Fredy Gantner ist Milliardär. Und Partners-Group-Mitgründer und -Grossaktionär. Und Breitling-Präsident.
Und auch Breitling-Privat-Aktionär? Falls ja: Seit wann?
Auf die Frage wollte Gantner zunächst nichts sagen. Er schlug ein entsprechendes SMS von Anfang Woche in den Wind.
Das Thema war aufgekommen, nachdem Gantners Partners Group vor wenigen Wochen die Mehrheit an der Breitling Uhrenfirma übernommen hatte. Dafür investierte sie Milliarden ihrer Kunden.
So wie sich nun zeigt, ist Gantner bereits seit 2021 privater Aktionär bei Breitling, gleich wie weitere Topleute der Partners Group.
Die Private Equity-Firma hatte damals einen ersten Anteil am Unternehmen erworben – Gantner nahm darauf Einsitz im Breitling-VR.
Gantners Privat-Investment in die Aktien des Uhrenplayers sei „von der Kundschaft (der Partners Group, AdR) immer gewünscht und meistens eine Voraussetzung“, heisst es heute aus dem Zuger Unternehmen heraus.
Der Co-Gründer des Innerschweizer Finanzplayers hat nun auch in der 2. Runde mitgezogen. Ende 2022 übernahm die Partners Group eine stolze Mehrheit an Breitling, und Gantner war wiederum als Privatinvestor mit von der Partie.
Beide Investments ihres Steuermanns seien „zeitgleich und zur gleichen Bewertung“ wie jene für die Kunden der Partners Group erfolgt, ist aus dem Headquarter zu vernehmen.
Es gehe darum, „eine gemeinsame Interessensausrichtung zu erreichen“.
Gantners privates Engagement führt dazu, dass dieser bei Breitling gleich drei Hüte trägt: zentrale Figur bei Partners Group, VR-Präsident von Breitling, privat beteiligt an der Edelmarke.
Das macht den Milliardär zur entscheidenden Figur für Erfolg oder Misserfolg von Breitling, neben dem langjährigen CEO Georges Kern, der ebenfalls Aktien am Uhren-Unternehmen hält.
Das Investment der Partners Group und ihrer Kunden basiert auf der Überzeugung, dass die Uhrenmarke weiter stark wächst.
Für die Partners Group wird Breitling so zum Vorzeige-Stück – jedenfalls in der Schweiz.
Weil sie der CVC, einer anderen Private Equity-Unternehmung von Weltruf, die Mehrheit abgenommen haben, stehen die Zuger jetzt im Schaufenster.
Der Stabwechsel vom letzten Dezember sei auf eine intransparente Art und Weise erfolgt, hiess es in diesen Tagen in Bank-Kreisen.
Da die Kredithäuser solche grossen Private Equity-Deals nicht mehr finanzieren wollten, würden Partners Group, CVC und Co. untereinander neuartige Abmachungen treffen.
Dabei tauschten sie Assets aus. Also eine Beteiligung von CVC gehe an die Partners Group, umgekehrt eine andere von der Partners Group an die CVC.
Das war beim Breitling-Deal offenbar nicht der Fall. Dort kam’s vielmehr zu einer Art Swap: Die CVC gab ihre Mehrheit an die Partners Group ab und kassierte von dieser Cash.
Weil aber beide Grossinvestoren zusammengezählt immer noch etwa gleich viel an Breitling halten, mussten sie die Kreditverträge mit den Banken für die Finanzierung nicht neu aushandeln.
Gut für die Private Equity-Häuser, schlecht für die „Lenders“: Der günstige Zinssatz blieb bestehen.
Für Gantner, Partners Group, CVC und die jeweiligen Co-Investoren hat sich das Breitling-Investment bisher bezahlt gemacht. Der Wert der Firma ist seit dem CVC-Einstieg im 2017 steil gestiegen.
2021, als die Partners Group ihre erste Tranche am Marken-Unternehmen kaufte, verköperte die ganze Breitling dann bereits einen Wert von 3 Milliarden Franken.
Ende des letzten Jahres brachte Breitling laut Quellen schliesslich 4,5 Milliarden auf die Waage.
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Die beliebtesten Kommentare
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„ Weil sie der CVC, einer anderen Private Equity-Unternehmung von Weltruf,“ … und zwar als Heuschrecke
„ Ende des letzten Jahres brachte Breitling laut Quellen schliesslich 4,5 Milliarden auf die Waage.“
Da hat irgendein Armes Schwein für einen Minianteil 50% mehr bezahlt als die Altaktionäre. -
Aktuonärswert. Shareholdervalue. Alle anderen Arbeiten. Dann war da noch der Witz mit den Pensionskassen die einfach nicht das konnten was man der Bevölkerung darüber erzählte.
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Welche Story erzählt oder vermittelt der Brand Breitling heute? Was macht die Uhr im Markt begehrenswert? Wo resp. worin liegt der Faszinationswert von B.? Welche persönlichen Zeichen ’sendet‘ ein Breitling-Träger in die Gesellschaft? Wie wichtig oder interessant ist wohl so ein Breitlinganer? Kurz: CVC mit Exit alles richtig gemacht.
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Breitling wird niemals in die Nähe von Rolex, Patek, IWC oder AP kommen.
Vielleicht ist das aber auch nicht nötig. Viele Menschen kaufen sich zweitrangige Uhrenmarken, im Glauben sie würden auch so Statussymbole besitzen.
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IWC? 😀
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Seit Gantner bei Breitling ist ist Breitling Herpes. Wenn man sie hat, wird man sie nicht mehr los.
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Vorabbeteiligungen sind nur dann heikel, wenn sie nicht offen gelegt wurden (siehe Pierin Vincenz). In diese Fall ist Gantner sicher nicht getappt.
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Bei PE ist „Skin in the Game“ bei den LP’s idR geschätzt – denn die Key Persons riskieren damit auch ihr eigenes Vermögen und gehen automatisch weniger Risiken ein, ganz im Gegensatz zu den Banken und Beamten, meine lieben Kommentatoren.
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In der PE-Welt ist dies völlig normal und gewollt, LP’s GP’s und Manager sollten auch die gleichen Interessen und Investments haben. Darum heisst es ja „Private Equity“. Das ist den Investoren bestens bekannt. Das kann man mit den Regeln bei börsenkotierten Unternehmen, „Public Equity“, nicht vergleichen.
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Niemand braucht eine Breitling Uhr. Es gibt genügend viel bessere Marken
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Geld, Geld, Geld scheffeln bis zum Umfallen … und in protziger Manier den Reichtum zur Schau stellen, wie durch sein enormes privates Anwesen (30‘000 m2) am Vierwaldstättersee.
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Er hat immerhin 100 Mio verbaut, das Land kommt dann noch dazu. Diese 100 Millionen haben vielen Menschen über Jahre Arbeit gegeben. Ausserdem wird der Unterhalt dieses Hauses mindestens 20 Personen auf Dauer beschäftigen! Dankt Fredy für seine grosszügige Art!
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Bitte weiter recherchieren! Thx
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Also mir ist hier nicht ganz klar, wie Breitling von der Investition von PG profitieren soll. Das Geld der PG-Investoren floss ja offensichtlich nicht zu Breitling, sondern zu CVC. Wobei anscheinend ja gar kein Geld floss, sondern lediglich Assets getauscht wurden.
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@Finanzplaner
Geld oder Kredite? Und müssen Kredite zurückbezahlt werden im Fale von PE?
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Fredy Ganter und der Papierschweizer Schorsch Kern von
Breitling, dass passt bestens zusammen. In zwei bis 3 Jahren
bringen die Herren Breitling an die Börse und zocken
die dummen Kleinanleger ab.-
Kommt doch nie im leben an die börse? Wird doch eher an einen uhrenkonzern verkauft, da die marke alleine nicht viel hergibt. Das Uhrenportfolio von LVMH scheint noch nicht so ausgeprägt zu sein..
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Gratulation Herr Gantner! Gratulation für die „Geschäftliche Tüchtigkeit und die Politische Gewieftheit“. Chapeau! Sie sind, zusammen mit anderen Prominenten u.a., der felsenfesten Überzeugung; man könne/müsse mit der EU hinsichtlich Rahmenabkommen „weiterverhandeln“. Auch wenn seit Jahren alle Verträge erodieren, und der Schaden insbesondere für KMU bereits in die Milliarden geht, und die Realität ist, dass immer grössere Teile des Schweizer Volkes laufend an wirtschaftlicher Sicherheit und positiven Aussichten für die Zukunft verliert. Macht nichts. Bleiben „wir“ zuversichtlich; Sie mit Ihren Milliärder-Freunde werdet uns retten, zumindest für ein Gebet wird es reichen.
Auch für unseren Bundesrat ein Gebet, der sich mit seiner einsamen Entscheidung i.S Rahmenabkommen ausgerechnet vor dem eigenen Volk gerettet und auch vor den Aussenpolitischen Kommissionen im Parlament, die ebenso wie die Kantone bis zuletzt aufs Weiterverhandeln gedrungen hatten.
Die Rechnung geht für Sie auf Herr Gantner, und wie! Wenn der Staat seiner ureigensten Kompetenzen abgibt, weil man meint, ihn wie ein privates Wirtschaftsunternehmen führen, ihn wie ein privates Wirtschaftssubjekt dem sog. (Markt) unterwerfen zu müssen, dann kommt genau so etwas heraus. Die Schweiz hat die Perfektion in dieser Hinsicht, auch in der Justiz und Medienlandschaft, erreicht. Aber es geht eben nur solange, bis der Gebende sich als Ausgenützter empfindet.
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Seit die Regulierung eine gewisse Nähe zu Unternehmensführern erschwert hat, sind berühmte Brokeragebanken, die „sehr gute und zeitnahe“ Informationen hatten, von der Bildfläche verschwunden (BZ Bank, Swissfirst, Bank am Bellevue, NZB).
Die ganzen „sehr guten und zeitnahen“ Infos haben sich jetzt auf die Private equity Industrie verschoben, da die Regulierung sehr locker läuft und die Grenzen und die Offenlegung von Investitionen sehr unklar sind.
Beispielsweise bei gewissen in der Schweiz börsenkotierten Investmentgesellschaften….Fortsetzung folgt. -
Falls es so ist, hat Gantner und PG ein Problem. In der kleinsten Regionalbank gibt es heutzutage eine Restricted List, wo aus geringfügigstem Anlass (z.B. weil die Firma ein Kontokorrent-Konto unterhält) ein Engagement des Personals strikte untersagt ist.
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verlangen, dass unsere gesamten Parlamentarier, unsere Chefbeamten und Tigrillo uns sagen wie ihre Wertschriftenpositionen währende der „Pandemie“ in Pharmatitel waren vor-, während- und aus heutiger Sicht.
Dröhnendes Schweigen all dieser Profiteure, ich würde CH 10’000.– wetten, dass KEINER darüber Auskunft gibt.
So viel zum Thema Bananenrepublik……
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Gartner ist wohl einer der geschicktesten Investoren und insbesondere grosser Macher in der Schweiz. Die Credit Suisse könnte von der PG und den damaligen Gründern (also nicht nur Gartner) ein grosses Stück abschneiden, aber eben hierfür braucht es eben nicht nur so genanntes „Bankerwissen“ sondern Weitsicht und vor allem Charakter!
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Uhren sind das allerneueste Vehikel:
Bei vielen Asset-Päpsten, nix Partikel!
Rolex, Patek Philippe an Auktionen :
Ihre astronomischen Werte betonen.BreitlingChef vom Branding überzogen erfolgreich Partners Group angesogen
Das Image in kurzer Zeit extrapoliert :
Jetzt gar bei Gantners Kunden hofiert!Zeitmesser werden Sammelobjekte:
Verfügbarkeit limitiert und Gestreckte,
Gier und Bluff psychologisch latent;
Die halbe Welt solch Uhren nachrennt.ORF
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Breitling Uhren eigenen sich eh nicht als Wertanlage, ich persönlich bleibe bei den absoluten TopMarken Audemars Piguet, Patek Philippe und Rolex als Wertanlagen.
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Ein weiterer Grund, keine Breitling Uhren zu kaufen.
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Breitling Uhren sind für Loser! Wer eine Breitling kauft, kann sein Geld auch zum Fenster rauswerfen! Auf Chrono24 gibt`s sämtliche neuen Breitling Modelle zum halben Preis! Rolex und PP are the winners, ok. meinetwegen noch RM und ein paar AP Modelle! Und jetzt, nachdem Breitling zur Partners Group gehört, ist dieses Brand für mich toter wie tot!
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Rolex ist eine gnadenlos überteuerte Proletenuhr. RM, AP oder PP sind dagegen nur überteuert. O ist die löbliche Ausnahme und macht alles richtig.
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@ SxO: Neid ist die Projektion der eigenen Unzufriedenheit auf andere. …
Von exklusiven Uhren scheinen Sie definitiv keine Ahnung.
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wer ist noch nicht weiss: VIELE (NICHT ganz alle) Private Equity Deals sind „merry go rounds“ und so werden die Bewertungen regelrecht „HOCHGESCHAUKELT“ idealerweise so gegen Ende Jahr, darauf gibt es allerhand von „Fees- & Erfolgspraemien ein „win-win“ fuer die Managers – Durch die langen „lock-in“ Perioden schauen am Schluss die Investoren in die „Roehre“.
Dass Private Equity „superior“ Returns abliefert (Netto, also nach all den „Fees“, ist empirisch als falsch erwiesen. -
Das Fussvolk im Private Equity Geschäft ist nur Kanonenfutter. Wie Warren Buffett und Charlie Munger vielleicht zu recht feststellen – very dishonest!
verlangen, dass unsere gesamten Parlamentarier, unsere Chefbeamten und Tigrillo uns sagen wie ihre Wertschriftenpositionen währende der "Pandemie" in Pharmatitel waren…
Breitling Uhren sind für Loser! Wer eine Breitling kauft, kann sein Geld auch zum Fenster rauswerfen! Auf Chrono24 gibt`s sämtliche…
Ein weiterer Grund, keine Breitling Uhren zu kaufen.