Die Finma gibt der Gazprombank Schweiz in Zürich noch eine letzte Gnadenfrist. Bis Ende Sommer muss die Finanztochter des Kreml-Rohstoff-Riesen eine neue Revisorin haben.
Die alte – es handelt sich um die KPMG – hat den Bettel hingeschmissen. Die Weltwoche meldete am Dienstag, die Finma stehe „unmittelbar davor, der Gazprombank die Banklizenz zu entziehen“.
Nun zeigt sich, dass die Berner Aufseher dem russischen Tradefinance-Haus noch eine Chance geben. In den kommenden Wochen muss ein neuer Revisor her, plus: Es braucht frischeGrossaktionäre.

Fürs Prüfmandat haben die drei Grosskonkurrenten der KPMG abgewunken. Es bleiben vier mittelgrosse bis kleinere, allen voran die BDO. Die soll aber auch nicht „heiss“ aufs Russen-Mandat sein.
Im VR ist es in diesen Tagen wie in einem Taubenschlag zu- und hergegangen. Wolfram Kuoni als langjähriger Vize ist wie angekündigt zurückgetreten, gleich wie weitere. Umgekehrt wurden fünf neue bestimmt.
Die Namen sollen in den nächsten Tagen bekanntwerden. Das Problem ist: Keine renommierten Schweizer dürften Lust auf mehr Russland-Engagement verspüren.
So verwandelt sich die Gazprombank in eine reine Moskau-Angelegenheit. Genau das aber ist für die Finma offenbar ein No-go.
Es brauche andere Aktionäre, so soll es aus Bern tönen. Dies sagt ein Gesprächspartner. Geprüft würde nun, ob der Kreml die Mehrheit abgibt, dafür würden die wichtigen Rohstoff-Firmen Aktien der Gazprombank übernehmen.

Davon hat es in der Schweiz einige, und sie nutzen seit Jahr und Tag die Zürcher Russen-Bank für ihre Rohstoff-Finanzierungen.
Vitol, Trafigura, Glencore und weitere operieren aus der Schweiz heraus und geschäften mit der Gazprombank, um ihre weltweiten Deals zu tätigen.
Interessanterweise gehört das russische Mutterhaus Gazprom nicht zu den Tradefinance-Kunden der Gazprombank. Der Gaskonzern macht seine Finanzierungen direkt oder mit anderen Banken.
Würden nun Vitol & Co. sich an der Gazprombank beteiligen und sänke dadurch der Kreml-Anteil an den Zürcher unter 50 Prozent, könnte die Finma damit eventuell zufrieden sein.
Ob das Manöver gelingt – Viktor Vekselberg hat so Oerlikon und Sulzer aus der globalen Sanktions-Umzingelung herausgelöst – bleibt abzuwarten. Erfolgs-Wahrscheinlichkeit? Unter 50 Prozent.
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Die beliebtesten Kommentare
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Kolomojskyj finanzierte den Aufbau der Kampfverbände Regiment Asow, Regiment Dnipro, Bataillon Ajdar sowie Bataillon Donbass, deren Gründung er 2014 bekannt gab.
Im Juni 2014 leiteten die russischen Strafverfolgungsbehörden gegen Kolomojskyj und den ukrainischen Innenminister Arsen Awakow ein Ermittlungsverfahren ein. Gegen Kolomojskyj wird unter anderem wegen organisierter Verbrechen ermittelt, er soll „rechtsextreme Todesschwadronen“ finanziert haben, wegen Mordes und des Einsatzes unerlaubter Waffen im Kriegsgebiet Donbass. Aus russischer Sicht gilt Kolomojskyj als Gefahr für den Friedensprozess in der Ostukraine.
Da Kolomojskyj die Mehrheit an der Fernsehgruppe besitzt, bei der Wolodymyr Selenskyj unter Vertrag stand, wurde schon vor dem Präsidentschaftswahlkampf 2019 gemutmaßt, Selenskyj sei ein von Kolomojskyj gesetzter „Bauer im Schach“. Florian Hassel von der Süddeutsche Zeitung sah am 22. April 2019 Selenskyjs Aufstieg als Ausdruck des „kranken ukrainischen Systems: Er war nur möglich, weil ukrainische Medien von Oligarchen dominiert werden, die bestimmen, wer in ihre Fernsehsender kommt – und wer nicht.“ Seit Mai 2019, nach Selenskyjs Sieg bei den Präsidentschaftswahlen, ist er wieder in der Ukraine zurück.
Kolomojskyj lebte von 2000 bis 2014 vorwiegend in der Schweiz. 2017 verließ er die Ukraine, 2018 übersiedelte er nach Tel Aviv.
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Geheimdienst verhindert Einbürgerung: Schwester des mächtigsten ukrainischen Oligarchen darf nicht Schweizerin werden
Igor Kolomoisky gilt als der mächtigste Oligarch der Ukraine. Seine Milliarden machte er mit der grössten Bank des Landes, der PrivatBank. Dabei soll er Gelder in Milliardenhöhe veruntreut und gewaschen haben, unter anderem in den USA. Die USA erhoben deshalb Klage gegen ihn und setzten ihn auf eine Sanktionsliste.
Der Nachrichtendienst des Bundes sieht die Sicherheit der Schweiz in Gefahr, wenn diese die Angehörigen eines umstrittenen Milliardärs einbürgern würde. Ist das Sippenhaft?
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https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-oligarchen-korruption-selenskij-1.5249388
Bei Amtsantritt versprach Präsident Wolodimir Selenskij, die Ukraine zu reformieren. Doch noch immer behelligt die Justiz korrupte Unternehmer wie Rinat Achmetow kaum. Sie können unbesorgt schlafen.
Die Oligarchen – neben Achmetow zählen zu ihnen etwa Ihor Kolomoiskij, Wiktor Pintschuk, Dmitro Firtasch, Serhij Lewotschkin und Ex-Präsident Petro Poroschenko – kontrollieren große Teile der Wirtschaft und über eigene Sender 70 Prozent des meinungsmachenden Fernsehmarktes. Kritikern zufolge verhindert die Macht der Oligarchen seit Jahrzehnten fast alle wichtigen Reformen im Land.
Zwar ging Selenskij gegen den russlandfreundlichen Oligarchen Wiktor Medwedtschuk vor, ein Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin, und fror sein Vermögen ein. Analysten zufolge wollte Selenskij so aber vor allem auch einen politischen Konkurrenten ausschalten: Die „Oppositionsplattform – Für das Leben“ von Medwedtschuk schoss in Umfragen zuletzt nach oben und steht nur noch knapp hinter der Selenskij-Partei.
Andere Oligarchen aber können unbesorgt weiterschlafen. Ex-Parlamentarier Serhij Leschtschenko ist Aufsichtsrat der ukrainischen Eisenbahnen und beschrieb, dass Firmen von Oligarch Achmetow etwa für den Transport von Eisenerz Preise bezahlen, die zweieinhalb Mal niedriger sind als im benachbarten Polen und viereinhalb Mal niedriger als in der Slowakei. Jeder Transport des Eisenerzes bringe der Eisenbahn einen satten Verlust. Doch Versuche, das noch aus Sowjetzeiten stammende System zu ändern und die Preise zu erhöhen, werden Leschtschenko zufolge seit Jahren von Achmetows Alliierten in Regulierungsbehörden, Parlament und Regierung verhindert. Das Geld, das der Milliardär Achmetow in der Ukraine verdient, einem der ärmsten Länder Europas, legt er gern im Ausland an: 220 Millionen Dollar für ein Apartment am Londoner Hyde Park, 200 Millionen Euro für eine Villa an der Côte d’Azur. Im Dezember 2020 kaufte Achmetows 32 Jahre alter Sohn Damir für 60 Millionen Schweizer Franken eine Villa am Genfer See.
Zum Stillstand bei der Justiz hat auch Präsident Selenskij beigetragen. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde der Reformer Ruslan Rjaboschapka Generalstaatsanwalt. Anfang 2020 stand Rjaboschapka kurz davor, gegen Kolomoiskij und Bogoljubow vorzugehen – und wurde von Selenskij kurzerhand gefeuert. Seine Nachfolgerin wurde Irina Wenediktowa, zuvor Mitarbeiterin in Selenskijs Wahlkampfstab. Als Generalstaatsanwältin traf Wenediktowa etliche fragwürdige Entscheidungen, die etwa Ermittlungen gegen der Korruption verdächtige hohe Mitarbeiter Selenskijs verhindern.
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Viele der Menschen, die die Ost-Ukraine Richtung Russland verlassen haben, sind erleichtert, dass ihre Heimatregion von Moskau anerkannt wurde.
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Seien wir uns bewusst, dass auch das Russland komplett egal sein wird. Russland hat ganz andere Ziele.
Man sagt, dass man vom Eisberg nur ein Siebtel sieht, wir sehen hier jedoch nur einen Hunderststel, wenn überhaupt. Das Schachspiel durchschauen wir auch nicht. Wir selbst sollten uns alle warm anziehen, weltweit. Putins Krieg findet nämlich nicht wirklich in der Ukraine statt! Die De-Stabilisierung hat längst begonnen.
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Möchte mal ein Selesnkyi Bashing hier lesen! Korrupter Staatschef. Unter Panama Papers angeblich bewiesen. Vermögen innert kurzer Zeit auf rund 40’0000’000 $? Andere Medien sagen, sein Vermögen sei inzwischen ca. 800’000’000 gestiegen. Auch andere Themen wären interessant
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Offenbar sind Sie eVV mit Schwerpunktverwaltung von Russen-Geldern und Angebot an Versteckspielen.
Klar sind Sie hässig auf die USA. Aber auch dann immer bei den Tatsachen bleiben, gell. Und ab und zu Ihre Temperatur kontrollieren.
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Hoffe, dass die grossen Revisionsfirmen ihr Hosenscheisser Verhalten mal büssen müssen!
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Vielleicht wäre es klug, an die Zeit nach dem unsäglichen Ukraine-Krieg zu denken und nicht aus populistischen Gründen völlig undifferenziert alle (Bank-)Verbindungen zu und nach Moskau zu kappen.
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Frieren für den Frieden! Bezahlt wird die Rechnung von allen Dummen, die am Arbeiten sind. Aber sicher nicht von unseren Super Spezialisten in der Politik, von denen zwei Drittel nicht einmal der Englischen Sprache mächtig sind.
Ich finde es nicht schön, dass unsere Regierung auf meine Rechnung entscheidet moralisch „das Richtige“ zu tun. Mir ist es ehrlich gesagt egal wenn einer, der korruptesten Staaten der Welt von seinem Nachbarn überfallen wird.
Als nächstes werden wir wohl unsere Neutralität neu interpretieren..
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Eines Tages wird die Schweiz dafuer bitter bezahlen.
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SEHR KORREKTE Aussage – und leider nicht erst langfristig gesehen!!
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Ich glaube, Thomas Matter hat Interesse an der Bank.
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Ja, denkbar.
Den Namen hätte ich:
Gazhelvetic.
Die Trychler könnten die Einweihung vornehmen und die Bahnhofstrasse hinunter ihren Glocken freien Lauf lassen.
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Thomas Matter ausgerechnet, dieser SVP Grosskotz und Besserwisser.
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Immer wie die Windfahnen gerade blasen, diese Hosenscheisser… Die Finma ist ein Joke.
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Sofort A B R Ü S T E N – und aufgepasst, dann sind die anderen Boutique Banken, die davon leben, via Trusts, BVI Firmen Zahlungen zu tätigen, deren Kontoren, Trustees, Settlors, Trustdeeds…. alle Tricks und Tipps anwenden, um trotz Sanktionen immer noch Flüssiges zu haben…. – solange es den Oligarchen/Kleptokraten nicht ans Eingemachte geht, hört dieser Mist im Osten nie auf! Schon der Zar hatte sein Oligarchen und schon damals wurde die Kohle im Westen gebunkert… DAS hat Tradition!
Die Finma ist dagegen ein „Schuelerbueb“ – wird von den Oligarchen, den USA etc. mit den grösseren Stellschrauben vor sich hergetrieben. -
Dies Gazprom-Bank braucht es nicht, nicht einmal für die Russen, denn was sie noch erhalten von der EU für ihre Gas- und Öllieferungen, geht über Frankfurt und London und nicht über Zürich. Ebenso finanzieren sich die nicht den Russen gehörende Rohstoffhändler wie Trafigura und Glencore nicht bei den russischen Banken, sondern eher den französischen, britischen und US-Banken. In der Regel ist es so, dass die Rohstoffhändler für ihre Einkäufe vorauszahlen müssen, deshalb wird die Gazprom-Bank wie die Sberbank in der Schweiz verschwinden. Aber nicht verschwinden werden die Oligarchen-Gelder der Russen, versteckt durch die angesehensten Anwaltskanzleien der Schweiz, wo die Banken gar nicht wissen, wo das Geld herkommt und wenn sie es wissen wollen von diesen renommierten Anwaltskanzleien nach Strich und Faden angelogen werden, denn die Schweizer Gesetzgebung schützt sie in jedem Fall.
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Ach je nicht so gravierend der Ausfall des Russenkapitals und Shopping der Russischen Oligarchen.
Das gegenseitige abklemmen der Wirtschaftsbeziehungen und teilweise gegenseeitige Enteignen dürfte über den Daumen ein Nullsumme Spiel sein.
Gravierender wird das übrige weit umfangreichere wirken.
Kurzfristig all gegenwärtig, das Reduzieren und Abklemmen der russischen Energielieferungen‚ heisst die gestiegenen Preise.
Das wird sich absehbar nach der Neuausrichtung des Marktes sicher zum teil wieder entspannen.
Der grosse Brocken kommt erst noch, das sind die lnfrastrukturkosten der Neuausrichtung der Energieversorgung, so etwas erfordert grosse Kapitalmengen,die so nicht auf der Strasse herumliegen.
Insbesondere bei den sog. Regenerativen ist das Verhältnis Kapitaleinsatz und Erntefaktor, extrem ungünstig.
Sicher die Sonne scheint gratis, der Wind bläst logo auch gratis.
Die Umwandlung in effektiv praktisch verwertbare Energie ist ohne wenn und aber NICHT gratis. Letztlich bezahlt IMMER der Konsument.
Na ja, die einen kapieren so Zusammenhänge andere, leider zu viele nicht.Grundsätzlich ist in der Theorie alles machbar, jedoch NUR wenn man zum teil ganze Segmente und Faktoren, meistens die grossen ausklammert.
Oder kurz und bündig eine Sache schön denkt und schön rechnet. -
Ich melde mich hier gerne als Revisor zusammen mit meinem Buddy aus Hannover, dem Gas-Gerhard. Er geht gleich nebenan bei Ringier ein uns aus. Kurze Wege sind immer von Vorteil. Wir lassen uns in Rubel bezahlen, die hauen wir dann in Moskau auf den Putz. Wir fädeln auch einen Deal ein für die Übernahme der Bank. Sie landet dann im Schoss von Volkswagen und wird in ProGaz umgetauft, dann macht sie wieder Werbung auf den Fussball-Shirt’s und mein alter Buddy hat wieder einmal echt etwas gerissen.
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Gerhard, der Gasableser?
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Super;
hast du auch gazprom aktien und bonds? -
@Alfred
genau, Putin’s Gasableser Gerhard Schröder. Mein Buddy. Er ist dicke mit FAM und Ringier. Wenn Gas-Gerhard in Moskau weilt, überbringt er auch Grüsse aus dem Seefeld.
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Kann mir mal jemand erklären, warum ich eine Bank kaufen soll, wenn ich einen Kredit möchte?
Oder gibt die Gazprombank der Vitol auch noch gleich einen Kredit, um den Kauf der Gazprombankaktien zu finanzieren? 😂😂😂
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Sind wir so blöd und lassen uns so einfach für amerikanische Interessen einspannen. Genau jetzt wo die meisten Russen Ihr Geld in den USA ganz diskret und völlig legal waschen und bügeln lassen können. Kapital geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Die USA sind gut darin Regeln für andere aufzustellen.
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Du hast es verstanden.
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Es geht nicht um amerikanische Interessen wie die Verschwörungsheinis suggerieren.
Es geht ganz einfach darum, dass diese Bank unsere gesetzlichen Anforderungen nicht mehr erfüllt. Punkt.
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Bitte um genauere Angaben um: „die Russen waschen Ihr Geld in USA“.
Wo, wann und wieviel differenziert eine ernste Aussage vom Rest.
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So rasch wie möglich schliessen.
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Ein äussert qualifizierter Kommentar, gehört in die Kategorie Stammtischparole. OMG
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Sind wir so blöd und lassen uns so einfach für amerikanische Interessen einspannen. Genau jetzt wo die meisten Russen Ihr…
Immer wie die Windfahnen gerade blasen, diese Hosenscheisser... Die Finma ist ein Joke.
Eines Tages wird die Schweiz dafuer bitter bezahlen.