Die VP Bank wird von zwei bekannten Schweizern dominiert: Paul Arni und Thomas Meier.
Beide kennen sich seit Urzeiten, beide machten ihren Weg im „fine“ Swiss Private Banking – bei der Julius Bär.
Nun müssen sie die dritte Kraft im Finanzbusiness des Fürstentums in die Zukunft führen. Das scheint ihnen schwer zu fallen.
Jedenfalls stechen zahlreiche Abgänge altgedienter VP-Bankers ins Auge. So reichte das gesamte Advisory-Team per Ende März seine Kündigung ein.
Um sogleich bei der Konkurrenz anzuheuern: der Liechtensteinischen Landesbank LLB, die auf Platz 2 im Ranking des fürstlichen Finanzplatzes steht.
Eine andere Personalie gibt beim VP-Personal noch mehr zu reden – jene des Chefs für den Markt Liechtenstein.
Also das Heimgeschäft. Der hat seinen Platz geräumt; nicht ganz freiwillig, wie kolportiert wird.
„Der Wechsel des Advisory-Teams zur Liechtensteinischen Landesbank ist auf den verschärften Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Finanzplatz Liechtenstein zurückzuführen“, sagte ein Sprecher der VP Bank auf Anfrage.
Und zum Ausscheiden des Leiters der „Region Liechtenstein“ verweist der VP-Medienmann auf eine offizielle Mitteilung von Ende März. Fürs Erste gelte eine Übergangslösung, heisst es dort.
„Ad Interim übernehmen die direktunterstellten Bereichsleiter die Regionenleitung und rapportieren direkt an den CEO der Gruppe Paul Arni. Die Suche nach einer Nachfolge wurde initiiert.“
Die vielen Wechsel und Abgänge erhöhen den Druck auf das VP-Spitzenduo Meier-Arni – die zwei „Buddies“ aus Zürich.
„Es ist mit weiteren Abgängen zu rechnen“., sagt eine Quelle. Der Know-how-Verlust werde immer grösser. „Praktisch alle Leader sind in den letzten zwei Jahren weggegangen.“
Hinzu kämen Projekte, die ins Geld gingen, was keinen zu kümmern scheine. Dabei handle es sich oft um „unsinnige Projekte“.
Genannt wird eines mit Namen „Orbit“. Dazu hielt die VP Bank in ihrem Jahresbericht 2021 nahezu unverständliches fest.
„Zukunftsorientierte Geschäftsopportunitäten werden über den Bereich Client Solutions erschlossen, der das dazugehörige spezifische Know-how wie Strukturierungskompetenz, ein umfangreiches Netzwerk und digitale Fähigkeiten bündelt.“
Strukturierungskompetenz? Es wird noch besser:
„Dazu gehören mit ORBIT der Aufbau eines kuratierten Ökosystems und damit der systematische Zugang zu Privatmarktanlagen, die Digitalisierung von bislang nicht bankfähigen Vermögenswerten wie beispielsweise Kunst oder die Schöpfung von Mehrwert aus der Datenanalyse.“
Kuratieres Ökosystem: alles klar.
Sicher ist: Operation Orbit geht ins Geld, doch für Meier und Arni offenbar zentraler Teil ihrer „Strategie 2026“.
Zuerst müssen die beiden allerdings Profaneres lösen.
Ihr Gewinn schmilzt, von 51 Millionen im 2021 auf noch 40 Millionen im 2022, minus einen Fünftel. Die Ausgaben schossen derweil um fast 20 Millionen hoch.
Kaderabgänge, Marktleiter-Austausch, Ausgabeexplosion: Bei der Ländle-Bank ist einiges aus dem Lot geraten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Über das Swisscom-Outsourcing Projekt könnte ich ein sehr langes Lied singen. Viele IT-Mitarbeiter sind vor, während und nach dem Projekt abgesprungen.
Soviel Inkompetenz seitens Projektleitung und Verkäufer (leere Anzüge) habe ich ganz sicher noch nie zuvor erlebt. Absoluter Dumping-Preis seitens Swisscom nur um die Inventx auszustechen und nicht mal abgeklärt, ob überhaupt Ressourcen vorhanden sind. Danach war die Glan-Idee, die Mitarbeiter einfach mehr zu würgen und den Aufwand nochmals zur erhöhen durch sinnlose Reportings.
Die zwei Firmen verdienen sich gegenseitig.
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Der Verwaltungsrat ist schuld an der Misere. Es gibt genügend hochqualifizierte Liechtensteiner. Wieso muss man da einen aus diesem linksgrünen Sozi- und Bauernstaat holen? Schweizer sind einfach unfähig, eine Bank zu führen. Die Schweizer Mentalität besteht darin, aufs Maul zu sitzen und dem Pfarrer, dem Oberst und dem Bundesrat oder sonst einem lokalen Dorfkönig untertänig zu dienen. Eine lebendige Streitkultur mit Kritik und Widerspruch wird nicht geduldet. So wundert’s auch nicht, dass die besser qualifizierten Liechtensteiner zur LLB oder zur LGT gehen. Lieber dem Fürst dienen als einem dahergelaufenen Bauern aus der Kuhschweiz.
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Traurig was sich bei VP Bank abspielt. Eine unfähige GL und eine hoffnungslos überforderte Führung von A-Z, Kunststück laufen ihnen die guten Leute weg.
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Faktisch ist die unlogische, kostenintensive und nicht vermittelbare Strategie längst gescheitert. Auch die Finanzziele wurden eingedämpft. Mit dem Abgang von von Hohenau ist der Orbit eigentlich Geschichte und man ist auf dem harten Boden der Realität gelandet.
… hat vor seinem längst überfälligen Rauswurf einen gut geführten Vorzeigeladen in Vaduz in Grund und Boden gestampft und innert zwei Jahren seine wichtigsten Leute an die Mitbewerber am Platz verloren. Notabene bis dahin sehr loyale Mitarbeiter.
Arni und Meier wursteln derzeit munter weiter. Mit Arnis langjähriger rechter Hand taucht auf einmal ein weiterer Abnicker in der Geschäftsleitung auf. Die Fluktuation und Unzufriedenheit an der Basis ist weiter hoch. Der Abgang des erfolgreichen Advisory-Teams ist nur eine weitere, logische Konsequenz. Der Leiter Private Banking schafft derweil eine nicht benötigte Führungsstelle für seinen Schwiegersohn in spe. Im Intermediärbereich werden altgediente Mitarbeiter mit Minimalboni und wahnwitzigen Begründungen abgespeist.
Es ist kaum vorstellbar, dass der Verwaltungsrat all das nicht sieht. Und wo bleiben die Ankeraktionäre und ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber unserer VP Bank und den Mitarbeitenden?
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schon krass wie hier seitens IP auch eine einseitige Sicht in den Kommentaren gewollt ist… …schön weiter zensieren liebe IP!
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Wieder einmal Mutmassungen ohne Ende. Es scheint, es wird geredet, es wird kolportiert. Meine Güte, was für ein Schwachsinn.
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Mein Motto von Liechtensteiner Banken……
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Die Chefetage der VP Bank hat in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht – unklare Strategie, fehlende Wertschätzung, falsche Personalpolitik, Selbstüberschätzung usw. Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, dass die guten Mitarbeitenden das sinkende Schiff verlassen. Wenig überraschend ist auch, dass viele davon zur LLB wechseln. Die Bank, mit dem Staat Liechtenstein als Mehrheitsaktionär, weist seit längerem einen hervorragenden Geschäftsverlauf auf und hat sich strategisch bestens positioniert.
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hätt wohl einer vo de grschiebä de umewechsln…
aber scho gell uf`d chostä vo anderä d`nüe Karräre ufbue. Oder wia isch des mit dem jetzigen Advisory-Cheffä vu de LLB? abgsägt…
…wünsch Eu viel Spass mit de Leichen di ihr da uff Eure Strecke lässt
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Spannend ist unter diesem Hintergrund auch die Tatsache, dass die LLB für morgen zum Medien- und Analystenfrühstück mit dem Thema Strategie Schweiz geladen hat. Vielleicht gibts ja auch ein Update zur Strategie Liechtenstein…
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„Der Wechsel des Advisory-Teams zur Liechtensteinischen Landesbank ist auf den verschärften Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Finanzplatz Liechtenstein zurückzuführen“ – was will die Bank auch anderes antworten? Jeder, der ein wenig Bescheid weiss, kennt die waren Beweggründe. Nicht jetzt nur auf den Wechsel dieses Team bezogen. Ich wage mal zu behaupten, dass 95 % der Abgänge der letzten mehr als zwei Jahre aus Eigenantrieb der Mitarbeiter erfolgt sind und nicht, weil die LGT, LLB, Bank Frick oder wer auch immer angeklopft haben. Diese mussten nicht aktiv abwerben, auch wenn die VP Bank dies gerne so sieht und auch so an die Öffentlichkeit trägt. Schuld sind meist die anderen. Eine unverständliche Strategie, aufgeblasene Stäbe, teure und nicht-rentable Projekte, sinkende Mitarbeiterzufriedenheit (die nicht wirklich ernst genommen wurde) sowie nicht nachvollziehbare Personalentscheidungen und Reorganisationen sind eher der Grund. Ja, die Mitbewerber haben davon profitiert. So ist der Markt. Man schaue sich nur den Swisscom-Entscheid der VP Bank und die anschliessende ‚Massenflucht‘ an hochqualifiziertem IT-Personal an. Dass dann immer wieder mit einer ‚…normalen Fluktuation in einem Change-Prozess‘ argumentiert wird, macht das Ganze zusätzlich unglaubwürdig. Vor allem wenn man sieht, welche Fachkräfte (über alle Stufen und Bereiche) die Bank verlassen haben. Es ist höchste Eisenbahn, den Change-Prozess an den richtigen Stellen einzuleiten und diesen nutzen, um die anstehenden, lange andauernden Wiederaufbauarbeiten mit Kräften aus Liechtenstein bzw. der Region anzugehen.
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Kenne Arni noch aus CS Zeiten. Hauptsache die Taskliste ist geführt und alle Verantwortung an jemand anderen delegiert. Kein Wunder laufen ihm alle guten Leute weg. Mal sehen wann er dieses Mal gefeuert wird…
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Der Massenexodus verschiebt sich ja nur zu einer anderen Masse und so weiter und so fort ……
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So langsam müssten Arni & Co. den Absprung selbst schaffen. Denn sonst müssen sie ja erstmals am Ende die Suppe selbst auslöffeln, weil ja niemand zum Löffeln mehr da ist. Nach über 2 Jahren (so lange dauert der Exodus schon) müsste der Exodus langsam eher zum Rinnsal werden, da ja fast niemand mehr aus der alten Crew an Bord ist. Der Letzte macht dann das Licht aus 😉
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Hihi – Lukas Hässig entpuppt sich als oberflächlicher, ungeduldiger Leser.
Je nach dem, an wen sich die Beschreibung über Orbit gerichtet hat (wohl nicht an den uninteressierten und ahnungslosen Mittfünfziger aus dem Ländle) ist das normaler Businessstyle mit heutzutage gängigen Begriffen. Kuratiertes Ökosystem zum Beispiel bedeutet, dass die VP der Chef sein will…
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Ich bin seit Jahren Schweizer Kunde der VPB mit diversen ZV-Konto in verschiedeneren Währungen, immer auf Guthabenbasis. Mir hat die VP Bank vor kurzem ihre angeblich neuen compliance Anforderungen zugeschickt, inkl. Forderung der privaten Steuererklärungen und Vermögensaufstellung, mit Fristsetzung, wie ein Staat. Völlig daneben, sowohl inhaltlich wie auch von der unhöflichen Form. Da läuft einiges schief momentan…
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„Kuratiertes Ökosystem“? Das ist zum Brüllen. Der Apparatschik Paul Arni wird die VP Bank weiter an die Wand fahren und der VR schaut dabei tatenlos zu.
Was viele Bank-Verwaltungsräte seit Pierin Vincenz Hoch-Zeiten gelernt haben: Die Spesenrechnung eines CEO ist aufmerksam zu prüfen. Was viele Verwaltungsräte von Banken jedoch noch nicht wissen: Die Fluktuationsrate altgedienter (= langjähriger) Mitarbeitender gehört auch auf den Radarschirm.
Ob’s wohl bei der VP Bank strukturierte Austrittsinterviews gibt? Wohl kaum. Dafür ein „kuratiertes Ökosystem“ ….
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Kunststück…….. bei Arni ….. Micromanagement……..
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Das sich ganze Teams abwerben lassen ist ja nicht neu. Die Söldner-Karawane zieht einen Block weiter. Kaum einer der Kollegen ist länger als 3/4 Jahre hier. Nächst höheres Salär und weg sind se…
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Sag ich doch : Banken out!
Weil es bald jede Zweite haut!
Viele zu Überdimensioniert,
all ihre Risiken noch unlimitiert!ORF
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Diese Berichterstattung ist mehr als zutreffend. Absolutes Desaster und die kontrollierenden Aktionäre (mittels nicht mehr zeitgemässer Stimmrechtsaktien 10:1!) zeigen keine Initiative. Auch der Verwaltungsrat als Ganzes ist eine Farce. Fehlbesetzung(en) on the top.
Paradebeispiel wie eine gut positionierte Bank innert weniger Jahre in die Bedeutungslosigkeit versinkt während der staatlich beherrschte Landeskonkurrent (notabene ohne Stimmrechtsaktien) auf und davon zieht. Dessen VR-Präsident war übrigens auch mal bei der VP Bank….. -
Kein Wunder bei solchen Miss-Hirings wie Mara Harvey!
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Auch schon nachgedacht?
Mit freundlichen Grüssen
Inflation und steigende Zinsen mit steigenden Schuldenbergen, ein toller Cocktail, um alles zu zerstören, mit dann wieder fallenden Zinsen und Hyperinflation.
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Nicht nur bei der Ländle-Bank geht etwas nicht mehr auf!
Das gesamte internationale Bankenkartell und deren Schuldenschneeballfinanzsystem stehen vor der Pleite, samt den immer höher verschuldeten Staaten und Regierungen. -
La cronica de una muerte annunciada
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„Was bedeutet Exodus heute?
Bedeutungen: [1] Religion, kein Plural: das 2. Buch Mose im jüdischen Tanach beziehungsweise im Alten Testament; die Beschreibung des israelitischen Auszugs aus Ägypten. [2] bildungssprachlich: Vorgang, bei dem Menschen ein Gebiet, ein Land verlassen.“Aber klingt halt so richtig hetzerisch das Wort, gäll Luki? Den Titel verwendest Du ja auch nicht zum ersten Mal…
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Die Zahlen der Abgänge bei der VP liegen definitiv über einer gesunden Fluktuationsrate. Exodus ist so falsch also nicht. Der Begriff wurde auch bei Twitter verwendet als viele Mitarbeiter gegangen sind und bezeichnet üblicherweise diesen Vorgang. Man könnte es auch als turnover contagion bezeichnen. Denn etwas anderes ist es bei der VP Bank nicht. Und die Konkurrenz freuts
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Da wird in der linguistischen Stratosphäre argumentiert. Wem das Format der Berichterstattung doch nicht gefällt, muss es auch nicht lesen, oder?…sollte es aber dann definitiv nicht kommentieren und Applaus erwarten!
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Ja Augsi
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"Kuratiertes Ökosystem"? Das ist zum Brüllen. Der Apparatschik Paul Arni wird die VP Bank weiter an die Wand fahren und…
Die Chefetage der VP Bank hat in den vergangenen Jahren vieles falsch gemacht - unklare Strategie, fehlende Wertschätzung, falsche Personalpolitik,…
„Der Wechsel des Advisory-Teams zur Liechtensteinischen Landesbank ist auf den verschärften Wettbewerb um Fachkräfte auf dem Finanzplatz Liechtenstein zurückzuführen“ -…