Kleine und mittelgrosse Firmen, die KMUs, sind zentral fürs Land. Viele haben ein Konto bei der Postfinance, dem Gelben Riesen des Finanzmarkts.
Dieser ächzt und stöhnt, weil er nach der Grossen Finanzkrise von 2008 mit hohen Zinsen viel zu viel Bargeld angelockt hat.
Als „halbe Bank“ – die Postfinance darf das Kreditgeschäft nicht direkt anbieten – musste sie die Gelder in Obligationen anlegen. Das führte ins Desaster.
Entsprechend wurde die Postfinance zum „Champion der Minuszinsen“. Sie legte immer noch ein Brikett dazu. So auch jetzt.
Per 1. Juli bestraft sie erstmals die grösseren Firmenkunden mit Negativzins ab einem Vermögen von 0 – null – Franken. Kein Entrinnen mehr.
Damit hebt sie bei einigen Firmen die bisherige Freigrenze von 100’000 Franken Cash auf. Bis zu diesem Kontostand liess die Bank der nationalen Post ihre Geschäftskunden bis jetzt noch in Ruhe. Gleich wie bei den Privatkunden.
„PostFinance hat im Laufe des Jahres 2021 das Guthabengebühren-Regime für Geschäftskunden verschärft“, sagt ein Sprecher der Postfinance auf Anfrage.
„In diesem Sinne prüft PostFinance sämtliche Geschäftskunden laufend hinsichtlich ihrer Gesamtkundenbeziehung. Dabei gehen wir so vor, dass wir Grosskunden prioritär bearbeiten und die grosse Mehrheit der Geschäftskunden von den Massnahmen ausnehmen.“
Dann kommt’s: „Für grössere Geschäftskunden führen wir Guthabengebühren ab CHF 0.- ein, wir richten uns beim Zinssatz aber nicht nach dem Leitzins der SNB (-0.75%), sondern gewähren den Kunden einen gegenüber dem Geldmarkt deutlich besseren Preis.“
Wie hoch dieser ist, bleibt offen. Sicher ist: Ab dem ersten Franken auf dem Konto bluten ausgerechnet jene Firmen, die viele Arbeitsplätze anbieten. Sie sehen sich besonders geplagt von ihrer Bank.
Alle übrigen grossen Geldhäuser mit vielen Geschäftskunden wie UBS, CS, ZKB, die Raiffeisen haben bisher an einer Freigrenze festgehalten.
Diese wurde in den letzten Monaten ebenfalls schrittweise gesenkt.
Nun haben aber die Zinsen gedreht. Im Zuge der hochschiessenden Inflation und mangelnder Güter wegen Covid-Abriegelung in China und Russland-Feldzug in der Ukraine müssen die Leute tiefer in die Taschen greifen, wenn sie einkaufen, essen gehen oder Benzin tanken.
Am Hypo-Markt kosten Kredite deutlich mehr Zins als noch vor einigen Monaten. Die SNB berichtet von rund 2,5 Prozent Inflation, die EZB hat eine Zinserhöhung angekündigt, das Fed hat diese bereits umgesetzt.
Die Zinsen steigen auf breiter Front, was sollen da noch Minuszinsen bei den Geschäftsbanken? Und erst noch verschärfte?
Das sieht auch die Postfinance so. Erstmals lässt sie ein Ende ihres Regimes anklingen – als Möglichkeit.
„Die fortwährende Tiefzinssituation belastet den Zinserfolg von PostFinance weiterhin. Sollte sich die Tendenz zu steigenden Zinsen verfestigen, wird PostFinance ihre Zinspolitik überprüfen und bei Bedarf anpassen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Die PostFinance ist ein Unternehmen, welches nicht aktiv versucht seine Kunden abzuzocken. Kein Wunder möchten die Privatbankpfeiffen diese Einrichtung ans Kreuz nageln. Genau das gleiche Problem haben Zeitungen; nur ein einziges Chäsblatt mit der Wahrheit im Gepäck reicht aus, um den Platzhirschen die Hosen auszuziehen.
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Ich verstehe nicht, wer noch bei der Postfinance bleibt. So eine Abzockerbank gibts nur einmal.
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Wenn das mal kein Skandal ist. Die Postfinance soll doch offenlegen wie hoch die Freigrenze bei der SNB ist von der sie profitiert.
Das ist Abzockerei pur und das notabene von einem von der öffentlichen Hand kontrollierten (oder mindestens sollte diese kontrollieren) Institut.
Das Ganze immer mit der fehlenden Banklizenz zu verknüpfen greift hier definitiv nicht, insbesondere auch wenn der letzte Jahresabschluss der Post erhebliche Gewinne ausgewiesen hat, welche grossmehrheitlich von der doch „so arg gebeutelten“ Postfinance kommen.
Für mich eine Sauerei der Klasse 1A
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Das Vorgehen ist typisch für einen Staatsbetrieb. Analgo SRF, die verlangen auch eine Zwangsgebühr für Null Leistung!
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Auch Postmittarbeiter wird es abgezogen, was eine Frechheit ist sondergleichen.
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Geld ist Rohstoff wie jeder andere. Wenn Sie den einlagern, kostet es Lagergebühren. Wieso soll das bei Geld nichts kosten dürfen? Ich habe meinen cash für 45.- Franken pro Jahr im Tresorfach eingelagert.
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Soll doch die PostFinance 5 oder 10% Minuszinsen verlangen! Wo liegt das Problem?
Jeder Kunde ist frei, die Bank zu wechseln.Ein Problem hätte ich, wenn ein Staatsbetrieb seinen Kunden mit meinem Steuergeld zu hohe Zinsen bezahlen und so die anderen Banken ins Aus drücken würde.
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Ah so wie damals 2009 bei der UBS. Ohne den ?Staat? äh ?staatlichen Strukturen?; nein ich mein unser Steuergeld hätte die UBS für ganz lange Zeit gar nichts mehr gezahlt. Haaha!
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Tipp: Man kann die gelbe Karte am Kartenterminal anbieten, ohne das man ein Postcheckkonto hat.
Irgendwie will man das wohl nur nicht so laut sagen.-
Wie geht das?
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Genau und ich laufe barfuß 🦶 über den Bodensee..🥹
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Ja richtig auch Klaus Schwab, Bill Gatesund Co. bereiten den Untergang vor für Euch. Deshalb reisen die gehirngewaschenen Bundeshausinsassen ja jährlich zum WEF nach Davos und zu anderen NGO’s, um sich an diesen idiotischen Veranstaltungen die nötigen Instruktionen abzuholen. Und die Menschenmassen interessieren sich nicht dafür, oder unterstützen gar diese Idioten noch.
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Negativzinsen sind Diebstahl und somit illegal.
Die Banken erbringen keine Gegenleistung für die illegale Abkassiererei, es handelt sich um reine wettbewerbswidrige Abzockerei! -
Postfinace – ein durch und durch unfähiger Saftladen! Aber von Levrat und seinen Kumpanen ist ja nichts anderes zu erwarten!
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Die SNB bereitet den Untergang vor, bravo, weiter so !
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Ja richtig auch Klaus Schwab, Bill Gatesund Co. bereiten den Untergang vor für Euch. Deshalb reisen die gehirngewaschenen Bundeshausinsassen ja jährlich zum WEF nach Davos und zu anderen NGO’s, um sich an diesen idiotischen Veranstaltungen die nötigen Instruktionen abzuholen. Und die Menschenmassen interessieren sich nicht dafür, oder unterstützen gar diese Idioten noch.
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Unter diesen Umständen bin ich dafür, der Post die mit Steuergeld finanzierten Zuschüsse zu streichen. Kein Geld mehr für die Post und deren Betriebe. Wer gleich denkt, Daumen hoch!
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Weder die Schweizerische Post noch die PostFinance erhalten Steuerzuschüsse oder irgendwelche „Entschädigungen“ für Ihre Leistungen vom Steuerzahler. Es sind eigenwirtschaftlich finanzierte Betriebe….
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Bin ich dabei!!
Ups, da die Post jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag an den Eigner ausbezahlt und nicht umgekehrt, löst sich Ihre Aussage in sich selber auf… Keine Ahnung von was er/sie/es spricht… smh -
Von was sprechen sie? Die Post und PostFinance erhalten keine Zuschüsse vom Staat
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Bisher bezahlt die Post Millionenbeträge an den Bund. Diese zu streichen würde wohl schon helfen, nur gehen dann unsere Steuern hoch…
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Was will die bürgerliche Mehrheit der Schweizer Politik, die Postfinance
mit Vorschriften so zu drangsalieren, dass sie zu wenig hat um zu leben und zu viel um zu sterben, was schliesslich den Bund als Eigentümer schädigt, der dadurch zu wenig bei unserer Post an Abgaben einsacken kann. Gebt der Postfinance die Freiheit des Marktes und nachher können wir als die eigentlichen Eigentümer erkennen, ob diese es versteht mit Gewinn zu wirtschaften oder auch nicht. Wenn sie dann noch Verluste macht, ist es nicht zu schade, sie zu liquidieren.-
@Rolf Zach
‚Den Bund als Eigentümer schädigt‘….da kommen mir die Tränen!
Fakt ist: Die Postfinance ist ein staatlicher Betrieb, der in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Unternehmen auftritt – was definitiv nicht Sinn und Zweck eines staatlichen, spezialgesetzlichen Gesellschaftskonstruktes ist.
Ansonsten werden wir in der Schweiz eines Tages nur noch Staatsangestellte haben…Im Übrigen haben staatliche Unternehmen mit zu viel Liquidität die Tendenz, das Geld der Eigentümerschaft (eigentlich des Bürgers) in kuriose Auslandsprojekte zu investieren und schlussendlich in den Sand zu setzen. Es ist durchaus berechtigt, dass der Postfinance (und anderen staatlichen Unternehmen) enge Grenzen gesetzt werden…
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Meine Meinung!
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Wie wäre wenn sie sich als Sozialist (oder Kommunist?) mal mit Giralgeldschöpfung und Fiatmoney beschäftigen würden?
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Das wäre am besten aber die lieben Lobbyisten (Politiker) von Kantonalbanken und Raiffeisen haben im Parlament so ihre Probleme mit einer Privatisierung der PostFinance. Einerseits muss der Grundversorgungsauftrag (welcher ein Verlustgeschäft ist) vom Bund gewährleistet sein andererseits will dies niemand übernehmen.
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Negativzinsen sind Diebstahl und somit illegal.
Die Banken erbringen keine Gegenleistung für die illegale Abkassiererei, es handelt sich um reine wettbewerbswidrige Abzockerei.!-
auch der „Lohn“ von Levrat bei der Post ist Diebstahl.
Das Übel Negativzins kommt aber von der SNB. Und bedenken Sie, einen Anspruch auf Zins haben sie nicht. Aber sie sind frei, Ihr Geld abzuheben und im Tresor zu bunkern. Wenn Sie einfach Sparen wollen, ist das ein Weg dazu, wenn Sie Sparen und vermehren wollen, tun Sie selber etwas dafür. Kaufen Sie physisches Gold oder ein Lastwagen voll Diesel. Geldvermehrung ohne etwas dafür zu tun gibt es nicht, scheint mir auch recht so.
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Mit dem kürzlichen Entscheid gegen eine Kreditvergabe durch PF war dieser Move absehbar und ist nachvollziehbar.
Was soll sie auch sonst machen? Einlagen in langfristige Obligationen parkieren und so die Fristenkongruenz gänzlich ignorieren? Das hat anderen Banken bereits das Genick gebrochen. Also profitiert die PF nur marginal vom Zinsanstieg bei langen Laufzeiten.
Erhöhung der Kontoführungsgebühr? Der Aufschrei wäre groß. Das Argument, dass jetzt ausgerechnet die Unternehmen zur Ader gelassen werden, die Arbeitsplätze generieren, ist plump und falsch. Erstens ist es falsch weil dies eine Bevorzugung gegenüber kleineren Betrieben impliziert und zweitens kann die PF dies nicht berücksichtigen weil sie selber davon nichts hat bzw. profitiert.-
Holy shit, es gibt noch IP Leser die rational überlegen. 👍🏽
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@rational:
Für mich läuft IP als Entertainment. Weniger aufgrund der Artikel, eher den Kommentaren geschuldet 😉
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Ja- das immer linkere Staatswesen melkt die Bürger immer mehr mit Abgaben und irgendwelchen neuen Bezeichnungen. Zu Beginn wurde der Himmel auf Erden versprochen- gehalten haben die Staatsfunktionäre nichts. Ein Reinfall sondergleichen. Staatsbeamte darf man nicht in Führungspositionen hieven- sie versagen meistens- siehe auch Post und Corona etc.! Das Einzige, was all die Sozialisten können ist Geld verteilen- Geld der Anderen natürlich!
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Genau, das immer linkere Staatsunternehmenswesen. Postchef Levrat mit seiner ersten Grosstat?
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Liebe KMU, herzlich Willkommen bei der Nr. 1 – Raiffeisen freut sich auf neue Geschäftsbeziehungen:
https://www.raiffeisen.ch/st–gallen/de/firmenkunden/unternehmerthemen.html-
Zum Glück gibt es noch die Wald- und Wiesenbank.
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Wann gibt’s eigentlich wieder Büffet und ausländischen billig Wein bei der Bauernbank? Mehr kann und darf man nicht erwarten.
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der alltägliche wahnsinn in helvetistan und die 246 mischler in pers. angelegenheiten zu bern sind vollauf zufrieden: corona abgelöst durch ukraine/russland, garniert mit den affenpocken, so lässt sich geruhsam mischeln.
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Im Umfeld explodierender Inflation und anziehenden Zinsen für Staatsbetriebe total Normal, eigentlich völlig gestört, aber was für den Normalen halt gestört wirkt ist für Tigrillos Kollegen Curonormal….
Unter diesen Umständen bin ich dafür, der Post die mit Steuergeld finanzierten Zuschüsse zu streichen. Kein Geld mehr für die…
Negativzinsen sind Diebstahl und somit illegal. Die Banken erbringen keine Gegenleistung für die illegale Abkassiererei, es handelt sich um reine…
Ja- das immer linkere Staatswesen melkt die Bürger immer mehr mit Abgaben und irgendwelchen neuen Bezeichnungen. Zu Beginn wurde der…