Drei Firmenübernahmen, zwei Mehrheitsbeteiligungen, eine Firmenbeteiligung, mehrere Partnerschaften, eine IT-Verlagerung nach Portugal.
Und das alles im zweiten Halbjahr 2022. Der Gelbe Riese wird zur Krake.
An fast 70 Unternehmen ist die Post beteiligt. Hinzu kommen 16 assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures, wie zum Beispiel die Sensetalbahn.
Warum die Schweizer Post Anteile an einer kleinen Eisenbahnlinie hält, ist nicht selbsterklärend.
Auch nicht die Übernahme der Dialog Verwaltungs-Data AG vor einem Jahr. Mit der Gemeindesoftware will die Post wahrscheinlich tief in die Personendaten eintauchen.
Wer Zugriff auf die persönlichen Daten hat, zum Beispiel Steuerangaben, kann Werbung effizienter streuen.
Das sagt die Post natürlich nicht. Sie sagt: „Die Post will öffentliche Verwaltungen und Gemeinden bei der Digitalisierung verstärkt unterstützen.“
Die Stadt Affoltern am Albis war so ein Kunde der Dialog Verwaltungs-Data AG. Sie war sogar die mit Abstand grösste Gemeinde im Kanton Zürich mit der Behördensoftware.
Neben der Unzufriedenheit und den Problemen mit der eingesetzten Software war man dort enttäuscht über die Dienstleistungen. Hauptvorwurf: zu wenig Personal.
Stadtschreiber Stefan Trottmann: „Leider verliessen viele Schlüsselpersonen die Firma. Der Pendenzenberg wuchs immer höher, bis man keine Lust und Zeit mehr hatte, die Auswirkung der Programmfehler manuell zu korrigieren.“
Davon könne nicht die Rede sein, schreibt die Post zurück. Dialog habe die Anzahl Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren von 50 auf rund 70 erhöht.
Wer die jungen Gesichter auf der Personalseite der Dialog-Firma anguckt, kriegt eine Ahnung davon, wer die Schlüsselpositionen ersetzt hat.
Jedes Jahr würden 20 neue Kunden zu Dialog wechseln, so die Post. Nur zwei verliessen den Anbieter.
Überprüfen lässt sich diese Aussage nicht. Die Post will nicht einmal den Namen ihres grössten Kunden nennen („mehr als 40‘000 Einwohner“).
Affoltern will definitiv nicht zurück. Ab 2023 hat die Gemeinde einen neuen Anbieter. Der ist zwar teurer. Dafür hat man nicht mehr die Sorgen von früher.
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Die beliebtesten Kommentare
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Wo findet man eigentlich die kohärente Strategie der Post? Firmen zu teuer zusammenkaufen ist keine!
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Eigentlich wie immer: eine Firma (Post) die in der SW Entwicklung generell, in der SW Produktentwicklung im Speziellen nicht heimisch ist und trotz einem CIO und evtl. CTO zu wenig Kompetenz aufweist, um eine kleine SW Firma wirklich zu beurteilen, kauft eine kleine SW Firma und es rumpelt.
Der entscheidende Satz ist hier: „Leider verliessen viele Schlüsselpersonen die Firma“
Die meisten Organisationen kümmern sich nicht um gezielte Knowhow Verteilung oder
Team coding Prinzipien die es jedem ermöglichen mit mehr oder weniger Produktivität die SW Wartung und Weiterentwicklung weiter zu machen. Dann hat man die Key People.
Dann geht der eine oder andere.Dann stellt man 5+ an um die KeyPeople zu kompensieren, was vor 6-12 Monaten eh nicht geht.
Halbwegs vernünftige Software Entwicklungsprozesse wären nicht so schwer, aber führen muss man halt, v.a. auch die unbequemen Dinge.
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Wann werden die Millionen vom Postauto Betrug zurückbezahlt?
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Immerhin 9 Kommentare auf Beni Frenkel, wobei fast keiner positiv. Die IP Leser möchten nicht so leichte Kost.
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Analysiert man regelmässig die Werbeanzeigen auf IP versteht der kluge Leser wer wohl diesen Beitrag finanziert haben könnte.
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Beni Frenkels Beiträge zeugen nicht von Klugheit, er sollte sich um seine Ausbildung kümmern. Oder einen Job bei Migros oder Denner suchen.
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Wieso findet Dein IV-Eingliederungsberater kein Job für Dich? Scheinst definitiv zu „klug“ zu sein…😂
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Hallo Herr Frenkel,
schade, dass Sie nicht mehr die lustigen Beiträge im Tagesanzeiger schreiben. Die Zürcher Miesepeter hatten wohl keine Freude daran 😉
Liebe Grüsse aus dem Aargau -
Die Post hat im letzten Jahr CHF 4OO.– Millionen verdient.
Cirillo muss in die Zukunft der Post investieren. Manchmal
geht es daneben, aber 2022 kommt wieder viel Geld rein. Die
Krake wird immer grösser. -
Was will der gelbe Riese, der sich gerne als (blüten-)weisser Riese darstellt, mit einer Gemeindelösung? Überwachung? Illegaler Informationsaustausch und undurchsichtige Datensammelwut?
Zahlen wir eigentlich Steuern, damit die Unternehmen des öffentlichen Rechtes – bei denen der Bund zwar alleiniger Aktienbesitzer ist, die Firmen jedoch dem Handelsrecht unterstellt sind – damit diese Firmen, ohne jeglichen hoheitlichen Rechte mehr, im ganzen Land und in jeder Branche Private Firmen aufkaufen, um uns dann deren „Dienstleistungen“ zusätzlich in Rechnung stellen zu können?
Habt Ihr Euch mal überlegt, dass wir auf diese Weise immer mehr und mehr finanziell ausgeweidet werden, und sich der Bund illegalerweise an unserer Wohlfahrt bereichert?
Früher nannte man diese Art von illegalen Kooperationen Faschismus. Heute wird es uns als normale, Vorteil bringende und zukunftträchtige Notwendigkeit verkauft…
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@ Vosionär; Du hast doch nicht alle Tassen im Schrank 🗄️!
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@Merate:
Staatsdefinitionen eines ausgewiesenen Faschismus-Experten, Benito Mussolini (1883 – 1945):
Demokratie:
In einer Demokratie kontrolliert die Regierung die Wirtschaft.Sozialismus:
In sozialistischen Systemen betreibt die Regierung die Wirtschaft.Faschismus:
Im Faschismus kontrolliert die Wirtschaft die Regierung.
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IP hat wohl noch nicht genug Klagen!!!
Post kauft teure Software-Bude, die End of Life ist.
„dies eine schädigende Aussage die IP teuer zu stehen kommen könnte. Das ist rufschädigend!!!! „Anbieter sei zwar teurer. Dafür hat man nicht mehr die Sorgen von früher.
„Woher will man das wissen, läuft ha noch nicht ma produktiv!!! „Wer die jungen Gesichter auf der Personalseite der Dialog-Firma anguckt, kriegt eine Ahnung davon, wer die Schlüsselpositionen ersetzt hat.
„Dies eine Anspielung, dass diese Leute weniger qualifiziert sein könnten, also gefährliche Aussage! „
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Absolut einverstanden. Der Artikel ist einfach nur reisserisch und obendrein schlecht recherchiert. Noch unter „Bunte“-Niveau. Nachsitzen bitte!
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Die Problematik liegt viel mehr darin, dass die sogenannten ManagerInnen keine Ahnung von der Digitalsisierung haben und jeden Müll als gut erachten. Ganz so wie die meisten Investoren 1999 und 2000 jeder Dot-Com Adresse Geld hinterherwarfen, weil ja da was kommen könnte.
Wird dieses Geld systematisch im wissenden Auftrag von Investoren gemacht, habe ich ja nichts dagegen. Aber wenn ein Staatskonzern mit Steuergeldern so umgeht, sollten die ManagerInnen persönlich mit ihrem Vermögen dafür haften. Wir schreiben ja keine Blankochecks.
Zudem: wie genau sieht das Geschäftsmodell mit privaten Daten aus? DSGVO? Privacy?
Da verzockt sich die Schweizer Post enorm, dabei gäbe es so viele Möglichkeiten, wie die Post die Kommunikationsseite effizienter gestalten und einen Mehrwert für Konsumenten erwirtschaften könnte… Leider haben die ManagerInnen keine Ahnung, von was sie sprechen und labern meist nur anderen Laferis nach, die bei McKinsey, BCG, Accenture et al arbeiten (Business Service Outsourcing wurde auch proklamiert und ist jetzt ein Schuss ins eigene Knie, weil die Lohnspirale wie ein Bumarang zurückschlägt…).
Und bei der Post ist es auch kein Wunder, wenn man schaut, wer dort die Entscheidungen trifft….Nur gut Schwatzen, mit Schlagwörtern gefüllte Reden ergibt leider noch lange kein Produkt.
Briefschreiber aller Schweizer Kantone, vereinigt Euch und protestiert! -
Einmal mehr, POST. Hoffnungslos überteuerte Monopolistenfirma. Warum? Weil sie es können. Die Privatkunden sind den Herren um Levrat und Co. ausgeliefert, so wie es eben ist in der Planwirtschaft. Die raffen als Quasi-Monopolisten Geld zusammen um so einen Luftheuler wie Levrat für ene halbe Kiste p.a. zu engagieren der dann maximal McKinsey anrufen kann. Diese kaufen dann Buuden weil man zu viel Geld hat.
Die zuoberst sollten erst einmal Job-Rotation machen für ein Jahr. Auf dem Strom-Dreirad mit Mütze und Skibrille und nassen Füssen und Harndrang von Haus zu Haus. Aber ich bin mir sicher, McKinsey und der ahnungslose Levrat werkeln lieber weiter an App-Gedöns damit der Empfänger künftig gegen eine Gebühr selber in einem Volg sein Paket und seine Briefe abholen muss.
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Schon bei Wikipedia kann man nachlesen, dass die Sensetalbahn einige Buslinien betrieb, die dann von Postauto AG übernommen wurden. Vielleicht ist das nicht „selbsterklärend“ aber eigentlich liegt es nahe, dass eine kleine regionale Eisenbahn eine Beziehung zur Postauto AG haben könnte.
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Pfui, wer wird denn da die Hetz-Party crashen und mit Fakten argumentieren? Wir wollen doch nicht die schöne These kaputtrecherchieren!
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Schon bei Wikipedia kann man nachlesen, dass die Sensetalbahn einige Buslinien betrieb, die dann von Postauto AG übernommen wurden. Vielleicht…
Einmal mehr, POST. Hoffnungslos überteuerte Monopolistenfirma. Warum? Weil sie es können. Die Privatkunden sind den Herren um Levrat und Co.…
Die Post hat im letzten Jahr CHF 4OO.-- Millionen verdient. Cirillo muss in die Zukunft der Post investieren. Manchmal geht…