Die Zürcher Vontobel ist mit ihrem Angebot für Kleine namens „Volt“ bisher nicht auf Touren gekommen. Das soll sich jetzt ändern.
Mit einer Medienoffensive. In deren Zentrum steht Paid Content, früher nannte man dies Publireportagen.
Im Design der Zeitung oder der Webseite erscheinen Artikel, die von der Firma bezahlt sind, die aber wie Stories von Journalisten aussehen.
Täuschend echt.
„Ist jetzt der richtige Moment für den Börseneinstieg?“, heisst es heute zuoberst im Wirtschaftsteil von Blick.ch. „Präsentiert von volt by Vontobel“, steht im Foto.
Ein weiterer Hinweis im Text, dass dies ein „bezahlter Beitrag, präsentiert von volt by Vontobel“ sei, wird leicht übersehen. Vielmehr denkt der Leser, er erfahre von unabhängigen Journalisten, was er nun mit seinem Ersparten anstellen soll.
„Vier Strategien zum Investieren in schwierigen Zeiten“, wird ihm da versprochen. „In solchen Fällen suggeriert das Bauchgefühl wohl: Lieber nicht investieren in solch volatilen Zeiten.“
„Gleichzeitig meldet sich das Hirn und meint: Aber vielleicht sind wir am Tiefpunkt und es wird alles nur noch besser, also jetzt Geld anlegen.“
Die Börsen stehen gerade an einer Klippe. In den USA und in UK drohen Rezessionen. In Euro-Europa sowieso.
Die Aktienkurse sind seit dem Krieg deutlich gefallen. Doch weil sie zuvor keine Grenzen kannten, befinden sich ihre Bewertungen weiter im Himmel.
Der grosse Crash könnte also noch bevorstehen. Trotzdem „jagt“ Vontobel-Volt via Blick die kleinen Leute in die Aktien. Wieso?
Der Grund könnte bei Volt selber liegen. Die Idee, mit viel Elektronik moderne und sparsame Investoren zu gewinnen, ist bisher ein Flop gewesen.
Der mit Pauken und Trompeten verpflichtete Digitalchef Toby Triebel hat wenig Zählbares vorzuweisen. Schon an seinen alten Orten liess der Deutsche neben Spesen kaum viel zurück.
Bei der Vontobel will man von Sonnyboy Triebel und Pleite nichts wissen.
„Die bisherige Version von Volt, die im Juni 2019 lanciert wurde ,hat sich gut entwickelt und ihren Zweck erfüllt“, schreibt ein Sprecher.
„Wie unter anderem auch die HandelsZeitung schrieb, wurde die bisherige Version von Volt aktiv nur Mitarbeitenden von Vontobel in der Deutschschweiz und bestehenden Kunden angeboten.“
„Daher gab es auch keine Marketingkampagne, wie sie nun ab 4. Mai für das neue Volt by Vontobel gestartet wurde. Ziel war ausschliesslich, in den vergangenen Jahren Erfahrungen mit dem neuen Kundenangebot zu sammeln.“
„Dies wurde erfolgreich getan.“ Alles Weitere – on verra.
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Die beliebtesten Kommentare
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Diese Werbeform nennt sich „native-advertising“ und kommt immer im Design der jeweiligen Plattform, Zeitung oder Tool vor. Ganz legal. Innovativ.
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„Volt“ ist so etwas wie der Taxifahrer, der an der Börse investiert ist und den Kauf von Aktien empfiehlt. Ergo: Der Wink mit dem Zaunpfahl…
In dieses Bild passt ferner, dass im Juni 2021 Didier Rabattu, Head of Equities bei Lombard Odier Investment Managers gegenüber watson.ch ein längeres Interview gab (watson.ch, vom 03.06.2021). Zusammenfassend machte er folgende Aussage: Die Inflation könnte plötzlich ansteigen, wie es nach dem Zweiten Weltkrieg der Fall war, und dass die Aktienhausse noch weiter andauern wird.
Grundsatzfrage: Warum gibt der Head of Equities von Lombard Odier gegenüber watson.ch ein Interview und somit einer Onlinezeitung, deren Leserschaft mitnichten ins „Beuteschema“ von Lombard Odier passt?!?
Vontobel bestätigt somit, was in der Finanzbranche unter vorgehaltener Hand ohnehin bekannt ist: „Suche dir ein paar nützliche Idioten, die dir die Aktien auf dem Höchststand abkaufen. Wenn es runter geht und Panik herrscht, dann werden die Idioten verkaufen.“ Und genau dann geben Bankmanager in diversen Zeitungen Interviews und warnen vor einem Aktienkauf, da man davon ausgehe, dass die Kurse noch weiter fallen werden. Oft handelt es sich um ein Kaufsignal. Merke: Buy when there’s blood in the streets.
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Kann mir jemand auf gut deutsch erklären, was eine Shaky Börse ist.
Besten Dank -
Um Angebote für Kleinanleger populär zu machen braucht es eine attraktive Marken- oder Typenbezeichnung. Zum Beispiel für konservative Anleger: „Bluemeti Trögli.“ Für dynamische Anleger: „Trychler Turbo.“
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„Volt“ ist im Vergleich zu Konkurrenzprodukten anderer in- und vor allem ausländischer Anbieter viel zu teuer.
Die digitalaffinen Neoinvestoren reagieren auf sowas allergisch.
Es bleibt die „Publireportage“ um die nicht ganz so digital fitten abzuholen…
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Oder die eben die grosse Mass, die Aktien auf dem Höchststand kaufen…
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In grossen Lettern, und umrandet: Präsentiert von.
Naja. Augen auf, so schlägt man nicht an.
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Na ja, wenn wundert es. Die Familie Vontobel hat ja Utermann an Bord geholt. Was der angerichtet hat sieht man ja bei der Allianz. Die kann es sich zwar leisten, aber Vontobel auch?
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Wieder bashing gegen Vontobel.
Ich finde diese Storys unter jeder Sau. -
Paid Content gibt es auch auf dieser Seite viel zu viel. Während der Lektüre des Artikels werden mir folgende Digital Campaigns eingeblendet:
ETORO, Header
Mobiliar, 4 Fenster über ganze Seite
Emil Frey Nahe des Headers
Wein, Nahe des Headers
Betterview, Fusstext-
Komisch, ich sehe hier keine Werbung.
Vorteile:
– Seite sehr schnell geladen.
– weniger unnötiger Netzwerktraffic
– keine Daten an andere Server versendet
– keine Ablenkung vom WesentlichenWarum das ?
Die Wahl des Browsers und einwenig Zeit auf’s einrichten verwendet. -
Interessant. Ich bekomme bei diesem IP Artikel ausschliesslich Werbung zu Essen und Hörgeräte.
Bin ich also bei IP bekannt als verfressene taube Nuss?
Muss ich mir Sorgen machen?…aber ehrlich, zu Internetwerbung denke ich mir nur:
Postet was ihr Volt…
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Das war, ist und bleibt eine richtige Tubel-Bank!
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So klingt wohl blanker Neid… 😉
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Grüezi Hr Hässig. Sie verwenden im Titel den Term „Shaky-Börse.“ Was meinezi genau damit ? Der Ausdruck figuriert nicht in gängigen Finanzwörterbüchern. Ist dieser Term eventuell pakistanischen Ursprungs ? Bitte geben Sie die Quelle an, damit sich unter den Forumsteilnehmern eine lebendige Diskussion entwickeln kann. Märssi denn, gell, und denn na en schöne.
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Ach, immer wieder dieser gelangweilte Thomas Grüezi-Meier aka Bernhard Baumann usw. usf. Tragisch, ein Rentner ohne Hobby.
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Es kann sein, dass Vontobel zwar ein gutes digitales Backend hat (Stichwort: Deritrade) aber keine Ahnung von Apps.
Als Technologie-Bank würde ich auch eine lange Testphase machen, anstatt ZKB-mässig etwas auf den Markt werfen.
Mal schauen, wohin die Reise mit Volt geht und ob Retail-Kunden aufspringen.
Kommt das Zeug auch mal bei RF?
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RF = Roger Federer
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“Im Design der Zeitung oder der Webseite erscheinen Artikel, die von der Firma bezahlt sind, die aber wie Stories von Journalisten aussehen.
Täuschend echt.”Trifft dies auch auf IP zu? Werbung umsonst, kannste dir nicht ausdenken 🙂
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Finger weg vom Markt. Goldman Chef hat bereits gesagt, wir sind in einer Rezession und es wird noch schlimmer. Banken sind NIE dein Freund. Sie müssen Geld verdienen und ob Kunden Geld verlieren, ist denen sowas von egal. GRÖSSTE VORSICHT IST GEBOTEN – SEID NICHT NAIV.
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VORSICHT
( Finger weg vom Markt. Goldman Chef hat bereits gesagt ).
Dieser Typ sagt noch viel.
Man solte immer seine eigenen Gedanken spielen lassen und nicht sich von anderen beinflussen lassen.
Und schon gar von diesem Typen.
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Giga-Crash? Are you nuts?
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überteuert! und natürllich hatten sie marketing kampagnen gemacht mit der alten version. da war ein riesen plakat in der stadt und online werbung. sie können nicht eingestehen, dass es ein flop war. sogar mitarbeiter fanden es zu teuer.
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Doch kein Problem, was bei BLICK angeboten wird ist Schrott!
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Falsch: es soll wohl heissen: WAS IM BLICK ANGEBOTEN IST – WIRD SCHROTT
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Na Victor, wieder Freigang?!
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Finger weg vom Markt. Goldman Chef hat bereits gesagt, wir sind in einer Rezession und es wird noch schlimmer. Banken…
Paid Content gibt es auch auf dieser Seite viel zu viel. Während der Lektüre des Artikels werden mir folgende Digital…
Doch kein Problem, was bei BLICK angeboten wird ist Schrott!