Ringier, das ist ein Riesenverlag. Neben den europäischen Boulevardblättern Blick, Blic, Blikk und Blok wird auch in Nigeria, Kenya und Ghana publiziert.
Würde unser heisser Stern von Norden nach Süden ziehen, könnte man sagen: In Marc Walders Reich geht die Sonne nie unter.
Vor allem im Osten ist der Ringier-CEO beliebt. Sogar eine Medaille eines Staats-Präsidenten wurde ihm überreicht: die Ehrenmedaille von Serbien, the Medal of honour.
In der Schweiz hat der frühere Tennisspieler leider noch keine solche Trophäe gekriegt. Nach dem Berset-Walder-Gate stehen die Chancen dafür nicht mehr ganz so blendend.
Im Gegensatz zu Serbien und Afrika gibt es hierzulande mehr Medienportale, die sich manchmal kritisch über ihn äussern.
Zum Beispiel Kleinreport.ch. Und das ärgert Walder masslos.
Vorletzten Sonntag erschien auf dem Blog ein Text über Ringier. Unter anderem ging es auch um die Führungsrolle von Kaderleuten, zum Beispiel die von CEO Marc Walder.
Im Artikel des Klein Reports „Ringier-Personalien: Comeback von Dorer überhaupt noch möglich?“ wurde über verschiedene persönliche Verflechtungen berichtet.
So auch über solche des Ringier-CEOs.
Kaum geschrieben, stand der externe Anwalt des Zürcher Medienhauses auf der Matte. Löschen, now.
Die Chefredaktorin bot dem Juristen Platz für seine Sachdarstellung an. Vergebens.
Der CEO von unter anderem 130 Tochtergesellschaften schäumte vor Wut. Sacré bleu!
Schnell wurde es ernst. Hier wurde darüber berichtete.
Nur Stunden nach Aufschaltung der Story strengte der mächtige Verlag eine superprovisorische Verfügung gegen das KMU an. Dem Mini-Blog hätte die Unbill maximale Kosten verursacht.
Der zuständige Vizepräsident am Aargauer Handelsgericht, Meinrad Vetter, wies den Blitzantrag allerdings ab.
In seiner Verfügung vom 14. März, 2 Tage nach der Publikation, wunderte sich der Unparteiische darüber, worin der „grosse Schaden“ läge, auf den sich Marc Walder berief.
Das war der erste Aufschlagfehler des CEOs und seiner Ringier AG. Vergangenen Donnerstag kam es dann zur sogenannten „Instruktionsverhandlung“ in Aarau.
Aufgrund des inzwischen bekannten Verfahrens drängten Walder und Ringier darauf, die als öffentlich deklarierte Sitzung hinter geschlossenen Türen durchzuführen.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass das Verlagshaus einerseits durch Boulevardblätter wie Blick und Blok reich geworden ist, andererseits jegliche kritischen Kommentare unterbinden möchte.
Und sogar soweit geht, die Öffentlichkeit von Verhandlungen auszuschliessen.
Im Boulevard würde man vielleicht so titeln: „Jetzt dreht Multimillionär durch – Keine Zuschauer!“
In der Verhandlung dann: Zwei Ringier-Anwälte, aber kein Walder und kein Ringier-Sprössling.
Der Prozess soll zweieinhalb Stunden gedauert haben. Die Ringier-Anwälte verliessen immer wieder den Saal.
Nicht wegen Austretens oder Sauerstoff-Mangels, sondern für telefonische Absprachen mit dem CEO.
Es brachte nichts. Ursula Klein, CEO von Kleinreport.ch, muss nicht zahlen.
Im Laufe der Verhandlung wurde nämlich klar: Die Gerichtskosten sollen vollumfänglich Ringier respektive Walder auferlegt werden, wie dieses Medium während den Pausen erfuhr.
Ringier wollte auf Fragen nicht genauer eingehen und verwies auf frühere Stellungnahmen.
Der Anwalt des Verlagshauses – ein anderer als im hier beschrieben Fall – schickte seinerseits vorrab eine Warnung an dieses Medium. Sperrfeuer aus dem Medien-Unterstand.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ringer verlangte, dass drei Textstellen gelöscht werden. Und bekam damit Recht. Dies nur der Vollständigkeit halber.
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Sehr geehrter Herr Staunt
Äxgüssi, was reden Sie denn hier für einen Blödsinn zusammen.
Bitte korrigieren Sie das umgehend.
R. Staunt – anonym?
Ursula Klein & Team – melden Sie sich doch mal…
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Man lese den Artikel von René Zeyer in zackbum.ch damit der geneigte Leser die ganze Story kennen lernt.
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Was dieser Artikel beschreibt, nennt sich Machtmissbrauch. Es gibt zu wenig Menschen mit grosser Macht, die keinen Schaden herrichten. Wie viele Stockwerke gehts eigentlich noch nach unten – im Hause Walder?
P.S. Die „Head of People“ ging vor einigen Monaten von Board. Weiss wer weshalb?
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Hat doch das Schweizer Stimmvolk das Mediengesetz im Febr. 2022 mit 54.6% bachab geschickt, ein Mediengesetz das u. a. solche politischen Manipulatoren wie die Ringier-Führung noch mit Steuermitteln (7 Jahre a 178 Mio, Total 1.3 Millarden) unterstützt hätte ! Gut gemacht und grosser Dank an das stimmende und aufmerksame CH-Volk.
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Die vermitlich entscheidende Passage zu Walder und jemandem von intern ist aber im Artikel auf kleinreport.ch nicht mehr vorhanden.
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Scheiss auf die Meinungsfreiheit. Money ist alles was zählt. Wenn die Boulevard kleine Menschen in die Scheisse treten können, nur damit der Cash stimmt, dann machen die das. Meinungsfreiheit ist, dass solche Dreckschleudern alles machen dürfen, die Mittellosen aber sofort fertig gemacht werden, wenn sie sich wehren. Nur die Macht des Geldes bestimmt, wer freie Meinung zu haben hat.
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Hab alles zum Case Kleinreport durchgelesen. Mein Gott, dieser ungebildete Walder-Eierkopf mit ein paar Blick-Aktien, der nur Tennis spielen kann und von Argumenten und Recht null Ahnung hat, hat es verkackt. Erneut. Wie immer.
Wieso hat der HSG-Jünger Ringier eigentlich diese komplette Matschbirne eingestellt, wann erfolgt die 6 monatige „Freistellung“ ala Dorer?
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Omg. Walder war früher Tennisspieler? Ist er vielleicht identisch mit dem ehemaligen Partner von Mama Hingis, der damals Martina riet, sich nicht gegen die Dopingsperre zu wehren, um weiteren Medienrummel zu vermeiden?
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Das ist einfach nur peinlich für Ringier und den mässig erfolgreichen Ex-Tennisspieler. Wie kann man sich freiwillig so zum Affen machen?
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BF ist eine Zumutung auf IP.
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Fake-News Frenkel vergisst zu erwähnen, dass Ringier wie gewünscht die Löschung von drei Textstellen erreichte. Aber was nicht ins Narrativ passt, wird gerne verschwiegen in dieser Art des Schmierenjournalismus. Peinlich.
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Ich frage mich, wie Ringiers zahlreiche Verflechtungen im Ausland, beispielsweise wie in Polen, wo „falsche“ Meinungen zum Krieg in der Ukraine Strafprozesse nach sich ziehen können, und ihr grosser Einfluss hierzulande mit der Schweizer Neutralität vereinbar sind.
Meiner Meinung nach müsste die Schweiz in der Schweiz tätigen Verlegern dringend Abhängigkeiten vom Ausland verbieten, um ihre Neutralität nicht langsam totzuwürgen.
Eine Volksinitiative dazu würde meiner Meinung nach enorm gut tun, und der Schweiz helfen, ihre Probleme mit dem Ausland sachlich und befriedigend zu lösen.
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@Clodia: Wäre davon auch die Pro-Russland-Propaganda in der Weltwoche betroffen? Und deren Verflechtungen ins Ausland, z.B. Russland, wo falsche Meinungen zur „MSO“ mit 10 Jahren Gulag bestraft werden?
Welche „Probleme mit dem Ausland“ würde deine Initiative konkret lösen?
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Immer nur klagen und drohen ist ein Ausdruck von Schwäche.
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Walder und Ringier sind eine Gefahr für die Meinungsfreiheit und die Demokratie. Walder gehört aus seinem Amt entfernt und Ringier benötigt wiedereinmal eine kräftige Busse wie im Fall Borer.
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Gratulation zum Sieg 🙂
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Weiss der Hund warum, bei Ringier & Walder immer Assoziationen mit Lehmann & Körner aufkommen?
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Das is so ein unappetitlicher Laden geworden, dass die sich nicht für den eitlen Geck von einem Scheff in Grund und Boden schämen?
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Hochmut kommt vor dem Fall…….!
Und das Portal KLEINREPORT.CH verdient das Bonmot: Fleiss und Leistung erzeugt grundsätzlich Erfolg!
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Schon in seinen Jugendjahren war er hier in seiner Pampa-Heimat besser als arrogante, überaus hochnäsige Pfeife bekannt…
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Kleinreport: Ganz grosse Klasse.
Ringier: Einfach nur kleinlich & peinlich.P.S.
Tipp an Marc Walder: Nimm den Hut – aber schnell.-
Und er soll Ringier gleich mitnehmen.
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Ringier macht fast nichts mehr richtig. Marc Walder ist kein guter Chef und entmachtet wurde er ja schon. Er müsste eigentlich ganz raus aus dem Verlag. Er macht gerne Show, der Tennisspieler, aber das geht nur, weil er das Haus als Backup hat. Man stelle sich vor er wäre selbständig….kein Mensch würde sich für diesen Langweiler interessieren.
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Nicht „Sacré bleu!“ : „Sacrebleu“
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Kann man Ringier nicht ebenfalls einfach abwickeln – der Bundesrat hat ja jetzt reichlich Erfahrung damit, wie man das vorbei an Recht und Gesetz innert kürzester Zeit umsetzen kann. Für die Volkswirtschaft entstünde dadurch nicht einmal finanzieller Schaden – ganz im Gegenteil!
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Jetzt erdreistet sich Kleinportal.ch, ebenso frech wie IP, sich kritisch über die Berset Sprachrohre zu äussern.
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Passt doch zu Walder, manipulieren, vernebeln wo es nur geht. Gross klagen, dann Schwanz einziehen und der Verhandlung fernbleiben, zeigt auch den mangelnden Respakt gegenüber der Justiz! PolitikerInnen kann Walder anfüttern, Richter nicht. Seltsam, im BLICK der jeden Scheiss thematisiert war nichts zu lesen. Steffi und Ladina befolgen die Stallorder!
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dass wir uns feiern, wenn eine Journalistin nicht verurteilt wird, wenn sie kritisch über einen mit unseren Steuern-Zwanngsgebühren überschütteten Staatspropaganda Millionär berichtet.
Wir haben Walderlis Satz an seine Belegschaft nicht vergessen während dem Katastrophen-Lockdown bei dem das Virus im Sitzen ungefährlich war, aber im Stehen hochansteckend, gemäss Bundesrat.
„Berichtet im Sinne des Bundesrates, aber behalten Sie diese Weisung für sich“
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müssten Walder und Berset schon längst vor einer PUK aussagen, wegen ihrer ganz üblen Rolle, während der Impfnebenwirkungsfreien Plandemie.
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Tout simplement dégoutant.
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Juhu wir Journis sind die Besten, keiner kann uns was vorschreiben, wir lassen raus was geht – Konsequenzen? Sollen Andere tragen. Moral? Wir sagen, qas richtig und was falsch ist
Bedenklich….sehr bedenklich
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„Huere Geil“!
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Und einmal mehr, Geld regiert die Welt oder versucht‘s zumindest. Den Normalos nützt es wenig zu ihrem Recht zu kommen, wenn ihnen letztlich das nötige Geld dazu fehlt. Rechtsstaat ist eben nicht gleich Rechtsstaat.
Walder und Ringier sind eine Gefahr für die Meinungsfreiheit und die Demokratie. Walder gehört aus seinem Amt entfernt und Ringier…
Gratulation zum Sieg :)
Das is so ein unappetitlicher Laden geworden, dass die sich nicht für den eitlen Geck von einem Scheff in Grund…