Thiago Frazao hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Vom einfachen Kundenberater arbeitete sich der Banker in den letzten 10 Jahren bei der Genfer Familienbank Mirabaud die Karriereleiter hoch.
Die Krönung geschah vor 2 Jahren. Da wurde Frazao zum „Limited Partner“ gekürt. Seither zählt der Chef des Lateinamerika-Geschäfts zu den acht Obersten des Instituts für die noble Kundschaft.
Im Handelsregister vollzog sich rund um den Aufstieg Eigenartiges. Bis Ende 2017 war Frazao unter seinem richtigen Namen mit Wohnort in einem Villenviertel von Genf eingetragen.
Per Anfang 2018 tauchte er unter einem anderen Namen auf. Thiago Thiago hiess der Mirabaud-Banker nun. Wohnsitz: Wollerau SZ.
Frazao lebt somit seit 3 Jahren offiziell im Kanton Schwyz, 30 Autominuten von Zürich entfernt. Er führt in der Limmatstadt ein Lateinamerika-Team, das er von der Julius Bär geholt hatte.
Die Bank versank im Venezuela- und Fifa-Latam-Strudel.
Laut einer Quelle soll Frazao nur wenige Tage im Monat am Mirabaud-Sitz in Zürich, nahe beim See, aufkreuzen. Die meiste Zeit verbringe er in Genf, am Hauptsitz der Privatbank. Dort würden die Weichen fürs Business gestellt.
Gemäss dem Insider würden der Mirabaud-Teilpartner und seine Frau rechtlich gesehen in Trennung leben. Die Partnerin erscheine aber weiterhin an offiziellen Anlässen an der Seite des hohen Bankers.
Ein Sprecher der Mirabaud wollte sich nicht zu Fragen nach dem Steuersitz ihres Topmanns äussern. Das sei dessen private Sache. Thiago Frazao reagierte nicht auf mehrere Kontaktversuche.
Wo er in Wollerau seine Bleibe hat, erscheint unter dem Register-Eintrag „Thiago Thiago“ nicht. Unter „Thiago Frazao“ findet sich in der „Adresshistorie“ ein früherer Eintrag in einem wenig prestigeträchtigen Wollerauer Quartier.
Der 44jährige Frazao stammt aus Brasilien und hat auch einen Pass von Frankreich. Als Limited Partner partizipiert er am Gewinn der Mirabaud, besitzt jedoch keine Stimmkraft.
Die Handelsregister-Einträge werfen die Frage auf, ob Frazao mit Blick auf die bevorstehende Beteiligung an der Mirabaud seinen offiziellen Wohnsitz nach Wollerau verschoben hat. Dort sind die Steuern attraktiv.
Warum der Wohnungswechsel vom Genfer Villen-Vorort mit viel Natur ins Wollerauer Betongebiet nicht unter seinem korrekten Namen erscheint und der hohe Private Banker statt dessen unter „Thiago Thiago“ auftaucht, bleibt unklar.
Auch dazu wollte sich Frazao nicht äussern.
Aus Sicht der Steuerbehörden ist bei mehreren Wohnsitzen entscheidend, wo jemand seinen Lebensmittelpunkt hat. Dieser liegt in der Regel dort, wo man „zusammen mit seiner Familie wohnt, seine Freizeit verbringt und in Vereinen aktiv ist“.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
vielleicht könnte tatsächlich einmal geklärt werden, warum der Kanton Genf oder vor allem auch der Kanton Zürich nichts gegen diese asozialen Steuerhinterzieher unternimmt, die vorgeben im Kanton Schwyz zu leben, aber eigentlich in Genf oder Zürich residieren. Damit betrügen sie jeden ehrlichen Steuerzahler im Kanton!
-
Wenn die Steuerämter nur einen Funken Effizienz und Ideen hätten, so würden sie folgendes feststellen:
Viele reiche Privatpersonen leben hauptsächlich (5Tage/Woche) an einem Ort und 2 Tage/Woche in einem anderen Ort wo sie ihre Schriften haben und steuerpflichtig sind. An jenem Ort wo sie hauptsächlich leben und Steuer bezahlen müssten, besitzen und wohnen diese Leute in einer Immobilie welche nach aussen einer Gesellschaft gehört, welche aber diese Privatperson zu 100% kontrolliert.Ich kenne folgenden Fall: Diese Privatperson sitzt sogar noch in einem Ausschuss der Gemeinde in welcher diese reiche Person keine Steuern zahlt……. -
Das ist doch die altbekannte Masche: Man mietet in der steuergünstigsten Gemeinde irgendein billiges Loch und meldet sich dort an. Dann verschwindet man und spart zehntausende von Steuerfranken jedes Jahr. Derweil lebt man im attraktiven Genf, meistens jedenfalls. Wenn die GE-Steuerbehörden das akzeptieren, dann sind sie selber schuld. Jedenfalls wissen sie es jetzt.
-
Was geht den der Wohnsitz des Herrn Thiago lh an?? Neidhämmelei eventuell??
-
-
Im Banking ist Vertrauen die wichtigste Währung, so zahlreiche Broschüren und Selbstauskünfte. Da interessiert die Rechtsstaatlichkeit schon.
-
-
If you look in Geneva you have plenty of people who work here and offically reside in places too far to commute to and from on a daily basis
I know a banker who is domiciled in Zug and is the head of a division in a bank in geneva, yes he is maybe once a week in Zurich but that is not Zug. Tax benefit 18% vs 33%.
What is most SCHOKING is that employers HR departments are fully aware and don’t care about it. It can only change if the state goes after the companies supporting this tax efficient domiciliation.
Another example not linked to tax is how many B permit expats with family still residing in ocuntry of origin, with CH B permit. Soon C permit and one day Swiss citizen not having spent more than a few holidays in CH.
Swiss are simply too naive, counting on the honesty of its people… -
Bin seit 2-Jahren aus Rio de Janeiro zurück und bei einer Privatbank auf dem Platze Zürich tätig, angemeldet habe ich mich bisher nicht, bin doch nicht blöd…
-
Blöd nicht, aber asozial.
-
Und wahrscheinlich auch nicht nur asozial sondern abklärungswürdig 😉
-
-
Oh, eine Bank/Banker/Bankerin, die belügt, betrügt, beschei**t, lügt und vertuscht. Das ist ja die neueste Erkenntnis, seit „geschnitten Brot“.
Gibt’s nicht neues in China? Da ist doch sicher irgendwo ein Sack Reis umgefallen? Das kommt nämlich wesentlich seltener vor, als mein Einstiegssatz oben. -
…Äuglein auf: steuerbescheissende Banker bieten keine Gewähr mehr. Ist Finma-Praxis, aber nur wenn einer die Finma weckt.
-
Sollte der Herr tatsächlich ein Steuersünder sein, so hoffe ich sehr, dass Wollerau sich nun an seine Fersen heftet. Dies im Sinne aller ehrlichen Steuerzahler.
Was aber der „Insider“ mit dem Getratsche über „rechtlich gesehen in Trennung leben“ und „Partnerin erscheint weiterhin zu offiziellen Anlässen“ meint ist absolut irrelevant. Schön, wenn sich zwei nicht die Köpfe einschlagen und wenn sich die 2 nur zum Schein scheiden lassen, dann ist das auch ok. Vielleicht lebt es sich eigenständig gesünder. Ob unter einem oder zwei Dächern. -
Tja – typisch und „Ottonormalverdiener“ muss Vergabungen über wenige Hundert Franken „beweisen“ und zig Dokumente liefern während Firmenvertreter die Kosten der Steuererklärung erstattet erhalten von Firmen anstatt als Lohnbestandteil aufgerechnet und andere Ihre „Hurereieskapaden“ bezahlt erhalten über die Firma als Bankchef, die Ehefrauen mit Businessjet in die Ferien gratis fliegen etc. oder eben Wohnsitzspielereien steuerlich absetzen können – für solche Dinge sind die Steuerverwaltungen restlos überfordert! Die „Kleinen“ gängelt man und die grossen lässt man tricksen (dabei wäre dort schlussendlich steuerlich auch was zu holen und ein Aufwand Wert …)
-
Dies klappr aber nicht für jeden.
Einer Dame war der Status Wochenaufenhalter in Rüschlikon nicht gewährt worden. Sie wollte den Steuersitz in Freienbach, ihrem Heimatort haben, wo sie noch Familie hat. Dort besitzt sie eine Eigentumswognung, die sie auch am Wochenende bewohnt. Die Wohnung in Rüschlikon ist zudem nur halb so gross. Das Pendeln aus Freienbach nach Zürich wäre für sie sehr anstrengend, aufgrund zahlreicher Krankheiten. Der Lebensmittelpunkt ist zudem gar nicht beachtet worden. – Bei einer älteren und krankheitsgeplagtwn Dame ist es vermutlich leichter einen solchen Entscheid durchzusetzen. – Pfui!-
Da könnte sie Einsprache machen und würde dann wohl zu akzeptieren sein (Eigentum und Familie am Wohnort, somit sicher auch in Vereinen etc).
-
-
So schummelt man sich durch unsere Schweizer 🇨🇭Gesetze. Die Studierten und Gelehrten steuern unser Land und so gibt es halt gesetzliche Schlupflöcher. Im Graubereich sind Steueroptimierungen lukrativ.
-
na ja einige topshots die sich mehrheitlich in zh rumtreiben und hier ihre kleinen sümmchen kassieren einie schöne wohnung z.b. im mobitower haben ihren steuerwohnsitz in sz. das ist doch nix neues …
-
Aus Sicht der Steuerbehörden ist bei mehreren Wohnsitzen lediglich entscheidend, wo jemand seinen Lebensmittelpunkt hat, heißen kann er aber wie er anscheinend will.
-
Es kommt darauf an, welcher Name in seinem Pass steht: bei einem Eintrag ins Handelsregister ist immer die ID/Pass massgebend. Wenn sein Heimatland ihm einem auf diesen Namen ausgestellt hat, muss das HRA ihn so übernehmen… Tipp: bei der Gemeinde schriftlich eine Adressauskunft beantragen (kostet ca CHF 20.00), dann hat man auch den richtigen Namen.
-
-
Das Foto der genannten Person sagt schon alles aus..
-
Das Foto dieses Brasilianers sagt kein Vetrauen aus. Wo schsut den Mirabsud auch hin?
Wie kann ein Brasilianer von sich aus Wollerau kennen?
Ein Bezug zur Schweiz besteht sichrr nicht!
Eine Abklaerung bezueglich weiser Weste taete unserer Reputación gut.
-
-
Ob es bei den Kunden dieses Bankers um das redliche Anlegen von redlichem Geld geht?
-
das machen alle, unseren oberen.
unser bürgerliche mehrheit sorgt
auch regelmässig für nicht mehr
steuerkommissäre.
wieso nicht? -
Thiago F “El Narcisista” lives mostly in Geneva. Everybody @ Mirabaud knows this. Looks like accepted by his employer.
-
Ich finde es richtig, dass Herr Thiago sich nicht äussern will; es geht nämlich überhaupt niemert nichts an ! Ob er Steuern bezahlt, ist seine Privatsache (Eigenverantwortung !) !!
-
Herrlich, diese feine Ironie. Steuern sind Privatsache. Rechtstaatlichkeit ist auch Privatvergnügen, gell?
-
-
Hier werden Milliarden Steuersubstrate verschenkt.
Gerade bei Bankern. Bei Vontobel, Bär und den Grossbanken ist dies gang und gäbe, dass man einen fiktiven 2. Wohnsitz angibt. -
bitte nochmals recherchieren: Aus Sicht der Steuerbehörden ist entscheidend, wo jemand seinen Lebensmittelpunkt hat. Dieser liegt in der Regel dort, wo man am meisten Zeit verbringt.
-
Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Kanton die Handys ausgelesen hat. Dann weiss man in wenigen Minuten, was Sache ist.
-
Das stimmt nicht, Hau Degen.
Im Artikel wurde es genau richtig wiedergegeben: der Lebensmittelpunkt wird so gewertet, wo man Familie/Partnerschaft hat, in Vereinen dabei ist etc. Am zweiten Wohnort kann man sich dann als Wochenaufenthalter anmelden, wobei diese Gemeinde teils genauer prüft, ob diese Person wirklich nur unter der Woche da ist (weil ihr somit die Steuereinnahmen entgehen). Dh Genf könnte in dem Fall mal genauer schauen (zB mittels Strombezug an Weekends etc). Auch wird für den Wochenaufenthaltsstatus jährlich ein neuer Heimatausweis verlangt und ggf. neu geprüft.Niemandem einen Fehler unterstellen, wenn man keine Ahnung hat….
-
-
Was ist hier die Story ausser dem Blaming dieses Mannes durch eine andere gekränkte, vmtl durch ihn in Abseits gestellte Person?
Halb Wollerau und Kanton SZ wären leer, wenn die Steuerbehörden kontrollieren würden.
Dieser Artikel ist somit einzig und allein eine sinnlose und vorsätzliche Diffamierung des Mirabaud Angestellten, da der Verursacher dieses Artikel nicht gerne zum Steueramt gehen möchte und persönlich eine Anzeige abgibt.
Herr LH – sie werden in solchen Fällen „missbraucht“, was ihrer Reputation und dem Blog im Ganzen schadet.
-
Wie war das doch gleich mit der Rechtssicherheit. Höchstes Gut und der Grund, weshalb hier investiert wird?
-
Das mit dem halbleeren Wollerau mag stimmen. Umso eher muss auf mögliche Steuervermeidungen durch Wohlhabende hingewiesen werden. Alle anderen, die sogenannten Dummen, zahlen meist ehrlich ihre Steuern ohne diese Reichentrickli. Würde das achselzuckend hingenommen, dann würde das zu sozialem Sprengstoff. TNT wäre ein Dreck dagegen.
-
-
Herr Hässig, wenn Sie abends mal in dieser Region (Höfe, March etc.) mit dem Auto unterwegs sind werden auch Sie erkennen, dass es seeeehr viele Wohnungen/Häuser gibt die unbeleuchtet sind.
Klar die Leute können alle noch beim Apero oder in den Ferien sein, aber seien wir mal ehrlich, wer lebt schon freiwillig über einem Autobahntunnel ;-).
Grüsse und schönes Wochenende.
-
Was soll dieser Kommentar zu Wollerau? Jedem ist bekannt, dass Wollerau ausschliesslich aus „wenig prestigesiösen“ Quartieren besteht.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist: einigermassen schöne Umgebung, oder tiefe Steuern.
-
Eine Schweinerei, leider gibt viele skrupellose Banker. Sie können sich den Rachen nie genüg stopfen. Kein Wunder gibt es immer wieder skandale. Diese Personen schaden nur den Finanzplatz.
-
Wenn die Banken anständig wären, müssten wir alle weniger Steuern bezahlen. Die fördern ja Steuerhinterziehung.
-
-
Da scheint er ja in bester Gesellschaft zu sein. Die oberste Rechtschefin der Vontobel ist im steuergünstigen Kanton Zug ansässig. Doch mehrheitlich verbringt man die Zeit in der Romandie und Frankreich. Ob das in dieser Funktion die richtige Einstellung ist?
-
Nicht ungewöhnlich. Ein anderer war auch jahrelang in Wollerau wohnhaft zu seiner Arbeitszeit bei Pictet in Genf. Weil es doch so viel schöner ist am Zürichsee.
-
Als Brasileiro weiss er eben, wie man Touren veranstaltet und in Wollerau nimmt man jeden, der viel Geld, wie auch immer, einstreicht, um die Steuern minimal zu halten, ohne genauer hinzuschauen.
-
Krumme Touren hiess es, bitte nicht zensieren!
-
-
Die Leute werden nicht gescheiter. Leider scheint sich keiner mehr daran zu erinnern was dem ex-Chef von der Clariden Leu Bank, der letzte reguläre CEO, der von der Credit Suisse Trust kam, passiert ist.
War damals auch in diesem Forum ein längeres Gesprächsthema.
Mal schauen ob sich die Geschichte wiederholt. Allen Steuer ehrlichen Bürgern wäre dies zu wünschen. Jedoch wird dies nie geschehen, denn die zuständigen Behörden sind alles Schweizer Behörden. -
Sein Sitz sei Wollerau,
doch scheint‘s kennt ihn dort keine Sau. -
Who cares?
-
Jeden der korrekt versteuert – am Ort wo er seinen Lebensmittelpunkt hat. Monaco ist auch so ein Fall – etliche Schweizer Steuerflüchtlinge und sind ständig in der Schweiz! Da muss man wohl etwas genauer hinsehen!
-
Herr Hässig, wenn Sie abends mal in dieser Region (Höfe, March etc.) mit dem Auto unterwegs sind werden auch Sie…
Herrlich, diese feine Ironie. Steuern sind Privatsache. Rechtstaatlichkeit ist auch Privatvergnügen, gell?
Was ist hier die Story ausser dem Blaming dieses Mannes durch eine andere gekränkte, vmtl durch ihn in Abseits gestellte…