Marc Bürki hat die Swissquote zur Konkurrenz der Platzhirsche gemacht. Die Aktie ist x-fach besser als jene von UBS oder Bär.
Bürki lässt aber auch gerne Kunden im Regen stehen. So 2015, als der Euro gegenüber dem Franken in Sekundenschnelle ins Bodenlose fiel.
Gleich reagiert er jetzt, da der Öl-Preis kollabiert. Anfang Woche war der Preis gar negativ. Wer Öl kaufte, erhielt nicht nur den schwarzen Stoff, sondern obendrauf Geld.
Nun hat Bürki einen Stopp loss verordnet. Gestern Abend beendete er den Handel mit seinem Vorzeige-Öl-Produkt namens OILUSD.
„Trading on OILUSD is suspended and will be not resumed“, teilte Bürkis Swissquote den Kunden mit.
„Clients can call the trading desk to close their positions. We will close all opened positions latest by 18:00 CEST.“
„If the Oil market deteriorates faster we may have to close all opened positions already before 18:00 CEST.“
Auch andere Öl-Produkte werden nicht mehr gehandelt.
„Synthetic CFD – OILUSD: Exceptional circumstances under Article 11.7 of the Special Terms and Conditions for Forex have occurred with respect to the WTI Crude Oil CFD – OILUSD“, teilte die Bank am Abend mit.
Just als Bürki den Stecker zog, zog der Öl-Preis wieder an. Für Crude Oil, das von den USA bevorzugte Öl im Unterschied zum europäischen Brent, schoss der Kurs über die 20-Dollar-Grenze.
„Der Mai Kontrakt ging bis auf USD minus 40, und der Juni Kontrakt ist sehr volatil“, begründete Bürki per SMS seinen Schliesslungs-Entscheid.
„Um unsere Kunden und die Bank zu schützen, werden wir das synthetische OILUSD Produkt vorerst einstellen. Man wird jedoch weiterhin direkt den Futures Handeln können.“
Im Produktbeschrieb zu OILUSD spricht Bürkis Swissquote vom Crude Oil als „the black gold“.
Für seine Kunden wurde das Crude-Investment nun zum Frust.
Ein Betroffener wollte mit dem Investment die gigantische Preisdifferenz zwischen den eingebrochenen aktuellen Preisen und jenen in der Zukunft ausnutzen.
In der Branche gibt es für diesen Aufschlag das Wort Contango. Der Ölpreis der Zukunft ist oft höher wegen Lager- und Finanzierungs-Kosten sowie anderer Ungewissheiten.
Nun aber spricht man von einem Super-Contango, da die Differenz alles Bisherige in den Schatten stellte.
Der Swissquote-Kunde setzte auf diesen Super-Contango, indem er OILUSD von Swissquote handelte. Nun machte ihm die Online-Bank einen Strich durch die Rechnung.
„Man wird vor vollendete Tatsachen gestellt“, hält der Kunde fest. Für ihn ein No-go. „Wer tatsächlich noch bei Swissquote handeln will, dem ist nicht mehr zu helfen.“
CEO Bürki sieht keine Fehler auf seiner Seite. Auch die Kunden würden nicht zu Schaden kommen.
„Es gibt Verluste oder Gewinne, je nachdem, in welche Richtung die Kunden gehandelt haben und zu welchem Preis. Das Schliessen der Positionen ändert nichts dabei, es gibt dann einfach einen Schlussstrich.“
Vor 5 Jahren, als die Nationalbank überraschend ihre Euro-Untergrenze von 1,20 aufgegeben hatte und der Euro-Franken-Kurs in den Keller rasselte, setzte die Swissquote den Handel aus.
Zumindest konnten viele Kunden ihre Positionen an jenem denkwürdigen 15. Januar 2015 nicht schnell handeln. Die Folge waren zahlreiche Klagen.
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Die beliebtesten Kommentare
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wenn man Kunde von Swissquote ist und von seinem CHF Konto ausländische Aktien kaufen will (z.B. USD oder EUR Aktien), belastet Swissquote einem einfach 0.95% Devisenumrechnung, beim Verkauf dann auch wieder, macht fast 2% Verlust durch Devisenumrechnung! für Aktien wie Apple oder Airbus.
Alternative: man eröffnet ein seperates FX Konto – ganz tolle online Trading Bank !!! -
Can always be worse…
Retail investors may have lost $85 million in Bank of China’s oil-related funds, Bloomberg reports
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Das ist eben das Problem bei all diesen speziellen Bankkonstrukten wie auch den nicht börsengehandelten offenen Anlagefonds: Wenn es schlecht läuft, werden sie einfach liquidiert.
Der Anleger kann während Baissezeiten nur bei Exchange Trade Funds sicher sein, dass die Fondsverwaltung oder die Bank nicht beim allertiefsten Kurse den Fonds oder die Position schließt und und die Kunden im Regen stehen lässt, obschon jeder weiß, dass nach schlechten Zeiten auch wieder bessere kommen werden. -
„wer tatsächlich noch mit Swissquote handeln will, dem ist nicht mehr zu helfen“
Zu diesem Schluss bin ich 2011 /2012 gekommen und habe seither über 8 Jahre immer wieder das gleiche Muster beobachtet, wie diese Bank ihre Kunden übers Ohr haut.
Zum Glück habe ich dadurch das SNB Desaster, das Krypto Desaster und jetzt das Öl Desaster nicht mitgemacht…. Swissquote funktioniert wie ein (und ist ja auch) ein Forex Broker. Mit riesigem Marketingbudget, werden via Affiliate Marketing ständig neue (glückspielsüchtige) Opfer angelockt, um die hohe Zahl all jener zu kompensieren, die entweder ihr Kapital verzockt haben oder sich in den Gebühren totgelaufen haben. Erneut dürfen Kunden wohl ihre negativen Kontosalden ausgleichen….noch bevor der SNB Fall Jan 2015 gerichtlich abgeschlossen ist…oder ging da jetzt endlich etwas?
Die Finma sollte Swissquote zwingen, monatlich einen Disclaimer über die Handelskonten ihrer Kunden zu veröffentlichen:
Profit / Verlust aller Kundenaccounts über 3,6,12,24,48,96,192 months….
Das würde dann inetwa so aussehen
3 months : 60% lose
6 months : 72% lose
12 months : 80% lose
24 months : 96% lose
48 months : 98% lose
96 months : 99% lose
192 months : 100% lose….. Gewinner gibt es bei regelmässigem aktivem Handeln nur im Märchen, aber sich nicht im Retail Trading Segement von Swissquote Kunden.-
Beim Affiliate-Marketing müssen Sie immer vorsichtig sein.
Affiliate-Systeme sind internetbasierte Verkaufsmethoden, bei denen ein kommerzieller Anbieter seine Vertriebspartner in der Regel durch Provisionen vergütet. In diesem Fall stellt der Produktanbieter Werbematerial zur Verfügung, das der Affiliate auf seinen Websites verwenden kann.
Die Vertriebspartner werden weder für ihre Qualität noch für ihre Beratung bezahlt. Es gibt jedoch eine Provision für die abgeschlossenen Verträge. Dies ist ein Geldbetrag, der für jeden neuen Kunden ausbezahlt wird. Das heisst, je mehr Mitglieder sich anmelden, desto mehr Gewinn macht der Vertriebspartner. Deshalb gibt es auch kriminelle Vertriebspartner, die Lügen verbreiten und falsche Versprechungen machen.
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„wer tatsächlich noch mit Swissquote handeln will, dem ist nicht mehr zu helfen“
Ich weiss das Swissquote häufig Probleme hat, aber was ist besser? Mit was handeln Sie?
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ich bin seit über 10 jahren swissquote-kunden und trade praktisch täglich, dies zu günstigen courtagen von 23-29 chf dank möglichkeit, ein flat-fee-paket zu kaufen. sehr konkurrzenfähiges angebot. schauen sie sich dies mal an. 1-2 tage kann es im jahr mal systemtechnisch happern…. dies ist in der toleranz. ich handle viel ausländische aktien. ich kann swissquote nur empfehlen. bürki hat übrigens völlig richtig gehandelt, zum schutz der kunden, um den schaden einzugrenzen. in post-view sieht alles viel einfacher aus….. meckern ist immer sehr einfach….
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Ich glaube, Sie sind ein Mitarbeiter von Swissquote. Sonst würden Sie nicht so viele Falschaussagen verbreiten.
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Ich verstehe nicht warum ALLE OFFENEN Kunden-Positionen im OILUSD Produkt zwingend geschlossen werden mussten. Wenn ich das Mechanismus richtig verstanden habe – gemäss Swissquote Produktbeschreinung OILUSD (Synthetic product) – werden im Hintergund WTI Futures gehandelt, z.Z grosse Preisdifferenz zwischen Juni und Juli (oder vorgestern noch May/Juni) Futures hat nach dem Swissquote OILUSD Formel so einen tiefen Spot-Pries ergeben, der in den nächsten Tagen massiv steigen würde. Nun alle mit grossem Gewinnverlust ausserhalb der Bank aus dem Spiel rausgeschmiessen sind. Was ist der wahre Grund für diesen Entscheid?
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Kann es sein, dass diese (und jedes andere) Anlageprodukt bei negativen Kursen nicht mehr richtig funktioniert?
Einen Wert unter Null darf eine Anlage nicht haben. Zumindest bei Fonds gilt, dass sie dann Konkurs anmelden müssen.
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Vom Öl Handel lieber die Finger lassen, nur machen wenn man wirklich in der Branche ist und Insider Wissen hat. Öl lässt sich nicht wie Aktien handeln!
Absolutes Verständnis warum die positionen geschlossen wurden, nur hätte man sich zuerst überlegen sollen ob man dieses Produkt überhaupt anbieten soll-
Öl-ETF’s kosten derzeit fast nichts. Wenn man jetzt einsteigt, kann man wenig verlieren und viel gewinnen. Sofern die Ölpreise wieder steigen. Ganz einfach!
Das überlege ich mir ernsthaft.
Spezialwissen braucht man aber für komplizierte Konstrukte, von denen man als eher einfacher Anleger die Finger lassen sollte.
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… bilden eben NICHT den Spot Ölpreis nach, sondern investieren in Öl-Futures. Heisst, bei jeder Fälligkeit müssen sie den Cotango bezahlen. In Zeiten von Oversupply, so wie jetzt, ist dieser eben extrem hoch. Der zitierte Kunde investiert in das falsche Produkt.
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Ich war lange Fan von Swissquote. Aber als ich während des Corona-Crashs mit Mini-Futures auf den Dow Jones handelte, konnte ich teilweise nicht kaufen/verkaufen, weil es Systemausfälle gab und die Kurse nicht gestellt wurden. Ich weiss nicht genau, wer daran schuld war, aber es hat mich zünftig genervt. Und die Gebühren sind auch nicht so günstig, wie überall propagiert.
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Müssen Sie Futures handeln beim Finanzamt deklarieren? Haben Sie keine Angst davor, als professioneller Händler eingestuft zu werden?
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Falscher Provider, wahrscheinlich UPC, gell?
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UUnd bei dieser Bilanz ist der Zerfall des Öl-Preises noch nicht einmal ein gepriesen. Die Bilanz 2020 wird ein noch nie dagewesenes Desaster für die SNB werden. Das Passiert, wenn Aufsichtsorgane, Presse, Politik und SNB gleichgeschaltet sind. Und die Kritik an den Offensiv und Aufkaufprogrammen der SNB, sagen wir mal, nicht ernst genommen werden. Wie sagt man doch so schön, für die oberen 5% gibt es den Sozialstaat in Form von Subventionen für grosse Firmen wie Swiss, Banken, Exportindustrie, und vielleicht bald auch noch den Versicherungen und Immobilien Fonds? etc, getarnt mit Währungsschwächung, Manipulation in Form von Korruption etc. Für den Rest von uns B-Schweizern und niedergelassenen 95% gilt Darwinismus Pur. Im täglichen Kampf ums Überleben (in der Schweiz heisst das, nicht abzusteigen) also kurz jede r gegen jeden. Ist es nicht so, dass der Fisch immer und ohne Ausnahme vom Kopf her Stinkt?
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Aus den Aussagen von Bürki wird klar, dass er nicht die geringste Handelserfahrung bringt.
Umso erstaunlicher, dass man sich als Branchenignorant wagt, eine Tradingplattform zu betreiben. Und auch, dass FINMA dieses Verhalten von Swissquote im Hinblick auf den Kundenschutz toleriert.
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„Um unsere Kunden zu schützen…“ – dass ich nicht lache! Und wer bitte um diesen Schutz bei einer Execution Only Bank gebeten?
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„Wer reich ist, kann das Leben zu seinem Beruf machen.“
―Nubar GulbenkianQuelle:
Wir, die Gulbenkians– https://gutezitate.com/zitat/224629
Nubar Sarkis Gulbenkian (Armenian: Նուպար Սարգիս Կիւլպէնկեան; 2 June 1896 – 10 January 1972) was an Armenian business magnate and socialite[2] born in the Ottomanempire. During World War II, he organized the underground network that would become known as the Pat O’Leary Line to repatriate British airman who became stranded in France.
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Die Kunden sind selber Schuld. Den Banken fehlt das Know-how um an den Futures Märkten korrekt und richtig zu agieren. Ich selber bin seit über 33 Jahren an den Futures Märkten tätig und kenne nur liquide Märkte. Am besagten 15. Januar 2015 konnte ich jederzeit die Währungen handeln – eben als Futures. Das Gegenparteirisiko, welches die Banken darstellen, kommt beim Futures Handel nicht vor, da das Clearing-House bei jedem Trade die Gegenseite umgehend „cleart“, was ein enormer Vorteil gegenüber den OTC Over the Counter Geschäfte der Banken darstellt. Und jetzt beim Öl – wow, so viele tolle Chancen um Geld z verdienen hatte ich in den letzten 33 Jahren noch nie im Öl-Markt. Es lebe die Futures… und das mit den Rollverlusten ist sowieso blödsinn – es gibt keine Rollverluste, da der Futureshandel über ein Margin Account abgewickelt wird. Bei Fragen steht Ihnen die Future Trade AG gerne zur Verfügung – transparent und informativ.
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Da hat der kritische Journalist wieder einmal ein Thema gefunden, um eine Bank an den Pranger zu stellen. Aber man könnte sich auch die Frage stellen, weshalb Privatpersonen mit Commodities spekulieren. Gibt es nicht genug Finanzprodukte dazu. Müssen es unbedingt Waren wie Oel, Zucker, Weizen, Schweinebäuche u.ä. sein. Irgendwie hat doch auch ein Trader eine ethisch-moralische Verpflichtung.
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Lieber Willi
Um hier ethisch und moralisch richtig zu sein ist es essentiell wichtig, dass mit Zucker, Weizen und anderen Lebensmittel „spekuliert“ wird. Wir betreuen nebst den Spekulanten auch kommerzielle Kunden um für diese die Preisabsicherung (Hedging) zu machen. Ohne die spekulativen Marktteilnehmer würde die Liquidität zusammenfallen mit dem leider nachteiligen Ergebnis, dass sich die kommerziellen Marktteilnehmer nicht mehr absichern können. Und das hätte einen enormen Einfluss auf die Lebensmittelpreise. Die stabilen Preise um Lebensmittel zu kaufen sind dank den Absicherungen von den Preisschwankungen an den internationalen Rohstoffmärkten möglich. Ohne Absicherung wäre das nicht der Fall und genau deshalb benötigen die kommerziellen Marktteilnehmer die Spekulanten – paradox aber essentiell wichtig.
Markus Amstutz von Future Trade AG -
Futures erfüllen eine wichtige und vor allem gute Funktion um eine möglichst effiziente – und dadurch faire – Preisbildung an den Märkten zu gewährleisten. Ja, es braucht Spekulanten, damit diese Märkte liquid sind.
Von dieser Liquidität profitieren dann Bauern bzw. andere Rohstoffhersteller, welche ihre zukünftige Produktion preislich absichern können. Was soll daran falsch sein?
All die Linken in unserem Land, die vom Wohlstand leben aber keine Ahnung davon haben wie dieser erwirtschaftet wird, sind gegen Terminmärkte für Getreide bzw. Nahrungsmittel. Sie behaupten, dass die „Spekulation“ die Nahrungsmittelpreise erhöhen. Das ist erstens nicht erwiesen und zweitens wäre dies ja sogar gut. Dann könnten die Getreidebauern in den Entwicklungsländern endlich faire Preise für ihre Ernte erhalten.
Aber was kümmert sich ein Schweizer Sozi um einen Drittweltbauer? Hauptsache er oder sie kann Stimmung machen gegen „Spekulation mit Nahrungsmitteln“. Diese linken Ideologen haben keine Ahnung davon wie man armen Leuten in Entwicklungsländern helfen kann. Dafür schicken sie Entwicklungsgelder an diese korrupte Länder, wo diese oftmals in den Taschen der regierenden Kaste landen.
Ist es Zynismus oder einfach Unwissen? Vermutlich nur Ideologie.
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Neuer Eintrag in Bürkis Poesiealbum:
“Es ist der gewöhnliche Fehler der Menschen, bei gutem Wetter nicht an den Sturm zu denken.”
Niccolò Machiavelli
"Um unsere Kunden zu schützen..." - dass ich nicht lache! Und wer bitte um diesen Schutz bei einer Execution Only…
Ich war lange Fan von Swissquote. Aber als ich während des Corona-Crashs mit Mini-Futures auf den Dow Jones handelte, konnte…
Die Kunden sind selber Schuld. Den Banken fehlt das Know-how um an den Futures Märkten korrekt und richtig zu agieren.…