Heinz Huber sah seine Chance gekommen. Im SonntagsBlick brachte er seine Raiffeisen als Ersatz für eine privatisierte Postfinance ins Spiel.
„Nicht nur die Postfinance kann eine solche Grundversorgung gewährleisten“, meinte Huber. „Auch Raiffeisen bietet bereits heute eine Art Grundversorgung an.“
Kaum gesagt, machte Hubers Computer schlapp. Das IT-System der Bank mit über 800 Ablegern im Land hatte seinen Geist aufgegeben.
Nichts ging mehr gestern, stundenlang. Und dies ausgerechnet zum Monatsende, wenn die 3 Millionen Kunden den Grossteil ihrer Zahlungen erledigen.
Noch schlimmer: Die Firmen konnten die Löhne nicht überweisen. Zahlungsaufträge übers E-Banking liessen sich nicht erfassen.
Es herrschte Mattscheibe.
„Von 8 bis 19 Uhr war das E-Banking unten“, sagt ein Raiffeisen-Kunde. Handeln mit Aktien oder anderen Wertpapieren? Unmöglich.
Auch die Postfinance verzeichnete gestern Probleme. Ihr E-Finance war zeitweise nicht aufrufbar – einmal mehr. Ebenfalls mit grossen Problemen kämpfte in letzter Zeit die Postfinance-Partnerin Swissquote.
Umgekehrt sind bei der UBS solche Abstürze der Informatik weniger häufig, bei der Credit Suisse scheint das System im Unterschied zu früher stabiler zu funktionieren.
Und der ZKB-Computer läuft meist problemlos, zumindest macht es von aussen diesen Anschein.
Der Crash des Raiffeisen-Systems wirft ein Schlaglicht auf den CEO der Gruppe. Der Vorstoss im SonntagsBlick kam bei einigen Beobachtern nicht gut an.
Huber habe bisher keine grossen Stricke verrissen. Trotzdem haue er laut auf die Pauke, kaum sei das ganze Ausmass der Krise bei der Postfinance ans Tageslicht gekommen.
Dieser brechen die Gewinne weg. Ein Blutverlust, den der Bundesrat mit einem Tabubruch zu stoppen versucht: Privatisierung, und zwar richtig.
Statt hinter den Kulissen die Fühler auszustrecken, markiere Huber nun im SonntagsBlick den starken Mann.
„Wie diese Grundversorgung genau aussehen soll, muss jetzt diskutiert werden“, meinte der Raiffeisen-Boss im Gespräch. Und fuhr fort:
„Klar ist aber: Nicht nur die Postfinance kann eine solche Grundversorgung gewährleisten. Auch Raiffeisen bietet bereits heute eine Art Grundversorgung an.“
Wir sind mindestens so gut wie die Postfinance. Wenn nicht besser. Am Tag darauf krachte das System zusammen. Hochmut, reloaded.
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Die beliebtesten Kommentare
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Es handelte sich um ein Problem der SIX, nicht von Raiffeisen
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Raiffeisen und Grundversorger? Dass ich nicht lache… Es gibt Genossenschaften die führen bereits keinen Bargeldverkehr mehr!!!
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In der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank gibt es doch einen Verantwortlichen der IT mit hohem Gehalt,hat er Fehler gemacht?
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Typisch Porsche Huber! Wie sagt man so schön: Schuster, bleib bei deinem Leisten, AMEN!
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Dumm gelaufen für Herrn Huber. Aber bitte: Das kann jedem passieren. Es sollte sich nur nicht (zu oft) wiederholen.
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Ein weiterer Schwafli. Wichtiger deucht mich allerdings die Frage, weshalb all die ach so sicheren EDV-Systeme mit denen wir als quasi Angestellte ohne Gehalt und mit vollem Risiko zur Gewinnmaximierung dieser Branche beitragen – immer wieder unzugänglich sind. Wann erhalten wir für unsere Arbeit endlich eine angemessene Entlöhnung?
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Kurz-Überschrift hätte dich genügt:
„Raiffeisen crasht“
IP : in der Kürze liegt die Würze! 🤣
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So ist das halt bei der Digitalisierung !
Irgendwann werden nicht nur die Computer ausfallen, sondern auch noch das Stromnetz.
Dann werdet Ihr alle lernen, dass Euch der ganze Digitalisierungswahn nur ins Unglück stürzen wird.
Eure angeblichen “Bankkonto-Guthaben“ werden dann nicht mehr erscheinen, schliesslich handelt es ja lediglich nur um Schuldenguthaben (wertloses Schuldengeld/Fiatmoney) erzeugt mittels Kreditschneeballsystem. Da aber die grossen Massen auch das nicht verstehen wollen, werdet Ihr leider dort ankommen, wo Ihr hingehört und dass ist leider bei NULL.Ein paar Knopfdrücke und Eure Smartphones “leuchten“ nur noch schwarz.
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👍✌
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Digitalisierung 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 :-):-) 🙂 🙂 🙂 Was für Stories werden wir nach Einführung der eId zu lesen haben?
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Die Raiffeisen ist und bleibt eine Wald – und Wiesenbank.
Hauptsache das Büffet schmeckt den Genossenschaftern, alles andere scheint unwichtig zu sein.-
hihihihihi… das ist immer der witzigste Kommentar des grössten Neiders 🙂
Das Geschäftsergebnis 2020 von Raiffeisen wird bald publiziert 😉
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Eine solche Transformation in nur vier Jahren für nur 500 Millionen hinzubringen, ist einmalig, das hat noch keine andere Softwarefirma geschafft», triumphiert Fernandez (copy paste aus der Bilanz) und er hat Recht!
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Das Ebanking von Raiffeisen ist von Crealogix, nicht von Avaloq. Hat nix mit der Core Banking Transformation zu tun. Mach dich schlau! Schade wird bei IP immer nur von Avaloq negativ berichtet. Keine Spur von anderen Provider. Zu
ufall?
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Nur noch mehr Neuigkeiten einführen zB. Neuer Einzahlungsschein: Warum nur auf Deutsch und nicht die drei Landessprachen – Warum wird nicht Name der Bank aufgeruckt? Warum muss das Papier Weiss sein und nicht eine Farbe? alles am verludern?
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Scheisseisen passt bestens zum Saftladen Postfinance und umgekehrt. Am 20.01.21 war bei Postfinance tote Hose. Titeltransfer von Postfinance zum Saftladen Swissquote seit 14 Tagen ausstehend!
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Das können Sie als bewusst kalkulierte Machenschaften der Postfinance ansehen.
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Richtig….
Auch mein Raiffeisen Online-Banking funktionierte gestern nicht.
Es kann eine Warnung das der Datenverkehr stark verlangsamt sei man unter Umständen länger warten müsse.Im Geldverkehr eine heikle Sache….. wen man dem nicht trauen kann.
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Ich habe nun 3 Firmen bei denen ich öfters Rechnungen bezahlen muss, bei diesen kam es um die 10 mal vor das die Zahlungen „wegen ungenügender Identifizierung“ abgewiesen wurden.
Raiffeisen beteuerte, sie seien da unschuldig, bei ihnen seien die Zahlungen weitergeleitet worden. Die Empfängerbanken sagten das selbe…. und keine der Banken hat jemals abgeklärt warum dem so war.-
Heute auch wieder Störungen im Online-Zahlungsverkehr der Raiffeisenbank. Nervig.
Zahlungsaufträge wurden nicht durchgeführt, nicht einmal Kontoüberträge zwischen den eigenen Konten im gleichen Login-Vertrag, was normalerweise eine halbe Stunde dauert und jederzeit möglich ist.
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Der Heinz hat ein feines Sensorium für Fettnäpfchen. Normalerweise hält er sich recht bedeckt. Aber wenn er mal aus der Deckung kommt, gehen seine Hiebe meistens daneben.
Den Kontext zum IT-Ausfall herzustellen ist aber trotzdem kindisch. Während Ausfälle grundsätzlich quasi dazugehören (sollten einfach die absolute Seltenheit sein, nicht wie bei CS vor 1-2 Jahren), ist der jeweilige Zeitpunkt völlig zufällig.
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Musste gespart werden, damit die Rotlicht-Besuche eines ehemaligen Big-Bosses der Bank finanziert werden konnten, oder kann das IT-System nicht erneuert werden, weil sonst die Boni-Zahlungen an die Grossmanager der Bank massiv gekürzt werden müssten?
Gunther Kropp, Basel-
Ist Gunter Kropp, Basel real oder immer jemand anderes, der sich dessen Namen bedient?
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@Realo
Ich bin real.
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Unschön aber kein Weltuntergang.
„Die Firmen konnten die Löhne nicht überweisen. Zahlungsaufträge übers E-Banking liessen sich nicht erfassen“. So ein Mist? Welche Firma erfasst schon die Löhne am 25. des Monats? Keine, die Löhne werden früher erfasst mit Zahlung per 25. Auch die 3 Millionen Kunden dürften den Grossteil ihrer Zahlungen nicht exakt am 25. erfassen, sondern irgendwann im Monat, tendenziell nach dem 25. wenn der Lohn auf dem Konto ist.-
Du dreamer du. Buahahahaha. Herzlich wilkommen in die digitaken Schweiz. Es erinnert mich an Terry Pratchet’s Disk World. Aber Papier ist geduldig. Man lass sich grosse Löhne und Bonus auszahlen. Es gibt überall Spezialisten und Berater für Digitaliedierung. Sie haben Jahrzehnte Erfahrung. Und Ja Firmen erfassen die Lohntransaktionen von Hand am 24/25. des Monats. Traurig aber wahr.
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Top-Bankster sind einfach nur noch abgehoben und verstehen meist die eigenen Systeme nicht einmal-
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Huber und der VR Präsident der Raiffeisen sind auch so Lachnummern, haben seit dem Jobantritt noch keinen Leistungsausweis gezeigt.
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Meinw Güte Lukas; einmal ein hänger in der IT der Raiffeisen, und dann das? Stumpfsinige Kausalzusammenhänge suchen.
Sonst läuft das Avaloq bei der Raiffeisen sehr stabil. Die wickeln auch sehr viel Volumen ab.
Auch andere Banken haben Ausfälle. Die Postfinance hat zuviele.
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Ach Herr Hässig,
Ihr Tag ist sicher gerettet, wenn Sie etwas über Raiffeisen „nörgeln“ können. Bei allen anderen Banken gibts sowas nicht? Wie wärs mal mit UBS und ihrem CEO! Alles wunderbar.
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No Comment, check yourself.
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vom chef raiffeisen erwarte ich eine andere qualität. da ist man offensichtlich nicht orientiert, was im eigenen laden abgeht. einmal mehr raiffeisen. lachapelle muss ihn in den tagesthemen mehr an bord holen. nicht nur als adlaten missbrauchen.
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Rafffeleisen ist dafür führend in Sachen hoher Courage, das ist doch auch etwas.
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Wozu braucht eine Bank „hohe Courage“? Oder meinen Sie vielleicht hohe Courtagen? Tönt fast gleich, ist aber nicht dasselbe!
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Wen wundert das? Die Avaloq-Kiste wird künstlich am Leben erhalten. Das E-Banking rumpelt mit jedem Update schlechter vor sich hin. Kosten egal. Es blickt eh keiner durch. Nach Aussen always good news. Drinnen Blender und Poser. Die ganze IT ist ein Haufen teurer Schrott.
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Ich arbeitete jahrzehntelang bei verschiedenen Firmen als Verantwortlicher für die Datenverarbeitung. Als ich hörte, dass die 500 Mio für ihre IT ausgegeben haben, traf mich fast der Schlag. Seit Jahren mache ich Onlinebanking mit verschiedenen Banken. Das System der Raiffeisen ist aus meiner Sicht das am wenigsten kundenfreundliche.
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Raiffeisen
Wie steht es mit den Risiken im Hypothekengeschäft?
Ziel muss es sein, dass keine Bank „to big to fail“ ist. Die FINMA und der Bundesrat hat dies noch nicht begriffen. Dies ist eine indirekte Staatsgarantie und der Steuerzahler zahlt am Ende die Rechnung. Der Profit geht in die Taschen des Managements, welches risikolos geschäften kann.-
Da hat aber jemand das Konzept Raiffeisen noch immer nicht verstanden. Raiffeisen besteht nicht aus St. Gallen, sondern aus 226 eigenständigen Banken. Damit ist das Risiko verteilt – dies nicht nur auf verschiedene Banken mit verschiedenen Grössen sondern auch auf Regionen und Objektarten. Hat also herzlich wenig mit Raiffeisen Schweiz zu tun – die haben davon nämlich wenig bis gar nichts. Zudem, Raiffeisen ist nicht alleine „too big to fail“ … wie steht es denn mit den Staatsgarantien der Kantonalbanken? Da schweigt jeder, weil die KB’s ja auch so tolle und solide Unternehmungen sind.
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Dass Avaloq nicht skaliert ist, haben auch die KBs schmerzhaft erfahren. Und von den Japanern ist in Sachen Performance auch nichts zu erwarten.
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Oh Da hätte man aber nochmals etwas besser recherchieren müssen LH!
Das war dem Flash Mob geschuldet die gestern Call Optionen weit Out of the Money gekauft haben, nicht nur die kleinen Schwiizerli die sowieso nichts selbst machen sondern irgendwo am Rockzipfel eines Amis hängen machten gestern Schlapp, alle grossen Broker machten schlapp gestern!
Nun brechen die Probleme auf, wenn man 150% von Free Float shortet und eine Horde Roobin Hooder sich mit Call Optionen out of the Money eindeckt, koordiniert, dann können die Broker ihre Risiken nicht mehr Hedgen und plötzlich ist Schicht im Schacht….
Hier ganz gut zusammengefasst:
https://finanzmarktwelt.de/aktien-flash-mob-jetzt-wird-es-gefaehrlich-marktgefluester-video-189267/ -
Who cares … Der Klavierspieler Francisco Fernanzdez hat ja nun Kohle gemacht und seine Bude rechtzeitig an NEC verkauft, das Avaloq Core System von Raiffeisen (glaub noch von PV gekauft?) ist offenbar Schrott …… aber das hat ja fast schon Tradition bei neuen IT-Systemen …….. kommt mir grad in den Sinn: gibt es da nicht im Bundesrat in Bern noch eine andere „erfolgreiche“ Klavierspielerin?
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@Rene Maier
Das Bundeshaus ist vollgestopft mit Klavierspielerinnen und Klavierspielern. Und alle spielen sie die Musik nach den Noten des Finanzmafiakartells. Es ist der Musik der endlosen Verschuldung.
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Unschön aber kein Weltuntergang. "Die Firmen konnten die Löhne nicht überweisen. Zahlungsaufträge übers E-Banking liessen sich nicht erfassen". So ein…
Meinw Güte Lukas; einmal ein hänger in der IT der Raiffeisen, und dann das? Stumpfsinige Kausalzusammenhänge suchen. Sonst läuft das…
Raiffeisen Wie steht es mit den Risiken im Hypothekengeschäft? Ziel muss es sein, dass keine Bank "to big to fail"…