Heute früh platzt Petrus Advisers in die gute Schweizer Börsenstube. Der „Firmenschreck“ von der Themse stellt die Führung von Temenos, des Banken-Software-Hauses an der Rhone, in den Senkel, wie auch Bloomberg berichtet.
Hintergrund ist ein Kampf um einen höheren Kurs. Der Temenos-Verwaltungsrat plant laut Insidern offenbar einen kompletten Verkauf des Tech-Unternehmens.
Dieser verzögere sich, sagt eine Quelle – offiziell wegen Schwierigkeiten mit der Finanzierung durch Banken, inoffiziell, weil viele interessiert seien an einem noch tieferen Preis.
Der Verkauf sei jetzt wohl erst nach den Drittquartals-Zahlen geplant. Diese dürften mit Absicht schlecht ausfallen, indem Umsätze ins 4. Quartal verschoben würden.
Das schlüge weiter auf den sowieso schon stark gefallenen Kurs.
Wenn sich das wie geschildert abspielen sollte, kämen die Käufer in den Genuss eines Schnäppchens. Martin Ebner als Grossaktionär würde sich in so einem Szenario womöglich mit einer Beteiligung am neuen Gebilde schadlos halten.
Hinter dem Angriff der Petrus Advisers steckt der Versuch, den Übernahmepreis nach oben zu hieven, vermutet die Quelle.
In ihrem offenen Brief von gestern an die Temenos-Spitze, der heute früh offengelegt wurde, schreiben die Petrus Advisers:
„According to numerous press rumours, you have – despite these challenges and a steadily declining share price – chosen to ignore interest by private equity investors in Temenos at prices substantially above the current share price.“
Die Petrus Advisers würden im Konzert mit drei weiteren Active Investors agieren, glaubt eine Auskunftsperson. Im Verbund wollten sie der Führung der Temenos den Marsch blasen.
Wenn dann der Deal – es soll sich um einen Verkauf an einen US Private Equity-Investoren handeln – käme, könnten sie Kasse machen.
„Temenos has the market opportunity, but do you have the execution capabilities to master these challenges?“, schreibt Petrus in ihrem Schreiben.
„We expect that you address the current conundrum immediately and that you present us with a convincing plan.“
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Die beliebtesten Kommentare
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..Oder..
Wir wollen endlich alle Kontodaten, weil wir pleite sind.
Herzlichst,
UK Regierung -
Der Laden hat ein strukturelles Problem:
– Der Umsatz stagniert bestenfalls
– Profitabilität sinkt dramatisch
– Ständig werden Prognosen verfehlt
– Immer wieder billige Ausreden, eigene Kennzahlen werden erfunden
Warum der Kurs immer noch so hoch ist, ist unerklärlich.
Ein realistischer Wert dürfte zwischen 30 und 40 CHF pro Aktie sein. Dann kann der Käufer die dringend nötige Restrukturierung vornehmen. -
Research Partners sieht FV auf CHF 170 (reduziert von CHF 190). Der Value ist auch ohne M&A Gerüchte vermutlich mehr als intakt. Finanzmarktkommunikation seltsam passiv,,,,,,,,,, CHF 140 Offer wurde vom Eigentümer als zu tief abgelehnt. Also stimmen 170 ;-)). Irgendwas mottet da vor sich hin – bis der Funke das Feuer entfacht. Geduld bringt Rosen & $$$$. BZ wird bald ungeduldig!
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Etwas lauer Artikel. Was aber schon interessant ist: die Aktie hat ja auch langfristig (5 Jahre) verloren, Avaloq verkauft, sprich keine der Bank-Software-Aktien hat wirklich den Durchbruch geschafft. Mambu hat sich einmal mit Dumpingpreisen ein paar Kunden angelacht, aber daraus ist auch nichts geworden. Finnova wird wohl auch nur noch am Leben erhalten. Crealogix hat nur Frontends. Any insights?
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Der Markt für Private Equity ist auch nicht das, was er noch vor einem Jahr war.
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Von Tenemos zu Teniamos … vom Präsens zum Imperfekt in no time.
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Besser Avaloq verwenden anstatt Temonos. Bei Avaloq kann man das Geld noch besser aus dem Fenster schmeissen.
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Wenn Ebner dabei ist, verheisst das nichts Gutes.
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Temenos sollte die CS kaufen !
Besser Avaloq verwenden anstatt Temonos. Bei Avaloq kann man das Geld noch besser aus dem Fenster schmeissen.
Von Tenemos zu Teniamos ... vom Präsens zum Imperfekt in no time.
Temenos sollte die CS kaufen !