Die UBS-Aktie stand gestern Abend kurz vor dem Sprung über die 20-Franken-Hürde. Heute früh präsentierte die Nummer 1 dann Zahlen, die enttäuschen.
Im 4. Quartal, von Oktober bis Ende Dezember, verlor die Bank, die wegen der CS-Krise besser scheint als sie ist, in drei von vier Divisionen.
Teils massiv. Einzig der Schweizer Heimmarkt legte zu. Dort ist die UBS eine Macht – zeigt aber selbst im Hometurf bei der Technik unerklärliche Schwächen.
Der Primus macht auf Shiny, mit „Homestorys“ in der „Bilanz“ und der NZZ. Im Härtetest gibts höchstens Note 4,5.
Das zeigen die Einnahmen im 4. Quartal, die wichtigste Grösse überhaupt. Sie gingen im Vorjahresvergleich abrupt von 8,7 auf noch 8,0 Milliarden zurück.
Dass gleichzeitig der Reingewiinn von 1,3 auf 1,7 Milliarden hochschoss, liegt am Abschreiber für den traumatischen Pariser Schwarzgeld-Prozess vor Jahresfrist.
Und dass die UBS trotz dem enttäuschenden letzten Quartal auf 7,6 Milliarden Nettoplus fürs ganze 2022 kommt, geht auf die vorherigen Quartale zurück.
Der Leistungsabfall zum Jahresende war nicht zu erwarten, auch wenn die Bank betont, sie habe die Erwartungen der Beobachter übertroffen.
Effektiv zeigt sich die UBS als träger Koloss, der den Mitarbeiter-Bestand ausbaut, ohne im Markt frisches Business zu generieren.
Die Effizienz, ausgedrückt im Aufwand-Ertrags-Quotienten, schoss hoch auf 76 Prozent – weit weg vom Zielband von 70 bis 73 Prozent.
Nix da von Fitnesskur. Die Bank gibt zu viel aus für das, was sie mit den Kunden einnimmt. Sie will Primus sein, ist aber nur Durchschnitt.
Wie sehr der Supertanker Helvetiens im 4. Quartal aus dem Tritt geraten ist, zeigen die Betriebsgewinne der einzelnen Sparten. Diese weisen den Gewinn vor Steuern aus.

Asset Management: Gefallen von 334 auf 124 Millionen Dollar.
Investmentbank: Gecrasht von 713 auf 112 Millionen.
Vorzeigebereich Private Banking: Gesunken von 1’220 auf 1’058 Millionen.
Es bleibt die Schweiz, die das Bild ein wenig zurechtrückt. Dort stieg der Vorsteuergewinn von Oktober bis Dezember von 411 auf 504 Millionen.
Die UBS zeigt sich trotzdem zufrieden. Man habe ein Rekord-2022 und ein „solides“ 4. Quartal erzielt.
Das versucht die Bankspitze mit dem vielen Neugeld zu unterstreichen, das ihr zugeströmt ist. 60 Milliarden waren’s im 2022, davon allein 23 Milliarden im letzten Quartal.
Viel? Angesichts des CS-Aderlasses nicht wirklich.
Bleibt die Aussicht. Auch da enttäuscht die UBS. Sie rührt die Werbetrommel für ihr Milliarden-Sparprogramm.
Um dann im Kleingedruckten zuzugeben, dass bereinigt um Rechtskosten und Devisen die Ausgaben im laufenden Jahr um 2 bis 3 Prozent steigen dürften.
Falsche Richtung.
Kein Wunder, verwendet CEO Ralph Hamers, der die heutigen Zahlen zu verantworten hat, viel Zeit für Grün- und Agile-Lobeshymnen.
19’000 der 72’000 Mitarbeiter seien „transitioned to Agile@UBS“. Whatever that means.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Seit Herr Khan bei der UBS ist, scheint der UBS-Kahn zu sinken. Zufall?
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Das Resultat ist grundsätzlich gut, ja sogar sehr gut. Ich frage einzig: wie nachhaltig ist das heutige Ergebnis? Ich habe meine Zweifel…
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das heisst, wir schweizer sind die, bei denen man noch abzocken kann, wir bezahlen die spesen der anderen geschäftsfelder
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Der Holländer macht stets einen auf Showmaster Rudi Carrell.
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Nur war Rudi Carrell lustig im Unterschied zum Hamers.
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Agile @ UBS ist nur der Überbegriff für Modernisierung.
Ralph Hamers steht hinter diesem neuen Prozess und mit all den guten und schlechten Resultaten. Somit muss er den Kopf hinhalten oder kann sich im Erfolg wälzen.
Für Mitarbeiter oder Kunden, die neue Methoden und Prozess nicht lieben sind nicht begeistert und dürfen oder sollen auch ihre Meinung vertreten.
Wie gile am Ende die UBS ist, steht noch in den Sternen. Aber eines ist sicher. Die neuen, jungen und innovativen Mitarbeitern machen es anders als wir alten Säcke und unser Job ist es. Der Jungend zu vertrauen. -
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ESG-Quatsch, bricht jeder Wirtschaft das Genick.
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Zum Resultat möchte ich mich nicht äussern. Haben andere zur Genüge getan. Ralph Hamers; wurde er nicht geholt um die UBS technologisch in eine andere Dimension zu führen? Davon sehe ich leider sehr wenig. Dafür spricht er über Wealth Management, Banking etc. was einfach nicht seine Welt ist, sorry. Vielleicht auch ein Grund weshalb die Ziele 3 Jahre alt sind und überholt resp wenig ambitioniert wirken. Was will Hamers, wie gedenkt er die UBS endlich zu prägen?
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UBS wird bald noch wichtiger werden. Dann nämlich wenn die deutsche Kriegsministerin Baerbock noch weiter eskaliert. Fallengelassen wird sie momentan dafür noch nicht wirklich:
https://terminegegenmerkel.wordpress.com/2023/01/31/tgm-deutschlandtrend-januar-2023/ -
Beim Bilanz-Artikel habe ich mich auch gefragt, wieso nicht „paid content“ darüber steht. Aber die Mitläufermedien werden mit dem „Rekordgewinn“ ruhiggestellt und gut ist – auch wenn wenig gut ist.
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Kelleher muss Hamers mit einem Profi ersetzen, da der Zweigenannte ganz offensichtlich die falschen Prioritäten setzt, ohne relevante Erfahrung im Wealth Management ist und – neben schönen Worten und Folien – keine echte Performance erbringt.
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…und das Neugeld ist doch auch nur aus dem neu aufgebuchtem inflationären Giralgeld
entstanden.
Damit der Paradeplatz etwas besser dem links-grünen Stadtparlament angepasst werden kann, sollte der Paradeplatz in einen Dauer-Brokiplatz, mit billigen Stoffzelten gegen Regen, umgewandelt werden, damit die Banker wenigstens noch ihre letzten Unterhosen im neuen Handelsplatz anbieten können. Die Tramlinien könnten auch gleich eingestellt werden, damit man dem Emmissionsziel netto null, bei Banken brutto unter null, schneller näher kommt. -
Agile heisst
“Wir wissen nicht wohin, aber wir wollen als erste dort sein.”-
Agile @ UBS … mir kommen die Tränen. Ein Trauerspiel sondergleichen. Orchestriert vom HR … das kann ja nicht funktionieren. UBS HR bringt ja nichts auf die Reihe. Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.
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Agile heisst auch mehr Bürokratie und Mikromanagement. Die Agile-Geilheit der CEOs geht mächtig auf den Wecker. Man muss nicht alles von McKinsey übernehmen.
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Hässig for President. Bester Mann.
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Solange Hamers bei der UBS werkelt, wird es nicht besser.
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UBS => Zum Schiessen
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Grundsätzlich gilt:
Das Ganze ist mehr, als die Summe seiner Teile (Aristoteles)
In dieser „Story“ scheint es aber umgekehrt zu sein…..
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Ich bin kein Bilanz Analyst, aber das Resultat der UBS müsste man doch als solid bezeichnen. Immerhin erhöhen sie die Dividende und kaufen eigene Titel zurück. Dass die Analysten ständig was zu stänkern haben, gehört ja zum üblichen Getue dieser aufgeblasenen Gilde.
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@Geronimo
Bin da voll dabei, nur haben die meisten Analysten ihre Kursziele im Anschluss an die Zahlen sogar angehoben.
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transitioned to Agile
nur schon höre, wird mir als Kunde komisch in der Magengegend.
Tönt zwar auf der Homepage fantastisch, wie immer ähnlich Hochglanzprospekten. Wenn nur schon die Hälfte des Beschriebenen damit eintrifft wäre schon sehr gut. Was mich etwas skeptisch macht.Werde genau verfolgen, ob es dabei bleibt und evtl. wirklich einen Mehrwert schafft. Dann könnte man über die Agile-Sprüche hinwegsehen.
Bei den ersten Anzeichen jedoch, dass man in die Richtung der CS mit Woke, LBQT+abcqrs, Klimapanik und Gender Schwachsinn abrutscht und auf solchen Nebenschauplätzen Kundengelder verbrennt, muss jeder der bei Verstand ist, Konsequenzen ziehen.
Spätestens wenn die ungewaschene Göre aus Schweden zu einem Kunden- oder Mitarbeiter Anlass eingeladen wird, schrillen die Alarmglocken und ich bin weg als Kunde.
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Der hässige Hässig: „Der spinnt doch“!
Die UBS verzeichnet mit 7,63 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn
seit dem Jahr 2006.
Die Prognosen für den Reingewinn im 4Q lauteten: ZKB mit 1,551 Mrd
und Bloomberg mit 1,289 Mrd.
Nun bringt die UBS mit 1,7 Mrd im 4Q ein im internationalen Vergleich
gutes Resultat und der Schwarzpeter-Schreiberling weiss nichts
anderes, als sein ewiges Bashing fortzusetzen.-
Nur weil die Analysten daneben lagen, ist es noch lange nicht ein starkes Ergebnis. So sieht es auch der heutige Handel am Aktienmarkt.
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@Patrick
Nachdem die Kurse seit Jahresende über 15% angezogen haben ca. 2% Gewinnmitnahmen? Soooo grottenschlecht stuft der Markt – im Gegensatz zur CS – die UBS nun auch nicht ein.
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Dieser Bericht war ja nicht anders zu erwarten, ganz nach einem der IP-Motti, Miesmachen. Der Negativismus von LH gibt zu denken. Wenn er so weiter macht, verliert er Leser und damit seine Existenz.
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Träumen Sie weiter und lesen Sie doch lieber den Einheitsbrei des Mainstrams.
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@Patrick
Da fühlt sich jemand betroffen.
Angeheuert?
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Colm, Ralph und Iqbal, zusammen mit all ihren überforderten Frauen, werden der UBS noch richtig viel Schaden zufügen. Nur eine Frage der Zeit. Naureen in USA stellt wieder teure Leute ein. Gleiches Spiel, selbes Resultat: Entlassungen und Kostensparübungen folgen bald.
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Ach Lukas…
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Schein und Sein deutlich aufgezeigt, danke.
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Aber hey… freuen wir uns doch: Die UBS schreibt Gewinn. Das ist nicht selbstverständlich für grosse Schweizer Banken.
Agile heisst “Wir wissen nicht wohin, aber wir wollen als erste dort sein.”
Der hässige Hässig: "Der spinnt doch"! Die UBS verzeichnet mit 7,63 Milliarden Dollar den höchsten Gewinn seit dem Jahr 2006.…
Dieser Bericht war ja nicht anders zu erwarten, ganz nach einem der IP-Motti, Miesmachen. Der Negativismus von LH gibt zu…