Die TX Gruppe wurde vor Jahresfrist zum Star der Schweizer Börse. Die damals angekündigte Auslagerung der digitalen Immo- und Auto-Marktplätze elektrisierte die Investoren.
Seit gestern herrscht Ernüchterung. Das Halbjahresergebnis 2022 der TX mit ihrem Flaggschiff Tages-Anzeiger ist Magerkost: 40-Prozent-Einbruch beim operativen Gewinn, unter dem Strich 1 Milliönchen Plus.
Krieg, Strom, Pandemie, Rezession – dem könne sich die TX „nicht entziehen“, so ihr Präsident Pietro Supino, einer der Gross-Verleger des Landes, in seiner Botschaft an die Aktionäre.
Eine 50-Prozent-Tochter aber mit Ringier, die JobCloud mit ihren Stellen-Plattformen, die laufe wie geschmiert; die TX schreibt von einer „herausragenden Entwicklung“ des Joint-Ventures.
Botschaft: Die Stelleninserate boomen, wir sind mit unserer rentablen Tochter vorne dabei.
Nur: Stimmt das? Geht die JobCloud tatsächlich durch die Decke?
Die Frage kommt auf, weil die TX in ihrem Finanzbericht per 30. Juni Folgendes deklariert:
„In immaterielle Anlagen wurden 3.5 Mio. CHF investiert, insbesondere für die Aktivierung von Software-Projekten bei JobCloud AG.“
Das kennt man von der Credit Suisse – die Bank hat 8 Milliarden (!) Software in ihren Büchern als Assets verbucht.
Bei der TX, deren journalistischer Bereich namens Tamedia längst nicht mehr im Zentrum steht, geht es um einen Bruchteil.
Trotzdem: Mit solchen „Manövern“ hübscht die Firma ihren Gewinn auf. Was hinter der Aktivierung steht, könnten nämlich klassische Aufwände sein: Löhne.
Insbesondere wenn es nicht einmal um fertige Software geht, sondern „nur“ um „Software-Projekte“. Unser Programmieren ist derart wertvoll – das buchen wir als Millionen-Asset.

Aus Büez wird Rendite. Stimmt das, dann würde aus einer Firma, die unter Kosten leidet, eine Perle – Goodwill sei Dank.
In der Hoffnung auf die Zukunft liegt die Würze. Geht das Kalkül auf, verwandelt sich der Goodwill über die Zeit in bare Münze.
Wenn nicht, dann folgt irgendwann der Kater. Vielleicht läufts dann sonst wieder besser, oder es gibt frischen Zustupf aus Bern.
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Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nach all der primitiven Hetze gegen „Ungeimpfte“, dümmlicher Propaganda für den Fascho-Bundesrat, dem latenten Antisemitismus in der Berichterstattung und der Lobhudelei irgendwelcher Pharma-Lobbyisten und Wirrköpfen ist für mich klar:
Dieses „Medienhaus“ muss unter gehen. Es wäre ein Freudentag für die ganze Schweiz und jeden Anti-Faschisten.Kommentar melden -
Get woke, go broke. Die Allianz mit der Alpenprawda war der Anfang vom Ende. Zumindest scheint, beruhigend, auch die grünlinks orientierte Leserschaft einen Sensor dafür zu haben, ab wann einseitige Meinungsmache nur noch peinlich ist.
Im Verbund mit so einem monströsen publizistischen Propagandawrack hilft auch kein flotter Blingbling-Online-Job-Shop mehr.Kommentar melden -
Na, na das ist doch keine Trickli. Das sind doch DIE REGELN der Buchführung, die in wohlklingende Standards gegossen werden, von den BIG Fours als Best Practice gepredigt und an den Wirtschaftsuniversitäten der Welt gelehrt werden. Kein Wunder wird deren Befolgung von den CEO’s und CFO’s der Wirtschaftswelt erwartet ja sogar eingefordert, als handle es sich um ein unumstossbares physikalisches Gesetz wie die Schwerkraft.
Erkennen lässt sich diese Grundverständnis übrigens oft bei Milizpolitikern, die das erste Mal auf ein anders System wie HRM2 stossen. Da wird ihr Weltbild ordentlich auf die Probe gestellt, was sich dann oft in der verzweifelten Forderung manifestiert, man solle doch diesen und jenen Bereich in eine AG auslagern…nur damit die eigene Welt der Buchführungs(schwer)kraft wieder hergestellt ist.
Also hat die TX, solange sie sich im freien Markt bewegen will, keine andere Wahl, als sich dieser Buchführungs(schwer)kraft zu beugen.Kommentar melden -
Was die hinter ihrer Paywall treiben entzieht sich leider schon seit Jahren unserer Aufmerksamkeit.
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Reichweitenverlust ohne Ende durch kaputt gesparte Redaktionen. Jetzt wird SW aktiviert beim Hoffungsträger, der nicht mal zum Kerngeschäft gehört. Ich denke, es ist klar, wie das ausgehen wird, nicht nur für Tamedia.
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Selten so einen Blödsinn gelesen. TX wendet die IFRS an, da müssen Projektkosten aktiviert werden solange ein möglicher langfristiger Nutzen aus dem Projekt gezogen werden kann. Natürlich gibts da ein einen gewissen Spielraum wieviel, aber im Grundsatz ist daran nichts auszusetzen und es handelt sich auch nicht um ein Taschenspielertrick.
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Das geht anders: Projektrückstellungen sind im Vorfeld bilanzwirksam zu tätigen. Wenn dann das Projekt angelaufen ist, werden diese Rückstellungen nach und nach aufgelöst. SW-Aktivieren ist eine Notlösung und nur dumme „Anleger“ fallen darauf rein.
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Papa’s Lektionen gut in Erinnerung.Alte KP Schule,halt.
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Es ist sogar in der Ostschweiz angekommen: Die linken TX-Zeitungen (Mainstream-Schrott) „seicht kein Hund mehr an“…
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Na ja Herr Hässig, Rechnungslegung scheint nicht Ihre Stärke zu sein.
Schon klar dass der TX-Konzern mit seinen Blätter keinen Gewinn macht. Die machen keinen kritischen Journalismus, sondern nur pure Meinungsmache. Damit bedienen sie ihre links-grüne woke und cancel culture Blase, aber sonst niemanden. Widerspruch ist ausdrücklich nicht erwünscht, da konträre Kommentare munter unterdrückt werden. So geht linke Meinungspluralität.
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Man stelle sich vor, dass Banken und andere Grossfirmen diesen Trick nutzen, um den Gewinn aufzuhübschen und basierend darauf sich schöne Boni auszuzahlen. Lohnaufwände zu aktivieren, sollte verboten werden. Softwareentwicklung wird benötigt, um Umsätze zu erzielen, nicht um die Software zu verkaufen.
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Dann sag das mal der CS…
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AUS BÜEZ WIRD IMMER RENDITE!
das wird auch so bleiben — BÜEZ ist ehrlich
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Wann aktiviert IP die Herren Stöhlker und Geiger?
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Am Liebsten diese 2 Herren deaktivieren.
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das wäre bilanztechnisch keine Gute Idee, da sonst das Eigenkapital sinkt.
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na das würde dann unter bad will fallen und zwar zünftig!
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Goodwill oder Badwill? Die Aktivierung von Programmierleistungen zeigt lediglich die Inkompetenz der Geschäftsleitung. Supino glaubt wohl selbst noch den Mist, den seine Blätter schreiben.
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Ach LH, verstehen sie was von Rechnungslegung? Wenn nicht, sollten sie solche Artikel vielleicht besser lassen.
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Accounting for Dummies gibts auf Amazon für 10 Dollar, lieber Herr Hässig
Was Sie da schreiben ist einfach nur lächerlich
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Was genau ist lächerlich? Okay, beim Goodwill hat er sich falsch ausgedrückt, aber der Rest ist betreffend Rechnungslegung absolut korrekt.
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Aktiven in einer Bilanz müss(t)en die tatsächlichen Werte abbilden. Sind sie zu tief, spricht man von Stillen Reserven. Sind sie zu hoch, spricht man von Überbewertung. Überbewertung ist eigentlich nicht zulässig und müsste umgehend von der Revisionsstelle erkannt und zurückgewiesen werden. Im Einzelfall ist das zugegebenermassen keine leichte Beurteilung.
Aber hier im Artikel wird ein Bild gezeichnet, als ob man Löhne mit einer Höherbewertung von Aktiven bezahlen könnte. Dem ist nicht so. Es entsteht nämlich dadurch noch keine Liquidität. Höchstens dann, wenn man bei einer Bank auf diese Weise Kreditwürdigkeit schaffen möchte. Für Investoren wie für Banken die seriös analysieren, scheint mir so eine Aktivierung tatsächlich ein „Buebetrickli“ und nicht viel mehr zu sein.
TX versucht wohl einmal mehr das Geschäftsmodell „Stellenanzeiger“ zu etablieren damit sie für ein „Cloud“- Inserätli gleich Mondpreise plus Apothekerpreise verlangen kann.
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Lieber Herr Hässig
Von Aktivierungspflicht haben Sie wohl noch nie gehört? Ich empfehle Ihnen daher sehr, die Rechnungslegungsvorschriften nach OR, nach Swiss GAAP FER sowie IFRS genauer zu studieren und diesen nichts sagenden Artikel nochmals zu überdenken…
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Nicht bei Software.
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Der Meier hat Eier und Recht dazu.
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Dank dem Stimmbprger fehlen nun die 1.2 Milliarden. Die hätten lediglich gedient um die löchrigen Krüge nachzufüllen. Selber schuld.
Hoffentlich verschwinden diese Bundes und Mainstream Medien bald. Für ausgewogene Berichterstattung und Innovation wäre genug Zeit da gewesen.Kommentar melden-
Was??? Nicht das hellste Kerzlein
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@Kerzenlicht: Sie sind wohl auch der Einzige der Daumen hoch gemacht hat, bei Ihrem eigenen Kommentar. Wohl die einzige Kerze auf dem vergammelten Kuchen.
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Lukas hast Du es in all den Jahren nicht gemerkt? Zahlen, Buchhaltung etc sind nichts für Dich – hetzen scheint noch das Einzige zu sein, dass Du kannst. Schade
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Ach ja, und sie würden wohl noch das gebrauchte Toilettenpapier aktivieren oder was?
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So machen das die Boomer, heisse Kartoffel jonglieren und dem Nachfolger überlassen, der dann wiederum das gleiche versucht, bis die Scheisse unter dem Teppich zum Berg anwächst und niemand mehr die heisse Kartoffel halten kann/will
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Bis auf ein paar ewiggestrige Linksdogmatiker in Zürich liest doch niemand mehr das banale Geschwätz von Tamedia. Ist halt der Preis, wenn man Meinung statt Journalismus machen will.
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„Meinung machen statt Journalismus“. Trifft zu 100% auf die NZZ zu. Wäre di NZZ nicht die gesponserte Parteizeitung der FDP (und gewissen neoliberalen SVP Vertreter) wäre sie schon lange dort wo sie hingehört. Auf die Müllhalde der Geschichte.
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Der erste NZZ Journalist der damals die Wahrheit schrieb, das die Swissair Aktie zu hoch bewertet ist, da es um die Swissair nicht so gut bestellt ist, wurde per sofort entlassen. Dafür hatte die NZZ die Swissair Aktie auf „Kaufempfehlung“, als jeder Tagi (und Blick) Leser bereits wusste, dass die Swissair grounden wird. Der Bankrott war schon klar!
Gerüchte besagen bis heute hartnäckig das der NZZ Journalist damals auf Befehl des damaligen CS CEO’s und McKinsey Mann Lukas Mühlemann entlassen wurde.
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@Roger
Hä??? Seit wann empfehlen Zeitungen denn Aktien zum Kauf??? Du vermischst da ziemlich unverblümt Tatsachen mit Träumen!Kommentar melden -
Supermario – Zuerst denken, dann schreiben. Auch wenn’s schwer fällt.
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Nicht nur Industrie, auch digitale Welt braucht Energie, inflationsgetrieben schlagen dann noch höhere Lohnkosten zu Buche. Fazit: linke Energiepolitik, unterstützt von wem auch immer spüren jetzt die Kehrseite von träumerischer Energierealpolitik. Viele meinten, wir schaffen das, die Realität ist eine andere, aber Polemik scheint immer noch wichtiger als Lösungen. TX immer noch verkaufen – kommt nicht besser.
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Schwacher Artikel gegen TX, Bei dieser Firma wird man wenigstens gut informiert. IP wird immer fieser und die Schreiberlinge sind Egomanen und finden sich als Einzige gut. Ich nehme an, IP wird bald verboten von Staates wegen.
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„Von Staates wegen verboten“, schrieb doch grad; um die Pressefreiheit und die Meinungsvielfalt zu gewährleisten. Nimm deine Cipralex und Temesta und lass den lieben Gott einen guten Mann sein.
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„Bei dieser Firma wird man wenigstens gut informiert“ Was hast Du denn heute eingeworfen? TX = MSM – unter der Leitung vom Schwiegersohn von Beruf (Suppenhuhn) total heruntergewirtschaftet!
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Wann werden Sie Verboten.
( IP wird immer fieser und die Schreiberlinge sind Egomanen und finden sich als Einzige gut. )
Sie gehören offenbar auch zu den von Ihnen betitelten Egomanen.
Da Sie ja offenbar !! Informiert !! sind müssen Sie ja IP und die Kommentare lesen.Kommentar melden
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Bis auf ein paar ewiggestrige Linksdogmatiker in Zürich liest doch niemand mehr das banale Geschwätz von Tamedia. Ist halt der…
Goodwill oder Badwill? Die Aktivierung von Programmierleistungen zeigt lediglich die Inkompetenz der Geschäftsleitung. Supino glaubt wohl selbst noch den Mist,…
Es ist sogar in der Ostschweiz angekommen: Die linken TX-Zeitungen (Mainstream-Schrott) "seicht kein Hund mehr an"...