Das Wunderkind des Bankenplatzes versucht sein Glück im Osten. Jan Schoch, aus dem kleinen Appenzell gross mit Leonteq geworden, dann nach einem Machtkampf in Ungnade gefallen, taucht mit einem gigantischen Immobilien-Projekt in Serbien auf.
In Belgrad plant Schoch zusammen mit Partnern aus Serbien und bekannten Schweizer Unternehmen wie der Baufirma HRS einen Komplex mit über 750 Wohungen und einem grossen Kommerzteil.
Dieser sei zum Teil für die Schweizer Botschaft vorgesehen, schreiben Schoch und seine Mitstreiter in einem Mail an potentielle Investoren. Über die nächsten 2 bis 2,5 Jahre soll das Vorhaben im Umfang von rund 85 Millionen Euro realisiert werden.
Die erwarteten Verkäufe aller Wohnungen sollen über 100 Millionen Euro einbringen, mit entsprechendem Gewinn für die Finanz-Investoren.
Schoch ist auf zwei Ebenen aktiv. Zunächst als Präsident und Miteigentümer einer Firma namens Serbia Prime Site One AG mit Sitz in Gonten im Appenzell, die letzten Herbst an den Start gegangen war.
Die Serbia Prime Site One will gemäss der Offerte mit dem Geld der Investoren das Land in der serbischen Hauptstadt Belgrad kaufen. Sobald das geglückt sei, würde das Vorhaben auf einen Schlag realisiert, was die Kosten um 5 Prozent senken würde.
Damit Schochs Firma, die also eine Art Bauherrin verkörpert, loslegen kann, braucht sie genug Cash. Deshalb die erwähnte Finanzierungsrunde. Diese läuft über die Anova Partners, wo Schoch ebenfalls mit an Bord sitzt.
Schoch allgegenwärtig: Bei den Finanzierern, beim Planer und Bauherr. Wie viel eigenes Geld er in Serbien investiert, bleibt offen.
Selber sind Schoch und seine Partner überzeugt vom Potenzial Serbiens und dessen Property Marktes.
„Serbia inhabits 7.1 million people in old communist buildings that were built between 1950 and 1980“, schreiben sie im Investment-Mail. „The last 15 years have been characterized by increasing prosperity, driven by rising salaries, which has led to higher incomes for the state and the individual.“
„In Belgrade, the unemployment rate fell from 18% in 2014 to 7.5% at the end of 2019. The median income has increased by 50% over the past decade. Despite these tendencies, there are still only 35,000-50,000 modern standard apartments in Belgrade for around 1.4 million inhabitants.“
Hoch schiessender Wohlstand, grosse Kaufkraft, riesige Nachfrage nach modernem Wohnraum, die noch lange nicht befriedigt ist: In diese Lücke will Schoch nun mit seiner Serbia Prime Site One vorstossen.
Damit der Plan aufgeht, brauchen Schoch&Co. den Cash der Mitinvestoren. Für das Risiko sollen diese nicht zu kurz kommen. „The expected profitability of the project varies between EUR 15 million and EUR 38 million“, locken sie.
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Das Grundkonzept ist hervorragend.
Warum aber gerade ein Schweizerlein von den Lokalherren mit viel Profit bedacht werden soll?
Wo die gesamte Regierung und Polizei in Serbien vollkommen korrupt ist, und wo die Spezialeinheit der Polizei sich aus ehemaligen Drogenhändlern rekrutiert und diese protegiert – Quelle Radio SRF.
Ein Bauprojekt in dieser Grösse in der Hauptstadt eines korrupten Landes kriegt nur die lokale Mafia à la Berlusconi über die Bühne. Dort verbleibt auch das gesamte Geld.
Man kann da noch so lange „hervorragende“ Verträge abschliessen.
Plötzlich verzögert sich eine Genehmigung, verteuert sich eine Lieferung, entsteht eine neue Steuer, verzögert sich ein Verkauf.Wie viele Wohnungen hat Schoch in Belgrad mit lokalen Zulieferern und Behörden schon gebaut?
Da muss man klein anfangen und wasserdichte Beziehungen über Jahrzehnte aufbauen.
Wer das hat, der kann mit 100% Garantie enorme Renditen im Osten machen, allem voran im Immobiliensektor.
Dem Pleitier Schoch darf man das natürlich auf eigenes Risiko gerne zutrauen.
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Es kann ja sein, dass die Bedingungen im serbischen Immo-Sektor und insbesondere im Raum Belgrad so verlockend sind wie oben beschrieben. Dann könnte das Ganze gelingen. Wie die politischen Rahmenbedingungen dort sind und ob die zu einem Stolperstein werden können, muss das Konsortium und Herr Schoch wissen.
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Anova ist Derivate-Bude, siehe Webseite oder auch Stellenausschreibungen. Bewerber sollen Erfahrung in Derivaten mitbringen.
Das kann ja was werden. Schoch ist wieder im Derivate-Busineß aktiv wie bei Leonteq.
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Das kommt nicht gut mit dieser Firma aber stört mich nicht, ich investiere nur in seriöse Firmen.
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Wer Serbien und insbesondere Belgrad etwas tiefer kennt- und das aus dem Blickwinkel Geldgeber weiss, dass man sich in diesen Gefilden ganz schnell eine blutige Nasen holen kann!
Selbst in Kosovo, wo man eine gewisse rechtsstaatlichkeit „kennt“, gehen Investoren aus der Schweiz allermeistens mit einem enormen Verlust aus dem Rennen- so geschehen mit einem Wasserprojekt eines gewissen Bernhard Fanger und dessen Geschäftspartner Thomas Schöffler mit Drini I Barthe!Da lasse ich mir lieber einmal mehr die Füsse massieren, als das ich jemals in diesem Gebiet überhaupt auf die Idee kommen könnte, an einem Investment mitdabei sein zu wollen, Punkt.
Das „Risiko“ von Schoch selbst dürfte überblickbar sein- er kassiert ja schon in beiden Unternehmen ab…., lässt das Projekt skalieren, schwadroniert wortgewannt den Investoren enormes Potential vor und, schon ist es geschehen….
Wenn ich nur schon daran denke, wie die Rohstoffe massiv angezogen sind in den letzten 12 Monaten, würde mir vor Graus mir auch noch die letten Haare ausfallen- ja, ich bin ein Beton und Kies Mensch der Birken liebt!
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Wo Sie Rechtsstaatlichkeit im Kosovo kenngelernt haben verwundert. In einem Land, dass international von der Weltgemeinschft nicht vollumfänglich politisch annerkannt ist und im Prinzip nur für Menschenhandel oder Organhandel stabil steht. Von der Arbeitslosigkeit nicht zu sprechen, fehlende Industrie, nicht bekannter Dienstleistungssektor.
Sie verstehen von der Region rein gar nichts, wenn Sie nicht mal diese Basics kennen. Den vielen Text ersparen Sie uns bitte. Vielleicht hat der Blick noch etwas Platz für Sie…
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Nordkorea lässt Grüssen. Haben Sie nun auch Zensur bei
IP. Was Ihen nicht passt weg damit, jämmerlich -
Er hat ja schon mal einen Schuh rausgezogen mit Immobilienprojekten.
Offenbar hat er wenig daraus gelernt. -
Wieder einer, der fremdes Geld im Osten verlocht. Die mafiösen Strukturen in Serbien kennt er hoffentlich. Da kassieren einige mit, schlussendlich ist die Kohle weg und gebaut wurde nix.
Es gäbe auch noch günstige Batteriefabriken zum Investieren. -
85 Mio verbauen und durch Verkauf der Wohnungne 100 Mio erlösen, also 15 Mio Gewinn, das kann man auch in der Schweiz haben. Ohne Balkan-Risiko.
Weiter unten ist dann die Rede von 15 bis 35 Mio Gewinn. Eine breite Spanne, aber kann man auch so interpretieren, daß sicherheitshalber nur von 15 Mio ausgegangen wird. Zieht man aber Marketingkosten für Geld-ins-Haus-schaffen (Investoren-Werbung), für Vermittlung Verkauf der Wohnungen usw. usf. ab, sind die 15 Mio schnell geschmälert oder weg.
So oder so fragt sich, warum jemand am Balkan investieren soll anstatt in der Schweiz, wo er den Markt gut kennt und Gepflogenheiten.
War da nicht jüngst etwas mit Großinvestments von Banken, Pensionskassen usw. in eine serbische Batteriefabrik, wo jetzt offenbar quasi Totalverlust droht?
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und? sicher nachhaltiger als Strukis….
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Aus dieser Nummer wird der Schacher-Schoch nicht heil rauskommen.
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Es wird geklotzt, so ganz nach Schoch.
Gibt es Gewinn oder ein Loch? -
Ist das paid content? Klingt vielversprechend, viel Erfolg!
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Immobilien sind das Standardmodell für gescheiterte Banker, siehe Marcel Rohner.
Diejenigen, sie selbst Immobilien nicht hinkriegen, werden Berater.
Und sollte selbst dieser Job zu anspruchsvoll sein, kommt „man“ bei Blackrock unter.
Aus dieser Nummer wird der Schacher-Schoch nicht heil rauskommen.
Immobilien sind das Standardmodell für gescheiterte Banker, siehe Marcel Rohner. Diejenigen, sie selbst Immobilien nicht hinkriegen, werden Berater. Und sollte…
Es wird geklotzt, so ganz nach Schoch. Gibt es Gewinn oder ein Loch?