Boris Collardi plant offenbar seinen nächsten Coup. Er soll mit Felix Baumgartner über einen Transfer von der Credit Suisse zur Privatbank Pictet verhandeln.
Dies geht auf dem Zürcher Finanzplatz um. Dass Baumgartner Abgangsgelüste verspüren würde – zusammen mit Weggefährten –, das machte letzte Woche die Runde.
Intern dementierte der Spitzenmann der CS umgehend, das Gleiche tat die Bank nach aussen. („Das Gerücht, dass Felix Baumgartner mit Konkurrenten im Gespräch sei, ist falsch. Felix Baumgartner hat keine Pläne, die Bank zu verlassen.“)
Ein Pictet-Sprecher wollte gestern keine Stellung nehmen. Man kommentiere Gerüchte nicht, hiess es bei den Genfern.
Boris Collardi ist seit seinem Abgang bei der Julius Bär vor dreieinhalb Jahren bei der Pictet verantwortlich für Zürich und Asien. Vor Monatsfrist hat er einen neuen Prunksitz an der Zürcher Bahnhofstrasse bezogen.
Es handelt sich um den altehrwürdigen Leuenhof, der für viel Geld von einer Startarchitektin umgebaut worden war. Das Gebäude war einst der Hauptsitz der Bank Leu, die in der CS aufgegangen war.
Nun gehört die stolze Immobilie einer Immobilien-Anlagestiftung; sie ist eines von vielen Prachtsstücken, welche die CS in den letzten Jahren veräussert hat.
Collardi hat enge Links zur CS. Er begann seine steile Karriere bei der CS, war für Oswald Grübel tätig, stieg via Asien auf.
Mitte der Nullerjahre landete er bei der Julius Bär, wo er nach dem Ableben von Alex Widmer als Youngster überraschend CEO der grössten Privatbank des Landes wurde.
Das war 2009. Collardi holte rasch zahlreiche Berater und Teams zur Bär, einige von seiner alten Wirkungsstätte, der CS.
Unter ihm expandierte die Bär, was nach Collardis Abgang zu Krisen führte, vor allem in Lateinamerika. Die Finma strafte die Bank rund um Venezuela und Fifa ab.
Da war Collardi schon weg. Von der Finma erhielt er in der Zwischenzeit einen Persilschein.
Nun muss Collardi seine Pictet in Zürich und Asien zur führenden Kraft machen. Mit dem Team von Felix Baumgartner würde er auf einen Schlag an besonders Reiche aus dem Inland herankommen.
Unter Baumgartners „Premium“-Kunden befinden sich viele Schweizer Unternehmer mit grossen Privatvermögen. Darauf hat es Collardi wohl abgesehen.
Baumgartner soll Pictet in Zürich zur Macht machen, so wie ein anderes Team Collardi für Middle East bereits seit Jahren hilft. Die Rede ist von Daniel Savary und seinen Leuten, die Collardi rasch von der Bär zur Pictet gefolgt waren.
Savary und seine Leute sollen bei der Pictet bereits gut auf Touren gekommen sein. Nur ein einziger Kundenberater habe die Genfer Privatbank in der Zwischenzeit wieder verlassen, heisst es.
Das Gleiche könnte Collardi mit dem Team von Felix Baumgartner versuchen. Dieser verfügt über exzellente Beziehungen, gilt aber als schwieriger Chef.
Sein Ego sei nicht klein, so ein Insider. Ausdruck davon sei der jährlich organiserte „Felix Baumgartner Cup“, ein Fussball-Grümpelturnier im Premium-Bereich des CS-Spitzenmanns.
Das Turnier fiel wegen Corona ins Wasser. Um intern gut dazustehen, neige Baumgartner dazu, seinen Bereich regelmässig umzubauen.
Plötzlich hätten die Berater aus Basel, Bern und der Zentralschweiz ins Headquarter nach Zürich pendeln müssen, weil Baumgarnter die ganze Truppe nah bei sich haben wollte, so eine Auskunftsperson.
Unter dem Titel des Sparens gehe es Baumgartner vor allem um die Kontrolle. Er wolle seine Berater-Mitarbeiter an der kurzen Leine halten, so die Information.
Sicher ist, dass für den hochrangigen Manager – es sitzt im obersten Managementboard der CS Schweiz – die Ausgangslage nach dem Ende der Ära von Urs Rohner eine neue ist.
Rohner galt als Schutzherr von Baumgartner. Nun könnte Baumgartner bei Boris Collardi und dessen Pictet einen neuen „sicheren“ Hafen suchen.
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Die beliebtesten Kommentare
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wenn es so weitergeht auf dem finanzplatz schweiz, wird collardi früher oder später nicht CEO, sondern VR-präsident der CS. aber bis dann sind alle unschuldigen schon im gefängnis oder tot, und die FINMA kümmert sich nur noch um agrarsubentionen…
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Es ist doch selbstverständlich, dass Pictet mit Collardi verstärkt versucht Kunden bei der CS abzuwerben. Dies tun alle Privatbanken, wie Bär und Lombard Odier, wenn nicht sogar die in diesem Bereich sehr zurückhaltende ZKB, die in der Schweiz von den grossen Banken die einzige ist, die ein AAA hat und dies sogar weltweit anerkannt wird.
Im Gegensatz zu Pictet und Bär kann die ZKB der Schweizer Kundschaft auch auf kommerziellen Gebiet entgegenkommen. Interessant bei der CS ist, auch in deren Trade-Finance Geschäft zu wildern, wo sie doch der Schweizer Spitzenreiter nach den Franzosen ist, da in diesem Bereich die UBS unter Ospel und Wuffli nicht mehr daran interessiert war und dieses Geschäft seitdem bei der UBS ein eher bescheidenes Dasein fristet. Ob die solide Kundschaft aus der Schweiz und aus den EU-Ländern, hauptsächlich aus Deutschland und Italien, weiterhin daran interessiert ist, ihre Einkäufe an Dienstleistungen bei der CS teuer als üblich auf dem Markt zu bezahlen, ist wohl eine offene Frage.
Wie jetzt allgemein endlich in der Öffentlichkeit bekannt wird, ist die CS ein Loch in New York ohne Boden und geniert keinen Ertrag, sondern nur komische Geschäfte mit Risiko verbunden mit extremen Gehältern, die noch höher sind als bei der erfolgreichen Goldman Sachs. Wenn diese Leute noch 6 Monate auf der Gehaltsliste sind, wird die CS sich nicht mehr erholen können. -
Nach über 70% Wertverlust in der Ära Rohner ist es höchste Zeit, dass António Horta-Osório („OHA“) diese Bank radikal ausmistet. Projekte streichen, Stäbe abschaffen, Dealyering, sich von teuren Unternehmensberatern trennen, das Chairman’s Office verkleinern und – last but not least – alte Seilschaften kappen und sich von Non und Low Performern trennen. Das ist eine Heidenarbeit, denn von letzteren gibt’s bei der CREDIT SUSSE nach wie vor (zu) viele.
Wenn AHO seinen Job gutmacht und keine Rücksicht nimmt, sage ich Ende April 2022 OHA. Denn dann steht der CSGN-Kurs bei CHF 16 und nicht bei lumpigen CHF 9.58.
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Oh, Sam. Dein Horizont scheint noch jung…
Die CS war mal bei CHF 75.- und ebenso bei CHF 6.-
Ob jetzt 9,50 oder 16 ist doch völlig egal (ausser du bist eine kurzfristige Trading-Heuschrecke?)
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Wer glaubt, dass Horta ausmistet, glaubt an ein Märchen. Dann müsste der Personalbestand halbiert werden.
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Was gibt es bei der CS zu wildern? Topshots? „Ironie off“ 🙂
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sehr geiler comment
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„Wildert Collardi bei der CS?“
Also, ich wurde bisher nicht angefragt -
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eher Sekretärinen…..
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@ CS Hausmeister Hans: Sie sind höchstwahrscheinlich überqualifiziert und kein Ja-Sager und Bückling.
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@ SwissRe: Bei dem Aussehen hilft dem guten Boris auch sein ganzes Geld nicht viel
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Vielleicht sind Sie nicht wild genug!?
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@ Ficki Pollard: Boris kann sich wohl mehr als nur eine Schönheits-OP leisten, was es schlussendlich bringt, ist ne andere Frage.
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@Vicky Pollard
„bei viel Geld und Macht wird man um den Verstand gebracht“
und ich meine nicht Ihn damit.
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Baumgartner zu Pictet: das würde mich wirklich wundern. Weiss nicht, wie die zwei zueinander stehen. Aber Felix war noch nicht so eine grosse Nummer, als der Boris die CS verliess.
Meine Wette ist: Baumgartner kann eigentlich nur CS – ob er jetzt noch das Risiko für einen Wechsel nimmt, ist zweifelhaft. Muss schon etwas Schlimmes passiert sein, wenn er dieses Nest verlässt. -
Endlich mal wieder Borisnews! Immer noch crescendo trotz vieler Anschuldigungen.
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Das Niveau der CS kann tatsächlich noch tiefer sinken, wenn dieser unsägliche Typ angestellt wird.
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Du bist auch Einer von den Typen hier, die den Bericht gar nicht mehr lesen…wäre es nicht so tragisch, müsste man darüber lachen
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Jetzt verschwinden, passt 100% zu Felix. Ein Opportunist, der die Straßenseite wechseln muss, wenn er gewissen Leuten begegnet. Der Boris macht auch alles fürs Geld. Das passt doch bestens. Felix sein Vater, der leider zu früh gehen musste, war ein loyaler Raiffeisenbanker mit Rückgrat. Der Boris ist allerdings nicht so nice und easy wie der Thomas oder André. Bin gespannt
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Wer noch etwas drauf hat, macht sich mal asap vom Acker.
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Wir schwierig bei beiden Grossbanken… das mit dem was drauf haben.
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Unglaublich, mit Wirtschafts-(untergangs)kapitän Collardi und Baumgartner mit dem zweifelhaften Ruf als Chef und vorallem mit seinen vielen Kundengeldern aus dubioser Provenienz reichen sich zwei die Hände, welche ein rotes Tuch sind für den sauberen Finanzplatz Schweiz. – Da läuten gleich die Alarmglocken bei der Ueberwachungsbehörde!
Mit dieser Neuakquisition könnte die Finma gleich eine Ueberprüfung starten bezüglich Legal und Compliance der Neugelder-Herkunft.
Aber Collardi hat ja Erfahrung mit solchen Untersuchen aus seiner Zeit bei der Bank Bär, welche jetzt seinen vergifteten Nachlass mühsam aufarbeiten und die toxischen Kunden teuer zu Lasten der Aktionäre entsorgen müssen!-
Dazu wäre noch zu sagen, dass Collardi ja nie „verurteilt“ bzw. keine Strafe erhalten hat, nur so einen Quasiverweis. Das ist ein Armutszeugnis für die Finma resp. für die Schweiz. Dieser Hasardeur gehört aus der Bankenwelt entfernt!
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„Felix Baumgartner Cup“, ich lach mich kaputt.
Mal sehen wo seine „Fangemeinde“ bleibt wenn er seinen Status nicht mehr hat. Traurige Gestalten auf beiden Seiten. -
Felix Baumgartner Cup: Was hat das mit Ego zutun? Es ist ein toller Anlass – im Gegensatz zu all den „prunkvollen“ Golfturnieren. Bratwurst und Bier. FB würde der Pictet gut tun und der CS schmerzen.
Unglaublich, mit Wirtschafts-(untergangs)kapitän Collardi und Baumgartner mit dem zweifelhaften Ruf als Chef und vorallem mit seinen vielen Kundengeldern aus dubioser…
Was gibt es bei der CS zu wildern? Topshots? "Ironie off" :-)
"Felix Baumgartner Cup", ich lach mich kaputt. Mal sehen wo seine "Fangemeinde" bleibt wenn er seinen Status nicht mehr hat.…