Die Preise für Häuser und Wohnungen im Land kennen keine Grenzen mehr. Nun springt die Julius Bär als wichtigste Schweizer Vermögensverwaltungs-Bank auf den Expresszug auf.
Sie erwirbt 83 Prozent an der bekannten Immobilien-Vermittlerin Kuoni Mueller & Partner. Deren Chef behält eine Minderheit und soll als neuer Head Real Estate Advisory die Bank im Geschäft mit Boden und Beton zu neuen Höhenflügen führen.
Die Pläne reichen weit. Es geht darum, den reichsten Kunden insbesondere aus dem Ausland den immer rarer werdenden Schweizer Boden und die darauf stehenden Häusern zuzuschanzen.
Der Kauf von Kuoni Mueller (KMP) ist laut Bär der erste Schritt auf dem Weg zu einem flächendeckenden Angebot. Von Zürich aus, wo KMP gross ist, will die Bär-Bank als Nächstes die Westschweiz mit dem Hotspot Genf und das Tessin mit Lugano erobern.
Vom bisher reinen Hypotheken-Finanzierer hin zur Rundum-Beraterin für alle, die exklusiven Wohneigentum im Alpenstaat erwerben wollen – so die Idee.
Den Alteingesessenen, die das Land über die Jahrzehnte aufgebaut haben, führt das Vorhaben der Julius Bär in aller Deutlichkeit vor Augen, was sie im Bauch längst spüren. Ihre Traum-Immobilie können sie vergessen.
Die Geldschwemme mit den hochschiessenden Vermögen der Begüterten sowie die offenen Grenzen treiben die Immo-Preise im Land der Eidgenossen in aberwitzige Höhen. Wer nichts erbt, bleibt aussen vor.
In Lohn und Miete, so die Zukunft für Herr und Frau Schweizer. Grund und Boden landen hingegen bei den Erfolgreichen und Reichen aus dem Ausland – Bär&Co. leisten den nötigen Support.
Die Schweiz prosperiert, so der Einwand, sie ist gefragt wie nie. Eine Insel der Glückseligen und des Wohlstands in einem überschuldeten, verbeamteten Europa.
Nicht falsch. Doch das eigene Land kommt den hier verwurzelten Leuten abhanden. Den Banken kanns recht sein, sie profitieren wie nie zuvor.
„Die verwalteten Vermögen stiegen um CHF 52 Mrd. auf ein neues Rekordhoch von CHF 486 Mrd., was einer Zunahme von 12% seit Ende 2020 entspricht“, meldet heute die Julius Bär für die Periode Januar bis Juni.
Unter dem Strich verdiente die führende Privatbank im ersten Halbjahr mit 600 Millionen so viel wie seit langem nicht mehr.
Das Gewinnplus bedeutet einen Anstieg um nahezu einen Viertel – aus dem Stand und dank viel Rückenwind mit Taxpayer-Money.
Falsch, meint Bär-CEO Philipp Rickenbacher im Communiqué zum Resultat von heute früh. Das Resultat sei Abbild der eigenen phantastischen Leistung.
„Die Qualität unseres Geschäftsmodells wird durch den leidenschaftlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden sowie durch effiziente und skalierbare Abläufe unterstützt“.
Der Schweizer prophezeit, dass der Höhenflug weitergehe. „Nach dem rekordhohen Konzerngewinn im ersten Halbjahr gehen wir aus einer Position der Stärke in die zweite Jahreshälfte.“
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Die beliebtesten Kommentare
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KMP-Portfeuille/MitarbeiterInnen: Eine Chance zur längst fälligen Dynamisierung.
Da werden noch einige Immogesellschaften aufgekauft werden. Die Zeiten werden anspruchsvoller und schön gesättigt will man ja nicht richtig arbeiten.
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Die Gier ist keine Krankheit des Herzens, sondern eine Geisteskrankheit.
Schaut sie euch an diese gierigen Soziopathen. Egal wie gross das Leid sein wird, welches sie mit ihrem grenzdebilen Handeln verursachen. Die Zeche werden am Ende wir Steuer-, Konsum- und Schulden-Sklaven begleichen, wenn das System wieder mal crasht. Die Dummheit grüsst. Längst könnten wir uns via Internet und anderen Kanälen gegen dieses Raubrittertum organisieren.
Wie wollen die Schafe die Implikation der Handlungen von diesen Soziopathen auch verstehen, a) sind sie einverstanden mit diesen Handlungen und demnach zu dumm b) in der geistigen Umnachtung der Überflussgesellschaft in der Konsum-Illusion gefangen und c) mit der Verleumdung des Artensterbens, der Ungleichheit und des Klimawandels beschäftigt.
Wie geisteskranke Frösche im Wasserkocher – wird doch alles nur ein bisschen kranker, dümmer, toter, ungleicher, ärmer, stürmischer und heisser – stupid!
Kurz, wir sind verdammte Schwachköpfe.
Niemand
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Lukas, bring einen gut recherchierten Artikel zu Lex Koller und Lex Friedrich und wie diese heute konkret und in welchem Ausmass umgangen werden. Die Mehrheit der Schweizer will das nicht.
Herrscht hier also relevanter Missbrauch, so kann die 4.Gewalt sensibiliseren und damit die Lücke schliessen. Auch in dem sie politische Entscheidungsträger und Beamte indentifiziert, die solche Immodeals durchwinken. Ein klassischer Trick ist die Firmengründung nur für den Erwerb einer Immobilie… gibt es wahrscheinlich auch bei Autoren, die für IP regelmässig publizieren.
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Verbeamtetes Europa? Als ob es hier nicht verbeamtet bis zum Abwinken zugeht.
Und wie sich die Beamten und Politiker hier bedienen, haben wir diese Woche erlebt mit dem freiwilligen Abgang eines SP-Schulbeamten für läppische 650.000 Stutz.
Und so ein Schulbeamter verdient jährlich 189.000 Franken, etwa soviel wie der Ministerpräsident eines kleineren deutschen Bundeslandes oder der Staatspräsident irgend eines EU Mittelmeerlandes. Einfach Durchgedreht.
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„durch den leidenschaftlichen Einsatz unserer Mitarbeitenden“ da fällt mir gleich der ein: https://insideparadeplatz.ch/2021/03/01/baer-banker-selbstbefriedigung-im-zoom/
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KMP hat wohl im letzten Moment mit dem Exit einen lukrativen Preis erzielt. Bei dem aktuell ausgetrockneten Markt, dem Preisdruck und der grossen Konkurrenz. Möchte nicht wissen wie die Auftragsbücher aussehen…
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Das sich die Bären etwas diversifizieren, müsste den diesbezüglich doch immer kritischen Medien eigentlich recht sein. Mich stört im Ganzen eigentlich einzig, dass das Management jetzt schon zu wissen glaubt, wie sich die Eigenkapitalrendite in den nächsten zwei, drei oder auch fünf Jahren entwickeln wird; solcherart fiktive Planspielchen wurden m.W. Mitte der Nullerjahre auch von den beiden Universalbanken kundgetan. Wir haben es alle mittlerweile hautnah miterlebt, was die Konsequenzen sein können.
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Für den Eigentümer der KMP sicherlich ein guter bzw. der bessere Deal. Wo die Reise mit den Immobilienpreisen noch hingehen wird, lassen wir mal offen. Jeder Preis, den man auf diesen hübschen Portalen sieht, wird nicht bezahlt. Wenn man Glück hat, hat man einen Banker, der sich die Sache genau anschaut und die richtigen Fragen stellt.
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Super Sache, ich plädiere im Gegenzug dafür, dass Engel & Völkers, Walde, Ginesta und alle anderen Feld Wald und Wiesen-Makler jetzt auch eine Banklizenz bekommen und dann Private Banking selber machen, die Immobilienmakler sind genauso clever wie die Private Banker, dann braucht es keine Banken mehr. Alles aus einer Hand bei Engel & Völkers, Luxuslmmos, Vermögensverwaltung, Hypotheken.
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Das hat schon was, sich am Grundbedürfniss eines jeden Menschens – einem Dach über den Kopf – bereichern zu wollen.
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Wieso genehmigt die FINMA einer Bank die Akquisition eines Nicht-Finanzinstituts?
Und morgen betreibt die Bär ein Anwaltskanzlei, übermorgen einen Kiosk, und nächste Woche einen Cloud Service Provider?
Wohin soll das führen? Wie überwacht die FINMA die branchenfremden Aktivitäten, und stellt sicher, dass Fehler im Industriegeschäft der Bank Bär nicht zu Lasten der Bankkunden gehen???
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Ein Blick auf Rickenbacher und ich weiss Bescheid. Charakterloser und geldgieriger gehts nicht mehr und die Schweiz ins Ausland verkaufen, nur um noch mehr Kohle einzustecken. Von Verdienen kann keine Rede mehr sein.
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Gute Objekte zu guten Preisen kauft man unter der Hand direkt vom Eigentümer. KMP verkauft lediglich Ladenhüter die offensichtlich zu teuer sind aber mit viel Marketing-Gesülze und bescheuerten Makler-Sprüchen manchmal trotzdem einen Käufer finden.
nur überteuerte Objekte die einfach keinen Käufer finden.
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@Immoheini: Immer auf der Suche nach Unbedarften! Dreaming is not forbitten.
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Gerade am Bodensee-Ufer, vor allem beim Filetstück in Horn direkt am Bodensee (Areal der pleite gegangenen Raduner), scheinen die Preise wie schon seit Jahren zuvor am rechten Zürichseeufer durch die Decke zu gehen. Jeder möchte sich noch den letzten Grund, direkt am Seeufer, sichern…
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Das passt zum Charakter von Rickenbacher, Ausverkauf der Heimat um seinen Bonus zu erhöhen. Der wird immer mehr wie Collardi und hat seinen Charakter auch in der Garderobe abgegeben.
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Rickenbacher hechelt dem fahrenden Immobilienzug hinterher.
2 Titel aus der Hitparade von gestern: „Johnny comes lately“, „Es fährt ein Zug nach nirgendwo.“
12 Vermögenszuwachs; phantastische Leistung! Entspricht in etwa dem Anstieg des S&P 500. -
Fleissig, arbeitsam, stets alle Pflichten erfüllend, sieht der Schweizer Mittelstand, von der wirtschaftlichen und politischen Elite verraten, seinem Untergang entgegen. Traurige Entwicklung.
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Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich frage mich, ob dieses Geschäftsmodell aufgeht.
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@René Maier
Sie scheinen mit Ihren Informationen nicht auf dem letzten Stand zu sein. Was im Sahnen-Land und in Genf eventuell mit vorgeschobenen von Schweizer angeblich dominierten Gesellschaften im Einzelfall funktionieren kann, geht in den Deutsch Schweizer Kantonen schon längst nicht mehr. Selbst langjährig etablierte Schweizer Bauherren müssen bei jedem Geschäft transparent die wirtschaftliche Berechtigung respektive schweizerische Provenienz für Grundstücks- und Immobilienakquisitionen lückenlos nachweisen können. Sonst heisst es Rückabwicklung der Transaktion mit finanziellen Einbussen. Soeben hat Blick online vergangene Woche einen Fall explizit aufzeigen können, der in dieses Kapitel passt. Bitte nachlesen! -
Julius Bär ist damit weder alleine noch ein Pionier. Die Margen beim Zins- und Anlagegeschäft geraten immer mehr unter Druck, daher suchen sie neue Ertragsquellen, und hoffen auf Synergien.
Raiffeisen hält mit Casa bereits einen Immovermittler, ebenso die Valiant mit Agent Selly. Die Migros Bank hat sich vor 2-3 Jahren an einem anderen Zürcher Immo-Dienstleister beteiligt (CSL). Die Kantonalbank in Luzern baute eigenständig ein Immobilienberatungszentrum auf, um Kunden Lösungen anzubieten, und erhöhte zuletzt ihre Beteiligung beim Assetmanager Fundamenta (nachdem mit Crowdhouse die Synergien wohl doch nicht allzu gross waren oder die Wertebasis schlicht zu verschieden…). Beim Bewerter IAZI hat sich die Angebotsplattform Immoscout24 eingekauft, welche wiederum von Ringier gehalten wird. Deshalb wird der IAZI-CEO auch über den gesamten Verlag zu allen immobiliennahen und -fernen Themen zitiert, auch wenn das Knowhow von IAZI ausserhalb von Bewertungen überschaubar ist.
Diverse Fin-Prop-Techs erhalten zudem ebenfalls Kapital von Banken und Versicherungen (Price Hubble). Die Suche nach den zukünftigen Erträgen führt dazu, dass fleissig Kapital angelegt und neue Ertragsquellen gesucht werden.
Die guten Dienstleister zeichnen sich durch Agilität und Flexibilität aus, um den ändernden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Ob das mit einer Bank im Hintergrund gelingen kann, wird sich zeigen. Allerdings führen diese Beteiligungen in der Regel dazu, dass schlecht ausgerichete Dienstleister länger überleben, weil fleissig Geld eingeschossen wird. Will ja keiner auf der Bank eingestehen, dass die Beteiligung ein Fehler gewesen wäre… Wie auch immer: Der Markt ist lebendig und bleibt spannend!
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In diesem Land hat jede Frau, jeder Mann mit der Volljährigkeit unabhängig vom Bankkonto eine gleichwertige Stimme.
In den Letzten 50 Jahren gab es deutlich mehr als ein halbes Dutzend Volksabstimmungen zum erweiterten Themenkreis.
ALLE Bremsversuche zum Teil mit 2/3 Mehrheit abgelehnt.
Nicht NUR die ach soooo Bösen Kapitalisten haben mit Zielgerichteter Empfehlung in die entsprechende Richtung gedrückt und geworben die ach soooo ,,menschenfreundlichen“ sich sooooo sozial gebende Linke hat mit etwas anderen Argumenten in die gleiche Zielrichtung geweibelt.
Tja selber schuld‚ jede Dummheit fordert ihren Preis, der wird oft erst auch nach Jahrzenten eingefordert. Der wird vorhersehbar wann auch immer, pfefferscharf ausfallen.
Die einen Bezahlen mit verdunstetem (bis Null+Minus+sozialem Elend) Kapital, die anderem mit sozialem Elend.LOGO hinterher sind ALLE aber auch ALLE OHNE Schuld.
Dem Lieben Gott ist es voll egal, ein gewisser A. Einstein brachte es auf den Punkt. Grenzenlos ist nur das Universum UND die Dummheit des Menschen. -
Uns bringen nebst den Hypozinsen,
Immo-Beratungsfees zum Grinsen. -
Guter Schachzug von KMP, vor Ende des Immobilienbooms verkauft.
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@Moralapostel: Blabla-Behaupten oder kennen sie die Kaufdetails?
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Wenn Private Banker sich ins Immobiliengeschäft stürzen ist das Ende des Betongoldes nicht mehr weit.
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„Immobilien an reiche Kunden vor allem aus dem Ausland zuschanzen“
Wie soll das funktionieren Herr Hässig? Schon einmal etwas von Lex Koller und für den Kanton Zürich aufgesetzte Lex Friedrich gehört?-
Lex wie bitte. Auch schon einmal gehört, dass die Lex Friedrich noch löchriger ist, als ein Emmentaler und in weiten Landesteilen offenbar laufend ausgehebelt wird. Und was machen die Behörden? Sie schauen weg. Ich denke nicht, dass die vielen Beispiele aus dem Berneroberland und anderen Landesteilen alle frei erfunden sind.
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und was ist denn mit sawiris und co. bitte? alle die von ex bundesräten als denkmal erlassenen gesetze werden großzügig mit ausnahmebrwilligungen von den gleichen behörden umgangen. alles klar?
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Die Lex Koller gilt nicht für selbstgenutztes Wohneigentum.
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Zitat: „ Die Pläne reichen weit. Es geht darum, den reichsten Kunden insbesondere aus dem Ausland den immer rarer werdenden Schweizer Boden und den darauf stehenden Häusern zuzuschanzen“
Wie soll das funktionieren Herr Hässig? Schon einmal etwas von Lex Koller und für den Kanton Zürich aufgesetzte Lex Friedrich gehört?-
Du glaubst wohl auch noch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann!
Die Praxis sieht nunmal anders aus als deine Theoriefolien.
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Guter Schachzug von KMP, vor Ende des Immobilienbooms verkauft.
Wenn Private Banker sich ins Immobiliengeschäft stürzen ist das Ende des Betongoldes nicht mehr weit.
Lex wie bitte. Auch schon einmal gehört, dass die Lex Friedrich noch löchriger ist, als ein Emmentaler und in weiten…