Gestern gings für einmal nach oben. Die Aktie der CS schoss um fast 3 Prozent hoch. Der UBS-Valor reagierte mit +0,7 Prozent verhalten.
Was war los? Die CS ist vom Haken. Das Fed, also die mächtige US-Zentralbank, sieht die Nummer 2 gleich wie alle übrigen 22 wichtigen Banken in Übersee als gut gerüstet für Krisen. (Nota bene: Das Fed-Plazet basiert auf Trading-und Gegenpartei-Risiken von Herbst 2020, also vor den jüngsten CS-Verlusten.)
Die Anleger nahmen das Verdikt vom Abend Schweizer Zeit offenbar voraus. Es war nach dem 5-Milliarden-Crash mit einem US-Hedgefund und dem Debakel mit den Greensill-Fonds nicht selbstverständlich.
Nun kann der neue starke Mann, Präsident Antonio Horta-Osorio, kurz Sir „Antonio“, vorwärts machen mit dem Umbau.
Dieser soll in drei Wochen in Bad Ragaz über die Bühne gehen. Am jährlichen Strategiemeeting im Grand Resort stellt der VR der CS unter Hortas Führung die Weichen.
Ein Ende von Big Trading zeichnet sich ab. Ins Bild passen die jüngsten Abgänge hoher Investment-Banker. Sie scheinen den Braten zu riechen.
Gestern berichtete Bloomberg von langen Gesichtern unter den Tradern nach einem Auftritt von Horta. Dieser habe das Private Banking der CS über den grünen Klee gelobt. Zum Big Wheeling&Dealing gabs kaum ein Wort.
Alles deutet auf ein Ende der CS als grosse Investmentbank hin. Intern verlangte Horta von den Zuständigen Zahlen zu den einzelnen Bereichen. Und siehe da: Das Trading hat laut einer Quelle seine Kapitalkosten kaum je eingespielt.
Das würde heissen: In guten Jahren floss das Geld in die Taschen der Masters of the Universe, in schlechten mussten die Bank respektive ihre Eigentümer die Zeche zahlen.
Ein Vertreter dieser Welt ist Thomas Gottstein. Der CEO wurde gross mit Firmendeals im Bereich Investment Banking.
Nun konnte laut dem Insider auch Gottstein seinem neuen Boss Horta nicht klarmachen, was dieser Teil der CS als Ganzes gebracht hat.
Kein Wunder, fragt heute die „Bilanz“ auf ihrem Cover, ob Gottstein die Krise als Chef überlebe. „Angezählt“, meint das Magazin. „Kann Thomas Gottstein die angeschlagene CS retten?“
Nicht zwingend, so die Meinung der Journalisten. Das hat seine Gründe. Gottstein gab, kaum im Amt, die Order, im Trading Vollgas zu geben.
Die CS landete darauf mit Karacho an der Wand. Die Verluste im Fall Archegos sind eine einzigartige Pleite.
Langfristig noch schlimmer ist der Greensill-Skandal. Weil die CS grosse Privatkunden, die viel Geld mit den Supply-Chain-Fonds verloren haben, nicht rasch schadlos halten kann, drohen Prozesse und Imageschäden.
Gottstein ist bei Greensill mitten drin. Er telefonierte früh mit Alexander Greensill, einem anderen englischen Geadelten („Commander“), und versicherte diesen, die CS werde ihn nicht fallenlassen. We will not let you down.
Im Sommer 2020 lagen längst interne und externe Warnungen auf dem Tisch von Gottstein und dessen Risikochefin Lara Warner.
Die beiden Spitzenleute im CS-Headquarter haben Greensill und seinen Hauptkunden Sanjeev Gupta aber nicht raus auf den Paradeplatz bugsiert, sondern sie akzeptierten für Greensills Finanzgruppe noch einen Extrakredit.
Alles in der Hoffnung, mit Greensill und Gupta weiter viel Geld und Boni zu generieren.
Dabei zeichnete sich ab, dass die einzige Sicherheit für die Fonds, nämlich die Garantie durch Tokio Marine, einen Versicherer, per 1. März 2021 fallen könnte.
Man habe erst Ende Februar 2021 erfahren, dass dieses Szenario drohe, so Gottstein vor 3 Monaten in einem grossen Interview in der NZZ.
Effektiv zeigen Gerichtsunterlagen, dass spätestens per 1. September 2020 klar war, dass Tokio Marine innert Kürze den Stecker ziehen dürfte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Diese Banken haben ja alle um das Jahr 2008 herum viele Milliarden aufgebuchter Dollars von der FED erhalten.
CS wurde von der FED damals mit $262 Milliarden frisch erfundenen Dollars und FED-Bilanzverlaengerung aufgepfupft, ansonsten waere das gesamte Finanzsystem schon damals aufgeflogen.
Ist doch klar das der „US-Stresstest“
positiv ausfaellt, ansonsten waere das gesamte Betrugsfinanzsystem der Finanzmafia und deren kriminelle Verschwoerung bereits gecrasht und zusammengebrochen. Nun dauert es halt etwas laenger bis der Grossbetrug auffliegt. -
Die Aktie schiesst hoch?????? Sie ist immer noch tiefer als…. 1995! Eine unglaubliche Performance. Das Geld ging offensichtlich viel stärker in die Boni des obersten Managements als zu den Aktionären oder in den Börsenkurs.
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Weder Gottstein noch der Herr Antonio Horta-Osorio wird die CS weiterbringen. Die tun so mit Mimik Gestik und geschliffenen Worten als könnten sie es. Denke an TT zurück Aktie von 22 auf 26 hoch um danach unter 10 zu fallen. Ihre Hauptaufgabe ist fünf Jahre den Anleger Hoffnung zu machen, und selber zu hoffen das so lange noch was in der Kasse ist um sich Fürstlich zu entlöhnen. Dann haben wir die CS Aktie bei 3 bis 4 Franken. Der einzige wo die CS auf Kurs bringen kann ist Herr Grübel. Der wird sich dies nicht mehr antun wollen.
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Greensill hätte auch jeglichen „Streßtest“ bestanden. Oder auch Madoff usw.
Streßtest ist ungefähr so aussagekräftig wie die jährlich zwischen den großen Banken hin- und her-oszillierenden „Bank of the year awards“.
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Bad Ragaz, das Altersheim der Schweiz. Schon nur beim Durchfahren mit dem Zug am Bahnhof aber erst recht, wenn man aussteigt, sieht man die ganzen Hochbetagten bei denen Ragaz so beliebt ist.
Paßt zur CS, daß das Treffen dort stattfindet. Die Bank ist auch hochbetagt. -
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Ob Gottstein für die beiden fraglichen Debakel verantwortlich ist, ist unerheblich. Als CEO muss er aber die Verantwortung dafür übernehmen und die Konsequenzen davon ziehen.
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Der nimmt nur Bonus, von Verantwortung keine Spur.
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Die CS ist nur dann „vom Haken“ des FED wenn nicht noch so ein Debakel auftaucht wie Greensill oder Archegos. Da Sir Antonio offenbar alles durchleuchtet und die Leute auseinandernimmt, wird das mit jedem Tag etwas unwahrscheinlicher. Man hat ihn schon Napoleon genannt, z.B. im Tagi. genau so einen braucht die CS.
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Nie hats mehr Einkommensmillionäre im Qualenhof als wenn die +100 CS Topshots einfliegen. All die Möchtegern-„Entrepreneurs“ die hoffen, mit ihrem Tomi auf dem Green ein bisschen plauschen zu können.
Dabei brennt die Bude. -
Ein weiterer Artikel im mittlerweile gewohnten Stil von IP: 1/3 Fakten, 1/3 Halbwahrheiten und 1/3 frei erfunden.
Das Strategiemeeting der CS findet übrigens nicht in drei Wochen statt, sondern ist bereits über die Bühne gegangen. Haben LH und sein angeblicher „Insider“ (auch) das tatsächlich verschlafen?
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dann ist die mischung ja ähnlich wie in anlageprospekten gewisser AM Abteilungen.
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Korrektur: Alex Greensill ist kein Sir / Ritter. Er hat ein CBE (Commander of the Order of the British Empire). Höchster Orden, aber noch nicht Ritter.
Enjoy. -
Gottstein ist schon fast Geschichte. Er wird das Jahr 2021 als CEO NICHT überleben. Er ist ein Verwalter und kein Innovator. Bye Bye Thomas Gottstein
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Gar nichts wird sich ändern, solange der alte verkrustete Filz kleben bleibt.
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Der lange Schatten des Versagers Rohner!
Wenig tröstlich, dass dieser so in die Banken-Geschichte der Schweiz eingehen wird.
Er wird es mit seinen abgezockten Boni überleben… -
Ein Neuanfang muss und kann nur zwingend ohne Gottstein erfolgen, weil dieser als CEO für die Debakels Archegos & Greensill verantwortlich ist und die Aktionär schädliche, total überrissene Vergütungspolitik der letzten Jahre unter Rohner voll mitgetragen hat um selber immer wieder unverhältnismäßig zu profitieren.
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Die Braut wird für den Verkauf aufgehübscht.
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@ loomit: Habt Ihr wieder Internet Zugang!
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Seit wievielen Jahren schreibt ihr frustrierten Loser das schon?
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Das bei dem „Stresstest“ keiner durchfällt, das dürfte schon im Voraus klar gewesen sein. Zu den Greensill/Archegos Skandalen: Thomas Gottstein wird zwangsläufig gehen müssen, weil er in verantwortlicher Position als CEO ist, und somit genau so im Bilde gewesen sein muss. Es ist nicht verständlich, warum man die Risikochefin (zurecht) opfert, der CEO aber nach wie vor im Amt bleiben kann.
So etwas gibt es nicht, das ein CEO von nichts irgendeine Ahnung hat, oder wichtige Dinge nicht an ihn herangetragen wurden.Warum kommt hier von den Eigentümern nichts? Müssten die nicht auch ein Interesse an einer skandalfreien und gut laufenden Bank haben?
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naja, die eigentümer haben die cs vielleicht, weil sie sie für bestimmte Transaktionen gut gebrauchen können, die etwas mehr eintragen, als so ein bisschen EK-Rendite.
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Ich finds toll wie die Norweger und Saudis die Idioten der Finazwelt sind. Waerend die CS Bubis am Zuerichsee ein Ei nach dem anderen legen, anstelle diese Truppe zu entlassen und diesen Miststall abzuwickeln warten die wie Ihr Volksvermoegen zerstoert wird. Jeder Norweger und Saudi sollte die Verantwortlichen in deren ihren Staatsfonds zur Verantwortung ziehen.
Am Schluss faengt der Fisch immer am Kopf an zu stinken
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Bei der Credit Suisse hat es in den letzten Monaten soviel Leichen an die Oberfläche geschwemmt, da ist garantiert noch ein ganzer Friedhof unter dem Paradeplatz versteckt.
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@ loomit: Bei Dir müsste man dringend die Medikamente neu einstellen!
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@ Psychiater: Eher bei der CS-Führungsriege
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Ich hab gehoert es gibt bei der CS mindestens 2 weitere Greensill aehnliche FAelle
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Bad Ragaz, wo sonst – ein Paradies für Golfer, und teurer gehts auch nicht. Gottstein muss schliesslich Prioritäten setzen. Die waren schon immer beim Golf (Profi-Handicap mit CEO-Teilzeitpensum).
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Hauptsache gemeckert heute Profi-Golfer. Dies ist eine VR-Sitzung, welche nicht der CEO einberuft oder organisiert. Dementsprechend hatte Gottstein mit Sicherheit nichts zu sagen, wo diese stattfindet. Der Wutbürger schert sich jedoch nicht um solche Details.
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Auch die Deutsche Bank hat nach dreimaligem Durchfallen den „wichtigen“ US-Stresstest bestanden…
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Im Moment muss man der Fed einfach vertrauen. Aber was ist, wenn sie bescheinigt, dass eine Bank stabil ist und sich das später als falsch herausstellt? Der Prozess muss transparent sein.
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Wenn du einen km in 3:00 laufen kannst, heisst das noch lange nicht, dass du nie einen Herzinfarkt kriegst. Logischerweise sind Stresstests nur so gut, wie die Daten aus der Vergangenheit sind. Treten neue „Unabwägbarkeiten“ ein, weiss doch keine Sau, was die für Auswirkungen haben (können). Eine Bankbilanz weist immer Risiken auf, gäbe es keine bräuchte es diese Institute auch gar nicht. BTW Hat im Zusammenhang nichts mit der „Entlöhnung“ der „Möchtegernrisktaker“ zu tun.
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Dann passiert schlimmsten Falls ein Dominoeffekt und die FED rettet erneut alle internationalen Grossbanken.
ALLE in der Schuld des grossen Satans. Alle Staaten erpressbar. Somit erklärt sich dann auch, warum alle Länder und Banken die selben „Schurkenstaaten“ boykottiert und somit sabotiert. Kein Wunder gibt es etwa 120 externe US-Lufftwaffenstützpunkte und Truppen, ausserhalb der USA.
Habt ihr Bankster Euch das schon mal überlegt, oder sind bloss die IT-Crypto-Nerds so schlau, um darüber Bescheid zu wissen?
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Je schneller dieser Stein Gottes weg ist, desto besser für die CS und den CH-Finanzplatz. Vielleicht macht der Portugiese endlich das Richtige und schickt diese Geldvernichtungszampanos im Trading in die Wüste.
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Absolut richtig 👍
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Wer besteht den Stresstest nicht?
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Die Deutsche Bank zum Beispiel?
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naja, wir erinnern uns gut, im mittlerweile vergessenen 2006 und auch 2007 waren sich alle Experten und supervisor einig: keine Gefahr…. diese Institutionen sehen nicht einmal, dass ein Berg auf sie fällt …. stellen Sie sich einen Tzunami vor …. in gewissem Sinne ist er Teil „dieses Systems“: die wenigen, die den unerwarteten Gewinn und die Geschenke an Null Kosten und keinen Marktrisiko tragen…. die vielen, die auf dem Bürgersteig landen und nie wieder auf die Beine kommen … sehr effektiv, oder?
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Das tönt für einmal einwandfrei:
Big Bonus Banking ist vorbei.-
@ Theater; Quatsch, mit dem FED Persilschein fängt Big Bonus erst so richtig an!
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Big Bonus wird nie vorbei sein bei der CS und der schleimige Gottschalk kriegt dann noch viele Monate den Lohn, Golf ist ja teuer und der Steuerberater auch.
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Der Grund des gestrigen Kursanstiegs des CS Titels auf 9.67 (2.86%) lag in der Höherstufung von Berenberg auf Buy von Hold mit einem neuen Kursziel von 11.
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Buy CS kann ja nur ein Laie sagen, da kommt noch viel Dreck an die Oberfläche, wenn er nicht vertuscht werden kann.
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Berenberg-Hochstufung ist genauso viel wert wie ein bestandener Streßtest oder ein Preis „Bank of the year“:
Nix.
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Die CS besteht den Stresstest – Wow, super. Das FED hat gar keine andere Wahl mehr, als zu verkünden, dass alle Systemrelevanten Finanzinstitute den Stresstest bestehen. Ansonsten, können sie das Ende des Systems gleich mit verkünden. Wusste nicht, dass der „boiling point“ so nah der Explosion steht. Sch…..
Je schneller dieser Stein Gottes weg ist, desto besser für die CS und den CH-Finanzplatz. Vielleicht macht der Portugiese endlich…
Bad Ragaz, wo sonst - ein Paradies für Golfer, und teurer gehts auch nicht. Gottstein muss schliesslich Prioritäten setzen. Die…
Das bei dem "Stresstest" keiner durchfällt, das dürfte schon im Voraus klar gewesen sein. Zu den Greensill/Archegos Skandalen: Thomas Gottstein…