Philipp Rickenbacher war bei McKinsey. Dann wechselte er ins Geldgewerbe, machte ein wenig Karriere bei der Julius Bär. Dass er 2019 gleich CEO der Zürcher Privatbank würde, damit hatte keiner gerechnet.
Heute kann Rickenbacher Gewinne vorlegen, die das Prädikat erstaunlich verdienen. Die Privatbank hat im zurückliegenden Jahr erstmals ihren ausgewiesenen Reingewinn auf über eine Milliarde gesteigert.
Ein Plus um 55 Prozent. Bei der UBS waren es gestern 14 Prozent mehr, etwas geschmälert allerdings durch die absehbare Prozess-Pleite in Paris.
Die Explosion des Nettos unter dem Strich ist ein Mix aus mehr Kunden, boomenden Märkten, frischen Trading-Krediten und sinkenden Kosten.
Bei letzerem zeigt sich ein spannendes Bild. Die Bank hält dazu ihn ihrem Communiqué von heute früh fest:
„Der Geschäftsaufwand nach IFRS verzeichnete einen Rückgang um 5% auf CHF 2’599 Mio. Während sich der Personalaufwand um 4% auf CHF 1’661 Mio. erhöhte, ging der Sachaufwand um 4% auf CHF 683 Mio. zurück und die Abschreibungen und Wertverminderungen auf Kundenbeziehungen sanken um 17% auf CHF 58 Mio.“
Kurz: Löhne rauf, IT und Altlasten runter. Mehr Einnahmen, weniger Ausgaben – so einfach ist das. Was also ist Rickenbachers Verdienst?
Sicher ist: Der Mann, der jetzt dann seit 3 Jahren am operativen Steuer steht, macht kein grosses Aufhebens von sich. Kein Vergleich zu UBS-Boss Ralph Hamers und dessen Nonstop-Showeinlagen auf LinkedIn.
Umgekehrt zeigt sich die Bank Bär unter Rickenbachers Kommando fit und grosszügig. Die Aktionäre können von einer nächsten Runde Aktienrückkauf profitieren.
Am meisten reiben sich die bald 7’000 Crew-Mitglieder die Hände. Sie erhalten tolle Boni für 2021. Der Erfolg im Business habe „zu höheren leistungsbezogenen Vergütungen“ geführt, schreibt die Julius Bär.
Rickenbachers interne Beliebtheitskurve dürfte dank dem warmen Bonus-Regen nach oben zeigen – bei denen, die frisches Geld an Land ziehen und mit diesem etwas anzustellen wissen.
Die anderen, jene, die Rickenbachers Rotstift zum Opfer gefallen sind, stimmen kaum ins Loblied ein. Sie landen hart – darunter Ü50.
Für die Bank scheint Rickenbacher die Zukunft zu verkörpern, mit ihm plant der verantwortliche VR. Im Frühling will die Spitze einen neuen Strategieplan vorstellen.
Die Dynamik bei Bär mindert die Aussichten einer anderen wichtigen Bank auf dem Platz.
Die Credit Suisse dürfte in ihrer heutigen Verfassung und angesichts des Laufs des kleineren Konkurrenten kaum mehr eine Übernahme der führenden Privatbank wagen.
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Die beliebtesten Kommentare
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IM nachhinein….
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Ok, schön und gut dass die Bank Bär Super Ergibnisse gebracht hat. Aber das Backoffice der Bank Bär ist hängen geblieben mit der Entwicklung, Digitalisierung ein Fremdwort. Mitarbeiter verzweifeln, fallen aus wegen Erschöpfung. Es wird zu viel abverlangt, Überstunden über 50 bis 100 Stunden ist normal geworden. Wann macht Herr Rickenbacher die Augen auf? Definitiv ist das Backoffice der Bär not the place to be. Echt Schade!
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Wenn Dich keiner liebt, kauf sie mit Geld und sie folgen Dir blind. Den Charakter schönkaufen geht leider noch nicht – stimmt es? @YRC
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Mag es CEO Rickenbacher gönnen. Das zeigt auch, dass ex Shooting Star Collardi nur lauem Wasser gekocht hat bzw. seine undurchsichtigen Deals nur Schaden angerichtet haben.
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Auch in Asien ist die Baer sehr gut unterwegs – klang und heimlich die offshore Bücher aufgeräumt und sich auf ein paar onshore Locations konzentriert. Solides Handwerk von einer Führungscrew die Kunden versteht und Mitarbeiter schätzen.
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Die Baer soll die CS abwickeln
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…call me Philipp, need mobility in the city, try my Vespa. PR-Promo-Coup. Und die Bären werden überschwemmt von Sustainable-Prospects mit Neugeld aus Erbschaften. Credo: Down to earth excellence & profits – statt „The sky is the limit x Bussengelder“ wie anderswo… Und nebenbei die Familie Piaggio und deren Befreundete als Kunden reinholen. Maxht Bärendräck vom Feinsten.
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..haben das Zaubern noch nicht verlernt!
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Die guten Resultate der Vermögensverwalter werden von einem und genau einem Player verursacht: Notenbank. Es ist nicht real, aber es ist jetzt halt so. Mit Leistung und Innovation hat dies nichts zu tun. Lang lebe der Staat!
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Frueher hiessen geschenkte Gewinne „windfall profits“ – in Zeiten von Geldschwemme der Zentralbanken und dadurch verursachten Assetbubble heisst es super Leistung des CEO.
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Zufriedene Julius Bär Angestellte sind so selten wir Einhorn-StartUp Firmen.
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Gott sei Dank sind sie ausgewandert! IV Rente geniessen (die haben sie wirklich verdient) und Klappe halten, danke. Luki bitte sperren!
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Grosse Lobeshymne von Hässig für das Bär-Jahresresultat, aber der Aktienkurs rauscht 5 % in die Tiefe. Gestern Prügel von Hässig für
den UBS-Abschluss, dafür steigt die Aktie um 8 %. Der Anleger hat
Inside Paradeplatz die Lektion erteilt.-
Wenn Ihre Theorie stimmt, dann müsste die CS-Aktie weit über Fr. 50.– sein.
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Die Aktienpreise erhöhen sich weil die Notenbanken ihre Bilanzen massiv ausgeweitet haben und nicht unbedingt wegen guten Leistungen der Unternehmen.
Die Flutwelle mit Falschgeld wirkt sich auf die Kurse aus, aber mehr Reichtum und Kaufkraft entsteht insgesamt nicht, im Gegenteil die Inflation steigt und die Höhe der Rechnungen damit auch. Am Ende droht Armut für die Mehrheit. Schon jetzt haben die Füdlibürger immer grössere Mühe ihre Krankrenkassen etc.. zu bezahlen.
Dazu kommen noch die X-fach-Impfungen und Boosterungen der Leichtgläubigen, sowie die immer höhere Verschuldung des Staates durch die von Leitmedien und hysterischer Regierung selbst herbeigeschworene Plandemie. -
It is weird that a page that used to be objective gives so much praise when the markets correctly read them, showing that results in fact were not good.
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“ Mitarbeiter werden mit Super-Boni vergoldet.”
Im Maschinenraum?
Himmel, lass Hirn regnen😂👍.
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Man kann auch von den Amerikanern intelligent übernehmen. Bär hat unter Boris Collardi das internationale Geschäft der Merill Lynch übernommen, unter heutiger Sicht bestimmt kein Fehleinkauf und er hat auch glücklicherweise GAM abgestossen, wo Solo und seine Buddys weiterhin
Naschen konnten so viel sie wollten, zu Lasten ihrer Aktionäre. Aus diesen Gründen hat auch Pictet Collardi angestellt, obwohl dieser was Kunden-Acquisition hinsichtlich ihrer Reputation betraf, nicht besonders wählerisch war. Die CS hat halt ihre US-Strategie verfolgt, in den USA das gleiche Niveau zu erreichen wie Goldman, Sachs und deshalb es als notwendig betrachtet, diesen Mist wie DLJ einzukaufen.
Die UBS hat die gleiche Strategie in Sachen Vermögensverwaltung, weil sie sich einbildet, in den USA so gross zu werden wie BNY Mellon und State Street Bank. Wenn Wealthfront wirklich so riesige Wachstumschancen besässe, würden ihre Gründer sicher nicht verkaufen.
Pictet, Bär und auch Vontobel, trotz ihrem US-Ableger, haben die Finger gelassen von teuren Einkäufen und der Anstellung von Amerikanern, die eine grosse Klappe haben, aber von den grossen Investmentbanken dort gezwungen wurden, diese zu verlassen. Die einzige Leistung waren ihre stratosphärischen Löhne verbunden mit stratosphärischen Verlusten.
Was natürlich Pictet ärgert, dass sie nicht direkt Bär gekauft haben, als diese noch billiger waren. Sie wären dabei praktisch zur UBS in Sachen Vermögensverwaltung nahe gekommen.-
„Man kann auch von Amerikanern intelligent übernehmen“ ??? Was denn??
Das haben die Schweizer „Finanzlölis“ schon vor dem Jahr 2008 gemacht….
Mit der Subprime-Verarschung…..Ihr Sozis und Grüne lernt einfach gar nichts und sitzt systematisch den in den USA produzierten Lügenmedien auf und glaubt jeden von dort erzeugten Mist übernehmen zu müssen.
Wir sollten uns eher von den Amibetrügern-, Amikriegstreibern und -Kriegsverbrechern abwenden und die Besatzungsmacht aus Europa rausdrängen, dann ginge es uns in Europa viel besser.
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Endlich mal: Bei Bär gibt’s wenig zu meckern. Rickenbacher hat aufgeräumt und Dinge stabilisiert. Auch wenn an den Märkten gilt „sell on the good news“. Overall: well done!
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he cleaned up? he was a board member when Collardi was at the helm. So he was part of the group that knew, discussed and economically benefited from that business. Why didn’t he do anything at that time?
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Schön für die Bären – und erst noch mit einem Schweizer an der Spitze! Bleibt zu hoffen, dass die Leistungen/Zahlen „nachhaltig“ sind und kein Windowdressing betrieben wird mit Geldern, die „uns“ dann bald um die Ohren fliegen (aus Venezuela und anderen failed states).
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Die Zahlen mögen noch so gut sein, man erinnere sich an die Causa Alex Widmer R.I.P.
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Passt auf, es kommt noch so weit, dass die JB die CS schluckt.
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Du glaubst also an eine Übernahme der grossartigen Credit Suisse First Boston durch JB Morgan.
JP Morgan ist mit der Manipulation der Edelmetallpreise beschäftigt hat keine Zeit für Dümmlinge in der Nähe des Bärengrabens.
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Arbeitszufriedenheit bei den Julius Bär Knechten = NULL.
Schlimmer als bei der Credit Suisse, UBS und GAM zusammen!
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Wahre Worte. Burnouts am laufenden Band und unmögliche Arbeitsbedingungen, eine nutzlose HR. Die Bären können einem leidtun. Da hilft es auch nicht wenn der CEO die grossen Boni einkassiert.
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So ein Schwachsinn.
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Bravo, Nagel auf den Kopf getroffen. Können aber nur wir von Innen sehen…alles Mehr Schein als sein die Bär…Leider!
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Seit Schwurbler Hässig auf Abwege gekommen ist, und zwar zünftig, glaubt ihm doch kein Mensch mehr.
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Ich vertraue dem selbstdenkenden Herr Hässig mehr als unseren gleichgeschalteten Journis die alle bei Reuters abschreiben – machen Sie sich doch selbst mal ein paar Gedanken zu unserer Medienlandschaft:
https://swprs.org/netzwerk-medien-schweiz/#foobox-1/0/medien-netzwerk-schweiz-hd.png
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erstaunlich was lh alles weiss oder mindestens zu wissen glaubt ………
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Julius Bär = 57.16 (minus 4.48 %).
Zeitpunkt: 09.12 Uhr-
Look at the price now.
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Na,ja vielleicht übernimmt ja die Bär bald die CS für 1 Rappen pro Aktie (sofern sie für das ausgelaugte „Wrack“ überhaupt was bieten würden).
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Philipp Rickenbacher ist ein am Boden gebliebener, harter „Schaffer“ der dazu noch äusserst Intelligent ist und seinen Mitarbeiter / Kunden auf Augenhöhe entgegen kommt. Ein echter Vorzeige CEO ohne Starallüren. Well-done Julius Bär.
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harter Schaffer ich lache mich kaputt.
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Schreck lass nach, schon der Titel schaudert mich.
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Abstehende Ohren sagen schon mal nichts Gutes über diesen Typen aus!
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Neutraler Beobachter
Sie bezeichnen sich als Neutraler Beobachter.
Sie sind alles andere als ein Neutraler Beobachter.
Was haben seine Abstehenden Ohren damit zu tun;
( Abstehende Ohren sagen schon mal nichts Gutes über diesen Typen aus!)In meinen Augen habe Sie einen hochkarätigen Dachschaden. -
Dümmer geht nümmer!
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Nun, es ist keine grosse Kunst, ein paar Jahre Gewinne zu schreiben. Die Methode ist altbekannt und simpel bei Finanzern und Auditoren.
Reduktion von Fixkosten durch Flexibilisierung bspw. Leasing anstatt Investment, Cloud anstatt on-prem, Verlängerung von Abschreibungszyklen, Nicht-Tätigung von geplanten Investments, Nutzung von Bewertungsfreiräumen, mieten statt kaufen/besitzen, …
Bekanntlich macht eine Schwalbe noch lange keinen Frühling. Die Folgen haben dann meist die Nachfolger zu tragen, denn dann wird der ganze Schlamassel aufgedeckt, der Verantwortliche ist weg und der Nachfolger hat eine gute Begründung für Reorganisation, Kosten und Probleme.
Weiter sind die „allgemeinen Markteffekte“ für gleichgelagerte Geschäftsmodell aus dem Ergebnis hinaus zu rechnen.
Ergo, Ball flach halten und beobachten!
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Das motiviert die Leute bei der CS
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JB zahlt uns schon länger leckere Boni, unter Rickenbacher wurde es in er Summer einfach noch ein wenig mehr. Schön an Board zu sein.
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Du musst wohl an der Front oder im HR sein…in anderen Abteilungen sieht es nämlich anders aus.
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Endlich mal: Bei Bär gibt's wenig zu meckern. Rickenbacher hat aufgeräumt und Dinge stabilisiert. Auch wenn an den Märkten gilt…
Grosse Lobeshymne von Hässig für das Bär-Jahresresultat, aber der Aktienkurs rauscht 5 % in die Tiefe. Gestern Prügel von Hässig…
Passt auf, es kommt noch so weit, dass die JB die CS schluckt.