Am Freitag überraschte die Intershop mit einer Ad hoc-Meldung. Man habe „von einem renommierten, solventen Interessenten ein Angebot zum Erwerb eines Immobilienobjekts erhalten“.
Und weiter: „Im Falle eines Verkaufs würde Intershop unter den gegenwärtig bekannten Prämissen einen Gewinn nach Steuern von über CHF 200 Mio. erzielen.“
Gewinn, nicht Verkaufspreis. Und: nach Steuern.
Wahnsinn. Was kann das sein?
Im Geschäftsbericht 2022 der an der Börse gehandelten Immobilien-Unternehmung findet sich eine erhellende Passage.
Es geht um ein riesiges gewerblich genutztes Areal in Zürich-Altstetten, wo die Stadt wächst und die hohen Häuser wie Pilze aus dem Boden schiessen.
„Die Lage neben dem Schlachthof sowie Einträge im kommunalen Richtplan führen zu verschiedenen gegenseitigen Abhängigkeiten mit der Stadt Zürich“ hält die Intershop fest.
„Intershop und die Stadt Zürich arbeiten deshalb seit gut zwei Jahren in mehreren Arbeitsgruppen Szenarien aus, welche die Interessen der öffentlichen Hand und die der Grundeigentümer bestmöglich abbilden.“
Dann kommt’s. „Mit dem Entscheid des Stadtrates von Zürich, den Schlachtbetrieb im Jahr 2030 einzustellen, hat das Areal zusätzlich an Attraktivität gewonnen.“
Die Zeit wäre allmählich reif für einen Deal. Die Intershop schreibt in ihrer Ad hoc-Mitteilung, dass „frühestens im Verlauf des zweiten Semesters 2023“ ein Abschluss erwartet werden könne.
Das gigantische Real Estate-Geschäft befindet sich wohl auf der Ziellinie. Sonst hätte die Intershop-Führung nicht informiert.
Sie muss dies tun in dem Moment, in dem ein Abschluss wahrscheinlicher ist, als dass es zu einem Scheitern der Verhandlungen kommt.
Auf eine Email-Anfrage übers Wochenende reagierte der CEO der Intershop nicht.
Falls tatsächlich die Stadtverwaltung auf der anderen Seite des Verhandlungstisches sitzt, wäre pikant.
Die Intershop gehört zu über 37 Prozent Martin Ebner. Der sagenumwobene Investor hält die Beteiligung in seiner Patinex AG, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau besitzt.
Ebner galt in den Augen der „Rot-Grünen“ von Zürich als schamloser Kapitalist, der die Firmen zugunsten der reichen Grossaktionäre auspresst.
„Shareholder value“ war Ebners Zauberwort der 1990er Jahre. Damals zog Ebner mit seiner BZ Bank von Zürich nach Wilen, einem Schwyzer Steuerparadies.
Ein Immobilien-Deal zwischen rotem Zürich und reichem Ebner mit einem Gewinn von 200 Millionen für dessen Intershop würde für neuen Gesprächsstoff sorgen.
Eine rot-grüne Stadtverwaltung ohne Grenzen. Vor kurzem wollte sie unter ihrem Finanzchef von den Grünen, Daniel Leupi, den CS-Uetlihof erwerben.
Dafür hätte die Stadt weit mehr als eine Milliarde Franken bieten müssen. Einzig dank dem überraschenden Widerstand der alternativen Linken und ein paar Klima-Turbos aus der eigenen Partei kippte die Waage und wurde Leupi gestoppt.
Der spätere Käufer stoppte dann den Erwerb – zu unsicher schien ihm plötzlich die Zukunft von Mieterin Credit Suisse.
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Die beliebtesten Kommentare
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Warum verlochen wir nicht die CS dem ebner.. vielleicht weiss der was mit der noch gemacht werden kann
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Ebner sieht das sicher etwas anders und nicht so, daß Zürich zuviel zahle. Im Gespräch mit der NZZaS äußerte er, daß die ZKB, also die Zürcher Staatsbank, eine „Plünderung“ an seinen Beteiligungsgesellschaften vorgenommen hätte.
magazin.nzz.ch/wirtschaft/martin-ebner-der-visionaer-zieht-bilanz-ld.1570351?reduced=true
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wäre so schön wenn die stadt dieses grundstück kauft, dann könnte die stadt dort wohnungen für asylanten und andere sozialhilfebezüger bauen, die steuerzahler können selber sehen wo sie eine wohnung finden
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Kommentare aufschalten war früher scheinbar.
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Zum Glück zahle ich keine Steuern in der Stadt. Unverständlich warum die Stadt Gebäude wie das Air Gate etc. überteuert zusammenkauft. Das ist doch nicht Aufgabe der Stadt. Intershop müsste das Areal doch selber entwickeln. Aber ich würde auch lieber den Restposten teuer der Stadt verscherbeln als mich mit der Stadt über Schattenwurf, Molche und Ausnützungsziffern jahrelang zu streiten.
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der Märtel sich vor lachen in die Hosen macht !
Das Weltkaff an der Limmat
baut ja nicht in die Wolken.
100 Wolkenkratzer in 10J. sagen mir genug.
Ich habe viel von ihm gelernt
und kaufe Land auf den PH bis zum bitteren Ende ! -
Als Industrieareal ist dieses Land nicht viel wert. Wer will schon in Zürich eine Fabrik der Metallindustrie aufstellen und betreiben. Hier ist natürlich die Stadt Zürich gefragt und ihre Politiker, die können
die Umzonung von einer Industriebrache in eine gemischte Wohnungs- und Büro-Zone bewerkstelligen. Dadurch wird natürlich die Aufwertung dieses Landes von der Intershop in profitables Bauland ermöglicht.
Die Zonen-Planung ist eine Aufgabe der kantonalen und städtischen Politik und wenn diese Behörden der Käufer sind, haben sie es in der Hand, die Aufwertungs-Gewinne der Intershop zu reduzieren, indem sie einfach nicht gewillt sind, die Umzonung zu ermöglichen. Es ist also in diesem Spiel die Frage, wer hat die stärkeren Nerven, die Intershop oder der Zürcher Stadtrat? Wenn wir unsere Politiker wählen, verlangen
wir von ihnen durchaus, links oder rechts ist gleichgültig, kommerzielles Feeling und harte Bandagen im Preiskampf. -
Nein, Hässig, Sie verbreiten hier wieder Falschinformation: Gegen den Erwerb des Uetlihof durch die Stadt sprachen sich im Gemeinderat SVP, FDP, GLP, AL sowie eine Minderheit der Grünen aus, nicht „einzig wegen AL und ein paar Klima-Turbos aus der eigenen Partei (GP) wurde Leupi gestoppt.“ Hässig, im Ernst, macktu extra falsch ?
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@ CebuBoom+125%
dann gucken wir etwas zerknirscht aus der Wäsche.Hauptsache das Schlachthaus
verschwindet
Der Eber verschwindet
Die 200’000’000.- verschwindenDer Steuerzahler tut’s locker
überwinden ! -
Ich habe Ebner nie gemocht und die Aktien verkauft, wenn er dabei war. Der gehörte auch mal durch den Bund geprüft, da kämen viele Ungereimtheiten ans Tageslicht.
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Ebner hat mit Blocher die Anleger mit seinen Visionen tüchtig abgezockt. Ich finde das ein trauriges Kapitel und Blocher demonstriert jede Woche mit Akeret ein Trauerspiel. Er dirigiert und sagt jedes Mal: Als ich noch Bundesrat war alles in Butter und das linke Pack macht alles falsch.
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Man „investiert“ auch nicht in Visionen mein Lieber, das nennt man Klumpenrisiko.
Genau wie so Frauenbrunz von elleXX. Ihr Kleinanleger meint immer, diese Anlageberater sind für Euren Erfolg verantwortlich, dabei verhelfen genau Sie denen zum Erfolg. Und bezahlen noch dafür. Einfach Finger weg von AWD-Swiss-Life & Co, machen Sie bei swissquote oder etwas ähnlichem Konto und Depot auf und das war‘s. Vergessen Sie die Geld-Fatzkes, alles Experten die von FUST oder aus dem Autohandel kommen, manchmal von SRF……. Viel Erfolg.
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Ich bin auch kein Freund von M.E. Aber ihn als Steuerflüchtling zu bezeichnen ist einfach völlig falsch. Er wuchs in Hurden SZ auf. Hurden gehört zur Gemeinde Freienbach wie auch Wilen bei Wollerau wo er heute wohnt
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Als Ebener kurz vor dem Zusammenbruch stand und er für seine grössenwahnsinnigen Spekulationen gerade stehen sollte, spielte er seine Beteiligung an Intershop raffiniert herunter. Er jammerte sie als unbedeutende Beteiligung klein. Die damaligen Behördenieten krochen ihm auf den Leim. Jetzt sind ähnliche Intelligenzen am Ruder und die vergolden ihn nun zum Abschluss noch.
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Martin Ebner versteht sein Geschäft. Die linke
Zürcher Regierung wird er so richtig über den Tisch
ziehen. Gut so. Der Kanton Schwyz wird sich über zusätzliche
Steuereinnahmen freuen.-
Stimme Dir zu. Ebner ist viel zu schlau für 90% der Politiker. Soll er das Geschäft machen und wir lachen über Zürich
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Ihr Kommentar sollten mal all die abertausenden von Anlegern in seine Visionen lesen, die mit ihren Investment’s annähernd damit Totalverlust erlitten hatten!
Ebner ist einer, der das Gesetz weit über das Normal ausdehnt, und doch auch er wird Nichts mitnehmen können…. Hatte ihn vor kurzem im Hyatt gesehen- man, ist der massiv gealtert!
Diese Areal-Geschichte ist eine ganz Andere. Die Günstlinge in der Stadt-Zürich Regierung werfen das Geld der Steuerzahler zum Fenster hinaus, sie mussten es ja nicht zuerst verdienen!
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Soso, du Fachmann du. Die Grundstückgewinnsteuer wird durch die Gemeinde erhoben, in der das Grundstück liegt. Bei Fragen, wenden Sie sich an die entsprechende Gemeinde.
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Liegenschaften werden am Ort der gelegenen Sache und somit in der Stadt Zürich besteuert.
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Recht so Martin Ebner, die Stadt Zürich soll bluten für das wertvolle Land.
Zürich kann dann auf dem Areal ihre Windräder bauen damit sie den Strom für ihre Wärmepumpen und elektrischen Lastenräder auch selber produzieren. Nach dem Aus vom Schlachthof gibt es nur noch Veganes in Zürich und irgendwie muss das vom Land auch in die Stadt geliefert werden. Schön grün bitte. Mit gutem Beispiel voran geschätzte Stadtzürcher.
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Wenn’s um’s Mischeln und mitverdienen geht, spielt Farbe oder links-rechts keine Rolle mehr – verinnerlichter Kapinnalismus.
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Wenn man nur noch mit Google und Co diniert, kommt der Realitätsverlust schnell. Das zeigt sich auch an der Stadtentwicklung.
Recht so Martin Ebner, die Stadt Zürich soll bluten für das wertvolle Land. Zürich kann dann auf dem Areal ihre…
Martin Ebner versteht sein Geschäft. Die linke Zürcher Regierung wird er so richtig über den Tisch ziehen. Gut so. Der…
Als Ebener kurz vor dem Zusammenbruch stand und er für seine grössenwahnsinnigen Spekulationen gerade stehen sollte, spielte er seine Beteiligung…