Boni-Jäger gehen auf Gerichts-Barrikade wegen „hinterlistiger“ Staats-Intervention: Willkommen in der Welt des Paradeplatz-Bankings.
Hintergrund ist das Finma-Ausradieren der Wandel-Schuldpapiere der Credit Suisse.
Das trifft auch hohe Kader der CS, die Teile ihres Bonus in solchen Vehikeln hatten.
50 Betroffene klagen nun auf Schadenersatz. Der Gerichts-Vorstoss müsste sich gegen die UBS als Rechtsnachfolgerin der CS richten.
Es geht um Contingent Capital Awards im Umfang von 360 Millionen Franken. So viele waren per Ende 2022 ausstehend.
Eine zentrale Rolle bei der Klage der CS-Boni-“Jäger“ soll Thomas Grotzer spielen.
Der Jurist steht weit oben in der CS-Hierarchie: Er ist General Counsel des globalen Wealth Managements.
Damit rapportiert Grotzer an Private Banking-Chef Francesco De Ferrari sowie an CS-Konzern-Chefjurist Markus Diethelm.
Wie einflussreich Grotzer ist, zeigt sich auch an einem Nebenamt. Grotzer ist Teil des honorigen Verwaltungsrats des Zürcher Opernhauses.
Dort sitzt der CS-Mann neben Jacqueline Fehr, Zürichs Justizdirektorin. Laut einer Quelle haben die CS-Aufmüpfigen für ihre Klage eine WhatsApp-Gruppe ins Leben gerufen.
Jeder, der sich am Vorgehen beteiligen wolle, müsse à fonds perdu 10’000 Franken für die Rechtskosten beisteuern, heisst es.
Ein Sprecher der CS meldete sich nach Erscheinen dieses Artikels mit folgendem Statement: „Die Meldung, wonach Thomas Grotzer eine Klage von Mitarbeitenden koordiniere, ist falsch.“
Das Vorgehen ist brisant. Die CS-Kläger haben jahrelang stolze Erfolgsprämien kassiert. Umgekehrt landete ihre Bank an der Wand.
Der „Wipeout“ der Wandel-Obligationen durch die Finma zum Versüssen des CS-Deals für Käuferin UBS wird für den Schweizer Rechtsstaat zum Stresstest.
Doch dass die CS-Manager vom Ausfall ebenso betroffen sind wie die übrigen Investoren, leuchtet ein. Entweder alle oder keiner.
Die CS-Oberen haben dies von Beginn weg anders gesehen. Während sie den Finma-Wipeout-Befehl für externe Investoren ohne Murren umsetzten, legten sie sich quer, was den eigenen Bonus-Verzicht anging.
Inzwischen gab die CS-Spitze ihren Widerstand auf. Das könnte mit CEO Ulrich Körner zusammenhängen. Der hat von UBS-Chef Sergio Ermotti einen Platz in der Konzernleitung erhalten.
Damit mussten die „zurückbleibenden“ CS-Managing Directors selber auf die Hinterbeine stehen. In Thomas Grotzer gewannen sie einen versierten Juristen für ihren Fight.
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Die beliebtesten Kommentare
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Nun ja, die Leistung dieser Herrschaften hat dazu geführt, dass diese Bank an die Wand gefahren wurde! Es stellt für mich ein Rätsel dar, wofür diese Boni entrichtet wurden? Gute oder ausserordentliche Leistung kann es schwerlich gewesen sein, ansonsten wäre diese Bank nicht da, wo sie heute steht? Vielmehr müsste jedem dieser Herrschaften ein Einzahlungsschein in die Hand gedrückt werden, um finanzielle Abbitte zu leisten, in anderer Form waren sie bis heute ja nicht in der Lage! Die Bank ging zu Grunde, nobel war nichts dabei!
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Skandal; hier besteht ein klarer Interessenkonflikt; umöglich so etwas!
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Opernhaus und CS verträgt sich schlecht. Opernhaus ist Kultur und CS eine Frechheit für unser Land.
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Uli von der GV abgewählt noch immer da. Und ein rechts Chef der via what’s app gegen Firma vorgeht.. dann Iqbal der zuerst die CS zerlegt hat wieder am Drücker bei der UBS .. was für ein Laden.
Bei uns hier auf dem RAV sagt man dazu Häfeli Sau deggeli
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CS-Spitzen-Jurist, der Lacher des Jahres!
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I want my Bonus, and I want the CS back!
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Lukas, bitte streich Hans den Bonus, wenn er es nicht schafft die Kommentare zeitgerecht aufzuschalten. Danke.
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Die einzigen, die an dieser Klage etwas verdienen, werden die beauftragten RA’s sein. Die Tatsache, dass die Inhaber der AT1 Obligationen schlechter gestellt wurden als die Aktionäre, ist natürlich ein Skandal. Diese regulatorische Neuregelung ist nichts anderes, als was wir seit ca. 3 Jahren immer wieder erleben. Notrecht, Notrecht, Notrecht… Und wurde bis dato je einer, der das Notrecht in Anspruch nahm, zur Rechenschaft gezogen? Bis dato in der Schweiz nicht. In den USA sieht es anders aus.
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Ein hart arbeitender Politiker, ein ehrlicher Juristen und der Samiklaus finden 100 Franken.
Wer nimmt Sie heimlich an sich?
Der Samiklaus, die anderen beiden existieren nicht.
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Treffen sich zwei Juristen. „Wie geht es so?““Schlecht, ich kann nicht klagen.
Ich verstehe-TRETE Sie gern.
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Du hast nicht versagt, wenn etwas nicht funktioniert. Du hast halt nur eine von vielen Möglichkeiten gefunden, wie es nicht geht.
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Ob die ganze Boni-Kultur adäquat gewesen war oder nicht, ist die eine Frage.
Die viel bedeutendere Frage ist jedoch die nach unserem Rechtssystem, das offensichtlich mindestens seit der Corona-Inszenierung nur noch ein ausgehöhltes, wertloses Gängel-Konstrukt darstellt, das lediglich noch auf dem Papier an einen ehemaligen Rechtsstaat erinnert. In Tat und Wahrheit sind wir in einem totalitären System gelandet, in dem die Politik alle möglichen Interessen vertritt, nur nicht die vom Stimmbürger. Eine Farce sondergleichen!
Und es wird noch schlimmer: dass ein neuer WHO-Gängel-Vertrag, der von einer nichtgewählten, nicht vereidigten Gruppe von Menschen und Institutionen weltweit die jeweilige Gesetzgebung eines jeden einzelnen Mitgliedstaates ausser Kraft setzt, überhaupt zur Diskussion steht, zeigt auf, wie arg es um unsere Demokratie, unsere Freiheit, unsere Selbstbestimmung überhaupt bestellt ist!
Und alle tun so, als wäre dies das Normalste und der einzige Weg. Unser System hat fertig und wird wohl oder übel in spätestens ein paar Monaten komplett auseinanderbrechen – endlich!
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tja. wenn es Ihnen nicht passt, gehen Sie doch rüber.
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Die Credit Suisse muss man mal erst an die Wand fahren können. Dies ist eine Leistung sondergleichen & nur mit grossen Effort möglich. Was die CS die letzten Jahre abgeliefert hat, die ganzen Skandale und Skandälchen ist grosses Hollywood Kino. Per Stichtag „Ende Gelände“ vor dem Konkurs. Jahrelang Mega-Boni für bedenkliche „Leistung“ abkassiert. Sich die Taschen bis zum Gehtnichtmehr gefüllt. Netflix Serie würdig. Chapeau! Zu krass dass sich einer dies ausdenken kann. Darum haben nach meiner meinung die CS-Mänätscherli den Bonus ehr und redlich für diese glanzwürdie Leistung verdient.
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Danke !! 🙏🙂
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Wenn einer nicht mehr weiter weiss, der bildet einen Arbeitskreis.
In unzähligen Stuhlkreisen versuchen nun die Lämmlein ihr Recht, das auf korrupter menschlichen Justiz und Gesetz beruht, einzuklagen.
Ausser jammern ist im Tal der Ahnungslosen allerdings nichts zu hören!
Traurig gehen die träumenden Yuppies und Boomer der Reihe nach zu Grunde … – Jammerlappen halt! -
Fakten oder Vermutung?
Mir scheint das alles eher wie eine Vermutung und gehört nicht hierhin. -
Wie bitte? „…hilft mit bei WhatsApp-Gruppe“. Das zeigt, wie stümperhaft das Ganze ist. Hoffentlich hört die USA über den Cloud Act, dem WhatsApp unterliegt, mit und profitiert kräftig davon.
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Während die CS zwischen 2011 und 2022 Boni im Umfang von 38 Milliarden ausschüttete, betrug der in dieser Zeit der Reingewinn 35 Millionen. Die Boni waren also über eintausend mal höher als der Gewinn für die Aktionäre.
Diese „Manager“ der kollabierten CS wären gut beraten, sehr reumütig still zu sein.
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Banker sind einfach zum Kotzen. Die sollen mal endlich wieder erleben, was Realität und Alltag ist, auch wenn es für sie auf die angebliche harte Tour ist. Jeder selber schuld, der mit CS oder UBS noch eine Bankverbindung unterhält. Es gibt viele und bessere Alternativen dazu.
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Konto vom Jurist schliessen, Problem verschoben, warten, verjähren, Problem behoben!
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Und die kommunizieren untereinander via WhatsApp? So unprofessionell…
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Man müsste das ganze Kader, also die Bonibezüger wegen der miserablen Geschäftsführung und ihrer Geldgier verklagen!
CS-Spitzen-Jurist, der Lacher des Jahres!
Die Credit Suisse muss man mal erst an die Wand fahren können. Dies ist eine Leistung sondergleichen & nur mit…
Ein hart arbeitender Politiker, ein ehrlicher Juristen und der Samiklaus finden 100 Franken. Wer nimmt Sie heimlich an sich? Der…