Markus Diethelm würde sich selbst wohl auch als Grosser sehen. Er, der für die Swiss Re die 9/11-Attentate finanziell erträglich machte.
Er, der General Counsel, der 2009 die UBS aus den US-Schwarzgeld-Fängen befreite – zum „Dumping“-Preis von 780 Millionen Dollar.
Leistungen fürs Geschichtsbuch.
Kein Wunder, brachte die NZZ am Sonntag Diethelm als möglichen Rechtschef für New UBS ins Spiel.
Nach Comeback-Ermotti nun auch noch Comeback-Diethelm?
Das wäre vermutlich ganz nach dem Gusto des ehrgeizigen Juristen. Doch daraus soll nichts werden.
Sagt jedenfalls ein Insider. Die CS will sich nicht dazu äussern.
Auch in Bern lehnt ein Sprecher eine Stellungnahme ab. Die UBS sagt sowieso keinen Ton.
In der Bundeshauptstadt sei man nicht begeistert gewesen über das Verhalten von Diethelm in den Tagen rund um den 19. März, führt die Quelle aus.
Damals, als jede Stunde zählte, damit man die CS in einer historischen Aktion der UBS übergeben konnte, habe sich Diethelm forsch ins Zeug gelegt.
Laut Financial Times habe er CS-Präsident Axel Lehmann beim Verfassen eines Briefs an Bern am Samstag, 18. März geholfen.
Die CS-Kapitäne wollten sich damit über das Verhalten der UBS-Chefs beschweren, so die Finanzzeitung. Die waren abgetaucht.
Diethelms Fall vom Rechts-König zum Haudegen begann früher. Bei der UBS.
Als Chefjurist empfahl Diethelm, Frankreich den Marsch zu blasen. Statt rund 1,5 Milliarden Busse wegen Schwarzgelds zu leisten, sollte die Bank sich vor Gericht wehren.
Die Taktik erwies sich als kolossaler Fehler. Die Pariser Richter verurteilten den Schweizer Finanzmulti zweimal.
Die Strafe sank zwar im Berufungsverfahren von 3,7 auf 1,8 Milliarden Euro. Doch mit allen Kosten kommt die UBS immer noch auf viel mehr Schaden als bei einem Deal mit den Strafbehörden.
Paris wurde zu Diethelms Entzauberung.
Statt damit zu leben, wollte es der Starjurist nochmals allen zeigen. Aus der Frühpension heraus liess er sich letzten Sommer zum neuen General Counsel der Credit Suisse küren:
Der glücklose Romeo Cerutti ging, der mächtige Diethelm übernahm.
Schlag auf Schlag wollte Diethelm nun die vielen offenen Fronten begradigen.
Da und dort gelang dies, allerdings oft zu Preisen, die den angeschlagenen Moloch weiter schwächten.
Am Ende konnte auch Diethelm nichts mehr ausrichten.
Er mag sagen, die Lage sei aussichtslos gewesen. Doch warum er sich dann den Job angelacht hat, bleibt an ihm hängen.
Bei der Analyse, was die CS im 2022 noch für Überlebenschancen gehabt hatte, hat Diethelm jedenfalls versagt.
Und so hat einer der bekanntesten Rechtsgelehrten des Schweizer Finanzplatzes eine trotz Dämpfer in Paris glanzvolle Karriere kurz vor der Ziellinie verpfuscht.
Die NZZ-Homestory vor glitzerndem Zugersee mit anspruchsvoller Lektüre kann daran nichts ändern – zu gross ist der Knall mit der Credit Suisse.
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Die beliebtesten Kommentare
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Einmal mehr ein Artikel, für den sich IP schämen muss. Ich habe über 25 Jahre rund um die Welt mit den besten externen und internen Anwälten zusammengearbeitet und Markus Diethelm sticht dabei heraus als ein brillanter und kreativer Jurist und Leader, der Verantwortung übernimmt, sich in komplexesten Materien leicht zurechtfindet, Visionen und Strategien entwickelt und auch umsetzt, Mitarbeitende inspiriert und motiviert und sich unermüdlich für pragmatische Lösungen im Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder einsetzt. Markus Diethelm hat sich dementsprechend enorm für den Turnaround der Credit Suisse engagiert. Ich habe ihn dabei in unzähligen Interaktionen mit nationalen und internationalen Behörden und Gegenparteien erlebt und sein Verhalten war stets konstant: äusserst kompetent, aufrichtig, lösungsorientiert, und respektvoll. Trotz seiner enormen Arbeitsbelastung nimmt sich Markus Diethelm dabei die Zeit und Mühe, Mitarbeitenden auf allen Stufen seine Wertschätzung und Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Kurz ausgedrückt: Leadership, die besonders in Zeiten von Krisen seinesgleichen sucht und dringend erforderlich ist!
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Hört bitte auf den „mächtigen“ den Arsch zu küssen. Du verteidigst ihn jetzt. Wenn du mal in Schutz genommen werden müsstest, würde er dich verteidigen??
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Ist er wirklich so gut, wie er meint zu sein? Ich glaube nicht. Ich finde es gut wenn die UBS eine andere Lösung findet.
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Ich kann nicht nachvollziehen was Sie da schreiben. Markus Diethelm hat stets im Blick was für seinen Arbeitgeber das Beste ist. Er hat den Mut Missstände aufzubringen und diese zu adressieren. Er lebt Integrität und verlangt das auch von seinem Umfeld. Kontakte zu wichtigen Entscheidungsträgern hat er in der ganzen Welt. Also, ich würde mir so einen General Counsel wünschen.
PS: Die Bemerkung zu Frankreich ist billig von Ihnen. Wohl niemand hätte diese Situation lösen können…..
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Das Bashing gegenüber Markus Diethelm ist völlig verfehlt – er ist im Juli 2022 General Counsel der CS geworden und hat in den neun Monaten, die er bis zum 20.März 2023 hatte, mit grösstem persönlichen Einsatz gearbeitet und Probleme angepackt, um sie zu lösen. Der Vorwurf, dass er Differenzen mit der FINMA hatte, ist unbegründet. Er hat im Gegenteil jederzeit einen offenen Dialog mit der Finma gepflegt und sich in allen wichtigen Gesprächen mit der Aufsichtsbehörde persönlich eingebracht, was von der Finma positiv gewürdigt wurde.
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Diethelm hat 100 Millionen auf der Bank Netto. Intressiert ihn doch nicht mehr was da gesagt wird.
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Lukas deaktiviere doch am Besten die Kommentarfunktion. 2 Tage später werden die eh nicht mehr gelesen.
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cs juristen? ich empfehle auswandern…
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17 Uhr und es sind gerade 6 Kommentare aufgeschaltet, 2 davon vom Loomit.
Lukas mach den Laden dicht!
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Was einfach mal erwähnt werden muss, ist das unübertroffene Kommentar-Management hier auf IP.
Zeitgerechte Veröffentlichung, ja, oftmals sogar schon, bevor Beiträge und Meinungen überhaupt angedacht oder gar geschrieben sind. DAS ist doch mal ein Meinungsaustausch, da könnten sich die Plattformen mit gebührenfinanzierter Registrierung und direkter Risikoeinschätzung nach Bern oder die virtuellen Extremistennester derer, die mit Kampfstern im Namen und Doppelpunkt in der dritten Person versehen erklären, wem die Hütte wo wegen was zusammenzuschiessen wäre, doch mal ein Beispiel nehmen.
Weiter so, lasst den Mist hier auch abstürzen, ganz auf Regierungslinie, alles gelegentlich mit einer Prise provokantem Hintergrund versehen, so dass auch dieses Modell Klicks generiert und dennoch nicht in allzu laute Konkurrenz mit der Staatsmeinung tritt. -
Markus Diethelm ist “by far” einer der besten und fähigsten Leader, für die ich in meiner Karriere gearbeitet habe. Jedes Unternehmen kann sich glücklich schätzen, ihn als GC zu haben. Seine Erfahrung in beiden Banken, sein Verständnis des Schweizer, US und UK Rechtssystems sowie seine Erfolge vor Gericht in allen Key Fällen geben ihm den Leistungsausweis, den es braucht, um als GV der kombinierten Bank erfolgreich zu sein.
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Der CS Chefsyndikus wollte beim Notverkauf also nochmal den starken Mann raushängen lassen, was schief gegangen ist. Da bringt auch die Homestory nichts mehr. Vermutlich folgt jetzt die Strafe der Nicht-Nominierung für die UBS Geschäftsleitung.
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Nur der guten Ordnung halber: die Busse in Frankreich wurde von Euro 3’700 Mio auf 3.7 Mio (Faktor 1’000) in zweiter Instanz gesenkt. Keine so schlechte Leistung des General Counsel ?! Dass die Franzosen die Kaution über 1’000 Mio Euro nicht zurückerstatten, obwohl sie lediglich der Sicherung der Busse dienen sollte, ist ein Skandal kann wohl aber nicht dem General Counsel angelastet werden.
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Blödsinn, die erstinstanzliche Busse wurde von 15 Mio. € auf 1,875 Mio. reduziert.
Hängig ist damit weiterhin die sehr viel höhere Bussenzahlung von 1,8 Mrd. € gegen die Schweizer Grossbank.
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Seit wann ist ein Erfolgsausweis auf Stufe Geschäftsleitung im Swiss Banking notwendig?
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Ein STAR weniger!
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Netflix sucht noch einen Chef Juristen für die Serie „Der Absehbare Untergang der CS-Titanik – wie auch die UBS am Eisberg zerschellt ist“.
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Die UBS braucht einen wirklich guten EX-CS Chefjuristen!
Meine Empfehlung: Urs Rohner-
Gahts no?
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Karriere verpfuscht, weil er als Chefjurist nicht dafür gesorgt hat, dass er überlebt? Oder weil er den Job angenommen hat und nicht wusste, dass die CS pleite geht? Dieses Diethelm-Gebashe macht einfach keinen Sinn: 9/11, Steuern USA, Libor, FX…alles perfekt gehandelt. Vergleicht das mal mit Mr Cerrutti, alleine für Steuern USA was 2,2 Mrd. geblecht und das bei einer viel geringeren Exposure als UBS. Oder ist Ms Levi besser geeignet, die nie in einer namhaften Kanzlei gearbeitet hat und vor UBS nie in der Finanzbranche gearbeitet hat. Come one..
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Frau Levi ist sicherlich nicht wegen ihrem Leistungsausweis dort wo sie jetzt ist, sondern wohl eher wegen der unsäglichen Frauenquote im OR, die wir der FDP zu verdanken haben Diethelm ist um Faktoren besser.
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Würde mich nicht überraschen, wenn die CS der UBS den Teppich unter den Füssen wegzieht und am Schluss beide Banken Geschichte sind!
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Diese Anwalts- Leute!
Zuerst schüren Sie eine grosse Panik- dann muss die Bank= deren Aktionäre blechen und dann versuchen sie hinterher ihren Coup der schnellen Einigung als gutes Geschäft zu verkaufen!
Anwälte verursachen Probleme welche man ohne Anwälte gar nicht hätte! Anwälte=super Abkassierer! -
Eine eigenartige Sichtweise auf jemanden, der seinen Job erledigt hat, oftmals erfolgreich und gelegentlich weniger, je nach Wahrnehmung halt. Wenn die Majestäten zu Bern des 19.3. tatsächlich pikiert reagierten, dann wird er so falsch wohl nicht alles gemacht haben.
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CS-Chefjurist Diethelm: Keine Chance für UBS-Comeback? Der Friedhofsgärtner meint dazu: Todsichere Geschäfte gibt es nur in einem Bestattungsunternehmen, er kann es sich ja mal überlegen…..😂
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Allesamt „Stars“ im abkassieren, mehr nicht.
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Im US Deal von UBS mit DOJ war er nur ganz am Schluss involviert und Frankreich hat er richtig schlecht beraten. Bei UBS angekommen brüstete er sich mit den Australian Deal bei CS, war aber auch nicht sein Erfolg. Hat dann einfach bei UBS copy paste gemacht. Schmückt sich gerne mit fremden Federn. Der Mann wechselt von CS zu UBS und zurück wie seine Unterhosen. Not amused by MD.
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Ermotti und Diethelm fühlen sich als Helden. Wenigstens kann ich wieder Swiss Re kaufen.
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Niemand mag Hässig Red‘ und Antwort stehen? Nei aber auch!
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Starjurist? Dass ich nicht lache. Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling… Das einzig Grosse an Diethelm ist sein überdrehtes Ego…
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wofür braucht man juristen?
entscheiden tun ja sowieso die gerichte.
die sind zum teil ungelernte. -
Es ist glaub unbestritten, dass Markus Diethelm ausgezeichnete Beziehungen zu globalen Regulatoren hat. Dieser Artikel basierend auf lediglich einer „Quelle“ ist einfach nur absurd. Kann ja jeder etwas behaupten.. Totaler Schwachsinn.
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Die üblichen wilden Räubergeschichten auf IP. Es ist geradezu lächerlich zu denken, dass eine Person bei der CS an einem so wichtigen Wochenende einen solchen Einfluss hatte. Aber Lukas Hässig braucht halt immer ein neues Opfer für seine Schmierkampagnen.
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Auch so ein Schweizer Rechtsanwalt, der irgend eine gewisse Zeit in einer renommierten oder weniger renommierten New York Kanzlei als kleiner Schweizer gearbeitet hat und nach seiner Rückkehr so tut, als habe er dort als Partner die grosse Kelle geschwungen. Das schlimmste an diesen Herren ist, dass ihre New York Zeit genügt, sie derart verblendet zu machen, dass sie mit diesem Hintergrund meinen, sie können jedes EURO-Land auf juristischem Gebiet mit Leichtigkeit als „Löli“ behandeln.
Was der Bund gegenwärtigen muss, sind die Klagen, die die A1 Obligationen-Gläubiger der CS nicht nur in der Schweiz, sondern ebenso in New York, London und bei den europäischen Gerichten gegen unsere
FINMA wegen deren Total-Versagen eingeklagt wird. Und nicht nur diese Obligationen-Gläubiger, sondern es ist noch unbekannt, aber durchaus zu vermuten, dass die CS eigene Aktien zu Dutzenden von Millionen als Kurspflege eingekauft hat, die heute Non-Valeuers sind. Das Schweizer Personal der CS wird mit dem RAV abgegolten, was ist aber mit ihren Pensionskassenguthaben los, auch so viele CS Aktien und nicht zu realisierende Forderungen von miesen CS Debitoren? Die tausenden von
absolut nicht mehr benötigten CS Angestellten in New York werden gegen die Schweiz vorgehen und sie werden Recht bekommen!-
Zach ist sicher Winkeladvokat. Seine Kommentare basieren auf fundiertem Wissen im Banking und Kaffeesatz lesen.
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Würde nichtebenfalls jede CS Aktie im Nostro, auch aus Buyback, zu 1:22.48 in UBS Aktien automatisch umgetauscht?
Regreß von US-Angestellten sehr guter Punkt, der völlig übersehen zu werden scheint. Unklar, welche jeweils übliche Laufzeit die Arbeitsverträge haben, eventuell usance nur einjährig?
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Was ist die Aufgabe eines guten Juristen? Das beste rauszuholen für den Klienten und seinen Kunden vor Schaden soweit wie moeglich vor schaden zu bewahren. CS-Chefjurist Diethelm hat dies am 19. März für seinen Kunden CS ebenso versucht, wie in der Vergangenheit für Swiss-Re, UBS,… getan hat.
Who cares was die Regierung und Aufsichtsbehörden wollen und Not agree or Not amused sind. Sind so oder so nur Zaungäste in diesem Spiel. Zuschauer die ihren Job nicht gemacht haben und zum grossen Teil auch Juristen sind, die aber selten in der Realwirtschaft tätig waren und einfach der nötige Biss fehlt sich zu behaupten oder durchzusetzen. Regulationen zu schreiben, ist auch eine Kunst. Aber auch einfach wenn die Juristen der CH Banking Industrie (UBS, CS, ZKB, usw.) diese Regulationen einem über Jahre druckfrisch geliefert haben und man nur unterschreiben musste damit das Parlament dieses in der Vernehmlassung durchwinken konnte. Wenn dann der Regualtor aufgrund politischen Druckes, die bestehenden Gesetze nicht mal anwendet, oder wie die Too-Big-to-Fail Ordner Regulationen nicht mal zur Anwendung kommen und direkt im Rundorder oder dem Archiv zu verstauben landen, spricht das Bände über die juristischen Fähigkeiten in den Behörden.
Erachtet man, was an juristischen Themen, die auf die UBS zukommen werden, will ich einen guten Juristen an meiner Seite. Einer mit Eiern aus Stahl, der meine Interessen emotionslos vertritt und die Dossiers der CS aus der Vergangenheit im Detail kennt, Die UBS tut sich einen grossen Gefallen, dieses Know-how auf der Payroll zu haben.
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Und was genau willst Du uns nun mitteilen?
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Sollte Ermotti die alten Haudegen Diethelm und Körner in seinen Führungsstab befördern ist es die größte Enttäuschung.
Mit einer solchen Aktion würde er seinem Ruf sehr schaden.
Ich hoffe er ist schlauer als die die solches in den Medien verbreiten. -
Der Tanz auf zuvielen Hochzeiten
Soviel Ehrgeiz und so gut in Zürich vernetzt, dass sich die Frage einer Rückbeförderung in die UBS überhaupt stellt: Diethelm ist Mitglied der Geschäftsleitung der Credit Suisse, also mehr als der beratende Jurist. Er trägt somit Verantwortlichkeit für CS – keine Decharge. Kommen noch Verantwortlichkeitsklagen?
Es wird auch die absehbare PUK noch bohren, wer bei CS was so richtig gemacht hat.Somit bei UBS sicher nicht mehr tragbar. Keine Ueberraschung.
Die UBS braucht einen wirklich guten EX-CS Chefjuristen! Meine Empfehlung: Urs Rohner
Nur der guten Ordnung halber: die Busse in Frankreich wurde von Euro 3'700 Mio auf 3.7 Mio (Faktor 1'000) in…
Seit wann ist ein Erfolgsausweis auf Stufe Geschäftsleitung im Swiss Banking notwendig?