Wie kommt man in den Himmel? Am besten so: Man rennt mit Blinden einmal um den Block, hört sich am Telefon die Jammerei von Frau Birchermüesli an und hilft Sozialhilfebezügern bei der Wohnungssuche.
Wenn das nicht hilft, dann wahrscheinlich gar nichts.
Die UBS ist Vermittlerin der guten Dienste und präsentiert auf ubs-helpetica.ch ihr „Freiwilligen-Netzwerk für mehr Nachhaltigkeit“. Zum Beispiel das Zuhörbänkli.
An der Bremgartnerstrasse 119 in Bern sucht die UBS Freiwillige, die eine Stunde auf dem Bänkli sitzen und auf Redselige wartet. Geld gibts nicht, dafür ein Diplom.
Mit den präsentierten Projekten anderer soll „unser Lebensraum Schweiz nachhaltig lebenswert“ erhalten werden, schreibt die UBS und wärmt sich im Glanze gemeinnütziger Organisationen wie der Caritas.
Gemeinnützigkeit ist jedoch Definitionssache. Zum Beispiel die SwissSkills, die ebenfalls promotet werden. Hinter den Berufsmeisterschaften steht der Bund, Ringier und die UBS als „Presenting Partner“.
SwissSkills ist im Unterschied zum Zuhörbänkli eine grosse Kiste und wird medial jedes Mal gross ausgeschlachtet. Die UBS sucht Freiwillige für den sechstägigen Anlass.
Doch nicht alle werden genommen. Käpt’n Hinkebein hätte wenig Chancen: „Sie haben keine gesundheitlichen Probleme einen gesamten Tag am Messestand zu stehen“, heisst es in den Nutzungsbedingungen.
Eine Entschädigung gibts nicht, auch kein Diplom, dafür ein Mittagessen (das in einer Stunde verdrückt werden muss).
Wann hat eine Grossbank das letzte Mal das Wort „Nächstenliebe“ benutzt? Die UBS erschauert immer noch vor Glück, wenn sie sich an ihren „Snoezelen-Bus“ für autistische Kinder zurückerinnert:
„Alle Beteiligten (…) waren voller Überzeugung sowie mit Herz, Freude und Nächstenliebe dabei, ihre Zeit und Arbeitskraft in dieses Projekt zu investieren.“
Ist das noch die UBS, die wir kennen? Wäre statt der dreien Schlüsseln im Logo ein Heiligenschein nicht passender? Muss man beim Betreten einer heiligen UBS-Filiale sich bald bekreuzigen und auf den Boden fallen lassen?
Die Heiligenstory geht noch weiter: Die UBS beteiligt sich auch selber finanziell an Projekten. Nur geht es hier nicht um Zuhörbänklis oder Snoezelen-Busse.
Geld gibts nur für die Besten: „Der Sponsoring-Partner sollte (…) Klassenbester sein.“, schreibt die Bank. Wer Geld erwartet, muss mindestens „hohes Ansehen“ haben, oder noch besser: einen „hervorragenden Ruf“.
Also Formel 1 oder Weltklasse Zürich. Nicht aber den Damenturnverein Fischbach-Göslikon oder den Freianglerverein Rupperswil.
Die UBS spricht es unumwunden aus: „Unsere Sponsoring-Massnahmen sind ein zentrales Marketinginstrument.“ Mit Nächstenliebe hat das weniger zu tun.
Es gäbe da eine Liste von weiteren Begünstigten, sagt die Bank. Da seien auch regionale Institutionen vorhanden.
Die Liste dürfe aber nicht ausgehändigt werden, nein, geht nicht. Auch Beispiele sollen nicht erwähnt werden, aus mehreren Gründen. Aber aus der Liste gehe eindeutig hervor, dass die UBS auch Geld für die Kleinen spende.
Wir wollens glauben. Diese Liste ist jetzt halt Bankgeheimnis 2.0. Schön wäre es aber, wenn Gottschalk ein paar Stunden auf dem Zuhörbänkli verbringen würde.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Worauf will Herr Frenkel hinaus? Versteht jemand, über was Herr Frenkel schreibt?
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Wirrer Text.
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Ich kenne Menschen welche grosse Freude an der Unterstützung haben. Ihre Aussagen sind eine unglaubliche Frechheit, nur weil es von der UBS kommt heisst dies noch lange nicht, so über diese Idee herzufallen. Haben Sie sich auch schon für andere Menschen eingesetzt? Haben Sie vielleicht auch ein Handicap? Wissen Sie was dies bedeutet? Eingeschränkt zu sein? Mit kleinem Budget zu leben? Ihr Beitrag reicht höchstens ums sich damit den Hintern abzuwischen, unterste Schublade!!!!
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Schade treten bei IP nur so komische Typen auf, schade für die Zeit, da habe ich Gescheiteres zu tun.
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Wieder ein sinnloses Geplauder von Beni Frenkel.
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Herrlich wie hier die UBS durch den Kakao gezogen wird. Nun ja, eigentlich macht das die Bank ja selbst.
„Wer Geld erwartet, muss mindestens „hohes Ansehen“ haben, oder noch besser: einen „hervorragenden Ruf“.
Also Formel 1 oder Weltklasse Zürich. Nicht aber den Damenturnverein Fischbach-Göslikon oder den Freianglerverein Rupperswil.“ Wenn’s nicht so traurig wäre, wär’s eigentich ganz lustig. -
Es ist leider so bei der UBS die Vereine kriegen nichts. Bis der Antrag von paar 100 Franken durch alle Instanzen die sich damit befassen müssen durchgelaufen ist, ist meist der Anlass vor Ort Vergangenheit. Der ganze Ablauf kostet mehr als das Sponsoring vor Ort.
Die Chefetage muss sich ja auch beschäftigen, ganz unter dem Motto der Sponsoringbeitrag für den Dorfverein ist Chefsache . -
Und weiter? Das Sponsoring für gemeinnützige Einrichtungen ist ja keine Erfinderung der UBS oder Finanzindustrie sondern weit verbreitet.
ABB, Novartis, Swisscom, Nestle, usw…. ALLE haben ähnliche Programme mit dem gleichen Ziel, sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. Wobei man fairerweise auch erwähnen sollte, das durchaus auch gute Projekte dann einen Teil des Geldes erhalten.
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Bravo!
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Letzter Abschnitt im Text oben: Ich schätze mal der gute Herr Gottschalk ist nicht bei der UBS, sondern bei der CS, aber ich bin sicher, dass ihm jemand von der UBS zuhören würde… ha ha ha.
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Um mich sozial zu engagieren brauche ich nicht die UBS. Das ist eine Bank, nicht mehr und nicht weniger. Reicht doch, wenn UBS Mitarbeitende frei bekommen sich zu engagieren.
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Eine Grossbank als Wohltätigkeitsinstitut? Ich beginne gleich zu heulen.
Wie bei UBS Philanthropy Foundation und allem anderem, was da unter dieser Flagge noch kreucht und fleucht.
Ja, genau, zentrale Marketinginstrumente. Die Grossbanken verfolgen damit drei Ziele: 1. Kohle, 2. Kohle, 3. Kohle.
Wenn sie das zugeben würden, wären sie glaubwürdig.
Wieder ein sinnloses Geplauder von Beni Frenkel.
Es ist leider so bei der UBS die Vereine kriegen nichts. Bis der Antrag von paar 100 Franken durch alle…
Schade treten bei IP nur so komische Typen auf, schade für die Zeit, da habe ich Gescheiteres zu tun.