zu) hoch bezahlte Manager immer wieder seltsame Geschäfte anreissen, die später fallieren und es nicht dabei bewenden lassen können, dass angestammte, profitable Geschäft schön weiter zu entwickeln. Diese Manger meinen wahrscheinlich, wenn sie nicht alle 2-3 Jahre mit einer neuen Geschäftsidee anrücken, man halte sie für lahme Enten. Und so wird halt etwas angerissen, zu wenig durchdacht, mit den Konsequenzen einige Jahre später. Konsequenzen vor allem für den Aktionär.
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Der Corporate-Solutions-Bereich war, ist und wird immer eine höchst volatile Sache bleiben. Auch bei der Zürich-Versicherung musste er alle Jahre wieder zurückgestutzt werden, weil die Zahlen schlecht waren. Ein Bekannter, der bei einer der letzten „Bereinigungen“ in Frühpension geschickt wurde, meinte bei einem Gläschen Wein: „Ja, wir waren Rückversicherungsnutten.“
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Schon im Brief an die Aktionäre für das GJ 2008 zeigte man sich enttäuscht und reuig. „Wir beherzigen die Kritik, dass wir Risiken in unserem Anlageportfeuille weiter reduzieren müssen.“(Seite 2 annual report). Viel scheint man daraus nicht gelernt zu haben. Ich habe meine Titel verkauft.
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Die SNB wird die Swiss Re retten, wenn sich dieses Geschäft als totaler Rohrkrepierer erweisen sollte. Aber wie gesagt, nach guter Schweizer Art, nicht so wie super teure Rettungshilfe von Warren Buffet, an deren Kosten sie jahrelang zu beißen hatte. Natürlich mit Gratis-Subventionen und Käufe der schlechtesten Versicherungs-Policen, aber ja kein Mitspracherecht und keine Mehrheitsbeteiligung an dieser Versicherung. Sanierung ohne Kosten für Management mit keiner Reduzierung der Boni, sondern mit noch mehr Boni für diese diese Manager-Götter wegen den Gratis-Subventionen aus Bern.
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Nach Deloitte kommt Toilette
Wenn Swiss-Re Kapitän Walter Kielholz und sein CEO Christian Mummenthaler auswärtige Beratungsfirmen brauchen um die Undurchsichtigkeit der eigenen Geschäfte aufzudecken, dann kann das ja nichts anderes bedeuten, als dass die Boniabzocker das eigene Geschäft nicht wirklich verstehen, sich selbst keinen Überblick verschaffen können, und dies jetzt auch noch zugeben müssen.
Eigentlich eine riesen Schande. Anscheinend sitzen die Versager zuoberst, wollen es aber nicht zugeben, und Dritte vorschieben.Katastrophaler Sumpf.
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Herr Hässig, wie Sie richtig schreiben, wurden die Olympischen Spiele VERSCHOBEN. Wieso soll Swiss Re dann eine Zahlung für den AUSFALL des Ereignisses vornehmen???
Erklärungen bitte!
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Selbst auch nur die Verschiebung eines Anlasses erzeugt Mehrkosten, die eventuell die Police triggern. Da gibt’s allerhand. Ich sah mal eine Police, in der sich ein Erstligaklub gegen den Abstieg versicherte. Lloyd‘s macht‘s möglich.
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Zzr Erinnerung! Ich habe vor Swiss Re gewarnt im Zusammenhang mit den Boing verlusten! Alles hat nur gelacht!
Gott straft sofort!-
Naja, Boing geht ja noch – aber Boeing ist um einiges schlimmer!
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Das deutet wohl auf Veräusserung dieses „Fass ohne Boden“ hin. Schade um die wirklich guten Leute bei CorSo. Der „Untergang von CorSo“ ist indirekt eine Bestätigung für all jene, die CorSo – freiwillig oder auch nicht – verlassen haben/mussten. Also jenes Personal, das zumindest etwas von Underwriting verstanden hat. Jetzt, einfach viel unerfahrene „high-flyers“, also jene mit einer grossen Klappe, die die PS nicht auf den Boden bringen. Schade! Das war’s dann wohl. Bye bye CorSo!
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Schuster bleib bei Deinen Leisten.
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Dann wird Warren Buffet wieder der Retter in der Not sein? Mit seinen wasserdichten Verträgen bei denen er in jedem Szenario als ganz grosser Sieger vom Platz geht wird er sich die Aktie für 10 CHF sichern. Im Falle, wenn es die Swiss Re überlebt … So kann Oncle Walt seinem kongenialen Nachfolger und ebenso geldgierigem Abzogger aus einer untergegangenen Zeit Warren grad persönlich vorstellen.
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Bin gespannt, ob der Zinssatz für den Warren-Buffet-Rettungskredit wieder bei den klassischen 12.5 Prozent liegt 🤑.
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Jetzt kentert der Kahn, und das Kielholz schwimmt oben.
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…stets eine Handbreite Wasser unter dem Kiel 😉
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Wenn der Kahn durchkentert wird nicht nur der Kiel sichtbar sondern auch das “Kielschwein“. Jeder Seefahrer kennt das.
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Ein neuer CEO soll Merlin der Artusgeschichte sein….es sind Aber die Kundenberater die die Kunden hegen und pflegen und umwerben! Von der Versicherung kann man heute gar nichts Mehr erwarten! Der Kundenberater muss JEDEN Kugelschreiber (Werbekugelschreiber KAUFEN) und natürlich auch alles andere Werbematerial!
Kulanzzahlungen gibts bei AXA oder Allianz zB NUR dann wenn der Kundenberater 1/3 zahlt, der Generalagent 1/3 zahlt dann fühlt sich die Versicherung! Der Vertragspartner! Verpflichtet auch noch 1/3 zu zahlen….
Klar nütz ein neuer CEO daher fürs REAL geschäft 0,00
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Der Abstieg der Swiss Re ist eingeläutet. Zuerst die Motte dann Corso, es ist an der Zeit, die Aktie zu verkaufen.
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Der Schaden scheint angerichtet. Hoffen wir auf Warren Buffett. Shame on you , Kielholz und Mumenthaler.
Dann wird Warren Buffet wieder der Retter in der Not sein? Mit seinen wasserdichten Verträgen bei denen er in jedem…
Jetzt kentert der Kahn, und das Kielholz schwimmt oben.
Nach Deloitte kommt Toilette Wenn Swiss-Re Kapitän Walter Kielholz und sein CEO Christian Mummenthaler auswärtige Beratungsfirmen brauchen um die Undurchsichtigkeit…