Die UBS hat Glück. Weil die CS unter medialem Dauerbeschuss steht, blieb ihr Rekursprozess in Paris weitgehend unter dem Radar. Nach dem gestrigen Abschluss zeigen sich Konturen. Die Ankläger fordern mindestens 2 Milliarden Euro Busse, der Staat zusätzlich 1 Milliarde Euro Schadenersatz.
Es könnte damit billiger werden für die Grossbank. Vor 2 Jahren verurteilte die Richterin der ersten Instanz die Schweizer zu 3,7 Milliarden Strafzahlung, hinzu kamen 800 Millionen Schadenersatz.
Die Aktie der UBS reagierte in Sekundenschnelle und stürzte um mehrere Prozente in die Tiefe. Die Bankleitung bekam an der folgenden Generalversammlung eine Ohrfeige, ihr wurde die Décharge verweigert.
Etwas, das es zuletzt in der Subprime-Nachkrise und der Rettung durch den Staat gegeben hatte. Das Fiasko von Paris hatte somit schwere Folgen.
Nun hat sich die Lage leicht aufgehellt. Würde die UBS sagen wir mit total 2,5 Milliarden Euro davonkommen, wären das 2 Milliarden weniger als nach dem Ersturteil. Fast eine Halbierung – der Widerstand scheint sich gelohnt zu haben.
Doch es bliebe bei einem enormen Preis. Erstens kommen die Anwaltskosten hinzu. Diese belaufen sich wohl auf Hunderte von Millionen. Zweitens lag vor Jahren ein Angebot der Ermittler auf dem Tisch der UBS.
Dieses erscheint im Rückblick als attraktiv. Es kann von einem Ablass von rund 1,7 Milliarden Euro ausgegangen werden. Im Vergleich zu den möglichen Schadenssummen, die nach dem Rekursprozess fällig werden könnten, ein guter Deal.
Der UBS-Spitze unter Präsident Axel Weber, dem damaligen CEO Sergio Ermotti sowie Rechtschef Markus Diethelm, allesamt jährliche Millionen-Bezüger, schien der Preis aber viel zu hoch. Auf in die Schlacht, auf nach Paris, so ihr Entscheid.
Auf die Seite gelegt haben sie erst rund eine halbe Milliarde. Bei 2,5 Milliarden würde es somit zu einem Extra-Abschreiber in Milliardenhöhe kommen.
Problematisch wird die Sache, wenn die UBS verurteilt würde, noch aus einem anderen Grund. Es handelt sich um einen Strafprozess, die Bank würde somit strafrechtlich belangt. Hätte sie hingegen einen Ablass geleistet, wäre sie um dieses Verdikt herumgekommen.
Eine Gesetzesänderung machte dies möglich. Die HSBC mit ihrem Private Banking-Ableger in Genf wählte diese Option und bezahlte Hunderte Millionen. Viel Geld, dafür kein Prozessrisiko mit möglichem Verdikt als straffällige Bank.
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Die beliebtesten Kommentare
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Koradi oder Collardi: Hans wie Heiri
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Es kommt nicht von ungefähr, dass die UBS verurteilt wird. Diese Bank hat sich schon längst von der Realität und offenbar dem Rechtsstaat entkoppelt. Dies mit einer unglaublichen Arroganz und Verlogenheit. Kunden unter 50 Mio. CHF werden gedemütigt und die anderen offenbar ausgenommen. Staatliche Vorschriften werden offenbar systematisch umgangen. Der Prozess in Paris begegnet Diethelm mit einer Mischung aus Arroganz und Verschleierung. Es ist doch klar, dass die UBS nicht korrekt handelt. Die Liste ist lang und erschreckend. Selbst wenn das Verdikt zu hart ist: Weder die USA noch Frankreich lassen sich zum Narren halten von der allmächtigen UBS!
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Wann verteidigen sich diese Idioten endlich? Nicht die Banken handeln falsch. Das organissierte staatsverbrechen mit seinem High-Tax-Regime, das uns ausraubt, handelt falsch. Wo sind wir denn, dass man sich den Gerichten der Verbrecher unterwirft?
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Von einem gerechten Urteil wird man in diesem Prozess wohl kaum sprechen können. Es wird ein politisches Urteil geben obwohl das natürlich auf französischer Seite vehement dementiert wird. Interessant ist zudem, dass Viola Amherd die französische Verteidigungsministerin Parly ausgerechnet kurz vor dem UBS Urteil nach Bern eingeladen hat. Sollte es beim Milliarden Urteil bleiben wird die Schweiz wahrscheinlich den Rafale Jet in die Wüste schicken. Gut so!
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Und was ist, wenn die UBS in FR wirklich keine strafbar relevante Handlungen im grossen, organisierten Stil begangen hat? Hätte dann auf den faulen Handel mit Frankreich eingegangen werden sollen? – Das ist nur Erpressung. Wenn punktuell Hilfe zur Steuerhinterziehung vorliegt, weshalb werden nicht konkret die Verantwortlichen Mitarbeiter belangt und verurteilt? Stattdessen wird die ganze Bank angeklagt und horrende Strafzahlungen gefordert, das ist lukrativer. Wenn die Führung der UBS ganz klar weiss, dass in ihrem Laden keine organisierte Beihilfe zur Steuerflucht vorliegt, dann soll sie auch keine Strafzahlungen leisten. Das wäre doch eigentlich nur logisch und recht. Und es ist auch im Sinne der Aktionäre. Daher, bitte sich weiter wehren gegen unberechtigte Anklagen und Forderungen.
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Anscheinend ist ihm das Lachen noch nicht vergangen, vor dem Pariser “Ablasshandels-Gerichtshof“.
Trotz Affäre mit falschem Schwarzgeld und Falschgeldwäscherei, hat er doch überraschend weisse Milchzähnchen auf dem Foto, “the Billion Man of UBS“.
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Mögliche straffällige Bank?
Würden Sie bei einem möglichen Straftäter ein Konto eröffnen, und ihm ihre Guthaben anvertrauen?
So brav wie sie sich impfen lassen, kann es sich nur um Herr und Frau “Schweizer“
handeln, die Guthaben zu den Straftätern tragen. Vielleicht werden Sie dann in einiger Zeit vom Staat auch noch erneut darum gebeten den Straftäter nochmals zu retten, weil Ihre Konten nicht mehr genügend gedeckt sind, da ja den Straftätern anscheinend öfters das Eigenkapital abhanden kommt, sei es durch Bussen, Abschreibungen, oder überhöhte Boniszahlungen. -
Hä? Ich dachte die UBS hat keine Chance und es sei dumm sich zu wehren? War doch x Mal hier zu lesen? Der Ablass Deal war und ist eine Erfindung der Presse, trotzdem wird es hier als Tatsache beschrieben, der Rest des Artikels einmal mehr fast nur im Konjunktiv.
Kannst Du einmal Fakten liefern? Oder macht das zuviel Aufwand? Ist ja schon zuviel die paar wenigen Kommentare die es hier noch gibt zeitig aufzuschalten.
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langsam finanziert UBS die halbe Welt. Nach Frankreich kommt der Rest von Europa. Dann finden sicher auch die Asiaten noch was zum klagen. Schöne Aussichten.
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Sie können ja dann die Entschädigung mit Schweizer Zehnernoten mit LKW in Paris abliefern. Damit die “Pariser“ noch etwas beschäftigt werden, und die Gummihäute noch was zum Nachzählen haben.
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Markus Diethelm. He is full of himself. And full of it.
Good ol‘ Motti didn’t get that. He is just a good looking man. A suave talker. And just a trader. But no academic. Brain? Whasssat, man? If ya got cojones, why would you need a brain?
As for Aksell: He has a brain. He is a sweet talker. In theory. But not in practice …
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Eine hohe Busse uber 3 Miliarde keine probleme werden einfach aus dem Bonustopf genommen somit brauct dieUBS keine Ruckstellung zu machen ubrigens die Staranwalte sollen Klage gegen Frankreich einleten fur das Gold das Napoleon von Bern gestohlenhat
Das geht dan weiter als in die milliarden -
Fehlbaren Banken muss klar gemacht werden, dass sie nicht über
den Gesetzen stehen und allen auf der Nase rumtanzen können. -
Da hat Frankreich sich beim Verkauf ihrer Kampfjets an die Schweiz wohl aus dem Rennen genommen.
Wann zahlt die Grande Nation die Milliarden zurück, welche unter Napoleon aus Bern und Zürich nach Paris abgeführt wurden?-
@Milchkuh: Findiguet!
Muuuuuhhhh!
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hoffentlich kaufen die in Bern nicht noch Jets der Franzosen. Wär ja der Hammer
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Der Kampfjet-Deal ist schon lange abgeschlossen.
Das Beschaffungs-Theater wurde nur veranstaltet damit ein einzelner Kampfjet wie beim Grippen vor der Abstimmung nicht angreifbar war.
Das politische Spielchen hat sich ja gelohnt.
Die Schweizer werden die Jets der USA kaufen wie von Ueli mit Trump ausgehandelt. Als Gegenleistung darf vermutlich unsere Pharma weiterhin in die USA ohne grössere Hürden exportieren.Zum Glück gab es Napoleon, sonst würden die arroganten und selbstverliebten Schweizer Patrizier verschiedener Familien/Kantone noch heute mit den Mistgabeln gegenseitig auf sich los gehen.
Unser Staat, die helvetische Repuplik, haben die Franzosen gegründet. Selbst „unser“ so stolze Schweizer Franken haben die Franzosen eingeführt. Wir würden uns sonst noch heute mit Kupfermünzen gegenseitig übers Ohr hauen.
Nun ja, mit den Cryptowährungen gibt es ja neue Wege zum gleichen Ziel.. -
Vermutlich schon, viele der Politiker in Bundesbern werden eine gewissen Revanchismus an den Tag legen. Bei der Beschaffung von neuen Kampfjets, geht es jedoch primär um das für die Schweiz beste geeignete Modell. Selbstverständlich wird hier eine Koppelung der Sachverhalte versucht. Bei genauer Betrachtung hat den Bockmist die UBS begangen. Wenn man die Geschichte ein wenig verfolgt, kann man den Verantwortlichen auch einen gewissen Dilettantismus vorwerfen. Man kannte die Spielregeln, man hat dagegen verstossen, man wurde erwischt. Die Motive dafür waren die Gier der Bankverantwortlichen nach einem höheren Bonus und mehr Assets, jene der Kunden in Vermeidung von Steuern, an der Vermeidung seinen Anteil am Gesellschaftsvertrag beizutragen. Was gibt es da zu jammern, wenn man bescheisst. Wenn die Herrschaften Format hätten, ob nun Bank oder Kunden, steht man hin, steht zu seiner Tat, entschuldigt sich und kassiert die Sanktionen ohne mit einer Wimper zu zucken. Zusätzlich kann man hoffen, dass die Verantwortlichen auch etwas aus der Misere lernen.
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Versager mit Millionenbezügen!
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Soisses!
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Wenn die UBS überzeugt ist, keine Straftaten begangen zu haben soll sie diesen Prozess bis zum Schluss durchziehen. Faule, teure Kompromisse aus Angst vor politisch motivierten Anklagen müssen bekämpft werden.
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@Roman
Um welchen Preis, lieber Roman? Have you got skin in the game? Zahlst Du die 2+ Milliarden?
Wenn nicht: Halt dei Goschn!
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Unglaublich, was sich Weber und die Ermotti alles leisten und Millionensaläre reinschieben. Das Elend hört nicht auf und bald wird bestimmt der nächste Skandal aufgedeckt.
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@Veritas
Sergio schiebt sich die Millionensälere nun anderswo rein!
Nebenbei: Mein herzliches Beileid, liebe Swiss Re. Denn Ihr werdet bald erfahren, was das Sprichwort „Vom Regen (Walti) in die Traufe (Sergio)“ bedeutet. Zieht Euch warm an! Und das auch im Sommer!
Bleibt Axel. Und den sollte man schleunigst über den Rhein zurückschieben.
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Wenn ein Verlust droht, dann hat man zu wenig zurückgestellt. Nach OR unzulässig. Aber den Boni tut’s gut.
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@PM
Sie sind wohl auch ein Stegaleniker? Es heisst nicht Boni, sondern Pony!
Allein die Frage bleibt:Von welchem Pny reden Sie denn?
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Kein Freispruch und das Berufungsgericht bestätigt das Urteil der unteren Instanz in ihrer Beurteilung der Schuld der UBS. 1/3 der Geldsumme, die die UBS ursprünglich zahlen sollte, wird ihr erlassen, nämlich 1,5 Milliarden Euro. Dieses Gerichtsurteil wird erhebliche Auswirkungen innerhalb der EU haben. Sie wird den Deutschen und Italiener als Richtschnur dienen. Wer sich bei seinem EU-Heimatstaat als Steuerbetrüger von sich aus anmeldet, kommt mit der Nachzahlung seiner hintergangenen Steuern davon, dafür wird die ihn dabei unterstützende Bank verfolgt und mit schweren Bussen belegt. Englische und Schweizer Banken werden nun besonders verfolgt und mit ihren Ablegern in den von ihnen gewählten Steuerparadiese. Die EU will, dass die Schweizer Banken nur Kunden aus der EU akzeptieren, die ihre Einkommen und Vermögen innerhalb der erlaubten Steueroptimierung ordentlich versteuern. Diese ist auch beliebt in der EU. Die €-Zone hat ihre Reservewährung und Frankreich hat nicht mehr den schwachen FF. Aber diese Zusammenhänge verstehen die Schweizer Banker nicht und meinen immer noch, Frankreich brauche einen starken SFr. und Frankreich könne sich nicht finanzieren ohne einen solchen.
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Zach, mach kein Krach. Denn was Du schreibst ist so schwach.
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@Rolf Zach,
Die Medien haben diese Zahlen zwar nicht verschwiegen, aber sie haben sie auch nicht weiter vertieft. Sollte es so kommen, dürfte dies zu einer Dauerkrise des Finanzplatzes führen, die voll auf die Schweiz und ihre Volkswirtschaft durchschlägt.
Die NZZ schreibt:
„Seit Jahren geistert das Rahmenabkommen mit der EU wie ein Untoter durch die Schweizer Politik. Schuld daran ist der Bundesrat. Er sollte die Verhandlungen jetzt beenden.“
Zufall? Nein. Die Zeichen stehen in praktisch allen Belangen auf Sturm – aus den USA womöglich im heftigsten Sinne des Wortes, und dies ist nur ein kleiner Ausschnitt des Gesamtbildes.
Unsere Eliten sind auf dem Rückzug, weil der in der Schweiz seit 30 Jahren praktizierte Liberalismus undemokratisch geworden ist. Das Rahmenabkommen ist unvereinbar mit unserem Modell. Unsere Strukturen innerhalb der Justiz sind massgeschneidert auf die Eliten. So lange wir also nicht verstanden haben was das Gegeneinander der Massen und den Zusammenhalt, die Interessensgleichheit, der führenden Eliten ausmacht, so lange kann man Haare in der Suppe suchen, den Grund warum sie bitter schmeckt, findet man damit nicht. Etwas geschieht, wir werden sehen.
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Da hat Frankreich sich beim Verkauf ihrer Kampfjets an die Schweiz wohl aus dem Rennen genommen. Wann zahlt die Grande…
Wenn die UBS überzeugt ist, keine Straftaten begangen zu haben soll sie diesen Prozess bis zum Schluss durchziehen. Faule, teure…
Kein Freispruch und das Berufungsgericht bestätigt das Urteil der unteren Instanz in ihrer Beurteilung der Schuld der UBS. 1/3 der…