Schöne neue Arbeitswelt. Wer noch mit Stempeln gross geworden ist, der kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Das zeigt exemplarisch die Julius Bär. Um bei jungen, anspruchsvollen Mitarbeitern beliebt zu bleiben, bietet die Privatbank eine eindrückliche „HR Toolbox“ an.
Dahinter stecken verschiedene Angebote der Chefs, den Mitarbeitern das Arbeitsleben zu versüssen. Schaffen soll zufrieden machen. „At Julius Baer, we support your work-life balance.“
So können alle Mitarbeiter jedes Jahr unbezahlte Ferien zwischen 5 und 19 Tagen „kaufen“. Sämtliche Sozialleistungen bleiben während den Zusatzferien finanziert – durch die Arbeitgeberin, also die Bank Bar.
Wer dies möchte, der kann auch mal vollständig abtauchen: für ein bis 12 Monate. Dies allerdings unbezahlt – das dann doch.
Schliesslich steht zur Auswahl auch eine temporäre Umstellung auf Teilzeit – „reduce your employment level for at least 3 and up to 12 months“.
Gerne ein Weilchen 70 Prozent? No problem. Besonders beliebt im Sommer.
Home Office kommt obendrauf. Zwei Tage zuhause, drei Tage im Büro, das die neue Formel bei der Julius Bär, „giving you more freedom to organise and balance work and private life“.
Schlaraffenland Bahnhofstrasse?
„Im Vergleich zu anderen Unternehmen haben wir dafür weit weniger Sabbaticals“, meint ein Sprecher der Bank. „Nur vier Wochen nach 15 Jahren.“
Die „HR Toolbox“ geht zurück auf 2009. Man erinnere die Crew in unregelmässigen Abständen daran, führt der Sprecher aus.
Seit 2019 hätten „over 600 employees in Switzerland through all ranks“ die „HR Toolbox“ genutzt, heisst es in einer internen Information ans Bär-Personal.
Nicht alle finden’s toll. Die Mitarbeiter würden geradezu gedrängt, auf eigene Rechnung zusätzliche Ferien zu beziehen. So könne die Bank Kosten sparen.
Falsch, kontert der Sprecher, derzeit laufe „kein Kostenprogramm“. Das sei auch nicht nötig, wenn man ein derart tiefes Kosten-Ertragsverhältnis wie die Julius Bär ausweise.
„Adjustiert“ lag die „cost/income ratio“ von Januar bis April bei 63 Prozent, was deutlich besser sei als die 67 Prozent im 2. Halbjahr 2021, teilte die Bär-Spitze letzte Woche mit.
Nur: Im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahrs gab’s eine Verschlechterung. Wohl deshalb geht beim einen oder anderen die Vermutung um, dass es wohl kein Zufall sei, dass das Management gerade jetzt für den „Ferienkauf“ weible.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der hochbezahlte Kundenberater oder das Gucci-HR vielleicht…der Rest wird gepeitscht, gedrillt bis sie umfallen. Ferienkauf? Das ich nicht lache. Ich hätte mich schon über ein freies Wochenenende gefreut. Zum Fremdschämen dass man so ein falsches Bild nach aussen suggeriert. Gibt aber vermutlich genug die das glauben…
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Wohl eher unterste Stufe als Ex-Bär, wenn überhaupt…🥱
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Es gibt doch immer was zu jammern bei ihnen LH… Es ist doch eine tolle Sache, sich zusätzliche Ferientage zu kaufen… employer of choice JB
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A little like Credit Suisse’s bonus clawbacks. Impressive how Swiss banks change liabilities to profits at the expense of their employees. Do their non-hedge fund shareholders really understand what these HR policies mean and why it makes financial reporting useless?
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Man haben die Banker ein Problem. Zum Glück bin ich pensioniert worden
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Die CS sollte für alle ihre Mitarbeiter 52 Wochen Ferien pro Jahr kaufen. Weniger Verluste dadurch
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Und Du könntest bei der IV einer höhere Rente kaufen🥱
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Das ist ein interessantes Experiment insbesondere für Mitarbeiter mit Kundenkontakt. Ich bin gespannt, ob auch die Kundenseite es toll findet, wenn der Ansprechpartner mal da, mal weg ist.
Nur glückliche Mitarbeiter zu haben reicht nicht immer, oder doch?-
Macht eh keinen Unterschied. Die Berater wechseln eh alle Nase lang…
So wird der persönliche langjährige Ansprechpartner zum jederzeit austauschbaren oder digitalisierbaren Full Time Equivalent
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Seit 2009 gibt es die HR-Toolbox und Sie haben erst jetzt etwas zu meckern? Ist schon Sommerpause? 😉
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Finde ich gut.
Flexibilisierung der starren Arbeitswelt ist überfällig.
Unter Flexibilisierung verstehe ich nicht nur die zeitliche Dimension sondern auch das Tätigkeitsfeld, z.b. Job Rotation. -
Cooles Programm, gibts bei UBS seit Jahren. Vielleicht sollte der Autor über Themen schreiben, die ihm nicht völlig fremd sind? Z.B. wieviel die Tagessuppe in irgendwelchen Nobelrestaurants kosten? Oder irgendwelche Sachen aus dem Blick wiederkäuen?
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Jetzt muss man sich das Gejammer der 50er-60er geborenen anhören, die im Ölboom gross wurden – einer Mittelklasse die den Aufschwung en passant mitnehmen konnten. Der jedem Unbedarften einen guten Job, Eigenheim und Rente versprach.
„das haben WIR alles erschaffen! – eine Goldständer-Generation sondergleichen, deren das Glück in den Schoss gefallen ist, deren einziger Zweck ist heute im bequemen Ohrensessel die heutige Wirtschaft auf IP zu kommentieren“.
Amüsant.
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Sie scheinen ein armes vernachlässigtes Würstchen zu sein, haben es vermutlich zu nichts gebracht, leiden mit Ihrem Pseudo Prof. unter einer Profilierungsneurose.
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Völlig daneben, aber passt zum Namen!
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Kann man so sehen, muss man aber nicht. Uns amüsiert eher die letzte Generation, die sich überfordert zeigt, wenn sie sich ihr veganes Znünibrot des 1960 geborenen Bäckers ohne Twitter-Anleitung selber streichen muss.
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Einer der sich Prof. Dr. Dr. humoris causa nennen muss hat auch nicht alle Tassen im Schrank.
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Wunde Stelle getroffen?
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Und wie bitte soll ich meine Targets erfüllen, wenn ich 50% rumhänge (Home Office, Urlaub usw.) Ach ja, befördert wird man trotzdem. Wake up guys, wenn die Zahlen nicht mehr stimmen, ist der Zauber schnell vorbei. Dann hat der Boss als Erster Angst um seinen Bonus! Wie dumm ist heute eigentlich das Swiss Banking unterwegs.
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Ach komm schon als CS Banker setzt ja echt jede Initiative voll in den Sand mit deiner Vollpfosten Energie
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Bei diesen massiven Kapitalabflüssen
wegen Aufhebung des Bankgeheimnisses und der Aufgabe der Neutralität durch die Schweiz ist dies nicht verwunderlich. Die Superreichen
haben ihre Vermögen nach Dubai und anderswo transferiert. -
Zeit Raum Ruhe Frieden und Liebe sind die fuenf grössten Luxusgueter auf dieser Welt
aber davon hat der der Schreiberling wohl keine Ahnung.
Verlorene Zeit kann niemand wieder zurueckholen, Verlorenes Geld aber schon.
Frau/Mann ist nur einmal jung, was nuetzt es wenn Frau/Mann mit 55 in Frührente geht, eine Wertschriftendepot in MIllionenhoehe besitzt, wenn Frau/Mann dann zu müde zu alt zu ausgelaugt ist, um wanderen zu gehen oder mit einem traditionellen Fahrrad ohne Elektromotor eine Bergtour zu unternehmen etc etc etc
Meine leise Vermutung ist diejenige, dass der Schreiberling eifersüchtig ist, weil er im Alter von 57 Jahren es immer noch nicht geschafft hat , seine „Schäfchen im Trockenen“ zu haben und statt Rosen zu züchten oder sich hobbymässig mit biologisch-organischem Weinbau zu beschäftigen, immer noch zur arbeitenden Bevölkerung zu zählen und dies als *Finanz Klatschreporter“. Tja … (das muss wohl irgendetwas schiefgelaufen sein)-
Sieh Du einfach zu, dass nicht nur die gelockte Wolle der „Schäfchen“ immer schön trocken bleibt 😄
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Der Sprecher lügt. Es IST eine Massnahme zur Kostensenkung.
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Wer dies möchte, der kann auch mal voll 🍾 und ständig voll 🥴 abtauchen.😂
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Ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Entlassungsrunden.
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Ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Entlassungsrunden.
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Schöne neue Arbeitswelt bei der Schlar-Affen-Bank Julius Bär Zürich!😂
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Wo liegt denn da das Problem Herr Hässig. Es ist alls freiwillig. Komplett überflüssiger Artikel. Ihnen gehen wohl die Themen aus.
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Das echte Problem liegt bei der geschätzten FTE-Auslastung. Alleine schon das Homeoffice kriegen viele nicht auf die Reihe, da steht dann im Messenger bei versuchten Erreichbarkeiten tagsüber und nach jeder vollen Stunde sauber zurückgesetzt ’seit xy Minuten abwesend‘. Und wer die unbezahlten Abwesenheiten in den Abteilungen alternativlos abfangen muss, ist auch klar, denn die Neuen und Unerfahreren und die Kita-Abholerinnen waren es nämlich noch nie. Natürlich pendelt sich Vieles mittelfristig irgendwie ein, aber gerade komplexere Projekte sind in diesen Umfeldern gar nicht mehr stemmbar.
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Keine Ahnung was an diesem Tool der Julius Bär falsch sein soll. Ich hätte mir zu meiner aktiven Zeit solcher Tools gewünscht. Leiber war ich wohl beim falschen Arbeitgeber, work-live balance war nie ein Thema von HR.
Ich frage mich ernsthaft, was dieser Beitrag soll. Ist er Kritik, wird hier ein Skandal aufgedeckt oder ist er einfach ein Lückenfüller. Ich tippe auf letzteres.
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So sieht ein Schlaraffenland für Expets aus. 3 bis 12 facher Nettolöhne im Vergleich zur EU Heimat. Homeoffice à discretion (ganz dreist montags noch direkt aus der Heimat per skype zuschalten in Form von „Überbrückungs-Weekend“). Freitags um 13Uhr auf den Flieger in die Heimat düsen mit dem starken CHF im Sack. Steuern bezahlt wird zum reduzierten CH Satz und nicht zum EU Grenzsteuersatz (bis zu 80% Bsp. Frankreich). Die Schweiz die letzte (überbevölkerte) Wohlstandsoase in der komplett runtergewirtschafteten EU. Bleibt nur zu hoffen, dass unsere mehrheitlich EU freundlichen CH Politiker*innen mit ihrer solidaritätsgetriebenen Willkomenskultur auch für die Inländer noch in ein paar Jahren ein paar Brötkrümel übrig haben.
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Ach ja … und gesprochen im (Home)-Office wird in der Sprache des Gastarbeiters und ausschliesslich in keiner Landessprache. Zuviel Integration ersparen wir den händeringend benötigten Fachkräften!
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Sogar daraus kann ein Ausländerproblem gemacht werden…
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Schweizerinnen und Schweizer, die für diese Stellen qualifiziert sind, würden diese Stellen erhalten. Wenn das Argument dann lautet, dass die Löhne zu niedrig sind, was glauben Sie dann, wie diese Banken am Markt bestehen können?
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@Michael Frey: die Schweizer wollen nur das Geld, sie haben nichts anzubieten.
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@ Patrick: Was ist den Ihr wertvoller Beitrag an die Allgemeinheit?
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Davon dürften bei JB nur wenig Angestellte (Das ExB schon gar nicht) Gebrauch machen, denn sonst merkt man ja, dass es auch ohne sie geht
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Im August ist bei mir fertig bei den Bären, werde mich mit 57 vom Berufsleben zurück ziehen und endlich mein Leben geniessen. Gesundheit ist mir wichtiger als ein Haufen Geld welches ich kaum ausgeben kann.
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Ist ihr Name TS Programm? Sind sie dank dem woke-virus die Karriereleiter hoch bei den Bären und können sich jetzt darum die Frühpensionierung leisten? Fragen über Fragen …
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@T.S.
Reise vor dem Sterben, sonst reisen deine Erben! -
wünsche ihnen viel gesundheit und ein langes leben! würde ich auch so machen, wenn ich könnte…
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@ Mike Feusi: Neider sind wie Fliegen an der Windschutzscheibe. Wie schneller du fährst, um so mehr kleben daran.
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Herzlichen Dank Herr Schmied, wünsche Ihnen und Ihrer Familie auch alles Gute!
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Wooooooow! What breaking news!!! Ist ja nicht so, dass dies andere AG schon länger anbieten würden…
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Bei Bär spielt es keine Rolle, ob die Mitarbeiter*innen Produktiv sind oder nicht. Wer nichts tut, macht keine Fehler.
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Naja, irgendwie ist man auch nie zufrieden: wenn die Firma keine flexiblen Arbeitszeitmodelle anbietet, wird geflucht, und wenn doch, wird es argwöhnisch kommentiert. Was denn nun?
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Ein perfider „Test“ für einen schleichenden Personalabbau.
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Habe ich kein Problem damit. Das Leben ist zu kurz um es mit Arbeit bis zum Umfallen zu füllen.
Das Bär Angebot ist ja nicht zwingend, wer es möchte kann es nehmen.
Scheint so als hätte man bei der Bär erkannt das vor allem die Jungen weniger auf monetäre Ansätze setzen und mehr auf Freiheit, Flexibilität etc. Denn bei der Entlöhnung ist die Finanzbranche schon längst nicht mehr Top. Management mit Selbstbedienung ausgeschlossen
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Nur so kommt man noch an die besten Talente. Die Zeiten wo man Stolz darauf war 60 bis 80 Stunden im Büro zu sitzen und dafür das leben zu verpassen sind zum Glück vorbei. Auch Teilzeit arbeitende Männer sieht man immer mehr. Ein gutes Zeichen. Zeit ist wertvoller als Geld. Im Gegensatz zur normalen Bevölkerung mit 4000 bis 6000 Franken brutto im Monat reicht bei Bankangestellte auch ein Pensum mit 80 Prozent arbeiten sie verdienen dann immer noch mehr als der Durchschnitts Schweizer.
So sieht ein Schlaraffenland für Expets aus. 3 bis 12 facher Nettolöhne im Vergleich zur EU Heimat. Homeoffice à discretion…
Keine Ahnung was an diesem Tool der Julius Bär falsch sein soll. Ich hätte mir zu meiner aktiven Zeit solcher…
Ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Entlassungsrunden.