Markus Hongler erhielt gestern nur 53 Prozent der Delegierten-Stimmen für die Wahl in den VR des Berner Versicherers Mobiliar. Damit war klar: Das geplante Präsidium kann sich Hongler abschminken.
Der Fall ist einzigartig. Es brauchte den Aufstand der Delegierten eines behäbigen Konzerns wie der Mobiliar, um einen machtgetriebenen Manager in die Schranken zu weisen.
Hongler wollte alles: das Präsidium bei der Mobiliar, wo er zuvor als CEO seine Nachfolgerin mitküren konnte, das Präsidium bei der Luzerner Kantonalbank, der führenden Bank seiner Heimat, weitere Mandate.
Einst ging um, dass Hongler sich 2018 als neuer Präsident der Raiffeisen-Gruppe ins Spiel gebracht habe. Übernahme gewisser Vincenz-Altlasten gegen Wahl zum Präsidenten, so soll Honglers Angebot gelautet haben.
Ob das zutrifft, ist ungewiss. Sicher ist, dass Honglers Mobiliar mit der Raiffeisen später einen engen Schulterschluss hinkriegte. Die Mobiliar löste die St.Galler Helvetia als langjährige Partnerin der Raiffeisen ab.
Und: Hongler wurde doch noch Präsident einer Bank, nämlich der Luzerner Kantonalbank. Er sehe kein Problem mit einem Doppelmandat Mobiliar und KB, so der Machtmensch aus Bern in einem Artikel der Luzerner Zeitung.
Schliesslich sei er schon seit 2018 im VR der Bank, meinte der Luzerner. „Bisher gab es keine Interessenkonflikte. Falls es dazu kommen sollte, gelten die Ausstandsregeln.“
So einfach. Nun hat Hongler den Bogen überspannt. Ausgerechnet die Genossenschafter der Mobiliar zeigten dem King von Bern den Meister.
Es hat lange gedauert. In Honglers CEO-Zeit fallen unzählige Akquisitionen und Beteiligungen, die Fragen aufwerfen.
Eine, die besonders zu reden gab, ist die 25-Prozent-Beteiligung am Medienhaus Ringier. Was will die Mobiliar mit einem Verleger? Ringier sei mit ihren Online-Töchtern eine Chance, so Hongler. Man könne viel lernen.
Unterstützt wird Hongler von der Berner Grosskanzlei Kellerhals Carrard. Dort sitzt mit Beat Brechbühl ein freisinniger Strippenzieher zuoberst. Präsident SC Bern, bis vor kurzem Präsident Airport Belpmoos.
Brechbühl schaffte 2018 den Sprung in den VR der Mobiliar. Was er dort an Mehrwert bringen soll, leuchtet nicht ein. Sicher aber ist, dass Brechbühls Kanzlei auf weitere Mandate der Mobiliar hoffen kann.
Hongler spannte sich mit seinem Einfluss als Mobiliar-CEO ein Netz von Freunden und Abhängigkeiten. Nun ist er gestürzt. Das gestrige Misstrauensvotum ist historisch für die Schweiz.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der CEO Hongler muss abgesetzt werden, seit Jahren ist der Umbau bzw. die Optimierung im Bereich der Fahrzeug-Schadensvergütungen nicht erfolgt. Es gibt nach wie vor kein Anreizsystem für die Garagen- und Carrosseriebetriebe in der Schweiz, seit Jahren ist der Umbau bzw. die Optimierung im Bereich der Fahrzeug-Schadensvergütungen nicht erfolgt. Es gibt nach wie vor kein Anreizsystem für die Garagen- und Carrosseriebetriebe, die Fahrzeugteile für die Schadensreparatur zum günstigsten Preis einzukaufen, -z. B. spart der Betrieb beim Einkauf für die Versicherung, sollte die Mobiliar dem Betrieb 50% von der Einsparung rückvergüten, hunderte von Millionen können so bei der Schadensvergütung eingespart werden.
Durch Unterlassung der Optimierung bei den Schadensvergütungen können die Versicherungsprämien der entsprechenden Versicherungen nicht gesenkt werden, durch diese Vernachlässigung können keine günstigeren Policen am Schweizer Markt angeboten werden, somit wird der Gewinn der Mobiliar nur mit Mühe wachsen zum Nachteil aller Genossenschafter..
Unter dem CEO Hongler geht nichts voran, er ist seit Jahren mit sich und seinen Kumpanen selbst beschäftigt.
Ein muss nun ein neuer CEO eingesetzt werden, welcher mit klarem Ziel die Marktführerschaft in der Schweiz anstrebt mit den dazu erforderlichen Optimierungen in allen Bereichen.-
Nebst der Wirrheit Ihres Kommentars sticht auch Ihre Unkenntnis der Sachlage heraus…. Hongler ist seit Ende 2020 nicht mehr CEO der Mobiliar.
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Brechbühl hat mit der Sache rein gar nichts zu tun. Offenbar hat IP etwas gegen den Anwalt und seine Kanzlei. Aber einverstanden : Die Sache mit dem Mobiliar Präsidium ging in die Hose. Schade. Denn was Hongler bei der LUKB erreichen kann, ist fraglich. Eine teure Versuchung, in der Heimat zu glänzen.
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über den Arbeitgeber könnte man Bände erzählen. zB Fichen + HR.
Allgemein: sehr spezielles Verständnis von und über Frauen (die beiden hohen Tiere kommen halt von der gleichen anderer Gesellschaft). Arbeitet der ex-Top Gewerkschafter rund um Stalking & Co übrigens immer noch im geschützten Berner Hauptsitz?
King hat wider interner Empfehlungen und Expertisen hunderte Mio verlocht. u.a. Dealmaking by Thailandreise sei Dank…
Keine der zwei ganz grossen Investments haben intern oder am Markt einen Nutzen gestiftet. Geschützte Werkstatt am Hauptsitz. Ich kann jeden Mitarbeiter dort nur bedauern, welcher in dieser Komfortzone verbleibt.-
Sie haben leider völlig Recht!
Eine Sauerei, wie Hongler die Genossenschafts-Millionen an Freunde und Ergebene verteilt hat und natürlich persönlich auch nie zu kurz gekommen ist. Mit der halben Milliarde mal eben 2 VR-Mandate bei Ringier gekauft und sich so den Altenteil gesichert.
Intern bei der Mobi schütteln die Leute schon lange die Köpfe – ausser man gehört zu Honglers Entourage um Kunst und public responsability (da lachen ja sogar die Hühner).
Kurz: das „System Hongler“ hat der Mobi geschadet und ihren vormals guten Ruf beschädigt.
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Egal welchen Skandalstein man in Bern umdreht – zuoberst hockt immer der üppige Brechbühl Beat von Kellerhals Carrard. Immer und immer wieder die gleiche Person. Ob Postfinance, Flughafen Belpmoose, Hockeybuben, Mobiliar, Tü-Ta-To-Poschtautooo, Untersuchungen und Beratungen zur Postautoaffäre .. ob als Berater des Bundes oder der Bundesbetriebe oder als Beisitzer in ebensolchen Gremien. Das kann man schon garn nicht mehr als Filz betiteln – und mit Good Governance hat das schon längst nix mehr zu tun. Als während langer Jahre Compliance-Geplagter finde ich derlei Verhalten in höchstem Masse verwerflich. Aber eben – in Bärn ticken die Uhren anders. Das war schon immer so – und erklärt auch elegant, warum Kellerhals Carrard von der Grösse her zwar top ist in der Schweiz – aber gefüttert wird die Maschine mit dicken bundes- und bundesnahen resp. bernischen ‚Heimmandaten‘. Da hats kaum ein grösseres Mandat aus der „freien“ Wirtschaft drunter. In Zürich oder Basel müht man sich mit Scheidungsmandaten, Kleinkriminelle und Arbeitsplatzschlägereien auf Stündelerbasis rum.
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Der Hongler ist in den letzten Jahren mit dem Geld der Genossenschafter auf Einkaufstour gegangen und hat völlig willkürlich Firmen zusammen gekauft.
Ähnlichkeiten mit einem ehemalig hoch angesehen Banker sind rein zufällig.
Gleichzeitig ist für den Kunden z.B. in Sachen Digitalisierung nichts, aber auch absolut nichts zählbares zu sehen. -
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Schade um die Mobi. Eine der wenigen noch wirklichen starken und guten echt schweizerischen Versicherungen. Auch die nun scheinbar in der Hand von gierigen Nichtsnutzen und Deppen. Wo führt das alles nur hin?
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Dicke & dichte Seilschaften (Filz) :
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Zuschanzen von Posten,
Begünstigung wo immer möglich,
Vettern-Wirtschaft a gogo,
Absprachen bei Vergabungen,
Wuchernde Mandate gegen Konkurrenz,
Machtausbau durch Ausgrenzung,
Beeinflussung der Medien,
Krankhaftes (Grössenwahn) Akkumulieren von Dritt-Firmen, oder Teilen davon!Fazit: ein Staat im Staate.
Die Bananen-Republik wird manipuliert und stranguliert!„Der Hongler ein Jongleur“
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Hongler – Brechbühl – Grosskanzlei Kellerhals Carrard – hätte nicht gedacht, dass man all die Banker in der Bananenrepublik Schweiz im Versicherungsunwesen noch übertreffen kann bezüglich Mauschelei!
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Dass Hongler mit seinem antiquirten Verständnis von Good Corporate Governance im Allgemeinen und Vermeidung von Interessenkonflikten im Speziellen völlig aus der Zeit gefallen ist, wurde nun offensichtlich.
Er gehört halt eben auch zu der Gruppe der Sessekleber, die meinen, sie seien so einzigartig, dass es ohne sie nicht ginge. Was für eine bemitleidenswürdige Fehleinschätzung bzw. Selbstüberschätzung!
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Wie schön, die Mobiliar-Genossen
haben den Macht-Hengst abgeschossen. -
Schon wieder so eine Genossenschaft mit einem selbstherrlichen Capo und verfilzten Strukturen. Ist dort die Corporate Governance im Lot? Schaut der Regulator wieder mal zu?
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Ohje die Mobiliar. Über diesen Arbeitgeber könnte ich Geschichten erzählen, dass einem die Haare zu Berge stehen…
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Dann tun Sie es doch. Statt auf Kindergarten zu machen.
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Ja und die Mobiliar vermutlich über Sie ….
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Dieser hirnrissige joint-venture mit dem Medienhaus hat mich veranlasst, sämtliche Policen (rund ein Dutzend) zu kündigen. Schade, denn die Betreuung durch die Agentur war stets einwandfrei. Aber wenn man auch dort nicht erbaut war über jenen sonderbaren Deal, sagt dies doch einiges aus über die Diskrepanzen zwischen der Basis (wo das Geld verdient wird) und realitätsfernen, vermeintlichen Topshots, die letztlich auch nur Angestellte sind.
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Die CS sucht noch solche Typen, Aemter sammeln, von der Materie nichts verstehen und ein paar Milliönchen fliessen.
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Weiterbildung in den USA, das sagt ja in der Regel schon einiges. Man könnte auch sagen Weiterbildung zum „Paten“. Was ich Herr Hongler sicher nicht wünsche ist alles Gute, gute Gesundheit und ein langes Leben. Was ich ihm wünsche: Diese Mitteilung würde im Militär mit dem Stempel „STRENG GEHEIM“ VERSEHEN.
Wie schön, die Mobiliar-Genossen haben den Macht-Hengst abgeschossen.
Dieser hirnrissige joint-venture mit dem Medienhaus hat mich veranlasst, sämtliche Policen (rund ein Dutzend) zu kündigen. Schade, denn die Betreuung…
Dass Hongler mit seinem antiquirten Verständnis von Good Corporate Governance im Allgemeinen und Vermeidung von Interessenkonflikten im Speziellen völlig aus…