Ungeduldig, so scheint es, stehen die Leute herum. Der Redner vorne hat doch versprochen, dass es nachher Kaviar für alle gibt.
Jetzt redet er in Slow Motion. Seine Störe, schwärmt er, werden wie Kühe gemolken. Und erst das Wasser, in dem die Fische schwimmen. Kristallklares Wasser!
Und sobald die Fische ihre „geschlechtliche Maturität“ erlangt haben, wird der Kaviar jedes Jahr besser. Die Leute klatschen – aber wann gibt es endlich diesen Kaviar zum Fressen?
Der Mann da vorne ist Peter Brabeck, Pensionär und früher CEO und dann VR-Präsident von Nestlé. Die gemolkenen Störe und der Kaviar sind sein neustes Ding.
„Wir haben eine neue Technologie aus Russland bekommen.“ Brabeck ist wieder VR-Präsident, diesmal von der Kasperskian AG. Was die anwesenden Aktionäre nicht wissen: In ein paar Jahren ist die Firma pleite. IP berichtete kürzlich darüber.
Ein kaum beachtetes Video gibt Brabecks Auftritt wider. Wer sich die 47 Minuten anschaut, erhält ein paar Erklärungen für die krachende Niederlage von Kasperskian, die 30 Millionen Franken Investition in den Sand setzte und über einem Dutzend Mitarbeiter die Stelle kostete.
Die Angestellten kamen aus der ganzen Welt: China, Russland, Deutschland. „Ist nicht immer einfach“, wird der CEO, Renato Stefani, später sagen. Und wiederholt es mit gerunzelter Stirn: „Muss man sagen, ist nicht immer einfach.“
„Ich hatte am Anfang nicht einmal ein Salär“, so Stefani, „das wird dann irgendwann ein bisschen mulmig“.
Auch bei der Präsentation wirkt der CEO nicht sehr souverän. Die Technik versagt kurz, und Stefani wirkt wie ein rundlicher Junge, dem die Badehose herunterfällt.
Als der kleine Bildschirm wieder geht, plaudert Stefani weiter fröhlich von seinen Stören. Der Kaviar sei sogar halal.
Koscher nicht, obwohl extra ein Rabbi vorbeischaute. Man habe dann aber herausgefunden, dass Störe prinzipiell nicht koscher seien, halt so wie Schweine.
Dafür hätte jeder Fisch einen Namen, „zum Beispiel Susi“. Und Susi kann man reservieren. Die gehört dann nur dem Paten, niemand anderem.
Geburtstagsanlässe mit Susi und Helikopterausflüge kündigte der CEO mit kindlicher Freude an.
All das half nichts. Ein paar Jahre nach der Ankündigung ging die Brabeck-Firma in Leuk (VS) hopps, letztes Jahr wurde das Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht.
Die grosse Frage lautete: Warum? Ganz einfach: Der gemolkene Kaviar war im Vergleich zum herkömmlichen Verfahren mit der Tötung der Fische zu teuer, wie auch andere erfahren mussten.
20 Gramm kosteten im Globus 95 Franken, schrieb die Luzerner Zeitung. Teurer als alle anderen getesteten Fischeier. Pro Gramm fast 5 Franken. Und dann ist der Löffel auch noch aus Plastik.
„Konsumenten, Detaillisten und Restaurants waren nicht gewillt, ein genügendes Volumen zu verkaufen“, so der Ex-Manager gegenüber dem „Walliser Boten“.
Dass ausgerechnet ein Nestlé-Manager die Preissensibilität unterschätzte, erstaunt. Nur weil es ein Luxusprodukt ist, bezahlen die Konsumenten keine Mondpreise.
Dass man in der Schweiz mit Kaviar aber durchaus Businessmachen kann, demonstriert das Tropenhaus Frutigen. Die Eier kosten fast nur die Hälfte als die von Brabeck.
Heute ist Brabeck 77 Jahr alt. Der Ex-Top-Manager sitzt im Beirat des London Technology Clubs. Anfragen an die Pressestelle wurden entweder Brabeck nicht weitergeleitet oder seinen Stören zum Frass hingeworfen. Antworten gabs jedenfalls keine.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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unnütze Dinge verstand P. Brabeck meisterlich zu verkaufen. Schweizer Kaviar ist wie Amerikanischer Emmentaler: unverkäuflich. Am besten dann noch selber „essen“
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Schlechtes Artikel-Timing. Der Bund hat heute russischen Kaviar sanktioniert. Der gute Herr wird nun steinreich werden, da konkurrenzlos im Bereich Edelkaviar. Nobelhotels und -restaurants werden nun en masse anklopfen. Kann man hier noch investieren?
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Brabeck war schon immer eine Windfahne, ein Ego, und Ihm war wichtiger wie Er angezogen war, ein unglaublich eitler Junge. Habe Ihn mal interviewen dürfen, schaute mehr in den Spiegel nach rechts als zu mir betreffend den Fragen. Im Vergleich zum jetzigen CEO von Nestle, ein kleiner Pfadfinder. Erschien als Pilot, ging mit seiner Krankheit hausieren, obwohl sehr viele Menschen vom Krebs, (leider!!) befallen werden während eines Jahres. Auch sein voller Name, natürlich ausgeschrieben musste in jedem Artikel stehen…Und betreffend seinen Solarium-Besuchen…Wie kann man einen CEO ernst nehmen der Aussieht wie Er soeben vom Golfspielen, aus Nice, zurückgekommen ist…? Ausser den Halbjahresresultaten war Er oft nicht fassbar, flog zuviel in die Luft und liebte es international zu Reisen, ein Zwilling von Sepp Blatter…
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21 Uhr und lächerliche 4 Kommentare aufgeschaltet….alle Kommentare von vor 10:30 Uhr sind nicht publiziert. Dafür eine Antwort auf einen Kommentar.
Das geht so nicht Lukas – stell Jemanden ein oder hör auf die Kommentare zu screenen bzw abzuändern. Oder kehr zurück zu Deinen Wurzeln – 1 Artikel pro Tag, dafür wenigstens ansatzweise recherchiert.
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Herr Brabeck wollte doch mir Martin Bisang und dessen Ehefrau (jetzt Blackrock) auch ein Luxushotel unter der Schirmherrschaft von Herrn Gaddafi in Lybien eröffnen.
Soll ich jetzt Aktien in Kaviarfirmen, Hotelfirmen oder Nestle kaufen? -
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Ja, wenn man mit Martin investiert (sowohl Ebner als auch Bisang) sollte man sich vergewissern, dass Martin sehr gute Freunde im Verwaltungsrat oder Management hat, denn sonszt bleibt vom Investment nicht viel übrig……
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Wer dieses Geschäft wohl finanziert hat… 😂😂😂😂
Aber eine tolle story am sales meeting war’s allemal…😂
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Bei Nestle musste Brabeck eben nicht arbeiten und etwas erreichen, das machten seine tausenden Zudiener. Wenn er selber was auf die Beine stellen sollte, ein totaler Flop in jeder Hinsicht.
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Naja, er ist ja auch kein Unternehmer. Eher vergleichbar mit Nationalpolitikern und -innen, die vor ihren Abgängen von geplanten Engagements in der Privatwirtschaft schwafeln und zwei Jahre später leise auf irgendwelchen Verwaltungsratslisten auftauchen, weil’s für die profane Stellensuche und Unternehmertum doch nicht ganz gereicht hat.
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Ein Störenfried, wer Böses dabei denkt.
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Beni Frenkel ist wieder einmal in voller Fahrt. Der ist irgendwie neben den Schuhen mit seinen Ergüssen. Niemand versteht, dass er auf IP seine schleimigen Phrasen veröffentlichen darf. Solche Typen gehören nicht ins Inside.
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Ich finde es gut, wenn jemand etwas wagt und versucht ein Geschäft aufzubauen. Unabhängig davon ob es Brabek oder ein unbekannter Handwerker ist.
Jeder Angestellte, welcher sich ob dieser Pleite hämisch ins Fäustchen lacht, sollte lieber selber einmal etwas wagen, anstatt zum Monatsende den (un)verdienten Lohn abzuholen.
Und bitte nicht vergessen: Elon Musk wurde über Jahre für seine „Spinnerei“ ausgelacht – heute wird er dafür gefeiert.
Am Ende zu sagen „hanns scho gwüsst“ (HSG) isch einfach.
Also dann – auf ein gutes Gelingen beim nächsten Projekt! -
Steig aus wenn du vorne liegst!
Jahrzehnte lang die Taschen füllen auf Kosten Dritter, verblendet halt den Bezug zur Realität! -
Der Fehler war wohl, dass man das in der Schweiz gemacht hat anstatt gleich in Russland – wäre viel billiger geworden. Allerdings hat man dort schon genug Kaviar. Es zeigt auch, dass den Aufpreis für „nachhaltige Produktion“ offenbar auch Reiche nicht gern bezahlen, vor allem wenn der Sprit für den Privajet dauernd teurer wird.
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Soso er ist also ein Preisfeilscher. Was für andere Arten von Feilschern kennst Du denn Beni? Schlag mal die Bedeutung nach….
Auch wenn Du offenbar noch schlechter Musik machst, als Du schreibst – lass es bleiben. Versuchs mal mit töpfern oder Origami..
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Herr Frenkel
Befriedigend fuer Sie Ihre nicht gerade aktuellen Berichte zudem noch teilweise in Faekalsprache abzufassen?
Herr Heassig; machen Sie sich mal Gedanken wie tief das Niveau von IP noch fallen darf-
Bin gleicher Meinung, Frenkels Niveau ist unter Null.
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Schon wieder: Ein Manager hat sich eingebildet, er sei Unternehmer.
Wie kommt es immer wieder zu dieser Fehleinschätzung? CEOs sind Angestellte, die zwar sehr viel Geld bekommen („verdienen“ ist nicht immer zutreffend), aber nie eigenes Geld einsetzen.
Unternehmerisches Denken haben sie nie gelernt. Warum sollten sie es im Pensionsalter plötzlich können?
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So eine Pfeiffe der Brabeck.. perfekt fuer die CS um Ihn als CS einzustellen…
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Brabeck war schon bei Nestlé eine Nullnummer. Im Vordergrund seiner Aktivitäten stand stets die Sicherung seines riesenhaft anmutenden Salärs, aber wo lag seine Leistung? Vor allem aber trägt Brabeck eine Mitverantwortung dafür, dass zahlreiche Mineralquellen derart „gemolken“ werden, dass die ansässige Bevölkerung und die Landwirtschaft kaum mehr ausreichend Wasser hat. Das ist das tragische Vermächtnis von Brabeck.
Brabeck ist ein typischer Manager, von unkritischen JA-Sagern hochgejubelt, aber bei genauem Hinsehen schlicht unfähig. -
Brabeck war doch der Arsch der weltweit in die Schlagzeilen kam weil er folgendes gesagt hat:
The CEO of a multinational company that makes billions annually selling bottled water called the idea that human beings have a right to water „extreme.“Und damit einen massiven PR Schaden erzielt hat fuer Nestle. Das PR Buero war danach voll mit Schadensbegrenzung
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„Die Eier kosten fast nur die Hälfte als die von Brabeck“ mehr ist zur „Qualifikation“ des erfolglosen Möchtegern Musikers und Futterneider Frenkel nicht zu sagen.
Weisch Beni – Brabeck kann noch mit x Firmen auf die Nase fallen, er zahlt auch dann in einem Jahr mehr Steuern, als in Deinem erbärmlichen Dasein je verdienen wirst.
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Ziemlich kalter Kaffee…
Bei Nestle musste Brabeck eben nicht arbeiten und etwas erreichen, das machten seine tausenden Zudiener. Wenn er selber was auf…
Naja, er ist ja auch kein Unternehmer. Eher vergleichbar mit Nationalpolitikern und -innen, die vor ihren Abgängen von geplanten Engagements…
Herr Brabeck wollte doch mir Martin Bisang und dessen Ehefrau (jetzt Blackrock) auch ein Luxushotel unter der Schirmherrschaft von Herrn…