Vifor und Martin Ebner sind ein enges Gespann. Der bekannte Ex-BZ-Banker und seine Frau halten rund einen Fünftel an der kotierten Pharma-Gruppe.
Diese macht mit Trennungen ganz oben von sich reden. Anfang Woche sprangen zwei Konzernleitungs-Mitglieder von Bord. Schon im Sommer war es zum CEO-Wechsel gekommen.
Hinter den Abgängen soll der immense Einfluss von Ebner stecken, sagt ein Insider. „Ebner ist unzufrieden mit dem Kurs, nun betreibt er Mikromanagement“, so die Auskunftsperson.
Ebner selbst lässt sich nicht in die Karten blicken. Ihm seien jene, die nun ganz oben im Vifor-Kader hinzukämen, nicht vertraut. „Die kenne ich nicht“, meinte Ebner vorgestern am Telefon.
Den im Sommer gekürten CEO hingegen schon, so Ebner. Von diesem erhoffe er sich frischen Schwung für eine starke Zukunft von Vifor; vom Unternehmen sei einiges zu erwarten.
Laut dem Insider habe Ebner faktisch das Sagen beim Pharma-Unternehmen mit Sitz in Zürich-Nord. Dies, weil der neue VR-Präsident dem Finanzmann nie die Stirn bieten würde.
Die Rede ist von Jacques Theurillat, laut der Quelle ein Lieber und Netter. Ganz im Unterschied zu Etienne Jornod, der die Vifor lange als operativer Chairman geprägt hatte.
Jornod, der auch die NZZ präsidiert, habe die Vifor bis zu seinem Rücktritt im Frühling 2020 mit eiserner Hand zum Erfolg geführt.
Seither gehe es nur bergab. Und das vertrage Ebner nicht. „Ebner will den Kurs rasch wieder hochbringen“, meint der Gesprächspartner.
Dagegen wäre nichts einzuwenden. Das Problem ist einzig, dass Ebner Aktionär und nicht VR-Mitglied oder Geschäftsführer ist.
Selbst als gewichtiger Eigentümer gehört ihm die Firma nicht. Seinen Einfluss muss er über die Generalversammlung und durch die Bestellung geeigneter VR-Kandidaten wahrnehmen.
Wie genau Ebner bei Vifor agiert, lässt sich von aussen nur schwer abschätzen. Sicher ist, dass die Erfolgsstory namens Vifor genau dann endete, als Jornod von Bord ging. Jedenfalls an der Börse.
Das hatte zunächst mit Corona zu tun. Als die Krise im Frühling 2020 ausbrach, war klar, dass die Vifor einen Rückschlag erleiden würde.
Doch seither hat sich die Welt verändert. Insbesondere Pharma-Firmen konnten von der Gesundheitskrise profitieren. Davon ist bei der Vifor weit und breit keine Spur.
Wie viel davon aus möglichen Altlasten aus der Ära des Noch-NZZ-Präsidenten stammen und wie viele aufs Konto von dessen Nachfolger geht, bleibt abzuwarten.
Sicher ist: Die Auswechslung des CEOs im Sommer erfolgte laut NZZ für die meisten Beobachter überraschend. Diese Woche nun sind die zwei erwähnten weiteren Wechsel an der Spitze erfolgt.
Ein Sprecher der Vifor sieht keinen Zusammenhang mit Ebner.
„Lee Heeson und Gregory Oakes haben sich im Laufe des Jahres aus persönlichen Gründen entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Mit Ausnahme von CEO Abbas Hussain sind alle derzeitigen Mitglieder der Geschäftsleitung von Vifor Pharma bereits unter Etienne Jornod Teil des operativen Managements gewesen.“
„Vifor Pharma passt ihre Struktur auf allen Ebenen laufend an, um die Gruppe optimal auf die künftigen Herausforderungen und die sich bietenden Chancen auszurichten. Keiner der grossen Aktionäre ist dabei direkt oder indirekt an der Geschäftsleitung oder an den Entscheidungen des Verwaltungsrats von Vifor Pharma beteiligt.“
Ebner war bis vor 20 Jahren ein tonangebender Financier auf dem Börsenplatz Zürich. Seine Beteiligungen an grossen Unternehmen hatten auf dem Höhepunkt 30 Milliarden wert. Dann krachte die ABB zusammen, und mit dem Sturz ging auch Ebners Imperium in Brüche.
Der „Magier“ mit der Fliege musste seine Vehikel namens BK Vision mit Banken-Titeln und Pharma Vision mit solchen der Gesundheitsbranche an die ZKB verkaufen. Ihm blieb ein kleiner Rest mit einer Liechtensteiner Bank.
Und Christoph Blocher. Der Freund und Pharma Vision-Mitinvestor liess Ebner in der Krise dessen Lebens nicht hängen. Ebner rappelte sich wieder auf. Heute besitzt er mit der Helvetic eine eigene Airline. Und bei der Vifor soll der Zürcher die Fäden ziehen – fast wie in alten Tagen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ebner kenne ich nicht, aber Blocher sehr gut und seit langem !
Blocher verteidigt die Arbeiterschaft mit viel Wille, nur hängt er es nicht an die grosse Glocke. Fragen Sie die Leute, welche seit Jahren für Ihn arbeiten.
Er war selber Arbeiter und hat sich mit viel Einsatz nach oben gearbeitet ! -
Der gute Herr Ebner hat wohl vergessen wie es war als Er angezählt am Boden lag, nur Danke Herr Blocher wieder Auferstanden und natürlich sofort wieder mit Millionen um sich geworfen. Diese Leute haben keine Moral, wie die meisten Menschen bauen Sie auf Ihre Netzwerke, und wenn Sie mal Glück haben leben Sie ein Leben lang davon. Tut mir leid, aber Pfleger-/innen auf der IS, Feuerwehrleute, Menschen die täglich ihr bestes Geben für Ihren Arbeitgeber sind mir da schon viel, viel sympathischer. Zum Glück haben sich seine Auftritte ziemlich dezimiert, auf dem Höhepunkt seiner beruflichen Krise blieb Er schön ruhig zu Hause….
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Ebner ist und bleibt ein fragwürdiger Typ, und mit Blocher hat er mit seinen Visionen die Anleger verarscht.
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ich arbeit bei der vifor.. und alle hier sagen sich immer… schon wider dieser alte Sack der von Tuten und Blasen keine Ahnung hat.
Das Durcheinander und Chaos das der kreiert zerstoert massiv Wert
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Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. Und das Gebimmel der Trychler aufhören muss.
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Mit weissem Hemd und chicen Fliegen
kann man auch auf die Nase fliegen. -
Oder musste Jornod vielleicht gehen nachdem er 1.5 Mrd. für Relypsa ausgegeben hatte deren Hoffnungsträger Veltassa dann nicht zum fliegen kam? Bei Relypsa wurden die Verkäufer teuer zur absoluten Treue verpflichtet, dann folgten jedoch keine neuen Produkte weshalb die schon seit Jahre untätig rumsitzen und nun verlassen sie das sinkende Schiff…
http://www.cafepharma.com/boards/threads/relypsa.582318/page-51 -
Ebner und Blocher – die grossen Verräter am arbeitenden Volk – s. Verschacherung bzw. Zerschlagung der Alusuisse!
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Beide haben sich mit den „Visionen“ die Taschen gefüllt. Bei steigenden Kursen haben sie sich kräftig belohnen lassen, bei fallenden haben die übigen Verwaltungsgebühren die Kassen gefüllt. Die Dummen waren die vielen Kleininvestoren, welche von Ebner und Blocher verblendet wurden. Am Ende musst die ZKB, d.h. der Kanton Zürich, die Unternehmer vor dem Totalausfall retten…. Das unternehmerische Risiko trug also der Staat. So lässt sich genüsslich wirtschaften.
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Mein Gott, müssen denn die Banken im Jahr 2021 immer noch jeden Internetverweigerer gratis von Hand umsorgen?? Irgendwann ist doch echt mal Schluss. Wir leben nicht mehr im Mittelalter!
Selbst meine 80 jährige Mutter nutzt InternetBanking, WhatsApp und hat BitCoins über eine Hardware Wallet.-
Lieber Panama. Das ist höchst interessant, was Ihre Mutter so macht.
Nur, was hat das mit Ebner / Vifor zu tun?
Ich empfehle Ihnen eine längere Auszeit zu nehmen, das tut bestimmt Geist und Seele gut.
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Da passt sie ja bestens in ein Panama Paper. Bitcoin… pfff ! Ich hoffe, sie ist wenigstens geimpft.
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PP mit grosser Klappe, aber nicht fähig seinen Stuss Kommentar am richtigen Ort abzusondern… gute Besserung!
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I hab mi vertan, sagte der Igel, als er vom Kaktus stieg.
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knapp daneben ist auch voll vorbei.. lach
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Nicht zu vergessen: Ebner ist auch der grösste Aktionär bei Intershop, welche sich in den letzten Jahren äussert stabil entwickelt hat (keine Management-Wechsel) und ein zuverlässiger Dividendenzahler ist.
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Wann wird auch gegen diesen Ebner endlich vorgegangen?!
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Wenn Ebner bei Vifor durch ist, dann kann er grad bei Additiv weiter machen.
Dort ist es sogar noch viel dringender. -
Interessiert sich jemand für Vifor?
Bitte Hand erheben.
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Ich sehe neben Ihrem Kommentar sieben Hände, mit ausgestreckten Daumen.
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Bitte die Fehler hier korrigieren: „Ebner selbst lässt nicht nicht in die Karten bringen. Er seien jene…“
Merci
Ebner und Blocher - die grossen Verräter am arbeitenden Volk - s. Verschacherung bzw. Zerschlagung der Alusuisse!
Mit weissem Hemd und chicen Fliegen kann man auch auf die Nase fliegen.
Wenn Ebner bei Vifor durch ist, dann kann er grad bei Additiv weiter machen. Dort ist es sogar noch viel…