Die UBS erscheint rund um die gestrige Verhaftung von Bill Hwang prominent in der Financial Times Sie hatte vor 12 Monaten 900 Millionen Dollar mit Hwangs Archegos in den Sand gesetzt.
Die UBS-Manager hatten Hwang und seinen mitangeklagten Helfern blauäugig viel Kredit gewährt. Basis waren reine Versprechen.
Man könne die riesigen Wetten „in around a month“ auflösen, so die Archegos-Cracks gegenüber den hochbezahlten UBS-Bankern; dies „without serious market disruption“.
Laut der US-Justiz, die nun Hwang ins Gefängnis gesetzt hat, alles gelogen. Für ein Herunterfahren hätten Hwang&Co. drei Monate oder mehr benötigt.
Dass neben der CS auch die UBS Hwang – einem wegen Insiderdelikten vorbestraften Finanzbetrüger – leichtgläubig immer mehr Kredit gab, wirft ein trübes Licht auf die hochgelobte Bank.
Deren vor kurzem abgetretener Präsident Axel Weber hat den Archegos-Mega-Abschreiber als grösste Enttäuschung seiner Ära bezeichnet.
Weber erwähnte in einem NZZ-Interview zu seinem Abschied „harte Konsequenzen“ rund um den Crash. Tatsächlich ist nichts bekannt von prominenten Köpfen, die gerollt wären.
Ganz anders bei der CS, dort blieb kein Stein auf dem anderen. Der Chef der Investmentbank flog von Bord, weitere gingen.
Die Paradeplatz-Bank hatte mit 5 Milliarden Dollar viel mehr verloren als die UBS. Zeitweise betrug ihr Risiko gegenüber Archegos mit 20 Milliarden die Hälfte ihres Eigenkapitals.
Dies gegen Erträge von ein paar Millionen im Jahr.
Doch auch die UBS hat miserabel gewirtschaftet. Gegen eine Milliarde Verlust mit einem einzigen Kunden führte vor 25 Jahren noch zum Abgang des Präsidenten der Bank: 1998 im Fall LTCM.
Seither gelten anderen Dimensionen. Die Sache macht es nicht besser. Die UBS hat das „Glück“, im Fall Archegos im Schatten der Grossverlierer zu stehen; neben der CS sind das die japanische Nomura und Morgan Stanley, eine US-Bank.
Letztere verlor etwa gleich viel wie die UBS, geriet aber ungleich stärker in die negativen Schlagzeilen. Von dort kommt Webers Nachfolger als Präsident der UBS, Colm Kelleher.
Heute ist klar, was die grösste Leistung der UBS im gigantischen Trading- und nun wohl auch Betrugs-Fall war: Sich selbst aus der Schusslinie nehmen.
Dies gelang der Bank mit einer glatten Lüge. Als die CS vor Jahresfrist ihre 5 Milliarden Minus melden musste und sich alles überschlug, gingen rasch auch Hunderte von Millionen Verluste bei der UBS um.
Diese dementierte, ohne rot zu werden. Wenn man so viel verloren hätte, dann müsste man dies ja offenlegen – das würden die Vorschriften verlangen.
Am Ende lag der Verlust noch viel höher – doch die UBS hatte einfach geschwiegen und die Sache ausgesessen. Schlaue Schweizer.
Heute hat sie die Financial Times rund um die Arrestierung von Hwang doch noch „gewürdigt“.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich staune immer wieder, wie solche verlogene Banken immer noch Kunden haben… Ich würde mein Geld nie in solche schmutzigen Hände geben…
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Schaut einem GFO/UHNWI Banker der UBS nach Abschluss eines grossen Deals in die Augen, dann weiss man, dass wieder massive riesige Risiken eingegangen wurden, welche durch Aktionäre und Mitarbeitende getragen werden – Abschreiber und Entlassungen! Nur einer gewinnt, Joe Stadler und seine bonusgeilen MDs. Hoffe, dass wird nun besser – Tschüss Joe.
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Nur eine Frage ist hier wichtig:
Sind die Verantwortlichen bei der UBS gefeuert worden oder dürfen sie einfach weiter machen?
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Unklar bleibt (vorerst) im Raum stehen, wie ein verurteilter Betrüger- und das wusste man ja bereits VOR dem eingehen in die Geschäftsbeziehung mit diesem Betrüger, wie dies bei den üblicherweise geschäftsverhindernden Compliance Lutschern durchgehen konnte?!
Blaue Augen hat er, genau wie Remo Peter Karpf….
Die gehören in meinen Augen total abgeurteilt, Punkt!
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Wer ist denn Remo Peter Karpf
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Herr Hwang hat einen riesengrossen Fehler gemacht. Er wäre nie, aber auch gar nie vor Gericht gelandet, wenn er seinen Hedgefonds in der Schweiz gegründet hätte. Viele professionelle Schweizer Investoren sind immer noch der Meinung, die Wild West Szene der Finanzen sei in New York. Dies kann man mit gutem Gewissen verneinen, der Schweizer Finanzplatz ist die Wilde Mitte von Europa und es ist hier viel mehr möglich als in New York, dort lauert der Staatsanwalt hinter dem Gebüsch und hier haben wir unsere allerliebste Kuschelbehörde FINMA, die niemals etwas gegenüber der Öffentlichkeit verlauten lässt. Wie wir alle, erfährt die Öffentlichkeit nichts und Journalisten wie LH werden
abgewiesen oder in den grossen Medien-Anstalten eingeschüchtert. -
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Auf Wiedersehen!
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Diese unsinnigen, rein spekulativen Hedge-Fonds gehörten eigentlich verbotenen, denn sie haben mit Realwirtschaft keinen Nutzen, aber sie können grösste wirtschaftliche Schäden verursachen.
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Hedgies werden bleiben aber diese verdammten Darkpools, von denen übrigens die CS auch ein grossen in den USA betreibt, sollten ausgesetzt werden. Am schlimmsten aber sind die Produktion von synthetischen Shorts, was eigentlich schwer verboten ist aber diese elende SEC schaut beim Diebstahl täglich zu, obwohl der Chairman genau weiss, dass es verboten ist. Das ist das grosse Problem, warum nur die grossen Institutionellen in der Regel gewinnen und wir Private laufend unserer Investments beraubt werden. Blocktrades werden jetzt vom DOJ bei Morgan Stanley untersucht, ob die dort betrogen haben und sie haben betrogen. und was noch gar nicht reguliert ist und längstens passieren sollte, ist das Highspeed-Algo-Trading. Die grossen kontrollieren jeden Kurs dadurch und bedienen sich auch den verbotenen Handlungen wie frontrunning und spoofing. Alles täglich einsehbar aber die SEC tut nichts. Vermutlich oder ziemlich sicher ist der SEC Chair über Umwege gekauft von MS, JPM, fidelity und anderen. Aber im Juni geht Melvin pleite und schliesst seinen Fund, weil Milliarden im 2021 verloren. Immerhin einer schon mal weg, oder besser 2, weils Archegos auch nicht mehr gibt.
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Diesmal wird aber keine Bank gerettet werden können, denn alle haben heute selber noch höhere Schulden wie damals, und Schulden mit neuen Schulden retten ist nicht möglich.
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Loomit Pattaya wäre das nie passiert :):):)
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Ja. Weil er weiss dass „nur cash King ist“. Oder wie wir hier sagen. „Nur Bares ist Wahres“. Alles andere ist Schein, „die Dummen vorführen“ (Geld aus der Tasche ziehen), über Trickserei bis Betrügerei. CumEx ist nur ein Beispiel, an das ich denke. Dort geht es jedes Jahr um Milliarden. Das die Staaten auch noch auszahlen müssen (an die Schlaumeierli. Die auch schon als Kriminelle bezeichnet wurden. Was für ein Hohn. Wie heisst es so schön: „Die grössten Verb…… tragen alle Businessanzug“.
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Viel Kredit gegeben. Gute Geschäfte gemacht. Sehr guter Bonus kassiert. So blöde sind die Bonus-Mänätscherli der UBS also nicht. Aus ihrer Sicht haben sie sehr gut gearbeitet.
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Soviel zur Kompetenz unserer Grossbanken im Investment Banking. Mit diesem miserablen back-tracking sollte man den Banken in der Schweiz das Investment Banking schlicht und ergreifend verbieten. Amateure sollten nie mit Profis in den Ring steigen, das gibt immer eine blutige Nase….; Lernkurve ??? schlicht nicht vorhanden!
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Von schlauen UBS Schweizern kann da kaum die Rede sein!
Tatsache ist, dass auch die garnicht verstanden hatten, was dieser vorbestrafte Betrüger tatsächlich trieb denn, hätten sie es verstanden, dann wäre hätte könnte bla bla…Mich würde nicht erstaunen, wenn in diesem hochriskanten Geschäft hinter den Kulissen Kickback’s geflossen sind- da sollte man ansetzen!
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Der happige Archegos-Abschreiber der UBS ist ein Vorbote bzw. Frühwarnsignal für das, was in den kommenden paar Jahren bei der UBS noch passieren wird. Nach einer Dekade des Aufräumens einer gigantischen Legacy aus der Ära Ospel hat die UBS schon vor einiger Zeit wieder begonnen, die Bodenhaftung zu verlieren.
Diese Tatsache ist nicht weiter erstaunlich bei einem CEO, a) dessen Fokus auf Dingen wie der Abschaffung von Titeln liegt, b)dessen Wortschatz sich im Wesentlichen auf Begriffe wie Digitaliserung, Agilität und Cloud beschränkt, c) der keine praktische relevante Erfahrung im internationalen Private Banking und globalen Investment Banking hat und d) der vor einigen Jahren trotz einschlägiger Warnungen nicht feststellte, dass sein früherer Arbeitgeber in einen grossen Geldwäsche-Skandal verwickelt war, obwohl viele rote Lampen aufleuchteten.
Um in einer Bank wie der UBS die Kontrolle über das Geschehen und insbesondere über die rein bonus-getriebenen Investment Banker zu behalten, muss man über entsprechende Fachkompetenz verfügen. Diese ist beim aktuellen UBS-CEO schlichtweg nicht vorhanden. Und die Tatsache, dass der neue VR-Präsident ein ex-Investment Banker ist (sein angebliches Schweizer VR-Gegengewicht in Person des früheren Grübel-Ausführungsgehilfen Lukas Gähwiler kann man an dieser Stelle getrost vergessen), macht die Sache auch nicht besser – im Gegenteil!
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Die Abschaffung der Titel bei der UBS war überfällig. Das hat Hamers intuitiv richtig gemacht. Die UBS hat schlicht eine anachronistisch hierarchische Kultur.
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Weber war Meister im Vertuschen. In dieser Disziplin sind die Teutonen unschlagbar.
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Vielleicht könnte man das UBS Risk Management mit Bernhard Buchs einmal durchleuchten?
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Die Banken waren alle dumm auch die Schweizer
Nicht nur haben sie fragwuerdige Kredite erteilt sie habe ALLE dann auch noch entweder geholfen oder selbst Swaps gemacht um die Identitaet des Kaeufers zu verschleiern-
@Thomas Hohl
Ist es Dummheit gewesen oder „control fraud“? -
Fragezeichen
Ihre Frage ist sehr berechtigt
Das werden die Strafbehoerden entscheiden muessen
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Schlaue Schweizer bei der UBS ? Wie heissen die und wo hocken die ? In dieser Bank wimmelt es doch nur von „schlauen“ Abzocke-Ausländern aus allen Herren Ländern !
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Die schlauen Schweizer wurden von Hamers entfernt und durch billigere Ausländer ersetzt.
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Eines ist sicher:
Die Bankster versuchen immer alle Probleme zu verdecken und zu verstecken.
Der grosse Knall fliegt erst dann auf, wenn es zu spät ist. -
Wie wird man Journalist? Einfach am Morgen die Arbeit richtiger Journalisten kopieren, die Sprache auf Stammtisch-Niveau verdummen, und zum Abschluss haltlosen Quatsch bzw. pure Spekulationen („wohl“) ergänzen, damit man wenigstens irgendetwas selbst verfasst hat. Wem das zuviel ist, der kann seinen Werbeblog einfach zahlenden Autoren zur Selbstdarstellung überlassen.
Diese unsinnigen, rein spekulativen Hedge-Fonds gehörten eigentlich verbotenen, denn sie haben mit Realwirtschaft keinen Nutzen, aber sie können grösste wirtschaftliche…
Der happige Archegos-Abschreiber der UBS ist ein Vorbote bzw. Frühwarnsignal für das, was in den kommenden paar Jahren bei der…
Von schlauen UBS Schweizern kann da kaum die Rede sein! Tatsache ist, dass auch die garnicht verstanden hatten, was dieser…